The Rotary Foundation - eine kritische Betrachtung - Rotary Schweiz

The Rotary Foundation - eine kritische Betrachtung - Rotary Schweiz The Rotary Foundation - eine kritische Betrachtung - Rotary Schweiz

08.11.2014 Aufrufe

27. September 2012, Stand Informationen: April 2012 Originalfassung der Anfrage von Rot. Kastpar Müller an die Rotary Foundation The Rotary Foundation - eine kritische Betrachtung von Rot. Kaspar Müller, RC Bottmingen-Birseck Dieser Artikel wurde von PDG Urs Herzog im Hinblick auf eine verbesserte und transparentere Darstellung der Foundation angeregt. Die Rotary Foundation, ein zentraler Pfeiler von Rotary Die Rotary Foundation ist ein zentraler Pfeiler von Rotary, und sie tut viel Gutes. Bekanntestes Beispiel ist wohl das Programm PolioPlus, welches weltweit seinesgleichen sucht. PolioPlus ist das ehrgeizigste Programm in der Geschichte Rotarys und widmet sich der weltweiten Ausrottung der Kinderlähmung. Dank den Impfaktionen von Rotary in Zusammenarbeit mit der WHO, UNICEF, CDC [Center of Disease Control, Atlanta, USA], der Bill & Melinda Gates Foundation und vieler Regierungen der Welt konnten die Krankheitsfälle innerhalb von 25 Jahren um 99 Prozent reduziert werden. 4'870'673 Kinder wurden allein Dank Rotary Schweiz gegen Polio geimpft (www.polioplus.ch). In der Mission der Rotary Foundation wird die rotarische Grundhaltung, welche weltweit Geltung hat, treffend abgebildet: «The mission of The Rotary Foundation is to enable Rotarians to advance world understanding, goodwill and peace through the improvement of health, the support of education, and the alleviation of poverty». Jahr für Jahr ist die Rotary Stiftung ein Thema in allen Rotary-Clubs der Welt, einmal weil die Rotary Foundation alle Rotarierinnen und Rotarier motiviert und unterstützt, sich, wo auch immer, für die humanitäre Hilfe und für Bildungsprojekte einzusetzen, um damit einen Beitrag zur Armutsbekämpfung und Völkerverständigung zu leisten. Und zum anderen propagiert die Stiftung mit dem Leitsatz: «Every Rotarian Every Year» allen Mitgliedern jährlich einen freiwilligen finanziellen Beitrag in der Höhe von 100 US Dollar an die Stiftung zu überweisen. Die Rotary Foundation: 795 Mio. $ in drei Kernportfolios Im Jahresbericht der Rotary Stiftung sind alle wichtigen finanziellen Daten zu finden. Die folgenden Zahlen stammen jeweils aus diesem Jahresbericht. Das Vermögen der Rotary Stiftung ist im wesentlichen auf die drei Kernportfolios Annual Programs Fund (APF), Permanent Fund (PF) und PolioPlus Fund aufgeteilt. Dank der jährlichen Beitragszahlungen fliessen beträchtliche Summen in die einzelnen Funds. Im Jahre 2010/11 beliefen sich die Beiträge an den APF auf 107.7 Mio. Dollar, an den PF auf 16.3 Mio. Dollar und an den PolioPlus Fund auf 78.9 Mio. Dollar (inkl. 40 Mio. Dollar von der Gates Foundation). Zusätzlich profitieren diese Funds auch vom Anlagertrag, welcher in der Periode 2010/11 für den APF 74.4 Mio. Dollar, für den PF 43.1 Mio. Dollar und für den PolioPlus Fund 1.2 Mio. Dollar betrug. Insgesamt sind den Fonds im Jahre 2010/11 in Form von Spenden, Beiträgen und Kapitalerträgen 328 Mio. Dollar zugeflossen. Für die Programme verteilt auf die «humanitären Grants, Bildungsprogramme, PolioPlus, Global Grants, District Grants und sonstige» hat die

27. September 2012, Stand Informationen: April 2012<br />

Originalfassung der Anfrage von Rot. Kastpar Müller an die <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong><br />

<strong>The</strong> <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> - <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong> <strong>Betrachtung</strong><br />

von Rot. Kaspar Müller, RC Bottmingen-Birseck<br />

Dieser Artikel wurde von PDG Urs Herzog im Hinblick auf <strong>eine</strong> verbesserte und transparentere<br />

Darstellung der <strong>Foundation</strong> angeregt.<br />

Die <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong>, ein zentraler Pfeiler von <strong>Rotary</strong><br />

Die <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> ist ein zentraler Pfeiler von <strong>Rotary</strong>, und sie tut viel Gutes. Bekanntestes<br />

