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Stadtblatt GRAZER Zeitung der KPO Graz www.kpoe-graz.at Ausgabe 03, April 2008 • Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahlt • RM 06A036682 • 8020 GRAZ Millionen-Geschenk an Glücksspiel-Industrie Der Glücksspielkonzern NO- VOMATIC übergibt dem Samariterbund im Beisein von SP-Landeshauptmann Voves ein Rettungsauto im Wert von 78.000 Euro. Wenig später sagt die SPÖ den Unterausschuss, der sich mit der Glücksspielfrage beschäftigen soll, ab. Auch in steirischen Gemeinden kommt es zu seltsamen Geschenken der Glücksspiel-Industrie an Gemeindepolitiker. Seite 8/9 ARGE ZUSTÄNDE: Hausen statt wohnen in Graz S. 4/5 ÖVP UND GRÜNE: Postenschacher bei Stadtwerken S. 8 AUSSTELLUNG: Alfred Hrdlicka im Bildungsverein S. 18 Teure Öffis. Zur Zeit wird viel über das schwarz-grüne Handyverbot in Straßenbahnen und Bussen gesprochen. Dabei stellt sich das Problem vielleicht bald nicht mehr, denn es kommt schon wieder eine Tariferhöhung; allein das Stundenticket kostet ab 1. Juli 1,80 statt 1,70 Euro. Wenn man die Kundschaft mit Luxustarifen vertreibt, müssen die GVB-Fahrer nicht mehr als Handy-Sheriffs einspringen. 1 1.MAI 2008 STOPPT die Teuerung! Reichtum umverteilen! Gemeinsame DEMONSTRATION: ab 10 Uhr Hauptbahnhof Ab 14 Uhr MAIFEST im Volkshaus (siehe auch Rückseite)

Stadtblatt<br />

GRAZER<br />

Zeitung der KPO <strong>Graz</strong><br />

www.kpoe-graz.at<br />

Ausgabe 03, April 2008 • Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahlt • RM 06A036682 • 8020 GRAZ<br />

Millionen-Geschenk an<br />

Glücksspiel-Industrie<br />

Der Glücksspielkonzern NO-<br />

VOMATIC übergibt dem Samariterbund<br />

im Beisein von<br />

SP-Landeshauptmann Voves<br />

ein Rettungsauto im Wert<br />

von 78.000 Euro. Wenig später<br />

sagt die SPÖ den Unterausschuss,<br />

der sich mit der<br />

Glücksspielfrage beschäftigen<br />

soll, ab. Auch in steirischen<br />

Gemeinden kommt es<br />

zu seltsamen Geschenken der<br />

Glücksspiel-Industrie an Gemeindepolitiker.<br />

Seite 8/9<br />

ARGE ZUSTÄNDE:<br />

Hausen statt wohnen<br />

in <strong>Graz</strong> S. 4/5<br />

ÖVP UND GRÜNE:<br />

Postenschacher bei<br />

Stadtwerken S. 8<br />

AUSSTELLUNG:<br />

Alfred Hrdlicka im<br />

Bildungsverein S. 18<br />

Teure Öffis. Zur Zeit wird viel über das schwarz-grüne Handyverbot in Straßenbahnen und Bussen<br />

gesprochen. Dabei stellt sich das Problem vielleicht bald nicht mehr, denn es kommt schon wieder eine<br />

Tariferhöhung; allein das Stundenticket kostet ab 1. Juli 1,80 statt 1,70 Euro. Wenn man die Kundschaft<br />

mit Luxustarifen vertreibt, müssen die GVB-Fahrer nicht mehr als Handy-Sheriffs einspringen.<br />

1 1.MAI 2008<br />

STOPPT<br />

die Teuerung!<br />

Reichtum umverteilen!<br />

Gemeinsame DEMONSTRATION: ab 10 Uhr Hauptbahnhof<br />

Ab 14 Uhr MAIFEST im Volkshaus (siehe auch Rückseite)


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2<br />

Schwarzbau: Die Rampe zum Center<br />

Nord in Andritz wurde ohne Bewilligung<br />

errichtet.<br />

Ohne Bewilligung: der Hinweispfeil<br />

„Casino” hängt schon seit Jahren<br />

ohne Bewilligung in der Elisabethinergasse.<br />

NEUE STADTREGIERUNG – ABER ALTSTADT-ZERSTÖRUNG GEHT WEITER<br />

ALTSTADTGESETZ<br />

Derzeit kann ein „findiger” Besitzer<br />

ein historisches Bauwerk abreißen,<br />

wenn das Erhalten „wirtschaftlich<br />

nicht zumutbar” ist. Da<br />

reicht es schon, über längere Zeit<br />

Fenster offen zu lassen, ein paar<br />

Dachziegeln zu entfernen und das<br />

Baudenkmal der Witterung preiszugeben.<br />

Deshalb pocht die <strong>KPÖ</strong><br />

auf eine Erhaltungspflicht für die<br />

Besitzer und einen Altstadtanwalt,<br />

der den Erhalt der historischen<br />

Bauten überwacht.<br />

Schindluder mit <strong>Graz</strong>er Welt<br />

Historische Bausubstanz Und wieder donnert die profitabler. Aber es geht um<br />

in Gefahr: Ein 300 Jahre<br />

altes Haus muss<br />

Umgang mit den alten Bau-<br />

Abrissbirne auf ein his-<br />

einen verantwortungsvollen<br />

einer Bank-Filiale weichen.<br />

Dazu sorgen im-<br />

Keine Lehre aus<br />

werken.“<br />

mer wieder Schwarzbauten<br />

für Ärger. Die<br />

Kommod-Haus<br />

<strong>KPÖ</strong> drängt weiter auf<br />

einen Altstadtanwalt.<br />

torisches Haus in der Altstadt-<br />

Schutzzone, das einem Neubau<br />

Platz machen muss – obwohl<br />

die Altstadtkommission<br />

(ASVK) dagegen ist. Tatort ist<br />

die Kärntnerstraße 418. Trotz<br />

negativem Gutachten der<br />

ASVK ließ die zuständige ÖVP-<br />

Stadträtin Eva Fluch den Abriss<br />

eines 300 Jahre alten Hauses<br />

zu. Es soll einer Volksbankfiliale<br />

weichen. Damit setzt die<br />

schwarz-grüne Koalition eine<br />

üble Tradition fort, welche die<br />

historische Bausubstanz der<br />

Abrissbirne preisgibt.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Andreas<br />

