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Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch

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Pater Subprior<br />

Martin<br />

(Xaver)<br />

Baur<br />

* 14. April 1895<br />

† 28. August 1964<br />

Jahresberi<strong>ch</strong>t 1964/65<br />

Stiftss<strong>ch</strong>ule Einsiedeln<br />

Kaum hatte der letztjährige S<strong>ch</strong>ulberi<strong>ch</strong>t P. Subprior<br />

Martin Baur unseren Dank für seine fünfzehnjährige<br />

Wirksamkeit an der Stiftss<strong>ch</strong>ule ausgespro<strong>ch</strong>en,<br />

s<strong>ch</strong>lug für den altersmüden und abgearbeiteten<br />

Mann au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on die Stunde des<br />

letzten Abs<strong>ch</strong>iedes. Am Abend des 28. August<br />

ents<strong>ch</strong>lief Pater Martin im Spital Einsiedeln selig<br />

im Herrn im Alter von 69 Jahren. Was wir für<br />

diesen gütigen und klugen Mitbruder und Vorgesetzten<br />

dur<strong>ch</strong> alle Jahre empfunden hatten, versu<strong>ch</strong>ten<br />

wir in einem kurzen Na<strong>ch</strong>ruf in den «St.<br />

Meinrads Raben» (53. Jg., Nr. 6, September/ Oktober<br />

1964, S. 221-223) zum Ausdruck zu bringen.<br />

Die Hauptkraft dieses Lebens und seine besten<br />

Jahre hatten der Seelsorge in Pfarrei Einsiedeln<br />

gegolten. Was Pater Martin dur<strong>ch</strong> zwanzig Jahre<br />

als «Kinderpfarrer» der Einsiedler Dorfjugend gegeben<br />

hat, läßt si<strong>ch</strong> mit Worten ni<strong>ch</strong>t sagen, s<strong>ch</strong>uf<br />

ihm aber im Herzen von Tausenden ein unvergängli<strong>ch</strong>es<br />

Denkmal Liebe.<br />

Ni<strong>ch</strong>t anders war es an der Stiftss<strong>ch</strong>ule, der si<strong>ch</strong><br />

Pater Subprior gerne zur Verfügung stellte, mehrmals<br />

als Lateinlehrer des Vorkurses, und man<strong>ch</strong>es<br />

Jahr als Lehrer der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in der 1. und 2.<br />

Klasse. Seine Erstkläßler waren immer «liebe Buben»,<br />

während die Zweitkläßler man<strong>ch</strong>es vorwurfsvolle<br />

«Kapitel» zu hören bekamen. Aber er<br />

glaubte do<strong>ch</strong> unverdrossen an seine S<strong>ch</strong>üler, und<br />

sie glaubten an ihn. Sein lauteres Wesen, sein<br />

Wohlwollen und sein großes Wissen in S<strong>ch</strong>weizerund<br />

Kir<strong>ch</strong>enges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te imponierten do<strong>ch</strong>!<br />

Pater Martin war ein fleißiger Mann: Ungezählte<br />

Stammbäume exzerpierte er aus von ihm geführten<br />

Pfarrbü<strong>ch</strong>ern, Nekrologe und Artikel, ja sogar<br />

Theaterstücke für Jungmanns<strong>ch</strong>aft und Kongregation,<br />

flossen oft und gut aus seiner Feder, und<br />

jeden Mitbruder, der Pater Subprior etwas klagte,<br />

hörte er geduldig ab. Pater Martin war aber do<strong>ch</strong><br />

ein wirkli<strong>ch</strong>er Mann. Er hatte ein klares Urteil<br />

über Mens<strong>ch</strong>en und Dinge, wohl gütig, aber ni<strong>ch</strong>t<br />

blind. Und er liebte Re<strong>ch</strong>t und Ordnung. Was ihm<br />

verfehlt s<strong>ch</strong>ien, tadelte er im Klosterkapitel laut<br />

und fur<strong>ch</strong>tlos, obwohl wir dort viel häufiger seine<br />

gewandten lateinis<strong>ch</strong>en Verhandlungsprotokolle<br />

denn persönli<strong>ch</strong>e Jeremiaden von ihm zu hören<br />

bekamen. – Als Ganzes ein rei<strong>ch</strong>es, erfülltes,<br />

frommes Leben. Wir alle s<strong>ch</strong>ulden Pater Martin<br />

großen Dank. Denn er war ein Mann der Liebe,<br />

und «die Liebe bleibt».<br />

Pater Ludwig Räber

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