Beispiel ist wohl das Programm PolioPlus, welches weltweit s<strong>eine</strong>sgleichen sucht. PolioPlus ist<br />

das ehrgeizigste Programm in der Geschichte <strong>Rotary</strong>s und widmet sich der weltweiten<br />

Ausrottung der Kinderlähmung. Dank den Impfaktionen von <strong>Rotary</strong> in Zusammenarbeit mit der<br />

WHO, UNICEF, CDC [Center of Disease Control, Atlanta, USA], der Bill & Melinda Gates<br />

<strong>Foundation</strong> und vieler Regierungen der Welt konnten die Krankheitsfälle innerhalb von 25<br />

Jahren um 99 Prozent reduziert werden. 4'870'673 Kinder wurden allein Dank <strong>Rotary</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

gegen Polio geimpft (www.polioplus.ch).<br />

In der Mission der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> wird die rotarische Grundhaltung, welche weltweit<br />

Geltung hat, treffend abgebildet: «<strong>The</strong> mission of <strong>The</strong> <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> is to enable Rotarians<br />

to advance world understanding, goodwill and peace through the improvement of health, the<br />

support of education, and the alleviation of poverty».<br />

Jahr für Jahr ist die <strong>Rotary</strong> Stiftung ein <strong>The</strong>ma in allen <strong>Rotary</strong>-Clubs der Welt, einmal weil die<br />

<strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> alle Rotarierinnen und Rotarier motiviert und unterstützt, sich, wo auch<br />

immer, für die humanitäre Hilfe und für Bildungsprojekte einzusetzen, um damit <strong>eine</strong>n Beitrag<br />

zur Armutsbekämpfung und Völkerverständigung zu leisten. Und zum anderen propagiert die<br />

Stiftung mit dem Leitsatz: «Every Rotarian Every Year» allen Mitgliedern jährlich <strong>eine</strong>n<br />

freiwilligen finanziellen Beitrag in der Höhe von 100 US Dollar an die Stiftung zu überweisen.<br />

Die <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong>: 795 Mio. $ in drei Kernportfolios<br />

Im Jahresbericht der <strong>Rotary</strong> Stiftung sind alle wichtigen finanziellen Daten zu finden. Die<br />

folgenden Zahlen stammen jeweils aus diesem Jahresbericht. Das Vermögen der <strong>Rotary</strong> Stiftung<br />

ist im wesentlichen auf die drei Kernportfolios Annual Programs Fund (APF), Permanent Fund<br />

(PF) und PolioPlus Fund aufgeteilt. Dank der jährlichen Beitragszahlungen fliessen<br />

beträchtliche Summen in die einzelnen Funds. Im Jahre 2010/11 beliefen sich die Beiträge an<br />

den APF auf 107.7 Mio. Dollar, an den PF auf 16.3 Mio. Dollar und an den PolioPlus Fund auf<br />

78.9 Mio. Dollar (inkl. 40 Mio. Dollar von der Gates <strong>Foundation</strong>). Zusätzlich profitieren diese<br />

Funds auch vom Anlagertrag, welcher in der Periode 2010/11 für den APF 74.4 Mio. Dollar, für<br />

den PF 43.1 Mio. Dollar und für den PolioPlus Fund 1.2 Mio. Dollar betrug.<br />

Insgesamt sind den Fonds im Jahre 2010/11 in Form von Spenden, Beiträgen und<br />

Kapitalerträgen 328 Mio. Dollar zugeflossen. Für die Programme verteilt auf die «humanitären<br />

Grants, Bildungsprogramme, PolioPlus, Global Grants, District Grants und sonstige» hat die


Stiftung im Jahre 2010/11 insgesamt 191.8 Mio. Dollar (inkl. Verwaltungskosten) ausgegeben,<br />

das entspricht 58% der Einnahmen.<br />

Am Ende der Periode 2010/11 betrug das Nettovermögen des APF 397.9 Mio. Dollar, des PF<br />

241.5 Mio. Dollar und des PolioPlus Fund 140.5 Mio. Dollar. Insgesamt belief sich das<br />

Nettovermögen der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> (inkl. der zwei kl<strong>eine</strong>n Funds «Disaster Recovery und<br />

Donor Advisor Fund») per Ende der Berichtsperiode somit auf 795 Mio. Dollar.<br />