Fabisch kritisiert an der<br />

Vorgangsweise der neuen Planungsstadträtin,<br />

dass erneut<br />

„wirtschaftliche Überlegungen“<br />

als Argument für die<br />

Zerstörung angeführt werden:<br />

„Natürlich sind Neubauten oft<br />

Verwunderlich ist das Vorgehen<br />

von Stadträtin Fluch freilich<br />

nicht, denn gerade „ihre“<br />

ÖVP tut sich beim Widerstand<br />

gegen einen effizienten Schutz<br />

der <strong>Graz</strong>er Altstadt hervor, blockiert<br />

seit Monaten ein neues<br />

Altstadtschutzgesetz, obwohl<br />

längst alle Details geklärt sind.<br />

„Leider war das Kommod-Haus<br />

nicht allen eine Lehre. Es zeigt<br />

sich immer wieder, dass das<br />

bestehende Gesetz der Altstadt<br />

keinen ausreichenden Schutz<br />

vor Spekulantenwillkür bieten<br />

kann. Wegen mangelnder<br />

Wirtschaftlichkeit kann praktisch<br />

jedes Haus dem Erdboden<br />

gleich gemacht werden“, so<br />

Ernest Kaltenegger, <strong>KPÖ</strong>-Klubchef<br />

im Landtag. Seit dem<br />

Abriss des Kommod-Hauses<br />

im Jahr 2003 macht er sich für<br />

einen besseren Altstadtschutz<br />

stark.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> ist zuversichtlich,<br />

dass das neue Altstadtschutzgesetz<br />

noch im Frühjahr dem<br />

Landtag vorgelegt wird. Dann<br />

wird sich zeigen, wie ernst der<br />

Schutz der historischen Bauten<br />

und des <strong>Graz</strong>er Weltkulturerbes<br />

wirklich genommen wird.<br />

Was passiert mit<br />

Schwarzbauten?<br />

Handlungsbedarf besteht<br />

auch in Sachen Schwarzbauten<br />

in <strong>Graz</strong>. Bauwerke, die<br />

ohne Bewilligung errichtet<br />

werden, haben weiter Saison.<br />

Jüngstes Beispiel ist die<br />

Zufahrtsrampe zum neuen<br />

Center Nord. Dazu kommen<br />

weitere Bausünden, die trotz


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kulturerbe<br />

Beseitigungsauftrag oft schon<br />

seit Jahren da sind.<br />

Wer vom Norden in die<br />

Wiener Straße fährt, kommt am<br />

neuen Einkaufscenter Nord an<br />

einer gewaltigen Auffahrtsrampe<br />

zum Parkdeck vorbei – dem<br />

derzeit größten Schwarzbau in<br />

<strong>Graz</strong>. Die Rampe wurde ohne<br />

Bewilligung errichtet und darf<br />

nicht benutzt werden. Ebenso<br />

ohne Bewilligung hat ein Anrainer<br />

am Oberen Plattenweg<br />

eine 30 Meter lange und zwei<br />

Meter hohe Stützmauer aufgezogen,<br />

um sein Grundstück zu<br />

begradigen.<br />

Beseitigungauftrag<br />

noch nie vollzogen<br />

Beim Dorotheum hängt<br />

ein roter Leuchtbalken, der<br />

nicht genehmigt ist. Und beim<br />

grünen Pub in der Elisabethinergasse<br />

ist seit Jahren ein<br />

Hinweispfeil mit der Aufschrift<br />

300 Jahre überdauerte<br />

das Haus<br />

K ä r n t e r s t r a ß e<br />

418. Dann kam<br />

die Volksbank<br />

u n d l i e ß d e n<br />

Bagger auffahren,<br />

um eine Filiale<br />

errichten zu<br />

können. Die Altstadtkommission<br />

und die Bürger<br />

waren für den<br />

Erhalt des Bauwerks<br />

im historischen<br />

Ortskern<br />

von Straßgang.<br />

„Casino“ montiert. Nach einem<br />

Besitzerwechsel muss<br />

dort das Beseitigungsverfahren<br />

sogar neu gestartet werden!<br />

Die Methode: Die Zuständigen<br />

machen, was ihnen richtig<br />

erscheint. Kommt ein Beseitigungsauftrag,<br />

sucht man<br />

nachträglich um Bewilligung<br />

an. Wenn die nicht durchgeht,<br />

wird berufen. Diese Verfahren<br />

dauern. Das Ergebnis: Noch<br />

nie ist in <strong>Graz</strong> ein Beseitigungsauftrag<br />

vollzogen worden.<br />

„Warum geht das nicht<br />

rascher“, fragt sich <strong>KPÖ</strong>-Mandatar<br />

Fabisch. Seiner Meinung<br />

nach lädt die Stadt Bauherren<br />

geradezu ein, zu machen, was<br />

sie wollen. Die Stadt warte so<br />

lange, bis sich die Umgebung<br />

an ein widerrechtlich aufgestelltes<br />

Bauwerk gewöhnt<br />

habe. Andreas Fabisch: „Diese<br />

Verfahren gehören schneller<br />

abgewickelt.“<br />

foto furgler<br />

KLEIN,<br />

ABER MIT BISS<br />

Ab Juli wird das Straßenbahnfahren<br />

wieder einmal<br />

teurer. Viele werden da<br />

schwarz sehen oder schwarz<br />

fahren müssen. Und grün ist<br />

uns das sowieso nicht.<br />

MEINUNG<br />

Politik hat – auch in <strong>Graz</strong><br />

– immer mehr mit dem<br />

Showgeschäft zu tun. Da<br />

beschäftigt Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl die Medien tagelang<br />

mit dem Handyverbot<br />

in den <strong>Graz</strong>er Straßenbahnen<br />

und Autobussen. Jeder redet<br />

darüber.<br />

Gleichzeitig ist die Stadtregierung<br />

aber in einer anderen,<br />

wirklich wichtigen Frage sehr<br />

leise: Am 1. Juli werden die<br />

Tarife der <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

(GVB) wieder einmal<br />

angehoben. Diese konkrete<br />

Verschlechterung will man<br />

kommentarlos hinnehmen.<br />

Dabei können sich viele<br />

Leute die hohen Fahrpreise<br />

bei Bus und Straßenbahn<br />

schon jetzt nicht mehr leisten.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> fordert schon lange<br />

