Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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Bruder<br />
Viktor<br />
(Josef Roland)<br />
Länzlinger<br />
* 27. März 1922<br />
† 21. Juni 2002<br />
Klosterar<strong>ch</strong>iv Einsiedeln<br />
Professbu<strong>ch</strong><br />
Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversi<strong>ch</strong>t.<br />
Psalm 23<br />
Am Freitagmittag, 21. Juni, ist im Spital Triemli zu<br />
Züri<strong>ch</strong> Bruder Viktor Länzlinger friedli<strong>ch</strong> im<br />
Herrn ents<strong>ch</strong>lafen. Unser lieber verstorbener Mitbruder<br />
musste si<strong>ch</strong> 1995 einer Beinamputation<br />
unterziehen, die ihm fast beständig sehr große<br />
Phantoms<strong>ch</strong>merzen bra<strong>ch</strong>te. Vor wenigen Tagen<br />
zeigten si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> am verbliebenen Bein Anzei<strong>ch</strong>en<br />
eines Vers<strong>ch</strong>lusses. Das Leben war nur mehr<br />
dur<strong>ch</strong> eine zweite Beinamputation zu retten. Br.<br />
Viktor ents<strong>ch</strong>ied si<strong>ch</strong> dagegen und ging gefasst<br />
dem Tod entgegen.<br />
Bruder Viktor ist am 27. März 1922 in Bi<strong>ch</strong>wil bei<br />
Oberuzwil geboren. Am folgenden Tag wurde er in<br />
der dortigen Pfarrkir<strong>ch</strong>e auf die Namen Josef und<br />
Robert getauft. Seine Eltern, Robert Länzlinger<br />
und Barbara Züger, bewirts<strong>ch</strong>afteten hier in Riggens<strong>ch</strong>wil<br />
einen Bauernhof. Mit drei Brüdern und<br />
fünf S<strong>ch</strong>western hat Robert hier eine arbeitsrei<strong>ch</strong>e<br />
und s<strong>ch</strong>öne Jugend erlebt. Es muss in der Familie<br />
ein guter religiöser Geist geherrs<strong>ch</strong>t haben. Ni<strong>ch</strong>t<br />
von ungefähr traten zwei seiner S<strong>ch</strong>western in das<br />
Kloster Baldegg ein. Na<strong>ch</strong> der Primaars<strong>ch</strong>ule in<br />
Bi<strong>ch</strong>wil besu<strong>ch</strong>te Robert von 1934 bis 1936 die<br />
Reals<strong>ch</strong>ule in Oberuzwil. Gerne wäre er Lehrer<br />
geworden, aber die finanziellen Verhältnisse erlaubten<br />
das ni<strong>ch</strong>t. Von 1937 bis 1940 bra<strong>ch</strong>te<br />
Robert bei einem strengen Meister an der St.<br />
Jakobsstrasse in St. Gallen die Lehre als Bäcker-<br />
Konditor hinter si<strong>ch</strong>. Seine erste Stelle trat er am<br />
1. September 1940 in Neuhausen am Rheinfall an,<br />
die zweite am 31. Mai 1941 in S<strong>ch</strong>affhausen. Vom<br />
23. März bis zum 28. Juni 1942 weilte er in Basel<br />
in der Sanitätsrekrutens<strong>ch</strong>ule, was er in einem<br />
seiner vielen Photoalben mit einigen Photographien<br />
dokumentierte. Bis zum 16. März 1944 hat<br />
Robert 171 Aktivdiensttage geleistet, was bei der<br />
Sanität und seiner leutseligen Art ni<strong>ch</strong>t allzu<br />
«Es<strong>ch</strong>limm» gewesen sein dürfte.<br />
In dieser Zeit hat er si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> intensiv mit seinem<br />
weiteren Berufsweg befasst. Unter die Photographie<br />
des s<strong>ch</strong>önen südli<strong>ch</strong>en Klostertores von<br />
Einsiedeln s<strong>ch</strong>rieb er mit dem Datum vom 31. Juli<br />
1943: «Ein Tor tut si<strong>ch</strong> auf!» Das weist auf den<br />
Beginn seiner Kandidatur im Kloster Einsiedeln<br />
hin. Am 9. Juni 1944 nahm sein Noviziat unter der<br />
si<strong>ch</strong>eren Führung von Pater Ildephons Bets<strong>ch</strong>art<br />
seinen Anfang. Am 10. Juni 1945 legte er seine<br />
einfa<strong>ch</strong>en Gelübde ab. Dabei erhielt er den Namen<br />
Viktor. Vorerst arbeitete er in der Bäckerei des<br />
Klosters. Dann folgte eine zweite Lehre als E-<br />
lektro-Installateur bei den EKZ in Einsiedeln von