Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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1939 bis 1962 führte er alternierend die 3. und 4.<br />
Klasse, mit den Fä<strong>ch</strong>ern Religion, Latein und<br />
Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>. Das S<strong>ch</strong>uljahr 1949/50 bra<strong>ch</strong>te ihm<br />
das neue Zusatzfa<strong>ch</strong> Musikästhetik, das einige<br />
Jahre zuvor eingeführt worden war. Er behielt<br />
dies bis zum S<strong>ch</strong>uljahr 1969/70.<br />
Von 1962 an erteilt Pater Johann Baptist no<strong>ch</strong><br />
gelegentli<strong>ch</strong> das Fa<strong>ch</strong> Latein oder Grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong> in<br />
der 3. oder 4. Klasse. Na<strong>ch</strong>her wird Musik als<br />
Wahlmaturafa<strong>ch</strong> eingeführt, wobei Pater Johann<br />
Baptist no<strong>ch</strong> drei S<strong>ch</strong>uljahre mitwirkt. Ein paar<br />
Jahre lang erteilt er no<strong>ch</strong> einen Freikurs in Stenographie.<br />
S<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> bleibt während der letzten<br />
zwei Jahre no<strong>ch</strong> der Klavierunterri<strong>ch</strong>t. Während<br />
des S<strong>ch</strong>uljahres 1978/79 ersu<strong>ch</strong>te er s<strong>ch</strong>weren<br />
Herzens um sein endgültiges Auss<strong>ch</strong>eiden aus der<br />
S<strong>ch</strong>ultätigkeit. Es war ein großes Opfer; seine Finger<br />
gehor<strong>ch</strong>ten ni<strong>ch</strong>t mehr!<br />
Er konnte ni<strong>ch</strong>t mehr Klavier und Orgel spielen,<br />
nur no<strong>ch</strong> hören. Seine Kräfte nahmen zusehends<br />
ab. Im Herbst 1982 traf ihn ein S<strong>ch</strong>laganfall, von<br />
dem er si<strong>ch</strong> im Regionalspital no<strong>ch</strong> einmal etwas<br />
erholte. Aber zu Beginn des neuen Jahres mußte<br />
er erneut ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo<br />
er am 7. Februar 1983 von uns ges<strong>ch</strong>ieden ist.<br />
Pater Johann Baptist war Autodidakt; erst in den<br />
Dreißigerjahren war es ihm vergönnt, seine Orgelkenntnisse<br />
bei Karl Matthaei in Winterthur zu<br />
erweitern und zu vertiefen. Feinfühlig und eigenwillig<br />
von Charakter, litt er einerseits unter anderen<br />
musikalis<strong>ch</strong>en Auffassungen, ma<strong>ch</strong>te si<strong>ch</strong> aber<br />
nie kostbar, wenn von ihm ein Dienst verlangt<br />
wurde. Gerne verweilte er in gemütli<strong>ch</strong>em Kreise<br />
und trug dur<strong>ch</strong> man<strong>ch</strong>en träfen Spru<strong>ch</strong> zur Unterhaltung<br />
bei. Eine unabsehbare Anzahl von dankbaren<br />
S<strong>ch</strong>ülern wurde von ihm mit unglaubli<strong>ch</strong>er<br />
Geduld in das Klavier- und Orgelspiel eingeführt.<br />
Ein halbes Jahrhundert lang hat Pater Johann<br />
Baptist tatkräftig mitgewirkt, um die musikalis<strong>ch</strong>e<br />
Tradition der Stiftss<strong>ch</strong>ule weiterzuführen.<br />
Das Leben des lieben Verstorbenen ers<strong>ch</strong>öpfte<br />
si<strong>ch</strong> aber ni<strong>ch</strong>t in Musik und Unterri<strong>ch</strong>t. Er war<br />
au<strong>ch</strong> von ganzem Herzen gewissenhafter Seelsorger,<br />
der viel in den Bei<strong>ch</strong>tstuhl und sonntags gerne<br />
auf Aushilfe in vers<strong>ch</strong>iedene Pfarreien ging. Er<br />
bereitete seine sehr inhaltsrei<strong>ch</strong>en Predigten<br />
äußerst gewissenhaft vor. In seinen Mußestunden<br />
las er Bü<strong>ch</strong>er über Bü<strong>ch</strong>er, so daß er au<strong>ch</strong> in moderner<br />
Literatur sehr bes<strong>ch</strong>lagen war. Aber all das<br />
ges<strong>ch</strong>ah ganz unmerkli<strong>ch</strong> und sozusagen verborgen.<br />
Er ruhe im Frieden Gottes!<br />
Pater Rupert Ruhstaller