einen <strong>Graz</strong>er Sozial- oder Aktivpass.<br />

Wir treten dafür ein,<br />

dass Menschen mit geringem<br />

Einkommen die Leistungen<br />

der GVB – und viele andere<br />

auch – damit zum Nulltarif<br />

Wohnungsstadträtin Elke Kahr:<br />

Laut und leise<br />

Liebe <strong>Graz</strong>erinnen und <strong>Graz</strong>er!<br />

benützen können. Deshalb<br />

muss der Aktivpass rasch<br />

Wirklichkeit werden.<br />

Darüber hinaus hat man<br />

bei der <strong>KPÖ</strong> überhaupt kein<br />

Verständnis für die Preiserhöhung<br />

bei Stundentickets und<br />

schon gar nicht bei Monatsund<br />

Jahreskarten. Offensichtlich<br />

werden Pendlerinnen und<br />

Pendler für ihre Treue bestraft,<br />

und viele andere dafür, dass<br />

sie ihre Autos stehen lassen<br />

und auf umweltfreundlichere<br />

Fortbewegungsmittel setzen.<br />

Wenn jemand seine lauten<br />

öffentlichen Auftritte nur<br />

mehr nach Umfragen gestaltet<br />

und so von Verschlechterungen<br />

in unserer Stadt ablenken<br />

will, dann ist er vielleicht<br />

ein guter Showmaster. Ob er<br />

aber ein guter Vertreter der<br />

Bevölkerung ist, das ist eine<br />

andere Frage.<br />

meint<br />

Ihre Stadträtin Elke Kahr<br />

Tel. 872 2060,<br />

elke.kahr@stadt.graz.at<br />

INHALT<br />

Schicksale von Mietern ........4/5<br />

Machtspiel bei Stadtwerken ... 6<br />

Hilfe im Rathaus ...................... 7<br />

Glücksspiel-Industrie ............8/9<br />

Service/Infos ......................... 10<br />

Wucher im Supermarkt ......... 11<br />

Direktoren auf Zeit ................ 12<br />

Lohndumping ...................... 13<br />

Sterben am LKH ...............14/15<br />

Hungerlöhne dank EU ........... 16<br />

Kinderland feiert ................ 17<br />

Hrdlicka-Ausstellung ............. 18<br />

Die <strong>Graz</strong>er „68er”................. 19<br />

Aus den Bezirken .............20/21


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4<br />

<strong>KPÖ</strong> MACHT MIT SANIERUNGSPROGRAMM WEITER<br />

Versorgung mit Gemeindewohnungen ist wichtig<br />

Unlängst konnten 15 Mieterinnen und Mieter<br />

ihre generalsanierten Wohnungen in der Mauergasse<br />

beziehen.<br />

Wir wollen auch für einkommensschwache<br />

Menschen<br />

leistbare Wohnungen anbieten,<br />

die dem heutigen Standard entsprechen”,<br />

betonte Stadträtin<br />

Elke Kahr (<strong>KPÖ</strong>) bei der Übergabe<br />

der generalsanierten<br />

Häuser Mauergasse 27/29, „die<br />

Sanierungen – wie hier in der<br />

Triestersiedlung – bedeuten<br />

auch eine Aufwertung des<br />

Stadtviertels.”<br />

Die Wohnungen im städtischen<br />

Wohnhaus Mauergasse<br />

27/29 verfügen jetzt über<br />

Fernwärme, Bad und WC.<br />

Sie wurden von der GBG im<br />

Auftrag des Wohnungsamtes<br />

saniert.<br />

Als nächster Bauabschnitt<br />

wird das Wohnhaus in der<br />

Mauergasse 15/17 mit 18 Wohnungen<br />

aufgewertet. Die Gesamtinvestitionskosten<br />

für<br />

beide Projekte betragen 1,6<br />

Millionen Euro.<br />

Das städtische Wohnungsamt<br />

wird seine Sanierungsoffensive<br />

mit Wärmedämmung<br />

sowie mit dem Einbau von<br />

Sanitäreinrichtungen und<br />

Fernwärme fortsetzen. „Außerdem<br />

sollen Kleinstwohnungen<br />

zusammengelegt werden, damit<br />

wir künftig auch größere<br />

Wohnungen anbieten können”,<br />

erklärte die Wohnungsstadträtin.<br />

Statt Eingangstür nur Blech vorm Kopf<br />

Bis zu 13 Autos parken<br />

auf dem rund<br />

160 m 2 kleinen Innenhof.<br />

Verzweifelte Mieterin<br />

kann ihre Wohnung<br />

nicht betreten.<br />

In der kleinen Wohnung<br />

am Glacis hat Frau Pajtler<br />

zwei Kinder großgezogen.<br />

„Die haben damals noch auf<br />

der Wiese hier im Hof Fußball<br />

gespielt ”, erinnert sich die<br />

freundliche Frau. Beim Blick<br />

auf die Blechlawine vor dem<br />

Wohnungsfenster kann man<br />

sich eine solche Idylle kaum<br />

vorstellen. Der Hof ist bis auf<br />

den letzten Zentimeter verparkt.<br />

Ein Fahrzeug steht sogar<br />

so dicht an der Wohnungstüre,<br />

dass es schwer fällt, sich zum<br />

Eingang durchzuschlängeln.<br />

„Ich wohne schon seit<br />

39 Jahren hier”, erzählt die<br />

Mieterin, „unerträglich ist die<br />

Situation aber erst seit etwa<br />

fünf Jahren, seit die STIWOG<br />

das Haus verwaltet.”<br />

Zwischen den Fenstern und<br />

neben Frau Pajtlers Eingangstüre<br />

befinden sich Parkschilder<br />

für die im selben Gebäude untergebrachte<br />

Büromaschinen-<br />

Firma. Ein Türschild für Frau<br />

Pajtler gibt es nicht.<br />

Wohnungsstadträtin Elke Kahr übergab 15 sanierte Wohnungen in<br />

der Mauergasse.<br />

Mehrmals hat die Mieterin<br />

versucht, die Hausverwaltung<br />

telefonisch zu erreichen.<br />

„Doch ich werde stets abgewimmelt”,<br />

sagt sie. Sie möchte<br />

ja nur wieder gefahrlos vor die<br />

Türe treten und ihre Einkäufe<br />

ungehindert bis zur Wohnung<br />

transportieren können. Ihr<br />

Verparkt: Nicht einmal die Eingangstüre zur Wohnung wird freigehalten.<br />

Wunsch wäre, mit einfachsten<br />

Mitteln wie z.B. der Aufstellung<br />

von Blumentrögen, leicht<br />

zu realisieren.<br />

Die STIWOG schweigt dazu<br />

beharrlich. Auch das Schreiben<br />

von KP-Wohnungsstadträtin<br />

Elke Kahr mit der Bitte um<br />

Abhilfe blieb unbeantwortet.


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WO WOHNEN ZUR HÖLLE WIRD<br />

Mietwucher bei den Ärmsten<br />

Der Fußboden ist eingebrochen.<br />

Desolate Toiletten,<br />

kaputte Fenster, Ungeziefer.<br />

Für viele Mieter<br />

in <strong>Graz</strong> heißt es trotzdem:<br />

Miete zahlen<br />

und kuschen.<br />

Einmal im Monat kommt<br />

der Vermieter aus der Obersteiermark.<br />

Herr Müller spricht<br />

ihn auf den eingebrochenen<br />

Küchenboden an. „Wenn Sie<br />

wollen, können Sie das ja<br />

selber richten”, ist alles, was<br />

Herr Müller und seine Frau,<br />

Eltern von vier Kindern, zu<br />

hören bekommen. Dann ist<br />

der Vermieter wieder weg.<br />

Das Haus in der <strong>Graz</strong>er<br />

Flurgasse ist ein trostloser<br />

und gefährlicher Platz zum<br />

Wohnen. An mehreren Stellen<br />

hängen Kabel aus der Wand,<br />

die Postkästen sind aufgebro-<br />

„Küche und Bad” steht auf der Tür, die zu diesem Raum führt (li. u. re. oben); Postkästen (re. unten).<br />

