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Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch

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Pater<br />

Cölestin<br />

(Josef)<br />

Merkt<br />

* 8. April 1906<br />

† 18. Oktober 1967<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t 1967/68<br />

Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<br />

Eine sehr große Lücke riß der plötzli<strong>ch</strong>e Hins<strong>ch</strong>ied<br />

des Externenpräfekten Dr. Pater Cölestin Merkt.<br />

Mitten aus seiner Arbeit als Externenpräfekt und<br />

Lehrer der Naturges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te an der Stiftss<strong>ch</strong>ule<br />

wurde er von Gott abberufen, ohne dass jemand<br />

ihm hätte beistehen können, einsam inmitten<br />

einer Gemeins<strong>ch</strong>aft. Dies s<strong>ch</strong>eint uns das Tragis<strong>ch</strong>e<br />

an seinem plötzli<strong>ch</strong>en Hins<strong>ch</strong>eiden zu sein.<br />

Der Verstorbene muß s<strong>ch</strong>on längere Zeit herzleidend<br />

gewesen sein, hat er do<strong>ch</strong> vor ungefähr<br />

einem Jahr einen Spezialisten aufgesu<strong>ch</strong>t. der eine<br />

Angina pectoris feststellte. Pater Cölestin hütete<br />

diesen Befund als sein Geheimnis. Nur ab und zu<br />

ließ er diesbezügli<strong>ch</strong>e Bemerkungen fallen, die<br />

man aber ni<strong>ch</strong>t ernst nahm. Bei einem Biologielehrer<br />

konnte man ja annehmen, dass er um den<br />

Ernst seines Zustandes wusste und die si<strong>ch</strong> aufdrängenden<br />

Maßnahmen selbst treffen konnte.<br />

Warum hat er si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t der vom Arzt vorges<strong>ch</strong>riebenen<br />

Behandlung unterworfen? So fragen<br />

wir uns heute. Wollte er in der Bres<strong>ch</strong>e sterben,<br />

der Gefahr eines plötzli<strong>ch</strong>en Todes ständig bewußt?<br />

Sein Arbeitswille einerseits und seine Besorgnis,<br />

andern zur Last zu fallen, anderseits<br />

mögen dazu beigetragen haben, dass er sein Leiden<br />

still mit si<strong>ch</strong> herumtrug.<br />

So kam es au<strong>ch</strong>, dass wir ihn erst na<strong>ch</strong> zwei Tagen<br />

tot im Büro der Externenpräfektur fanden. Am<br />

Abend des Mittwo<strong>ch</strong>, den 18. Oktober, hatte er<br />

seine Externen um si<strong>ch</strong> versammelt, um mit ihnen<br />

einen familiären Abend zu verbringen, wie dies so<br />

Brau<strong>ch</strong> war. Um 10 Uhr ging man auseinander,<br />

Pater Cölestin plauderte no<strong>ch</strong> eine Weile mit<br />

seinen Freunden weiter, um si<strong>ch</strong> dann in sein<br />

Büro zu begeben, wo er die nötigen Dispositionen<br />

für den folgenden Tag traf. Sein Brevier lag mit<br />

dem Zei<strong>ch</strong>en für Mittwo<strong>ch</strong> auf seinem S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong>.<br />

Dann muß er si<strong>ch</strong> auf eine Luftmatratze<br />

hingelegt haben, na<strong>ch</strong>dem er si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> des Skapuliers<br />

und des Gürtels entledigt hatte. Die vielen<br />

S<strong>ch</strong>lüsselbünde lagen ebenfalls auf dem S<strong>ch</strong>reibtis<strong>ch</strong>.<br />

Mit einer Wolldecke bedeckt und mit der<br />

Kutte bekleidet, muß er si<strong>ch</strong> hingelegt haben. Warum<br />

ging er ni<strong>ch</strong>t ins S<strong>ch</strong>lafzimmer in der Klausur?<br />

War ihm dies ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong> gewesen?<br />

Warum hat er ni<strong>ch</strong>t telephoniert, wenn es ihm<br />

unwohl war? Dies sind Fragen, auf die wir keine<br />

Antwort erhalten werden. Da man ihn an einer<br />

Sitzung glaubte – und er hatte deren viele zu leiten<br />

–, fiel seine Abwesenheit am Donnerstag ni<strong>ch</strong>t<br />

auf. Erst am Freitag su<strong>ch</strong>te man ihn allerorts. Da<br />

aber der S<strong>ch</strong>lüssel zur Externenpräfektur ni<strong>ch</strong>t im<br />

S<strong>ch</strong>lüssello<strong>ch</strong> steckte – bis anhin ein untrügli<strong>ch</strong>es<br />

Zei<strong>ch</strong>en seiner Abwesenheit –, erwartete man ihn

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