Kritische Fragen signalisieren ein Unbehagen<br />

Jahr für Jahr ist die <strong>Rotary</strong> Stiftung auch deshalb in vielen <strong>Schweiz</strong>er Clubs ein <strong>The</strong>ma, weil,<br />

trotz aller unbestrittener positiver Aspekte der Stiftung, viele <strong>kritische</strong> Fragen auch auf ein<br />

offensichtliches Unbehagen hinweisen.<br />

Die <strong>Rotary</strong> Stiftung kann sich unter <strong>eine</strong>r langfristigen Optik nur dann weiter stärken, wenn sie<br />

sich diesen <strong>kritische</strong>n Fragen stellt. Ziel dieses Artikels ist, aus <strong>Schweiz</strong>er Sicht, <strong>eine</strong><br />

Auslegeordnung der <strong>kritische</strong>n Aspekte und damit das Anregen <strong>eine</strong>r vertieften Diskussion und,<br />

wenn möglich, <strong>eine</strong>s konstruktiven Dialogs mit den 15 Verantwortlichen Trustees der Stiftung<br />

in Amerika in Gang zu bringen.<br />

Die 4-Fragen-Analyse für Stiftungen<br />

Die <strong>kritische</strong>n Fragen sind nicht allein rotary-spezifisch, sondern sie betreffen die üblichen<br />

<strong>The</strong>men, welche grundsätzlich, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, alle Stiftungen<br />

betreffen. Es sind dies:<br />

• Wirkung der Projekte<br />

• Effizienz bei der Umsetzung der Projekte und Administrationskosten<br />

• Performance der Anlagepolitik<br />

• ethisches Gerüst, welches die Anlagepolitik mitbestimmt.<br />

Der Schwerpunkt dieses Artikels wird auf der komplexen Problematik der Schnittstelle<br />

zwischen den ethischen Grundsätzen von <strong>Rotary</strong> und der Anlagepolitik liegen, die drei andern<br />

Aspekte werden nur kurz thematisiert.<br />

Frage 1: Wirkung der Projekte<br />

Die Stifterinnen und Stifter wollen wissen, ob die leitenden Organe der Stiftung die finanziellen<br />

Mittel für dem Stiftungszweck entsprechende Projekte eingesetzt haben und ob mit den<br />

unterstützten Projekten auch die gewünschte Wirkung erzielt wurde (Effektivität).<br />

Der Kern des Unbehagens betrifft nicht dieses Gebiet. Stellvertretend sei hier einmal mehr auf<br />

die enorme Strahlkraft des PolioPlus Programms verwiesen. Als Anregung könnte jedoch die<br />

Veröffentlichung <strong>eine</strong>s Leistungsberichtes vorgeschlagen werden, welcher systematischer über<br />

die Beschaffenheit und Wirkung aller von der Stiftung unterstützten Projekte Auskunft gibt. Das<br />

muss k<strong>eine</strong>swegs ein gedruckter Bericht sein, sondern diese Berichterstattung kann auch über<br />

das Internet erfolgen.<br />

Frage 2: Effizienz und Administrationskosten<br />

Neben der Wirkungsfrage sind die Stifterinnen und Stifter auch daran interessiert zu erfahren,<br />

ob die Projekte effizient umgesetzt werden oder ob beispielsweise zu viel Stiftungsgeld in der<br />

Administration versickert. Dabei gilt es einleitend fest zu halten, dass ein professionelles<br />

Stiftungsmanagement für <strong>eine</strong> Stiftung der Grössenordnung der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong><br />

unabdingbar ist und dass deshalb Administrationskosten nicht a priori negativ sind.


Die Kosten für Administration und Verwaltung sind im Jahresbericht der Stiftung offen gelegt.<br />

In der Berichtsperiode 2010/11 beliefen sich diese auf 41.6 Mio. Dollar<br />

(Gesamtbetriebsausgaben bestehend aus Ausgaben für Programme, Fondsentwicklung und<br />

allgem<strong>eine</strong> Verwaltung), entsprechend 12.7 % der Gesamteinnahmen von 328 Mio. Dollar.<br />

Darin enthalten sind 1'087'664 Dollar, welche an die 15 Trustees zurückerstattet wurden (v.a.<br />

Reisespesen). Diese sind einzeln je Trustee nach Ereignis offen legt.<br />

Im Jahresbericht der Stiftung wird hervorgehoben, dass in den letzten Jahren 88% der<br />

Gesamtausgaben der <strong>Foundation</strong> in Programme flossen (im Vergleich zu durchschnittlich 65%<br />

bei anderen Organisationen). Diese Aussage ist allerdings mit Vorsicht zu interpretieren. Ein<br />

Hieb und Stich fester Vergleich der Administrationskosten verschiedener Organisationen kann<br />

nur mit Kenntnis und Analyse der unterschiedlichen Strukturen sowie der angewandten<br />