chen, Fenster eingeschlagen,<br />

selbst im Keller, zum Teil hinter<br />

Bretterverschlägen, sind<br />

Menschen einquartiert. Viele<br />

haben keinen Mietvertrag.<br />

Solange sie 150 Euro für 10<br />

m 2 zahlen, dürfen sie bleiben.<br />

Kochgelegenheit und Dusche<br />

Ohne Wohnbauförderung droht<br />

ein noch stärkerer Anstieg der allgemeinen<br />

Mietpreise.<br />

DREI MILLIARDEN EURO FEHLEN<br />

Wohnbau in Gefahr<br />

Die Die Mietpreise explodieren,<br />

die steirische<br />

Wohnbauförderung wackelt.<br />

Leistbare Wohnungen<br />

sind eine Mangelware.<br />

Dabei braucht<br />

<strong>Graz</strong> mehrere hundert<br />

neue Wohnungen, die<br />

man sich leisten kann.<br />

Sozialer Wohnbau ist<br />

wichtig um Druck auf<br />

den privaten Wohnungsmarkt<br />

auszuüben.<br />

sind in einem ekelerregenden<br />

Zustand, die Wände strotzen<br />

vor Schmutz und Schimmel.<br />

In der Nacht ist es besonders<br />

schlimm. Denn da kommen<br />

auch noch die Kakerlaken zum<br />

Vorschein.<br />

„Säumige Vermieter müssen<br />

gezwungen werden, ihren<br />

Pflichten nachzukommen und<br />

zu sanieren, statt sich lediglich<br />

an den Mieten zu bereichern”,<br />

sagt KP-Stadträtin Elke Kahr.<br />

Sie hat jetzt den Mieterschutzverband<br />

eingeschaltet, der sich<br />

um diesen Fall kümmert.<br />

Steiermark braucht<br />

dringend eine Wohnbauoffensive,<br />

um die explodierenden<br />

Mietpreise in den<br />

Griff zu bekommen“, sagt<br />

<strong>KPÖ</strong>-Landtagsklubobmann<br />

Ernest Kaltenegger.<br />

Seit 1992 bedient sich die<br />

Politik der Wohnbauförderung,<br />

um Budgetlöcher zu<br />

stopfen. Dem Wohnbau sind<br />

auf diese Weise bereits drei<br />

Milliarden Euro entzogen<br />

worden.<br />

Tatsächlich wurden in den<br />

Neunzigerjahren noch bis zu<br />

2.740 neue Wohnungen pro<br />

Jahr fertig gestellt, 2006 waren<br />

es nur noch 1.865. In den<br />

Neunzigern gab es außerdem<br />

Förderprogramme für bis zu<br />

2.500 Wohneinheiten, derzeit<br />

liegt die Steiermark bei 1.400.<br />

Die Folge: Die Nachfrage steigt<br />

und damit die Mietkosten. Ein<br />

Durchschnittshaushalt muss<br />

bereits gut 40 Prozent seines<br />

Einkommens für eine Mietwohnung<br />

zahlen.<br />

Ernest Kaltenegger: „Ohne<br />

mehr Wohnbautätigkeit<br />

wird es zu einer dramatischen<br />

Entwicklung kommen. Wir<br />

brauchen eine Zweckbindung<br />

der Mittel für den sozialen<br />

Wohnbau.”


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6<br />

DIE STADTWERKE GEHÖREN ALLEN GRAZERINNEN UND GRAZERN<br />

Machtspiel bei Stadtwerken<br />

ÖVP und Grüne wollen die Privatisierung durchpeitschen<br />

und machen die Stadtwerke zum Spielball<br />

ihrer Machtpolitik.<br />

Die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke gehören<br />

allen <strong>Graz</strong>erinnen und<br />

<strong>Graz</strong>ern und sind nicht das Eigentum<br />

irgendeiner Partei. Das<br />

hat man in der Stadtregierung<br />

scheinbar vergessen, denn Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl (ÖVP)<br />

und seine Vize Lisa Rücker<br />

(Grüne) besetzen die entscheidenden<br />

Posten nach schwarzgrünem<br />

Proporz. Eine Kontrolle<br />

ist unerwünscht. Noch in der<br />

letzten Gemeinderatsperiode<br />

hatten die Grünen ein solches<br />

Vorgehen angeprangert.<br />

Genau genommen wollen<br />

ÖVP und Grüne den Aufsichtsrat<br />

(AR) auf 18 Mitglieder vergrößern.<br />

Neun Sitze gehen an<br />

die ÖVP, drei an die Grünen.<br />

Dazu kommen sechs Betriebsräte.<br />

Das letzte Wort soll der<br />

Vorsitzende des AUfsichtsrates,<br />

Bürgermeister Nagl, haben. Seine<br />

Stimme zählt bei Stimmengleichheit<br />

doppelt. Die ÖVP<br />

hat also immer eine bequeme<br />

Mehrheit. „Diese Vorgangsweise<br />

drückt ein Denken aus, das<br />

nahtlos an die Machtpolitik vergangener<br />

Jahre anknüpft”, so<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubchefin Ina Bergmann.<br />

„Aufsichtsräte sind Kontrollorgane<br />

und nicht der verlängerte<br />

Arm der Mächtigen.”<br />

Damit nicht genug. Aus<br />

den Stadtwerken soll die „<strong>Graz</strong><br />

AG” werden. Im Zuge einer<br />

„Strukturreform” könnten<br />

schon bald der Kanal und die<br />

Wirtschaftsbetriebe an die <strong>Graz</strong><br />

AG verkauft werden.<br />

„Wir verlangen eine umfassende,<br />

öffentliche Diskussion über<br />

Stadtwerke als Spielball der schwarzgrünen<br />

Stadtregierung.<br />

die Zukunft der <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

und erneuern unser Bekenntnis<br />

zum öffentlichen Eigentum.<br />

Privatisierungsschritte werden<br />

– wie auch die Übertragung von<br />

Wirtschaftsbetrieben und Kanal<br />

aus der Stadtverwaltung – auf<br />

unseren Widerstand stoßen,”<br />

kündigte KP-Stadträtin Elke<br />

Kahr an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung<br />

wurde das<br />

Stück u.a. durch Betreiben der<br />

<strong>KPÖ</strong> von der Tagesordnung abgesetzt.<br />

ÖVP und Grüne wollen<br />

den Beschluss nun am 8. Mai<br />

durchziehen.<br />

AUS DEM GRAZER GEMEINDERAT<br />

Seniorencard gültig<br />

Eine <strong>KPÖ</strong>-<br />

F o r d e -<br />

rung wurde<br />

nach Jahren umgesetzt. Beim<br />

Verkehrsverbund gelten nun<br />

die GVB-Seniorenkarten auf<br />

allen städtischen Linien. Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer<br />

hatte schon im März 2002<br />

vorgeschlagen, die seit dem<br />

Jahr 2000 gültige Seniorencard<br />

nicht nur auf GVB-Linien, sondern<br />

auf allen Verbundlinien<br />

in <strong>Graz</strong> und <strong>Graz</strong>-Umgebung<br />

zu verwenden. Der Einsatz<br />

trug nun Früchte.<br />

WC am Spielplatz<br />

In <strong>Graz</strong> gibt es viele schöne<br />

Kinderspielplätze. Was<br />

fehlt, sind WCs. „Im Sinn des<br />

Kinderschutzes ist es nicht<br />

vertretbar, die Kinder in die<br />

Büsche zu schicken”, sagt<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubchefin Ina Bergmann.<br />

Sie machte sich im Gemeinderat<br />

dafür stark, dass bei<br />

den Spielplätzen Junges Europa<br />

in Eggenberg, in Kalkleiten<br />

und im August-Matthey-Park<br />

in St. Leonhard Kinder-WCs<br />

aufgestellt werden.<br />

Wohnbau sichern<br />

Weil in den letzten Jahren<br />

drei Milliarden Euro aus<br />

der Wohnbauförderung zweckentfremdet<br />

wurden – vor allem<br />

zum Stopfen von Löchern im<br />

Landesbuget – stellte die <strong>KPÖ</strong><br />

im letzten Gemeinderat einen<br />

erfolgreichen Dringlichkeistantrag,<br />

wonach die Wohnbauförderung<br />

wieder an ihren<br />

Zweck gebunden wird. Sonst<br />

ist die Zukunft des sozialen<br />

Wohnbaus gefährdet.<br />

Kein Frieden<br />

Obwohl er längst Friedenssteig<br />

heißen sollte, trägt<br />

der Steig von der Sackstraße<br />

hinauf zum Schloßberg noch<br />

immer den Namen Kriegssteig.<br />

Für <strong>KPÖ</strong>-Mandatar Andreas<br />

Fabisch beantragte die Namensänderung.<br />

Geld für Kindergarten<br />

Förderungskürzungen beim<br />

interkulturellen mehrsprachigen<br />

Kindergarten in der<br />

Schützgasse haben dazu geführt,<br />

dass trotz Personalkürzungen<br />

ein Fortbestand des Kindergartens<br />

nicht mehr gewährleistet<br />

ist. KP-Gemeinderätin Ulrike<br />

Taberhofer stellte einen erfolgreichen<br />

Dringlichkeitsantrag:<br />

Die Stadt <strong>Graz</strong> springt für eine<br />

Basisfinanzierung des in Not<br />

geratenen Kindergartens ein.


