Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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sollte das neue Kloster eine landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
S<strong>ch</strong>ule führen. P. Albert war ihr Leiter. Aber das<br />
Experiment mußte na<strong>ch</strong> drei Jahren abgebro<strong>ch</strong>en<br />
werden. Pater Albert betätigte si<strong>ch</strong> deshalb mit<br />
großem Eifer in der Seelsorge in der weiten Pampa.<br />
Als erster der Gründergruppe trat er im Frühling<br />
1954 einen Heimaturlaub an. Aber daraus wurde<br />
ein Daueraufenthalt. Er übernahm wieder Aufgaben<br />
an der Stiftss<strong>ch</strong>ule, wo er von 1954 bis 1964<br />
ununterbro<strong>ch</strong>en Biologie und teilweise verwandte<br />
Fä<strong>ch</strong>er in den unteren Klassen erteilte. Dazu<br />
wirkte er fast immer au<strong>ch</strong> als Pfarrvikar in mehreren<br />
«Vierteln» von Einsiedeln, so in Euthal und<br />
Willerzell. Für seine S<strong>ch</strong>ulstunden kam er mit<br />
dem Auto ins Kloster. Nebenbei betreute er die<br />
Pferdezu<strong>ch</strong>t des Klosters und veröffentli<strong>ch</strong>te 1963<br />
das Bu<strong>ch</strong> «Tausend Jahre Pferdezu<strong>ch</strong>t Kloster<br />
Einsiedeln», das innerhalb weniger Jahre mehrere<br />
Auflagen erlebte. Dieses Bu<strong>ch</strong> war in gewissem<br />
Sinn die letzte Freude des ungemein begeisterungsfähigen<br />
und arbeitshungrigen Mannes.<br />
Auf Herbst 1964 s<strong>ch</strong>ied er aus dem Lehrkörper der<br />
Stiftss<strong>ch</strong>ule aus und erhielt eine größere Aufgabe<br />
an der landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ule. Aber bereits<br />
ab 15. März 1966 übernahm er zunä<strong>ch</strong>st aushilfsweise<br />
an der Stiftss<strong>ch</strong>ule wieder einen Teil seiner<br />
Fä<strong>ch</strong>er. Aus der Aushilfe wurde ein Dauerzustand.<br />
Bis Weihna<strong>ch</strong>ten des S<strong>ch</strong>uljahres 1973/74 hielt er<br />
dur<strong>ch</strong>. Dann mußte er aus gesundheitli<strong>ch</strong>en Gründen<br />
auss<strong>ch</strong>eiden. S<strong>ch</strong>on einige Jahre vorher hatte<br />
er s<strong>ch</strong>weren Herzens das Pfarrvikariat Willerzell<br />
ebenfalls aus gesundheitli<strong>ch</strong>en Gründen aufgeben<br />
müssen.<br />
Ohne Zweifel hat P. Albert der Stiftss<strong>ch</strong>ule große<br />
Dienste geleistet. Er war ein grundgütiger Mens<strong>ch</strong>,<br />
der jugendli<strong>ch</strong>en Übermut geduldig ertrug und bei<br />
Überbordungen die S<strong>ch</strong>uld bei si<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>te. Tief in<br />
seinem Herzen war er irgendwie immer selber<br />
jung geblieben. Sein Leben erinnert an ein Feuerwerk,<br />
das lange Zeit ein farbenprä<strong>ch</strong>tiges S<strong>ch</strong>auspiel<br />
bietet, dann aber ras<strong>ch</strong> an Kraft verliert, do<strong>ch</strong><br />
no<strong>ch</strong> lange still weiterglimmt. Es war besonders<br />
tragis<strong>ch</strong>, daß der einst so lebensfreudige Mann immer<br />
mehr einer quälenden S<strong>ch</strong>wermut verfiel, in<br />
der ihm nur no<strong>ch</strong> sein uners<strong>ch</strong>ütterli<strong>ch</strong>er Glaube<br />
helfen konnte. Beispielhaft war der Eifer, mit dem<br />
er am gemeinsamen Gebet des Klosters teilnahm,<br />
bis es wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr ging. Gerade weil er<br />
dur<strong>ch</strong> viele Jahre hindur<strong>ch</strong> seine Kräfte sozusagen<br />
immer aushilfsweise und «au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>» der Stiftss<strong>ch</strong>ule<br />
zur Verfügung gestellt hat, gebührt ihm<br />
unser aufri<strong>ch</strong>tiger Dank. Er ruhe im Frieden!<br />
Pater Rupert Ruhstaller