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Pater Leo Helbling - Gwick.ch

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Stiftsbibliothekar ernannt, ein Amt, das er bis<br />

Ende 1961 versehen hat. Von 1951 an erteilte er an<br />

der S<strong>ch</strong>ule allerdings «nur» no<strong>ch</strong> Rhetorik, Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

und Instrumentalunterri<strong>ch</strong>t. Von 1955 an<br />

entfällt au<strong>ch</strong> die Rhetorik, die in das Fa<strong>ch</strong> Deuts<strong>ch</strong><br />

eingegliedert wurde. Mit dem S<strong>ch</strong>uljahr 64/65<br />

fällt au<strong>ch</strong> der Musikunterri<strong>ch</strong>t weg. Das Fa<strong>ch</strong><br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te bleibt bis 1978. Im Jahresberi<strong>ch</strong>t<br />

78/79 ist vermerkt, dass <strong>Pater</strong> <strong>Leo</strong> am Ende des<br />

letzten S<strong>ch</strong>uljahres aus dem Lehrkörper ausges<strong>ch</strong>ieden<br />

sei. Im Fa<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te versu<strong>ch</strong>te er, die<br />

großen ursä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Zusammenhänge aufzuzeigen.<br />

Dabei stellte er die Brennpunkte der Entwicklung<br />

in wi<strong>ch</strong>tigen Persönli<strong>ch</strong>keiten ins Rampenli<strong>ch</strong>t.<br />

z.B. Bismarck für die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.<br />

Es ist verständli<strong>ch</strong>, dass er mit zunehmendem<br />

Alter si<strong>ch</strong> mehr an das Lehrbu<strong>ch</strong> hielt.<br />

P. <strong>Leo</strong> hat insgesamt 37 S<strong>ch</strong>uljahre an der Stiftss<strong>ch</strong>ule<br />

gewirkt. Dabei war ihm neben der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

besonders die Pflege der Musik ein Anliegen.<br />

Viele Jahre hindur<strong>ch</strong> leitete er ein Strei<strong>ch</strong>quartett,<br />

wobei er das Hauptgewi<strong>ch</strong>t auf das Mitma<strong>ch</strong>en<br />

legte. Dieser Na<strong>ch</strong>ruf bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf<br />

<strong>Pater</strong> <strong>Leo</strong>s Tätigkeit an der Stiftss<strong>ch</strong>ule. Wenn<br />

man au<strong>ch</strong> seine glei<strong>ch</strong>zeitigen anderen Tätigkeiten<br />

in außerordentli<strong>ch</strong>er Seelsorge, Vortragstätigkeit,<br />

Erwa<strong>ch</strong>senenbildung bedenkt, staunt man über<br />

seine Wirksamkeit.<br />

In den letzten Jahren seines Lebens blieb er ni<strong>ch</strong>t<br />

untätig. Wo er nur konnte, ergriff er die Gelegenheit.<br />

si<strong>ch</strong> nützli<strong>ch</strong> zu ma<strong>ch</strong>en. Aber die Bes<strong>ch</strong>werden<br />

des Alters mehrten si<strong>ch</strong>, so dass er immer<br />

mehr an seine Zelle gefesselt war. Dies bedeutete<br />

für ihn ein hartes Opfer, besonders deshalb, weil<br />

er geistig ungemein lebhaft blieb. Es ist ni<strong>ch</strong>t<br />

einfa<strong>ch</strong>, <strong>Pater</strong> <strong>Leo</strong> als Mens<strong>ch</strong>en zu kennzei<strong>ch</strong>nen<br />

und ihm gere<strong>ch</strong>t zu werden. Er war außerordentli<strong>ch</strong><br />

begabt und gewandt, sowohl in inhaltli<strong>ch</strong>er als<br />

au<strong>ch</strong> in spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t. Damit verbunden<br />

war ein äußerst lebhaftes, ja sprudelndes Temperament<br />

und eine erstaunli<strong>ch</strong>e Arbeitskraft und<br />

Arbeitsfreude. Seelis<strong>ch</strong>e Energie und ein ausgeprägtes<br />

Dur<strong>ch</strong>setzungsvermögen ma<strong>ch</strong>ten es ihm<br />

und anderen ni<strong>ch</strong>t immer lei<strong>ch</strong>t. Auf der anderen<br />

Seite hatte er es gerne au<strong>ch</strong> gemütli<strong>ch</strong>. So ganz im<br />

Element war er bei seinen stets maleris<strong>ch</strong> angeordneten<br />

Bü<strong>ch</strong>ern und S<strong>ch</strong>riftenstapeln in seinem<br />

Zimmer, wobei er aber immer genau wußte, wo<br />

etwas zu finden war, und es au<strong>ch</strong> blitzartig hervorzog.<br />

<strong>Pater</strong> <strong>Leo</strong> hat die lange Reihe e<strong>ch</strong>t klösterli<strong>ch</strong>er<br />

Originale um ein hö<strong>ch</strong>st kennzei<strong>ch</strong>nendes<br />

Kettenglied verlängert. Er hat unseren Dank verdient<br />

und möge in Gottes Frieden ruhen.<br />

<strong>Pater</strong> Rupert Ruhstaller

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