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DAMIT MAN DRAUSSEN WEISS WAS DRINNEN VORGEHT<br />

Im Rathaus für Sie da: <strong>KPÖ</strong><br />

Elke Kahr, Wohnungs-Stadträtin<br />

*1961, Lebensgemeinschaft, ein Sohn<br />

Tel. 872-20 62<br />

Schwerpunkte: Soziales, Frauen, Kinder<br />

und Jugend. Kontakt zu vielen Initiativen.<br />

Botschaft: „Auf keinen Menschen vergessen!“<br />

Gemeinderätin<br />

Ina Bergmann<br />

*1957, verheiratet,<br />

zwei Kinder.<br />

Tel. 0699/159 968 00<br />

Schwerpunkt: Wirtschaft,<br />

Finanzen<br />

und Budgetfragen.<br />

Botschaft: „<strong>Graz</strong><br />

muss für Familien<br />

erschwinglich sein.<br />

Leistbares Wohnen<br />

und Leben für alle<br />

– weniger teure<br />

Eventpolitik.”<br />

Gemeinderat<br />

Andreas Fabisch<br />

*1958,<br />

Tel. 872-21 50<br />

Schwerpunkte: Bildung,<br />

Sport, Altstadtschutz.<br />

Botschaft: „Die<br />

<strong>Graz</strong>er Altstadt<br />

darf nicht Spekulanten<br />

zum Opfer<br />

fallen – ein unabhängiger<br />

Altstadtanwalt<br />

muss her!“<br />

Gemeinderätin-<br />

Gerti Schloffer:<br />

*1952, verheiratet,<br />

zwei Kinder,<br />

drei Enkel,<br />

Tel. 872-21 50<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Geriatrische Gesundheitszentren,<br />

Soziales, Seniorenfragen.<br />

Botschaft:<br />

„Schlechte soziale<br />

Verhältnisse führen<br />

zur Ausgrenzung.<br />

Das muss verhindert<br />

werden!”<br />

SPAREN BEI GESUNDHEITSZENTREN<br />

Patienten statt Personal<br />

Die Zahl der Patienten in den geriatrischen<br />

Gesundheitszentren wächst. Doch beim Personal<br />

wird gespart.<br />

Die Einrichtungen der Geriatrischen<br />

Gesundheitszentren<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> (GGZ)<br />

werden von immer mehr Patientinnen<br />

und Patienten in Anspruch<br />

genommen, was einen<br />

zusätzlichen administrativen<br />

Aufwand bedeutet. Mehr kosten<br />

darf dieser Aufwand aber<br />

nicht, denn die Stadtregierung<br />

macht selbst bei den Ausgaben<br />

für alte und kranke Menschen<br />

Sparen zum Programm.<br />

Die Konsequenz: Personalabbau.<br />

Im November des<br />

Vorjahres stellten die GGZ<br />

einen Antrag an den Verwaltungsausschuss<br />

der Stadt <strong>Graz</strong>,<br />

die Portierdienstzeit am Standort<br />

Gries von 24 Stunden auf<br />

16 Stunden zu reduzieren.<br />

„Diese Maßnahme erfolgt<br />

auf Kosten der Sicherheit der<br />

Patienten und Mitarbeiter/<br />

innen. Ein externer Security-<br />

Dienst bietet keinen adäquaten<br />

Ersatz. Auch der ständige<br />

Servicedienst für Notfälle fällt<br />

weg, da die Portiere technische<br />

Arbeiten übernommen haben”,<br />

so <strong>KPÖ</strong>-Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer.<br />

Gemeinderätin<br />

Uli Taberhofer<br />

*1960,<br />

Tel. 0650/215 4 290<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Frauen- und Sozialpolitik,<br />

Integration<br />

und Gesundheit,<br />

Einsatz gegen die<br />

Armut. Botschaft:<br />

„Mein politisches<br />

Engagement soll<br />

zur Verbesserung<br />

der Lebenssituation<br />

der Frauen<br />

beitragen.”<br />

Gemeinderat<br />

Herbert Wippel<br />

*1967,<br />

Tel. 0699/1004 3528<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Wohnen, Verkehrsund<br />

