Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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Pater<br />
Thaddäus<br />
(Johann)<br />
Zingg<br />
* 25. Juli 1903<br />
† 13. Januar 1991<br />
Jahresberi<strong>ch</strong>t 1990/91<br />
Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<br />
Mit dem Tod von Pater Thaddäus Zingg, am Sonntag<br />
morgen, 13. Januar 1991, hat uns ein großes<br />
Original verlassen.<br />
Johann Zingg wurde am 25. Juli 1903 in Grub SG<br />
geboren, das nur dur<strong>ch</strong> einen Ba<strong>ch</strong> von Grub AR<br />
getrennt ist. Sein Vater war in Grub SG Lehrer,<br />
der später den Beruf in der Stadt St. Gallen ausübte.<br />
Auf allen S<strong>ch</strong>ulstufen war Johann ein vorzügli<strong>ch</strong>er<br />
S<strong>ch</strong>üler. Na<strong>ch</strong> der Primars<strong>ch</strong>ule besu<strong>ch</strong>te er<br />
1916-1918 die Katholis<strong>ch</strong>e Kantonsreals<strong>ch</strong>ule in<br />
St. Gallen, wo er während eines halben Jahres<br />
au<strong>ch</strong> Latein belegte, und we<strong>ch</strong>selte dann im<br />
Herbst 1918 in die 3. Klasse der Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<br />
über.<br />
Na<strong>ch</strong> der Matura 1924 trat er mit zwei Klassenkameraden<br />
ins Kloster ein und erhielt bei der<br />
Profeß 1925 den Namen Thaddäus. Na<strong>ch</strong> einem<br />
Jahr an der theologis<strong>ch</strong>en Hauslehranstalt sandte<br />
ihn Abt Ignatius Staub an das Ordenskollegs Sant’<br />
Anselmo in Rom, wo er 1929 das Theologiestudium<br />
abs<strong>ch</strong>loß. Die Priesterweihe erhielt er in Monte<br />
Cassino, seine Primiz feierte er in Einsiedeln.<br />
Im Herbst 1929 übernahm Pater Thaddäus in<br />
Ascona am Collegio Papio, wel<strong>ch</strong>es das Kloster<br />
1927 wieder eröffnet hatte, das Fa<strong>ch</strong> Zei<strong>ch</strong>nen. Er<br />
war dafür besonders begabt.<br />
Im folgenden Jahr durfte er in Padua seine Kenntnisse<br />
der italienis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>e vertiefen. Aber der<br />
Zielpunkt änderte si<strong>ch</strong>. Er kehrte ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Ascona<br />
zurück, sondern wurde 1931 als Lehrer an der<br />
Stiftss<strong>ch</strong>ule eingesetzt, und zwar für Deuts<strong>ch</strong>,<br />
Stenographie, Kalligraphie und das Freifa<strong>ch</strong> Italienis<strong>ch</strong>.<br />
Im folgenden Jahr tau<strong>ch</strong>te no<strong>ch</strong> Mathematik<br />
in einer unteren Klasse und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
auf, Deuts<strong>ch</strong> und Stenographie fielen weg.<br />
1935 s<strong>ch</strong>ied er wieder aus dem Lehrkörper aus.<br />
Während eines Jahres s<strong>ch</strong>rieb er das Bu<strong>ch</strong> «Das<br />
Antlitz Gottes. Versu<strong>ch</strong> einer <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en Ästhetik».<br />
In diesem gehaltvollen Werk legte er seine<br />
Auffassung über Gegenwart und Zukunft der religiösen<br />
Kunst dar und bekannte si<strong>ch</strong> offen zu einer<br />
modernen Einstellung, was ihm ni<strong>ch</strong>t nur Anerkennung<br />
eintrug. Aber es wurde klar, dass der<br />
Verfasser eine künstleris<strong>ch</strong>e Ader besaß und mit<br />
seinem S<strong>ch</strong>affen etwas sagen wollte und zu sagen<br />
hatte. Dann studierte er an der Fa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für<br />
Zei<strong>ch</strong>enlehrer in Freiburg, wo er wegen seiner<br />
auffällig guten Talente besonders gefördert wurde.<br />
Auf das Jahr 1937 kehrte er wieder an die Stiftss<strong>ch</strong>ule<br />
zurück, erteilte aber zunä<strong>ch</strong>st nur in einigen<br />
Klassen Mathematik. Erst im zweiten Halb-