Rechnungslegungsgrundsätze der einzelnen Organisationen erfolgen.<br />

Frage 3: Performance<br />

Bei <strong>eine</strong>m Nettovermögen von 795 Mio. Dollar ist die Stiftung stark den Launen der immer<br />

unberechenbareren Finanzmärkte ausgesetzt. Das zeigte sich ganz deutlich in der<br />

Berichtsperiode 2008/09, als die Anlageverluste insgesamt 163.9 Mio. Dollar betrugen. Das<br />

Gute an der erbarmungslosen Finanzkrise war, dass viele Rotarierinnen und Rotarier<br />

realisierten, dass sie sich vermehrt mit dem Zustand der von ihnen finanzierten <strong>Rotary</strong><br />

<strong>Foundation</strong> auseinander setzen sollten, nicht zuletzt weil sie befürchteten, dass grosse<br />

Vermögenswerte an der Börse verloren gehen könnten statt in Projekte investiert zu werden.<br />

Zwei Fragen standen diesbezüglich immer Vordergrund. Einmal wie sich die finanzielle<br />

Performance entwickelt hat. Auf den ersten Blick zeigt sich, dass die Stiftung die Stürme der<br />

Krise trotz der Verluste der Jahre 07/08 und 08/09 von kumuliert 208.2 Mio. Dollar ganz<br />

ordentlich überstanden hat. In den letzten fünf Jahren resultierte nämlich, trotz dieser zwei<br />

Verlustjahre, kumuliert ein Anlageertrag von 71.4 Mio. Dollar. Es ist nicht Ziel dieses Artikels,<br />

die Performance zu beurteilen. Dazu finden sich weitere Angaben im Jahresbericht der Stiftung.<br />

Die zweite Frage zielt auf die Strategie der Stiftung: Ist es richtig, dass <strong>eine</strong> Stiftung über ein<br />

Vermögen verfügt, welches ein Mehrfaches der jährlichen Einnahmen beträgt. Wäre es nicht<br />

besser diese Mittel schneller und direkter für den Stiftungszweck einzusetzen anstatt diese den<br />

Tücken der Finanzmärkte auszusetzen?<br />

Grundsätzlich macht das Horten von Stiftungsvermögen nur dann Sinn, wenn damit, gut<br />

begründet, der Stiftungszweck unter <strong>eine</strong>r langfristigen Optik besser umgesetzt werden kann.<br />

Inwieweit dies bei der <strong>Rotary</strong> Stiftung der Fall ist kann in diesem Artikel nicht abschliessend<br />

beurteilt werden. Aber es deutet vieles darauf hin, dass <strong>eine</strong> intensivere Projekttätigkeit,<br />

verbunden mit <strong>eine</strong>r unkomplizierteren Abwicklung von Gesuchen, zielführender wäre.<br />

Frage 4: Ethisches Gerüst und Anlagepolitik<br />

Nicht nur die Stiftung gehört zu den zentralen Bindegliedern der <strong>Rotary</strong>-Bewegung, sondern<br />

auch ein ethisches Grundgerüst. Die Besprechung dieses Gerüstes allein ist schon<br />

anspruchsvoll. Ganz schwierig wird es aber, wenn die ethischen Grundsätze auch für die<br />

Anlagepolitik der Stiftung angemahnt werden. Ethische Grundsätze im Zusammenhang mit der<br />

Anlagepolitik können nicht losgelöst von den übergeordneten ethischen Grundsätzen von<br />

<strong>Rotary</strong> besprochen werden. Deshalb werden zuerst diese Grundsätze thematisiert und<br />

anschliessend wird auf die Anlagepolitik übergeleitet.


Dieser <strong>The</strong>menblock ist im Rahmen der aktuellen Diskussion in den <strong>Schweiz</strong>er Distrikten der<br />

am schwierigsten zu beurteilende und der am kontroversesten diskutierte.<br />

Bestandteile der rotarischen Ethik: Am Anfang steht die 4-Fragen-Probe<br />

Das Handeln der Rotarierinnen und Rotarier sollte sich zunächst einmal an der Vier-Fragen-<br />

Probe orientieren: Ist es wahr? Ist es fair für alle Beteiligten? Wird es Freundschaft und Guten<br />

Willen fördern? Wird es dem Wohl aller Beteiligten dienen?<br />

Das Einhalten dieser ethischen Grundsätze ist <strong>eine</strong> hohe Zielsetzung, und es ist nicht klar<br />

inwieweit diese Grundsätze normative Geltung haben. Es ist jedoch offensichtlich, dass die<br />