Stadtentwickl<br />

u n g , U m w e l t -<br />

schutz, Kultur<br />

„Ein Flächenwidmungsplan<br />

darf<br />

nicht zu einem Atlas<br />

für Spekulanten<br />

verkommen.”<br />

Gemeinderat<br />

Christian Sikora<br />

*1963, verheiratet,<br />

zwei Kinder<br />

Tel. 0650/2701 963<br />

Schwerpunkte: Familie<br />

und Jugend,<br />

Stadtentwicklung,<br />

Sicherheit, Personal.<br />

Botschaft:<br />

„Mit Kompetenz<br />

und Herz für sozial<br />

Schwache einsetzen.”<br />

<br />

<br />

<br />

KURZ GESAGT<br />

„Die Profitwut ist die feigste zugleich und die<br />

frechste Leidenschaft unter der Sonne.“<br />

Franz Mehring (1846 – 1919), deutscher Historiker und Publizist


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at<br />

8<br />

WOHNEN ÜBER DEM WETTCAFE<br />

Martyrium einer Mieterin<br />

Zehn Jahre Schikanen durch Wettcafé-Betreiber.<br />

Eine <strong>Graz</strong>erin gab trotzdem nicht auf.<br />

Es begann 1998. Die <strong>Graz</strong>erin<br />

Theresia Gratzl* traut<br />

ihren Augen nicht, als sich<br />

Monteure im Auftrag des darunterliegenden<br />

Wettcafé-Betreibers<br />

mit einer Hebebühne<br />

auf ihren Balkon begeben und<br />

dort eine riesige, blinkende<br />

Leuchtreklame anbringen.<br />

Frau Gratzl bringt eine Besitzstörungsklage<br />

gegen den<br />

Betreiber des Wettcafés, Herrn<br />

R., ein. Das Gericht entscheidet:<br />

Der Glücksspielbetreiber<br />

muss die Tafel abmontieren<br />

und wird zur Zahlung der Prozesskosten<br />

verurteilt.<br />

März 2005: Abermals wird<br />

widerrechtlich eine großflächige,<br />

leuchtende Glücksspiel-Reklame<br />

an Frau Gratzls Balkongeländer<br />

angebracht. Sie erwirkt<br />

einen Gerichtsbeschluss<br />

auf Unterlassung. Als nichts<br />

geschieht, beauftragt sie mit<br />

gerichtlicher Erlaubnis eine<br />

Firma mit der Demontage der<br />

Reklametafel. Der ursprüngliche<br />

Betreiber des Wettcafés ist<br />

zwischenzeitlich in Konkurs<br />

gegangen, zieht aber nach wie<br />

vor die Fäden.<br />

Dreiste Forderungen<br />

Einen Monat später: Die<br />

Automatenbetreiber hängen<br />

die Tafel wieder auf und verklagen<br />

Frau Gratzl auf die Zahlung<br />

von rund 5.000,- Euro. Sie<br />

Balkonidylle mit<br />

Festbeleuchtung?<br />

Die Aussicht auf<br />

den gegenüberliegenden<br />

Park wurde<br />

durch zwei riesige<br />

Werbetafeln des<br />

darunterliegenden<br />

Automatencafés<br />

versperrt.<br />

soll die Reklame unsachgemäß<br />

demontiert und dabei beschädigt<br />

haben. Die Klage wird<br />

abgewiesen, auch in zweiter<br />

Instanz. Bis zur neuerlichen<br />

Demontage der Leuchtreklame<br />

dauert es bis Sommer 2006.<br />

Bald darauf kommt es im<br />

Haus von Frau Gratzl zu mehreren<br />

Zwischenfällen.<br />

Verklebte Türschlösser<br />

Offensichtlich will man sie<br />

aus ihrer Wohnung vertreiben.<br />

So wird unter anderem mehrmals<br />

ihr Wohnungstürschloss<br />

verklebt. Doch Frau Gratzl<br />

kann den Täter, Herrn R., mit<br />

Hilfe der Polizei auf frischer<br />

Tat ertappen. Gegen die Wettcafébreiber<br />

spricht das Gericht<br />

unter Androhung einer hohen<br />

Geldstrafe das Verbot aus,<br />

Frau Gratzl noch einmal zu<br />

belästigen.<br />

Frau Gratzl hat sich gegen<br />

die Schikanen des Automatenbetreibers<br />

gewehrt – mit<br />

Erfolg. „Ich rate jedem, der in<br />

meine Situation kommt: nicht<br />

aufgeben! Beweise sammeln,<br />

Fotos machen, an die Öffentlichkeit<br />

gehen, damit am Ende<br />

die Gerechtigkeit siegt”, sagt<br />

sie. Einziger Wermutstropfen:<br />

Herr R. schuldet ihr bis heute<br />

3.500,- Euro. Das Geld ist vorläufig<br />

uneinbringlich.<br />

*) Name von der Redaktion geändert.<br />

ÖVP UND SPÖ GEGEN ANHEBUNG<br />

Ein „Bagatellbetrag”<br />

Der Glücksspielkonzern NOVOMATIC schenkt dem<br />

SP-nahen Samariterbund im Beisein von Landeshauptmann<br />

Voves ein Rettungsauto um 78.000 Euro. Nur<br />

fünf Tage später wurde über Wunsch der SPÖ eine<br />

Sitzung des Glücksspiel-Unterausschusses abgesagt.<br />

Dort sollte über eine Erhöhung der Abgabe auf Geldspielautomaten<br />

beraten werden. Ein Zufall?<br />

.000 Euro war das neue<br />

78 Rettungsauto wert, bei<br />

dessen Übergabe an den Samariterbund<br />

Landeshauptmann<br />

Franz Voves höchstpersönlich<br />

anwesend war. „Ich danke<br />

allen Beteiligten, dem Glücksspielkonzern<br />

Novomatic und<br />

dessen Tochterfirma Admiral-<br />

Sportwetten GmbH für diese<br />

großzügige Spende“, wird er<br />

am 14. 3. auf der Homepage<br />

der SPÖ zitiert. Ein ungewöhnliches<br />

Geschenk, das sich aber<br />

in eine Reihe von Spenden<br />

einfügt, mit denen „wohltätige“<br />

Glücksspielfirmen als edle<br />

Spender auftreten - nachdem<br />

sie viele ihrer Kunden bis<br />

aufs letzte Hemd ausgezogen<br />

haben.<br />

4.700 Spielautomaten<br />

Nur wenige Tage später<br />

sagte die SPÖ den für 25. März<br />

anberaumten Unterausschuss,<br />

in dem es um Maßnahmen<br />

zur Eindämmung des Kleinen<br />

Glücksspiels gehen sollte, ab.<br />

Die Spielautomaten-Industrie<br />

erspart sich weiterhin hunderttausende<br />

Euro an Steuern.<br />

Mit 4.700 Glücksspielautomaten<br />

weist die Steiermark<br />

die höchste Automatendichte<br />

in ganz Österreich auf.<br />

Seit rund zwei Jahren bemüht<br />

sich Ernest Kaltenegger (<strong>KPÖ</strong>)<br />

um regulierende Maßnahmen<br />

zur Eindämmung dieses Wildwuchses.<br />

Die geltenden gesetzlichen<br />

Regeln sollen tatsächlich ein-<br />

Tagtäglich werden durch das Glücksspiel Familien in den<br />

Ruin getrieben.


GRAZER<br />

9 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

DER AUTOMATENSTEUER<br />

von 4,4 Mio. Euro<br />

gehalten werden: 50-<br />

Cent-Münzeinwurf<br />

pro Spiel, das mindestens<br />

20 Sekunden<br />

dauern muss. Ein<br />

Höchstgewinn von<br />

20 Euro pro Spiel soll<br />

festgelegt werden.<br />

Steuer zu niedrig<br />

Die Automatensteuer von<br />

derzeit 467,50 soll auf das<br />

Wiener Niveau von 1.400 Euro<br />

pro „einarmigem Banditen”<br />

angehoben werden. Kaltenegger<br />

errechnet, dass dadurch<br />

Mehreinnahmen von 4,4 Millionen<br />

Euro entstehen. Noch<br />

wichtiger ist, dass es dadurch<br />

sicher zu einem Rückgang bei<br />

der Zahl der Geldspielautomaten<br />

kommen würde.<br />

„Mit 4.700 Glücksspielautomaten<br />

weist<br />

die Steiermark die<br />

höchste Automatendichte<br />

im Land auf!”<br />

(Ernest Kaltenegger, <strong>KPÖ</strong>)<br />

„Bescheidene Spende”<br />

„Beim derzeitigen Stand an<br />

Automaten würde die Maßnahme<br />

dem Land Mehreinnahmen<br />

im Ausmaß von 4,4 Millionen<br />

Euro monatlich bringen”, rechnet<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubobmann Kaltenegger<br />

