Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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seines Grundsatzes, si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts aus der<br />
Ruhe bringen zu lassen, meisterte er die Lage<br />
ausgezei<strong>ch</strong>net, so daß er auf das S<strong>ch</strong>uljahr 39/40<br />
zum Externenpräfekt ernannt wurde. Der bisherige<br />
Externenpräfekt Pater Ephrem Besmer, der Internenpräfekt<br />
geworden war, ertrug aber die Härten<br />
des neuen Postens gesundheitli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, so daß<br />
er zurücktreten mußte. An seine Stelle wurde Pater<br />
Cyprian berufen.<br />
Aber sein Herz ohne Arg und Fals<strong>ch</strong> wurde von<br />
den S<strong>ch</strong>ülern bald dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>aut und mißbrau<strong>ch</strong>t.<br />
Die S<strong>ch</strong>üler gingen vor na<strong>ch</strong> dem Grundsatz: «Die<br />
beste Tarnung ist die Wahrheit.» Pater Cyprian<br />
glaubte einfa<strong>ch</strong> gewisse Wahrheiten ni<strong>ch</strong>t, die ihm<br />
die S<strong>ch</strong>üler völlig offen zugaben; er betra<strong>ch</strong>tete sie<br />
als unmögli<strong>ch</strong>, weil na<strong>ch</strong> der damaligen Hausordnung<br />
strenge Strafen auf bestimmten Verhaltensweisen<br />
standen. Pater Cyprians vornehme Einstellung<br />
traute seinen Leuten so etwas einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
zu.<br />
Es muß aber für ihn eine Erlösung gewesen sein,<br />
als auf das S<strong>ch</strong>uljahr 1942/43 der spätere Abt und<br />
Kardinal Benno Gut zum Präfekten des Internates<br />
berufen wurde. Pater Cyprian konnte si<strong>ch</strong> jetzt ungestört<br />
dem Kir<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>t an der theologis<strong>ch</strong>en<br />
Hauslehranstalt widmen. Ein weiterer Arbeitsberei<strong>ch</strong><br />
war für ihn, die Re<strong>ch</strong>tsfragen der Klosterverwaltung<br />
mit großer Gewissenhaftigkeit zu betreuen.<br />
Unabsehbar ist au<strong>ch</strong> seine seelsorgli<strong>ch</strong>e Tätigkeit<br />
als Bei<strong>ch</strong>tvater im Dienste der Wallfahrt. Die<br />
Pfortenbrüder vermissen ihn sehr.<br />
Aber no<strong>ch</strong> einmal mußte er an der Stiftss<strong>ch</strong>ule in<br />
eine Lücke springen. Vom S<strong>ch</strong>uljahr 1951/52 bis<br />
1966/67 wurde er wieder Klassenlehrer in der 5.<br />
und 6. Klasse. Alle diese Jahre erteilte er das Fa<strong>ch</strong><br />
Latein, das ihm als Juristen natürli<strong>ch</strong> besonders<br />
gut lag. Die kleineren und größeren Bosheiten der<br />
S<strong>ch</strong>üler fo<strong>ch</strong>ten ihn dabei kaum an.<br />
Na<strong>ch</strong>dem er 1967 aus dem Lehrkörper ausges<strong>ch</strong>ieden<br />
war, bes<strong>ch</strong>äftigte er si<strong>ch</strong> intensiv mit seinen<br />
«angestammten» Arbeiten: Kir<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>t, Verwaltung,<br />
Seelsorge im Bei<strong>ch</strong>tstuhl.<br />
Aber ziemli<strong>ch</strong> bald traten Krankheiten auf. Pater<br />
Cyprian erholte si<strong>ch</strong> immer wieder, aber seine<br />
Kräfte nahmen do<strong>ch</strong> stufenweise ab. Eine Aufgabe<br />
na<strong>ch</strong> der anderen mußte er aufgeben. Aber er trug<br />
alles ganz gelassen und mit vorbildli<strong>ch</strong>er Ruhe.<br />
Hö<strong>ch</strong>st erbauli<strong>ch</strong> war, wie er bis in seine letzten<br />
Tage am gemeinsamen Gebet des Klosters teilnahm.<br />
Verblieben ist ihm bis zum Ende seine<br />
trockene Gelassenheit und S<strong>ch</strong>lagfertigkeit.