Antworten auf die einzelnen Fragen in jedem konkreten Fall weltweit unterschiedlich ausfallen<br />

werden. Allein schon die Frage, wer alles zu «allen Beteiligten» gehört, ist kaum zu<br />

beantworten, und was das «Wohl der Beteiligten» ist wird je nach Kulturkreis unterschiedlich<br />

beurteilt werden.<br />

<strong>Rotary</strong> geht aber noch <strong>eine</strong>n Schritt weiter. Die im Februar 1989 angenommene Erklärung des<br />

gesetzgebenden Rates von <strong>Rotary</strong> International zur geschäftlichen oder beruflichen Tätigkeit der<br />

Rotarierinnen und Rotarier stipuliert, dass diese «in ihrer geschäftlichen oder beruflichen<br />

Tätigkeit die ethischen Grundsätze ihres Berufsstandes, die Gesetze ihres Landes und die<br />

moralischen Werte ihres Gemeinwesens dem Buchstaben und dem Sinne nach befolgen».<br />

<strong>Rotary</strong> kennt also <strong>Rotary</strong> spezifische Grundsätze und integriert in diese zusätzlich viele<br />

unterschiedliche Berufsethiken. Dem gerecht zu werden ist wohl für niemanden ohne Konflikt<br />

umsetzbar. Und wenn sich die Vielfalt unterschiedlicher ethischer Grundsätze auch noch in der<br />

Anlagepolitik der Stiftung abbilden soll, wird es besonders schwierig. Das ist deshalb auch das<br />

Hauptargument der Stiftungsverantwortlichen, warum die Stiftung auf solche Fragenstellungen<br />

bei der Anlagepolitik verzichtet resp. nicht eingeht. In der 87-seitigen Publikation «Investment<br />

Information» geht die <strong>Rotary</strong> Stiftung nicht nur lediglich auf einigen wenigen Zeilen auf die<br />

Frage des «Socially Responsible Investing» (SRI), also auf das <strong>The</strong>ma, wie <strong>eine</strong> Organisation<br />

die Anlagepolitik mit ihrer Mission und Ethik in Einklang bringen kann, ein, sondern sie weist<br />

das <strong>The</strong>ma als zu komplex von sich. SRI bedeutet für die <strong>Rotary</strong> Stiftung lediglich: «to grow<br />

assets in an appropriate manner for the purpose of fulfilling the mission».<br />

Genau das aber geht heute nicht mehr. Warum? Weil nichts sagen und nicht aktiv sein deutlich<br />

der Zielsetzung der Stiftung und auch der Vier-Fragen-Probe widerspricht. Denn mit jedem<br />

finanziellen Investment sind nicht nur finanzielle Wirkungszusammenhänge, die man in Form<br />

von steigenden Aktienkursen und Dividenden bis zum Nullergebnis im Konkursfall sehr direkt<br />

spürt, verbunden; mit jedem finanziellen Investment sind immer auch kulturelle, ökologische<br />

und soziale Wirkungszusammenhänge verbunden.<br />

Wer in <strong>eine</strong> Tabakfirma investiert, kann nicht nur <strong>eine</strong> s<strong>eine</strong>m Besitz prozentual angemessene<br />

Dividende einfordern. Er trägt für die negativen Auswirkungen des Rauchens auf die<br />

Gesundheit ebenso <strong>eine</strong> Teilverantwortung wie für die vom Unternehmen geschaffenen<br />

Arbeitsplätze. Die Liste der positiven und negativen gesellschaftlichen Effekte, die jedes<br />

Unternehmen in <strong>eine</strong>r zunehmend komplexen und globalen Wirtschaft auslöst, lässt sich<br />

beliebig verlängern. Sie gegeneinander abzuwägen, ist sehr schwierig. Kein Investment lässt<br />

sich als nur schlecht oder nur gut klassifizieren. Wie die Gesamtbeurteilung ausfällt, hängt<br />

wesentlich von der Werthaltung der Anleger ab.<br />

Wenn sich die <strong>Rotary</strong> Stiftung nicht aktiv der Frage der Wirkungszusammenhänge und der<br />

eigenen Werthaltung annimmt, dann schlittert sie in zwei Problemfelder. Das <strong>eine</strong> ist, dass die<br />

Wirkungen in der realen Welt der Mission von <strong>Rotary</strong> und insbesondere der Stiftung entgegen<br />

laufen können. Das andere Problemfeld ist, dass die Vier-Fragen-Probe, welche das Handeln<br />

aller Rotarierinnen und Rotarier prägen soll, in diesem Fall ignoriert wird. Das kann<br />

Konsequenzen haben. Ein theoretisches und ein konkretes Beispiel sollen das erläutern.


