Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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Pater<br />
Hugo<br />
(Otto)<br />
Sander<br />
* 28. Juni 1900<br />
† 14. November 1983<br />
Jahresberi<strong>ch</strong>t 1983/84<br />
Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<br />
Pater Hugo Sander wurde als Otto Sander am 28.<br />
Juni 1897 in Winterthur geboren. Sein Vater war<br />
ein Südtiroler, seine Mutter eine Nordtirolerin. Es<br />
mag sein, daß diese Herkunft sein Wesen tief<br />
geprägt hat.<br />
Das Gymnasium begann er in Winterthur und<br />
setzte es von der 3. Klasse an 1916 an der Stiftss<strong>ch</strong>ule<br />
fort; er s<strong>ch</strong>loß 1922 mit der Matura ab.<br />
Na<strong>ch</strong> der Matura begann er zusammen mit drei<br />
Kameraden, den späteren Patres Dominik Wiget,<br />
Urs Fis<strong>ch</strong>er und Ephrem Besmer das Noviziat und<br />
legte am 12. September 1923 die erste Profeß ab.<br />
Na<strong>ch</strong> dem Studium der Theologie an der theologis<strong>ch</strong>en<br />
Hauslehranstalt des Klosters wurde er am<br />
11. Juni 1927 zum Priester geweiht.<br />
Na<strong>ch</strong> seiner Primiz wurde Pater Hugo an die<br />
Universität Padua gesandt. weil er als Lehrer am<br />
Collegio Papio in Ascona wirken sollte. Das Kloster<br />
hatte si<strong>ch</strong> auf dringendes Bitten des Apostolis<strong>ch</strong>en<br />
Administrators von Lugano, Bis<strong>ch</strong>of Aurelio<br />
Bacciarini, ents<strong>ch</strong>lossen, das völlig zerfallene Collegio<br />
instandzustellen und 1927 als private Mittels<strong>ch</strong>ule<br />
wieder zu eröffnen.<br />
Pater Hugo begann seine Lehrtätigkeit im Herbst<br />
1930, und zwar hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> im Fa<strong>ch</strong> Zei<strong>ch</strong>nen.<br />
Die Theatertradition der Stiftss<strong>ch</strong>ule veranlaßte<br />
die S<strong>ch</strong>ulleitung, au<strong>ch</strong> in Ascona das S<strong>ch</strong>ultheater<br />
zu pflegen. Pater Hugo entledigte si<strong>ch</strong> dieser Aufgabe<br />
mit außerordentli<strong>ch</strong>em Erfolg. Er durfte 1952<br />
als Delegierter der italienis<strong>ch</strong>en und französis<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>weiz an einer Tagung der Unesco in Paris teilnehmen,<br />
an der die Bedeutung des Theaters für<br />
die Jugend behandelt wurde. Seit 1932 erteilte Pater<br />
Hugo au<strong>ch</strong> Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te im Seminar zu Lugano.<br />
Er weilte 1954-56 für kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />
Studien wieder in Padua und kehrte 1956 ins Heimatkloster<br />
zurück.<br />
Hier wirkte er bis 1966 als Lehrer für Zei<strong>ch</strong>nen<br />
und Italienis<strong>ch</strong> an der Stiftss<strong>ch</strong>ule. Die alemannis<strong>ch</strong>e<br />
Art der S<strong>ch</strong>üler, die ihm viel zu bedä<strong>ch</strong>tig und<br />
rationalistis<strong>ch</strong> war, ma<strong>ch</strong>te seinem Temperament<br />
s<strong>ch</strong>wer zu s<strong>ch</strong>affen. Die Ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>keit seiner<br />
Verglei<strong>ch</strong>e mit den Vorzügen der Tessiner Jugend<br />
erheiterte seine dummen S<strong>ch</strong>üler meistens.<br />
Pater Hugo war künstleris<strong>ch</strong> sehr begabt und<br />
seinen eigenen Leistungen gegenüber hö<strong>ch</strong>st kritis<strong>ch</strong><br />
eingestellt, so daß er ni<strong>ch</strong>t auf das Produzieren<br />
verfiel. Er erlebte die Welt mit den Augen und<br />
konnte ni<strong>ch</strong>t begreifen, daß andere ni<strong>ch</strong>t alles<br />
sahen, was er sah. Rationalismus lag ihm ni<strong>ch</strong>t, er<br />
s<strong>ch</strong>wor auf die Intuition.