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Schutz und Entwicklung - Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

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Gefährdung der Moore<br />

Intensiv: Schadstoffe belasten Gewässer<br />

Die Moornutzung änderte sich mit den erweiterten<br />

Möglichkeiten der landwirtschaftlichen Technik Mitte<br />

des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts. Beispielhaft sind die<br />

„Komplexmeliorationen“ der 1970er Jahre in Nordostdeutschland<br />

oder bei der Umsetzung des Emslandplans<br />

im nordwestlichen Teil Niedersachsens. Dabei<br />

wurden große Moorflächen im Zuge der Erschließung<br />

<strong>und</strong> Flurgestaltung entwässert <strong>und</strong> intensiv genutzt.<br />

Doch nicht nur, dass die Moorflächen selbst landwirtschaftlich<br />

genutzt werden, stellt eine Gefahr dar. Auch<br />

übermäßige Nährstoffeinträge aus angrenzenden bewirtschafteten<br />

Gebieten bedrohen die Lebensgemeinschaften<br />

im Moor. Um die empfindlichen Ökosysteme<br />

effektiv zu bewahren, müssen Naturschützer also<br />

auch „über den Moorrand hinaus“ schauen: Ändert<br />

sich die Nutzung in landwirtschaftlich geprägten Einzugsgebieten<br />

oder wird sie intensiviert, so kommt es<br />

zu Nähr- oder Schadstoffeinträgen, die auch unsere<br />

Moore <strong>und</strong> Gewässer belasten.<br />

Oben: Diese artenreiche<br />

Feuchtwiese (links) bietet<br />

heute vielen Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tieren einen Lebensraum.<br />

Nährstoffeinträge<br />

aus Ackerflächen können<br />

die Lebensgemeinschaften<br />

in Mooren stark<br />

verändern (rechts).<br />

Vorfluter:<br />

Fluss oder See<br />

Deich<br />

Schöpfwerk<br />

starke<br />

Torfmineralisierung<br />

starke<br />

Düngung<br />

starker<br />

Phytomasseentzug<br />

starker<br />

Oberflächenwasserzufluss<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstand<br />

mäßiger<br />

Gr<strong>und</strong>wasserzufluss<br />

Intensiv genutztes Durchströmungsmoor<br />

Die intensive Nutzung von Moorflächen Ende des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts ging mit verstärkter Entwässerung,<br />

Torfmineralisierung, Düngung <strong>und</strong> gestiegenem Nährstoffaustrag<br />

einher. Da die Torfkörper seither schrumpfen,<br />

müssen Moore mit hohem technischen Aufwand<br />

durch Schöpfwerke <strong>und</strong> regelmäßige Grabenvertiefungen<br />

trocken gehalten werden.<br />

Abbildungen auf<br />

dieser Doppelseite:<br />

Darstellung verändert<br />

nach Succow<br />

& Joosten 2001<br />

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