Wenn sich sowohl <strong>eine</strong> <strong>The</strong>ologin als auch ein Hedgefonds Manager, in dessen Fond die<br />

Stiftung investiert ist, auf die Grundsätze der Vier-Fragen-Probe und die ethischen Grundsätze<br />

ihres Berufstandes berufen, werden sie mit grosser Wahrscheinlichkeit die Fairnessfrage <strong>eine</strong>r<br />

Aktivität im Bereich «Unfriendly Takeover» unterschiedlich beurteilen. Sollte es in <strong>eine</strong>m<br />

solchen Fall zu Entlassungen kommen, wird die <strong>The</strong>ologin möglicherweise das Wohl der<br />

Entlassenen und ihrer Familien stärker gewichten als der Fondmanager, welcher<br />

möglicherweise das finanzielle Wohl s<strong>eine</strong>r Investoren höher gewichtet. Und das Beispiel lässt<br />

sich erweitern. Wenn <strong>eine</strong> Rotarierin ein Unternehmen mit aufgebaut hat, dieses ihr aber im<br />

Rahmen <strong>eine</strong>s «Unfriendly Takeover» von <strong>eine</strong>r Investorengruppe, an welcher auch<br />

Vermögensverwalter der <strong>Rotary</strong> Stiftung beteiligt sind, entrissen wird, wird das weder dem<br />

Wohl aller noch der Freundschaft förderlich sein.<br />

Dieses theoretische Beispiel zeigt, dass es schwierig ist, hohen ethischen Grundsätzen<br />

nachzuleben ohne sich aktiv Konfliktsituationen zu stellen. Wenn die Vor- und Nachteile <strong>eine</strong>r<br />

Investition bekannt sind, wird es <strong>eine</strong> Güterabwägung brauchen, in der Sprache der Ethik <strong>eine</strong><br />

ethische Reflektion. Ethik heisst nicht, dass es immer <strong>eine</strong> für alle perfekte Lösung geben kann,<br />

aber es heisst, dass man sich aktiv mit dem <strong>The</strong>ma auseinander setzt und nicht einfach <strong>eine</strong>r<br />

Gewohnheit folgt oder das schwierige <strong>The</strong>menfeld ausblendet.<br />

Eine Stiftung von der Grösse der <strong>Rotary</strong> Stiftung und mit dem ethischen Anspruch von <strong>Rotary</strong><br />

muss sich deshalb auch zu ihrer Werthaltung in der Anlagepolitik äussern, denn nichts sagen ist<br />

auch <strong>eine</strong> ethische Anlagekonzeption, man delegiert die Verantwortung an den anonymen<br />

Finanzmarkt und die Werthaltung der Vermögensverwalter.<br />

Die Problematik soll nun am konkreten Beispiel der mine-ex Stiftung vertieft werden.<br />

mine-ex-Stiftung und <strong>Rotary</strong> Stiftung<br />

Die Stiftung mine-ex, wurde 1995 von den drei <strong>Schweiz</strong>er <strong>Rotary</strong> Distrikten gegründet. Ziel der<br />

Stiftung ist die Unterstützung des weltweiten Kampfes für ein allgem<strong>eine</strong>s Minenverbot durch<br />

Öffentlichkeitsarbeit, und, in den Schwerpunktsländern Kambodscha und Afghanistan, die<br />

Finanzierung von Prothesen für Minenopfersowie die Finanzierung der Ausbildung von<br />

einheimischen Prothesen-Herstellern. Zu diesem Zweck werden dem Internationalen Komitee<br />

vom Roten Kreuz jährlich mindestens CHF 500'000 überwiesen. Seit der Gründung bis 2010<br />

der Stiftung haben die drei <strong>Schweiz</strong>er Distrikte bereits 9,5 Mio. Franken an das IKRK<br />

überwiesen.<br />

Das Beispiel mine-ex zeigt, wie wichtig <strong>eine</strong> auf die Ziele von <strong>Rotary</strong> abgestimmte<br />

Anlagepolitik der <strong>Rotary</strong> Stiftung ist. Den Stiftungsunterlagen ist nämlich nicht zu entnehmen,<br />

in welche Unternehmen die Stiftung, welche <strong>eine</strong>n Aktienanteil bis zu max. 50% halten darf,<br />

investiert ist. Es ist zu hoffen, dass k<strong>eine</strong> Aktien von Minenproduzenten dabei sind, denn damit<br />

würde die Stiftung das Unheil mit finanzieren, deren grausame Folgen andere Rotarierinnen und<br />

Rotarier wiederum mit ansehnlichen finanziellen Mitteln und persönlichem Einsatz zu lindern<br />

suchen. Hier gilt es allerdings auch zu erwähnen, dass den Amerikanern die europäische «mineex-Stiftung»<br />

zu wenig bekannt ist. Hier besteht also auch <strong>eine</strong> Bringschuld der Europäer.<br />

Dieses <strong>The</strong>ma ist sehr brisant. Einmal, weil die Vermögensverwaltung der Stiftung<br />

ausgesprochen amerikalastig ist und weil die Amerikaner bis heute nicht bereit sind, die<br />

«Ottawa Konvention», <strong>eine</strong>n völkerrechtlichen Vertrag zum Verbot von Antipersonenminen, zu<br />

unterzeichnen. Die Konvention untersagt den Einsatz, die Produktion, Lagerung und den<br />

Weiterverkauf von Personenminen. Bis heute haben 159 Staaten die «Ottawa-Konvention»<br />

unterzeichnet, 37 Länder nicht, darunter Indien, Pakistan, Polen, Israel, Syrien, Russland, China<br />

und die USA.


