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Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch

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und Vielseitigkeit hatte er do<strong>ch</strong> stets etwas Kritis<strong>ch</strong>es<br />

seiner Umgebung gegenüber und war bei<br />

allem Errei<strong>ch</strong>ten nie ganz zufrieden.<br />

Eine große Aufgabe stellte die Erneuerung der<br />

Stiftss<strong>ch</strong>ule. Um 1978 erstellte er für den Nord-<br />

Ost-Teil des Klosters eine neue Trafostation. 1980<br />

folgte die Restaurierung des S<strong>ch</strong>ultheaters und der<br />

Bau der großen Doppelturnhalle. Es wäre in dem<br />

großen Betrieb si<strong>ch</strong>er no<strong>ch</strong> vieles zu erwähnen,<br />

das ebenso arbeitsintensiv war, aber ni<strong>ch</strong>t so sehr<br />

auffiel. So ereilte ihn 1988 der zweite Herzinfarkt.<br />

Damit fand seine Tätigkeit als Werkstätten<strong>ch</strong>ef ein<br />

plötzli<strong>ch</strong>es Ende. Im Telefondienst des Klosters, in<br />

dem er s<strong>ch</strong>on oft ausgeholfen hatte, fand er eine<br />

neue Betätigung, die ihm sehr entspra<strong>ch</strong>. Er übte<br />

diesen Dienst ges<strong>ch</strong>ickt, gefällig, ja geradezu mit<br />

Charme aus. Wenn die Linien etwa überlastet waren,<br />

konnte er do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> «ausrufen», aber viellei<strong>ch</strong>t<br />

war es ihm ni<strong>ch</strong>t so ernst.<br />

Der eigentli<strong>ch</strong>e Beruf des Mön<strong>ch</strong>es heißt Gottsu<strong>ch</strong>en.<br />

Wie das der Einzelne vollzieht und wie er es<br />

errei<strong>ch</strong>t, ist ein Geheimnis, über das im letzten<br />

nur Gott etwas sagen kann. Aber ebenso su<strong>ch</strong>t<br />

Gott jeden Mön<strong>ch</strong> heim, jeden etwas anders. Bei<br />

Bruder Viktor war das ganz offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> und<br />

hart. 1995 musste ihm wegen Venenvers<strong>ch</strong>luss ein<br />

Bein abgenommen werden. In der Folge litt er<br />

sehr stark an Phantoms<strong>ch</strong>merzen. Trotz vieler<br />

ärztli<strong>ch</strong>en Bemühungen konnte ihm sozusagen<br />

ni<strong>ch</strong>t geholfen werden. Viele Stunden am Tag und<br />

in der Na<strong>ch</strong>t hat er mit diesen S<strong>ch</strong>merzen zugebra<strong>ch</strong>t<br />

und mit ihnen gerungen. Da war die Musik<br />

der besondere Trost: Bruder Viktor liebte vor<br />

allem die klassis<strong>ch</strong>e Musik. Kleinere Fahrten mit<br />

seinem Behinderten-Fahrzeug in die nähere Umgebung<br />

des Klosters bra<strong>ch</strong>ten ihm au<strong>ch</strong> etwas Entspannung.<br />

Aber au<strong>ch</strong> das war nun bei der lebensgefährli<strong>ch</strong>en<br />

Erkrankung des zweiten Beines vorbei.<br />

Mit innerer Ergriffenheit vernahmen alle Mitbrüder<br />

seinen Ents<strong>ch</strong>luss, auf die Amputation seines<br />

zweiten Beines zu verzi<strong>ch</strong>ten. Wenn sie au<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t leibli<strong>ch</strong> anwesend waren, so begleiteten sie<br />

ihn do<strong>ch</strong> im Gebete auf seinem bewussten Heimgang<br />

in die Herrli<strong>ch</strong>keit Gottes. Mögen ihn dort,<br />

der soviel mit Strom zu tun hatte, himmlis<strong>ch</strong>e<br />

Ströme der Kraft, des Li<strong>ch</strong>tes und der Freude<br />

dur<strong>ch</strong>dringen, als Lohn für die vielen Werke, die<br />

er in Gott und für die Mitbrüder getan hat. Wir<br />

aber mö<strong>ch</strong>ten allen besonders danken, die unserm<br />

Mitbruder geholfen und ihn gepflegt haben.<br />

Pater Joa<strong>ch</strong>im Salzgeber

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