Herren Brüdern Mitschülern - Gwick.ch
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erst gegen Abend. Als au<strong>ch</strong> dies ni<strong>ch</strong>t der Fall war,<br />
benützte man den Reserves<strong>ch</strong>lüssel, und so fand<br />
man ihn, wie er si<strong>ch</strong> hingelegt hatte. Der sofort<br />
herbeigerufene Arzt stellte einen Herzinfarkt als<br />
Todesursa<strong>ch</strong>e fest. Die Zei<strong>ch</strong>en der Verwesung<br />
waren infolge der im Zimmer herrs<strong>ch</strong>enden Hitze<br />
s<strong>ch</strong>on derart fortges<strong>ch</strong>ritten, dass der Bezirksarzt<br />
die Bestattung am Samstagabend für angezeigt<br />
hielt.<br />
Daß Pater Cölestin trotz seiner vielseitigen Bes<strong>ch</strong>äftigung<br />
immer wieder Zeit fand, an der gemeinsamen<br />
Erholung im Kloster teilzunehmen<br />
und vor allem dem alten Pater Rudolf Gesells<strong>ch</strong>aft<br />
zu leisten, muß ihm ho<strong>ch</strong> angere<strong>ch</strong>net werden.<br />
Zwar halte er eine Atmosphäre des Geheimnisses<br />
um si<strong>ch</strong> und seine viels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Tätigkeiten<br />
ges<strong>ch</strong>affen; aber seine Hilfsbereits<strong>ch</strong>aft war kaum<br />
zu überbieten. Dies konnte der S<strong>ch</strong>reiber dieser<br />
Zeilen na<strong>ch</strong> seiner Übersiedlung vom Collegio<br />
Papio in Ascona an die Stiftss<strong>ch</strong>ule während der<br />
letzten drei Jahre mehrfa<strong>ch</strong> erfahren. Jederzeit<br />
war Pater Cölestin bereit, seinen Mitbrüdern und<br />
S<strong>ch</strong>ülern beizustehen, mo<strong>ch</strong>ten sie au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> so<br />
zu ungelegener Zeit kommen. Gerade er mußte<br />
allein, ohne Beistand seiner Umgebung diese Erde<br />
verlassen. Loslösung au<strong>ch</strong> vom mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />
Trost?!<br />
Pater Cölestin – geboren am 8. April 1906 in<br />
Rheinau – war kein S<strong>ch</strong>üler der Stiftss<strong>ch</strong>ule, sondern<br />
hatte seine Gymnasialstudien im Missionshaus<br />
Bethlehem in Immensee mit einer guten<br />
Maturität abges<strong>ch</strong>lossen. Ab 1927 besu<strong>ch</strong>te er die<br />
theologis<strong>ch</strong>en Kurse unserer Hauslehranstalt. die<br />
er na<strong>ch</strong> inzwis<strong>ch</strong>en bestandenem Noviziat 1932<br />
abs<strong>ch</strong>loß. Na<strong>ch</strong> seiner Primiz sandte ihn Abt Ignatius<br />
zum Studium der Naturwissens<strong>ch</strong>aften na<strong>ch</strong><br />
Freiburg. Zuglei<strong>ch</strong> versah er den Posten eines<br />
Religionslehrers und Spirituals an der Académie<br />
Sainte Croix. Professor Ursprung, dem er zeitlebens<br />
hohe A<strong>ch</strong>tung entgegenbra<strong>ch</strong>te, gab ihm als<br />
Doktorarbeit die Untersu<strong>ch</strong>ung der Grenzplasmolyse<br />
bei Coniferen-Nadeln, was sehr viel praktis<strong>ch</strong>es<br />
Ges<strong>ch</strong>ick und große Geduld erforderte. In<br />
kürzester Zeit s<strong>ch</strong>loß Pater Cölestin seine Universitätsstudien<br />
mit dem Doktorat in Botanik ab.<br />
Zoologie und Geologie waren seine Nebenfä<strong>ch</strong>er.<br />
Im Jahre 1937 kehrte er ins Kloster zurück und<br />
wurde mit der Aufgabe, Chemie und Naturges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />
zu lehren, beauftragt. Kurz zuvor war Pater<br />
Ludwig Stutz (Chemielehrer) 1936 plötzli<strong>ch</strong><br />
verstorben, und 1939 wurde Pater Damian Buck<br />
vom S<strong>ch</strong>lag getroffen. So wurde P. Cölestin Hauptlehrer<br />
der Naturges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Betreuer des<br />
Naturalienkabinetts. Bald trat er au<strong>ch</strong> an die Stelle