Im Jahre 2010 hat <strong>Rotary</strong> International zwei Resolutionen, welche den Zentralvorstand von RI<br />

auffordern, sich zur weltweiten Ächtung der Antipersonen-Minen zu bekennen mit dem<br />

Hinweis auf die Neutralität zurück gewiesen. Die Mitglieder des CoL (Council on Legislation)<br />

haben den beiden Resolutionen zugestimmt, das Board of Directors aber hat diese<br />

zurückgewiesen. 176 <strong>Rotary</strong> Clubs, darunter 41 <strong>Schweiz</strong>er Clubs, haben daraufhin ein<br />

Memorandum verfasst, welches, unter Beachtung der Aspekte von Ethik und Moral, die<br />

Ächtung der Antipersonen-Minen durch RI verlangt.<br />

Status Quo nicht unreflektiert übernehmen<br />

Diese Beispiele und Überlegungen sollen nicht im Sinne <strong>eine</strong>r Wertung zwischen gut und<br />

schlecht oder richtig oder falsch verstanden werden. Niemand masse sich an zu wissen was gut<br />

und was schlecht ist, das wäre dogmatisch und würde dem Grundkonzept der ethischen<br />

Reflektion diametral widersprechen. Wichtig ist hingegen, dass man sich mit solchen Fragen<br />

immer wieder kritisch auseinander setzt und den Status Quo nicht einfach unreflektiert<br />

übernimmt.<br />

Diese Beispiele sollen deshalb dafür sensibilisieren, wie wichtig der Einbezug <strong>eine</strong>r ethischen<br />

Reflexion in die Anlagepolitik der <strong>Rotary</strong> Stiftung ist, und, dass aufgrund des Fehlens <strong>eine</strong>r<br />

solchen, bei vielen Rotarierinnen und Rotariern ein Unbehagen der Stiftung gegenüber<br />

aufkommen kann. Nur ein intensiver Dialog aller Beteiligten kann resp. wird das Unbehagen<br />

lindern oder gar kurieren können.<br />

Ein möglicher erster Schritt der <strong>Rotary</strong> Stiftung könnte die Unterzeichnung der «Principles for<br />

Responsible Investment UN PRI» (www.unpri.org) sein. Die PRI wurden von <strong>eine</strong>r<br />

internationalen Gruppe institutioneller Investoren ausgearbeitet, um der wachsenden Bedeutung<br />

von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Fragen in der Anlagepraxis Rechnung zu<br />

tragen. Der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, initiierte diese<br />

Prinzipien.<br />

Das Handbuch «Investment Information» der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong><br />

Das 87-Seitige Handbuch enthält viele wertvolle Informationen über die Anlagepolitik, die<br />

Asset Allocation, die Performancemessung, die Anforderungen an Investment Manager usw .<br />

Nicht alle können im Rahmen dieses Artikels besprochen werden. Insgesamt ist es ein<br />

Handbuch, das sich stark, wenn nicht ausschliesslich, an finanziellen Fragen orientiert und die<br />

<strong>The</strong>matik der ethischen Grundsätze von <strong>Rotary</strong> nur am Rande streift.<br />

Dem Handbuch ist zu entnehmen, dass z.B. das Securities Lending nicht erlaubt ist. Das ist<br />

besonders positiv zu werten. Der Einsatz von Derivativen ist für genau definierte Situationen<br />

möglich. Die Stimmrechtsausübung wird an die Investment Manager delegiert, und somit auch<br />

an deren Werthaltung. Beschrieben sind auch die zugelassenen Asset-Klassen, wozu auch<br />

Hedge Fonds und Private Equity Anlagen gehören. Erstaunlich ist, dass ein Abschnitt speziell<br />

das so sogenannte «opportunistic investing» erlaubt.<br />

Das Handbuch enthält ebenfalls die Liste der Investment Manager und der von ihnen<br />

vertretenen Produkte. Auch hier gilt das im Artikel <strong>The</strong>matisierte. Die Investment Manager<br />

werden nach den klassischen Finanzmarktkriterien ausgewählt, ob diese sich auch mit den<br />

rotarischen Grundsätzen identifizieren, ist nicht ersichtlich. Die durchschnittlichen Fees, welche<br />

die Investment Manager erhalten liegen beim APF bei 0.62%, beim PF bei 0.68% und bei<br />

PolioPlus 0.19%.<br />

Die Auswahl der Investment Manager ist ebenfalls sehr auf Amerika ausgerichtet. Eine Öffnung<br />

auf Manager in allen rotarischen Kontinenten scheint deshalb sinnvoll zu sein und würde<br />

zusätzlich die Stiftung auch lokal stärker verankern.


