Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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s<strong>ch</strong>ule die dritte und vierte Klasse besu<strong>ch</strong>te. Der<br />
Abs<strong>ch</strong>ied von daheim fiel dem Bauernbub ni<strong>ch</strong>t<br />
lei<strong>ch</strong>t. Er war mit seinem Napf verwa<strong>ch</strong>sen fast<br />
wie eine Tanne. Au<strong>ch</strong> später hielt Pater Theodor<br />
seinen drei Brüdern und vier S<strong>ch</strong>western – eine<br />
fünfte war s<strong>ch</strong>on in zarter Jugend gestorben – zeit<br />
seines Lebens eine tiefrei<strong>ch</strong>ende Treue.<br />
Von Beromünster kam der vielverspre<strong>ch</strong>ende Willisauer<br />
dann an die Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln, wo er<br />
bald Klassenerster war. S<strong>ch</strong>on Wo<strong>ch</strong>en vor der<br />
glanzvoll bestandenen Matura hatte er alle seine<br />
Bü<strong>ch</strong>er heimges<strong>ch</strong>ickt. Für ihn waren alle Prüfungen<br />
ni<strong>ch</strong>t viel mehr als ein Kinderspiel.<br />
1907 trat er in unser Kloster ein und erhielt in der<br />
Profeß, die er am Fest Mariä Geburt 1908 ablegte,<br />
den Namen Theodor. 1912 weihte ihn Erzbis<strong>ch</strong>of<br />
Raimund Netzhammer in Einsiedeln zum Priester.<br />
Sein erstes Pater-Jahr verbra<strong>ch</strong>te er als Lückenbüßer<br />
für die Seelsorge und die Stiftss<strong>ch</strong>ule. Dann<br />
zog er an die Universität Fribourg, aber ni<strong>ch</strong>t zum<br />
Studium seiner heißgeliebten alten Spra<strong>ch</strong>en,<br />
sondern der Mathematik und der Naturwissens<strong>ch</strong>aft.<br />
So wollte es der Wille des damaligen Abtes,<br />
Thomas Bossart. Pater Theodor ma<strong>ch</strong>te aus der<br />
Not eine Tugend; mit Feuereifer ging er ans Studium<br />
und krönte es 1918 mit der Doktorwürde, die<br />
er mit seiner Dissertation «Beitrag zur Lehre der<br />
Kugelteilung» summa cum laude erwarb.<br />
Na<strong>ch</strong> der Rückkehr ins Kloster begann der Aufgabenkreis<br />
Pater Theodors zu wa<strong>ch</strong>sen und gewann<br />
allmähli<strong>ch</strong> einen Umfang, der nur einen Mens<strong>ch</strong>en<br />
mit außergewöhnli<strong>ch</strong>er Arbeitskraft ni<strong>ch</strong>t<br />
s<strong>ch</strong>recken kann. An der S<strong>ch</strong>ule wirkte er zwei<br />
Jahre lang als Klassenlehrer, dann betreute er<br />
Mathematik und Naturwissens<strong>ch</strong>aft und nahm<br />
si<strong>ch</strong> in den Freifä<strong>ch</strong>ern «Darstellende Geometrie»,<br />
«Höhere Mathematik» und «Bu<strong>ch</strong>haltung» vor allem<br />
der interessierten S<strong>ch</strong>üler an. Daneben bildete<br />
er si<strong>ch</strong> in unentwegtem Privatstudium weiter und<br />
wirkte seit 1926 au<strong>ch</strong> an unserer Theologis<strong>ch</strong>en<br />
Hauslehranstalt als Lehrer für Hebräis<strong>ch</strong>, Kir<strong>ch</strong>enges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
und Exegese. Während Jahrzehnten<br />
war er Chefbu<strong>ch</strong>halter des Stiftes und Re<strong>ch</strong>nungsführer<br />
der Missionsverkehrs-Aktion (MI-<br />
VA). Fast jeden Sonntag stieg er auf die Kanzel in<br />
vielen Aushilfen und als Sonntags-Vikar von<br />
S<strong>ch</strong>indellegi, Samstagern und Bennau, wo er au<strong>ch</strong><br />
ein halbes Jahrzehnt lang die Christenlehre hielt.<br />
Pater Theodor war Obmann des wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Beirates der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en katholis<strong>ch</strong>en<br />
Bibelbewegung. Sein ganz besonderer Einsatz galt<br />
der geliebten Abstinenten-Bewegung. Er war<br />
Präsident des Abstinenten-Verbandes des Kantons<br />
S<strong>ch</strong>wyz und des s<strong>ch</strong>wyzeris<strong>ch</strong>en Vereines für