Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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Holzs<strong>ch</strong>nitte unter Pius XI. im Osservatore Romano<br />
verurteilt worden waren. Restlose Anerkennung<br />
fanden und finden hingegen seine Lands<strong>ch</strong>aftsaquarelle.<br />
Bei etli<strong>ch</strong>en Restaurationen<br />
vertrat er andere Meinungen als die Leute, die<br />
jeweilen das Sagen hatten. Die Auseinandersetzungen<br />
verliefen gelegentli<strong>ch</strong> sehr heftig und<br />
streitbar. Dies färbte auf ihn ab. Er re<strong>ch</strong>nete s<strong>ch</strong>on<br />
zum voraus mit Kritik und Widerstand. Dies<br />
ma<strong>ch</strong>te ihn au<strong>ch</strong> gegenüber den S<strong>ch</strong>ülern mißtrauis<strong>ch</strong>.<br />
Zwar geben alle ehemaligen S<strong>ch</strong>üler zu,<br />
dass er die Bilder aus seiner riesigen Diasammlung,<br />
die er in abgedunkeltem Zimmer projizierte,<br />
hervorragend erklärte, aber seine langsame, eher<br />
monotone und stets lei<strong>ch</strong>t klagende Spre<strong>ch</strong>weise<br />
wirkten eins<strong>ch</strong>läfernd, was ihm sehr weh tat. Da<br />
halfen au<strong>ch</strong> Zurufe wie «Kulturbanausen!» ni<strong>ch</strong>t<br />
viel, sondern wirkten eher komis<strong>ch</strong>. Und in einem<br />
sol<strong>ch</strong>en Zusammenhang vergessen die S<strong>ch</strong>üler nur<br />
zu gerne, dass der Lehrer au<strong>ch</strong> etwas empfindet.<br />
Im Grunde genommen war Pater Thaddäus eigentli<strong>ch</strong><br />
ein sehr humorvoller Mens<strong>ch</strong>, wie au<strong>ch</strong><br />
sein Gesi<strong>ch</strong>tsausdruck zeigt. Ja, er s<strong>ch</strong>ien es sogar<br />
zu s<strong>ch</strong>ätzen; wenn man ihn etwas plagte; er war<br />
dann allerdings au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t um eine träfe Antwort<br />
verlegen.<br />
Eines steht jedenfalls fest: Sehr viele ehemalige<br />
S<strong>ch</strong>üler haben ihn im bestem Andenken behalten<br />
und zum Teil bis zu seinem Tode herzli<strong>ch</strong>e Beziehungen<br />
mit ihm gepflegt.<br />
Es ist au<strong>ch</strong> zu sagen, dass er s<strong>ch</strong>on lange versu<strong>ch</strong>t<br />
hatte, vom frontalen Unterri<strong>ch</strong>t abzukommen.<br />
Dazu diente seine Diasammlung. Sogar in der<br />
Mathematik versu<strong>ch</strong>te er es, leider ni<strong>ch</strong>t immer<br />
mit dem gewüns<strong>ch</strong>ten Erfolg. Pater Thaddäus gehörte<br />
lange Zeit einfa<strong>ch</strong> zum «Bühnenbild» der<br />
Stiftss<strong>ch</strong>ule. Dafür sind wir ihm über den Tod hinaus<br />
zu aufri<strong>ch</strong>tigem Dank verpfli<strong>ch</strong>tet. R.I.P.<br />
Pater Lorenz Moser