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Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch

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jahr 1940/41 stieg er in das Fa<strong>ch</strong> Zei<strong>ch</strong>nen ein,<br />

dem er ununterbro<strong>ch</strong>en bis 1970 treu blieb. Auf<br />

1952 übernahm er au<strong>ch</strong> das s<strong>ch</strong>on vorher an der<br />

Stiftss<strong>ch</strong>ule geführte Fa<strong>ch</strong> Freizei<strong>ch</strong>nen.<br />

Aber die Mathematik gab er deswegen ni<strong>ch</strong>t auf<br />

bis 1966. Er verfaßte sogar dafür eine S<strong>ch</strong>rift «Der<br />

kleine Re<strong>ch</strong>ner». Seine große Stunde kam 1941, als<br />

er au<strong>ch</strong> das Fa<strong>ch</strong> Ästhetik und Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

übernehmen durfte. Seine Vorgänger in diesen Fä<strong>ch</strong>ern<br />

waren Pater Albert Kuhn und Pater Romuald<br />

Banz. Wegen dieser Vorgänger fühlte er si<strong>ch</strong> zu<br />

großem Einsatz verpfli<strong>ch</strong>tet. Er legte deshalb eine<br />

sehr große und wertvolle Diapositivsammlung an,<br />

die fast ausnahmslos auf eigenen Aufnahmen beruht,<br />

die er jeweilen in seiner Freizeit ma<strong>ch</strong>te.<br />

Deshalb betonte er immer wieder, wenn ihn seine<br />

Mitbrüder neckten, dass er no<strong>ch</strong> nie Ferien gema<strong>ch</strong>t,<br />

sondern immer für die S<strong>ch</strong>ule gearbeitet<br />

habe.<br />

Eine Enttäus<strong>ch</strong>ung war es für ihn, dass von 1970<br />

weg Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te nur no<strong>ch</strong> als Pfli<strong>ch</strong>twahlfa<strong>ch</strong><br />

in der zweitletzten Klasse erteilt wurde. Die Verkürzung<br />

des Gymnasium von a<strong>ch</strong>t auf sieben<br />

Jahre ma<strong>ch</strong>te dieses Opfer unvermeidli<strong>ch</strong>. Das<br />

Fa<strong>ch</strong> Mathematik hatte er na<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>uljahr<br />

1966/67 abgegeben.<br />

Als Pater Thaddäus 1977 zum Spiritual im Frauenkloster<br />

Fahr ernannt wurde, besorgte er das<br />

Pfli<strong>ch</strong>twahlfa<strong>ch</strong> Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> zwei Jahre<br />

lang vom Fahr aus. Im Jahre 1978 nahm er endgültig<br />

Abs<strong>ch</strong>ied von der Stiftss<strong>ch</strong>ule, an der er 43<br />

S<strong>ch</strong>uljahre lang gewirkt hatte.<br />

Aber Pater Thaddäus arbeitete ni<strong>ch</strong>t nur an der<br />

S<strong>ch</strong>ule. Seit November 1959 war er au<strong>ch</strong> Custos,<br />

d.h. verantwortli<strong>ch</strong> für die Stiftskir<strong>ch</strong>e. Aber s<strong>ch</strong>on<br />

vorher bes<strong>ch</strong>äftigte er si<strong>ch</strong> stark mit der Restauration<br />

der Kir<strong>ch</strong>en- und Klosterfassade.<br />

Es ist ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t, Pater Thaddäus kurz zu <strong>ch</strong>arakterisieren.<br />

Um es mathematis<strong>ch</strong> zu sagen: Seine<br />

Seele war mehrdimensionaler Raum. Er war zunä<strong>ch</strong>st<br />

Mön<strong>ch</strong>, und zwar mit voller Überzeugung.<br />

Dies zeigt s<strong>ch</strong>on sein Einsatz für die religiöse<br />

Kunst. Seine Predigten waren spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> sehr ausgefeilt<br />

und gedankenvoll.<br />

Er war Kunstkenner, Kunstkritiker, und – was<br />

ihm das Leben ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>ter ma<strong>ch</strong>te – au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>affender<br />

Künstler. Mit seinen religiösen Darstellungen<br />

erregte er oft das Mißfallen konservativerer<br />

Kreise. Es war für ihn eine allzuspäte Genugtuung,<br />

dass Papst Johannes-Paul II. vor seinen Bildern<br />

den Kreuzweg betete und si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>her anerkennend<br />

darüber ausspra<strong>ch</strong>, während die glei<strong>ch</strong>en

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