Fazit<br />

Das ethische Gerüst der Vier-Fragen-Probe kann auch vor der Anlagepolitik der Stiftung nicht<br />

fern gehalten werden. Eine aktive Auseinandersetzung der Stiftung mit der ethischen<br />

Grundhaltung ist für <strong>eine</strong> Stiftung von der Grösse der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> zwingend.<br />

Anlagepolitik hat Wirkung, nicht nur finanzielle. Insbesondere die nicht finanziellen Wirkungen<br />

dürfen dem Zweck der Stiftung und den Wirkungen der Projekte nicht entgegen laufen. Die<br />

<strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> sollte sich deshalb auch mit der Frage der ethischen Grundsätze in der<br />

Anlagepolitik befassen und sich dazu äussern.<br />

Die Stiftung sollte im Sinne <strong>eine</strong>s gezielten Abbaus der hohen Vermögenswerte zu Gunsten von<br />

Projekten die Umsetzung von Projekten erleichtern und beschleunigen. Dabei wird die<br />

Akzeptanz der Stiftung umso mehr gefestigt, je stärker die rotarische Basis in die<br />

Stiftungsarbeit einbezogen wird.<br />

Die <strong>Foundation</strong> wird sehr stark von Amerika geprägt und geführt. Die Akzeptanz und<br />

Verankerung der Stiftung würden zweifellos verbessert, wenn die Stiftung bei der Auswahl der<br />

Vermögensverwalter alle rotarischen Kontinente ausgewogen berücksichtigte.<br />

Es ist nie einfach über Ethik zu schreiben, weil damit die Gefahr verbunden ist, eigene<br />

Standpunkte als ethische zu positionieren. Es muss immer akzeptiert werden, dass es<br />

verschiedene ethische Perspektiven gibt. Dieser Artikel bezweckt deshalb nicht, die<br />

Denkhaltung des Autors bezüglich der Schnittstelle Ethik und <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> aufzuzeigen,<br />

sondern Fragen aufzuwerfen, welche für alle Rotarierinnen und Rotarier für <strong>eine</strong> <strong>kritische</strong><br />

Beurteilung (ethische Reflexion) des <strong>The</strong>menkomplexes nützlich sein können. Wichtig ist es,<br />

<strong>eine</strong>n Prozess in Gang zu bringen, nicht auf Positionen zu beharren.<br />

Und zum Schluss: Der Stiftungszweck der <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> ist und bleibt überzeugend: «<strong>The</strong><br />

mission of <strong>The</strong> <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong> is to enable Rotarians to advance world understanding,<br />

goodwill and peace through the improvement of health, the support of education, and the<br />

alleviation of poverty».<br />

Rot. Kaspar Müller, RC Bottmingen-Birseck (www.rcbobi.ch) als unabhängiger Ökonom befasst er sich seit langem<br />

mit der Schnittstelle von Finanzmärkten und der realen Wirtschaft und Gesellschaft, er ist unter anderem Präsident<br />

von Ethos, Genf und responsAbility, Zürich.<br />

Der Autor dankt den Rot. Jean-Pierre Lenzin und Jürg Morant vom RC Bottmingen-Birseck für ihre wertvollen<br />

Anregungen und die sorgfältige Durchsicht des Artikels.<br />

Quellen:<br />

http://www.rotary.org/en/AboutUs/Financials/DownloadDocuments/Pages/ridefault.aspx#1<br />

<strong>Rotary</strong> International, <strong>The</strong> <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong>, Annual Report 2010-11<br />

<strong>The</strong> <strong>Rotary</strong> <strong>Foundation</strong>, Investment Information, update das of March 2011<br />

Liste: 2010-11 Trustees Expenses http://www.rotary.org/RIdocuments/en_pdf/financial_trustee_expenses_en.pdf<br />

Chronik der Stiftung mine-ex (Stand März 2011)<br />

Ottawa Convention, Mine Ban Treaty, States Not Party<br />

www.unpri.org/<br />

www.polioplus.ch<br />

http://www.rotary.org

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