vor. „Dagegen<br />

nimmt sich die<br />

Spende eines Einsatzfahrzeuges<br />

für<br />

den Samariterbund<br />

eher bescheiden<br />

aus!” Dabei würde<br />

das Geld dringend benötigt,<br />

beispielsweise zur Einrichtung<br />

von Therapieplätzen gegen<br />

die Spielsucht. „Derzeit beträgt<br />

die Wartezeit auf einen Therapieplatz<br />

drei bis vier Monate”,<br />

zeigte Ernest Kaltenegger auf.<br />

Die möglichen Mehreinnahmen<br />

wurden von ÖVP-Landesrat<br />

Buchmann als „Bagatellbetrag”<br />

abgetan. Zum Vergleich:<br />

Erst unlängst hatte SPÖ-Soziallandesrat<br />

Kurt Flecker die<br />

Abschaffung des Regresses bei<br />

der Sozialhilfe, die 2,57 Mio.<br />

Euro ausmachen würde, als<br />

nicht leistbar abgelehnt.<br />

SPÖ und ÖVP stehen beoi<br />

der Glücksspielbekämpfung<br />

auf der Bremse. Die Zeche für<br />

die Verzögerungstaktik zahlen<br />

die Betroffenen.<br />

MEINUNG<br />

Tagtäglich wird eine steirische<br />

Familie durch Spielsucht ruiniert.<br />

Kaum ein Tag, wo nicht<br />

in den Medien über Straftaten<br />

berichtet wird, wo jemand Geld<br />

zur Finanzierung seiner Spielsucht<br />

auftreiben wollte. Trotzdem<br />

schauen verantwortliche<br />

Politiker weg und tun nichts<br />

dagegen.<br />

Mehr als 11.000 Steirerinnen<br />

und Steirer haben mit ihren<br />

Unterschriften von der Landespolitik<br />

längst überfällige Taten<br />

gegen die Geschäftemacherei<br />

mit der Spielsucht gefordert. Mit<br />

4.700 registrierten Geldspielautomaten<br />

hat die Steiermark<br />

die größte Angebotsdichte von<br />

allen Bundesländern. Wettcafés<br />

schießen wie die Schwammerl<br />

aus dem Boden.<br />

Mit einer Erhöhung der Abgaben<br />

auf diese Spielautomaten<br />

könnte die Flut deutlich eingedämmt<br />

werden. Deshalb hat<br />

die <strong>KPÖ</strong> im Landtag bereits im<br />

Juli 2006 eine deutliche dieser<br />

Abgaben beantragt. Doch die<br />

MEINUNG<br />

Ernest Kaltenegger,<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubobmann im Landtag<br />

Spiel auf Zeit<br />

Großparteien haben dies immer<br />

auf die lange Bank geschoben.<br />

Da drängt sich die Frage auf:<br />

Warum? Schließlich würde eine<br />

solche Erhöhung viel Geld in<br />

die ohnehin leeren öffentlichen<br />

Kassen bringen.<br />

Selbst wenn sich die Zahl der<br />

Spielautomaten dadurch<br />

halbiert hätte (was übrigens<br />

sehr wünschenswert wäre!),<br />

stünden zusätzlich Millionen für<br />

Prävention zu Verfügung. Mehr<br />

als 17 Millionen Euro wäre es<br />

selbst bei der halben Zahl an<br />

Geldspielautomaten gewesen,<br />

hätte man den <strong>KPÖ</strong>-Antrag<br />

bereits mit Anfang 2007 umgesetzt.<br />

Doch SPÖ und ÖVP spielen<br />

scheinbar weiter auf Zeit. Die<br />

Glückspielbranche darf sich die<br />

Hände reiben...<br />

Ernest Kaltenegger, 877 5104<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung!<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Ernest Kaltenegger,<br />

Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong>,<br />

Fax 0316/877 5108 oder E-Mail:<br />

volksstimme@kpoe-steiermark.at<br />

GROSSZÜGIGE<br />

SPENDE ?<br />

Fragen Sie! Unterstützen Sie unsere Internet-<br />

Unterschrfitenaktion unter:<br />

http://spielsucht.kpoe-steiermark.at<br />

Großzügige Spende? Müssten<br />

die Automatenkonzerne in<br />

der Steiermark so viel zahlen<br />

wie in Wien, könnte das Land<br />

jährlich nicht weniger als 700<br />

Rettungsautos kaufen.<br />

In keinem Bundesland sind die<br />

Automaten-Abgaben so niedrig<br />

wie in der Steiermark. Deshalb<br />

gibt es bei<br />

uns auch die<br />

höchste Dichte<br />

an Spielautomaten.“<br />

MÄCHTIGE FEINDE<br />

Wer die Geschäftemacherei<br />

mit dem Glücksspiel bekämpft,<br />

macht sich mächtige Feinde. Kein<br />

Wunder, für die Betreiber ist das<br />

Glücksspiel wie eine Lizenz zum<br />

Gelddrucken. Sie haben kräftigen<br />

politischen Rückhalt: Ex-Politiker<br />

wie Androsch, Schlögl (SPÖ) und<br />

Burgstaller (ÖVP) zählen ebenso<br />

dazu wie ÖVP-Minister Hahn<br />

(früher beim Spielautomaten-Hersteller<br />

Novomatic) oder BZÖ-Mann<br />

Westenthaler, der sich für mehr<br />

Freiheiten beim Glücksspiel stark<br />

macht.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 10<br />

RICHTSÄTZE 2008<br />

Wer bekommt<br />

wieviel?<br />

Die Mindestpensionen (mit<br />

Ausgleichszulagen) betragen im<br />

Jahr 2008 brutto:<br />

Alleinstehende: 747 Euro<br />

Familien: 1.120 Euro<br />

Erhöhung der Ausgleichszulage<br />

pro Kind: 78,29 Euro<br />

Das Pflegegeld wurde 2008<br />

nicht erhöht. Es beträgt monatlich<br />

für<br />

Stufe 1: 148,30 Euro<br />

Stufe 2: 273,40 Euro<br />

Stufe 3: 421,80 Euro<br />

Stufe 4: 632,70 Euro<br />

Stufe 5: 859,30 Euro<br />

Stufe 6: 1.171,70 Euro<br />

Stufe 7: 1.562,10 Euro<br />

Die Sozialhilfe-Richtsätze<br />

für den Lebensbedarf betragen<br />

für alleinstehende Unterstützte<br />

522 Euro, für Hauptunterstützte<br />

oder Unterstützte in Haushaltsgemeinschaft<br />

476 Euro, für<br />

Mitunterstützte, die mit einem<br />

Hauptunterstützten in Haushaltsgemeinschaft<br />

leben 318 Euro<br />

und für Mitunterstützte, für die<br />

Familienbeihilfe bezogen wird,<br />

161 Euro.<br />

Im Juni und im November stehen<br />

Sonderzahlungen in der Höhe<br />

der Richtsätze zu.<br />

Die Familienbeihilfe beantragt<br />

man beim zuständigen Finanzamt.<br />

Sie wird nach Alter und<br />

nach Anzahl der Kinder gestaffelt<br />

ausbezahlt.<br />

Kinderbetreuungsgeld bekommt<br />

man von der zuständigen<br />

Krankenkasse.<br />

Variante 1: Monatlich 436 Euro<br />

können maximal 36 Monate bezogen<br />

werden, wenn die Zeit (30<br />

plus 6 Monate) geteilt wird.<br />

Variante 2: Monatlich 624 Euro<br />

gibt es für maximal 24 Monate<br />

bei geteilter Zeit (20 plus 4<br />

Monate).<br />

Variante 3: Monatlich 798 Euro<br />

bekommt man für maximal 18<br />

Monate, wenn die Karenzzeit mit<br />

dem Partner (15 plus 3 Monate)<br />

geteilt wird.<br />

DSA Karin Gruber<br />

Herrengasse 16, 8010 <strong>Graz</strong><br />

Teil. (0316) 877 5101<br />

G r a z e r<br />

Stadtblatt<br />

S E R V I C E<br />

Das Finanzamt rückt auch Geld heraus – etwa bei der Arbeitnehmer-<br />

Veranlagung. (foto: bigshot)<br />

ARBEITNEHMER / INNEN-VERANLAGUNG<br />

Geld vom Finanzamt<br />

Bis zu fünf Jahre rückwirkend ist der Jahresausgleich<br />

möglich. Ihn zu beantragen, ist gar nicht<br />

schwer und wird mit barer Münze belohnt.<br />

Euro beträgt der<br />

250 durchschnittliche<br />

Betrag, den laut AK-Berechnungen<br />

15 % aller Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

jährlich dem Fiskus überlassen,<br />

weil sie auf die Arbeitnehmer-<br />

Veranlagung verzichten. Dabei<br />

ist es ganz einfach, das Geld<br />

zurückzubekommen.<br />

Für all jene, die im abgelaufenen<br />

Jahr nicht durchlaufend<br />

beschäftigt waren, AlleinverdienerIn/AlleinerzieherIn<br />

sind,<br />

Einkommensschwankungen<br />

hatten oder so wenig verdient<br />

haben, dass sie gar keine Lohnsteuer<br />

bezahlt haben, zahlt<br />

sich eine Arbeitnehmerveranlagung,<br />

früher „Jahresausgleich“<br />

genannt, in jedem Fall<br />

aus. Häuslbauer, Pendler und<br />

all jene, die nachweislich Unterhalt<br />

bezahlt haben, können<br />

die entsprechenden Kosten<br />

geltend machen.<br />

Beantragt wird der Jahresausgleich<br />

beim Wohnsitzfinanzamt.<br />

Sie benötigen<br />

dazu das Formular L1 (bei<br />

jedem Finanzamt erhältlich<br />

sowie zum Herunterladen<br />

und Ausdrucken unter www.<br />

bmf.gv.at).<br />

Berufsreifeprüfung: Lehrlinge<br />

müssen tief in die Tasche greifen<br />

Lehrlinge, die eine weitere Ausbildung oder ein<br />

Studium nach der Lehre anstreben, können eine<br />

Berufsreifeprüfung machen.<br />

Die „Lehrlingsmatura” berechtigt<br />

Menschen mit<br />

abgeschlossener Lehre oder<br />

einer absolvierten mindestens<br />

dreijährigen mittleren Schule<br />

(Krankenpflegeschule oder<br />

Schule für den medizinischtechnischen<br />

Fachdienst) zum<br />

Besuch einer Universität oder<br />

Fachhochschule. Die Berufsreifeprüfung<br />

muss in vier Teilbereichen<br />

abgelegt werden, von<br />

denen jeder rund 1.000,- Euro<br />

kostet. Anbieter sind BFI, WIFI<br />

sowie private Maturaschulen.<br />

Bisher föderte das Land fördert<br />

70 EURO<br />

STROMBONUS<br />

Ansuchen<br />

jetzt stellen!<br />

Ansuchen auf Auszahlung<br />

des Strombonus können noch<br />

bis Anfang Juli gestellt werden.<br />

Jeder steirische Haushalt<br />

mit kleinem und mittlerem<br />

Einkommen kann den Bonus<br />

bekommen.<br />

Es gelten folgende Einkommensgrenzen:<br />

(alle Einkommen<br />

verstehen sich netto ohne<br />

13. und 14. Gehalt): Einpersonen-Haushalte<br />

bis max. 1.200<br />

Euro, Mehrpersonen-Haushalte<br />

bis max. 2.000 Euro, Haushalte<br />

mit vier und mehr Kindern ohne<br />

Einkommenslimit.<br />

Die Antragstellung erfolgt<br />

formlos beim Bezirksamt und<br />

wird unbürokratisch bearbeitet.<br />

Mitzubringen sind ein gültiger<br />

Melderegisterauszug sowie ein<br />

Einkommensnachweis.<br />

RAT UND HILFE<br />

Mieterschutzverband<br />

Steiermark<br />

Sparbersbachgasse 61<br />

Tel. 0316 / 38 48 30<br />

(GVB Linie 3 - Rechbauerstraße)<br />

Sprechstunden – Bitte<br />

um tel. Voranmeldung!<br />

Mittwoch 14.30 – 19.00 Uhr<br />

Freitag 9.00 – 11.30 Uhr<br />

www.mieterschutzverband.at<br />

die gesamte Ausbildungskosten.<br />

Mit 1.1.2008 wurde diese<br />

Förderung von 100 auf 50%<br />

reduziert. D.h. es wird schon für<br />

die Studienvorbereitung eine<br />

„Studiengebühr” von insgesamt<br />

2.000 Euro kassiert.<br />

„Junge Menschen mit geringem<br />

Einkommen dürfen beim<br />

Zugang zur Bildung nicht benachteiligt<br />

werden”, betont <strong>KPÖ</strong>-<br />

Bildungssprecherin Claudia<br />

Klimt-Weithaler, die sich für<br />

eine Rücknahme dieser Entscheidung<br />

einsetzt.


GRAZER<br />

11 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

TEUERUNG: LEBENSMITTEL WERDEN LUXUSGÜTER<br />

Preis-Tsunami überrollt Österreich<br />

Nagen Hunderttausende in Österreich bald am<br />

Hungertuch? Das Leben ist im letzten Jahr extrem<br />

teurer geworden. Lebensmittel werden zum Spekulationsobjekt.<br />

Amtliche Preisregelung einziges<br />

Gegenmittel.<br />

Ein Einkauf, für den man<br />

Anfang 2007 noch 100<br />

Euro zahlte, schlägt nun mit<br />

125 Euro zu Buche. Allein im<br />

letzten Jahr wurde Lebensnotwendiges<br />

um ein Viertel teurer.<br />

Dazu kommt eine hohe Inflation<br />

(Geldentwertung). Das<br />

heißt: Das eigene Geld wird<br />

weniger wert und zusätzlich<br />

muss man beim Einkaufen<br />

mehr bezahlen. Die offizielle<br />

Inflationsrate lag im März bei<br />

3,5 %, Lebensmittel wurden<br />

sogar um 8,4 % teurer.<br />

Preisregelung<br />

Hilfe brächte eine amtliche<br />

Preisregelung, wie es sie bis<br />

1988 gab.<br />

Die größten Preissprünge<br />

gab es bei Nudeln (je nach<br />

Marke und Handelskette bis<br />

87 %), Sonnenblumenöl (bis<br />

65%), Schokolade (bis 57%)<br />

sowie Brot und Gebäck (bis<br />

40%). In Asien gehen Menschen<br />

auf die Straße, die sich<br />

ihr Hauptnahrungsmittel Reis<br />

nicht mehr leisten können.<br />

Wetten auf teure<br />

Lebensmittel<br />

Dabei hat das nichts mit<br />

gestiegenen Rohstoffpreisen<br />

zu tun, so Rewe-Chef Frank<br />

Hensel zur Zeitschrift News:<br />

„Lebensmittel sind leider zum<br />

Spekulationsobjekt geworden.“<br />

Tatsächlich kann man<br />

auf der Börse Geld darauf<br />

„setzen“, dass gewisse Lebensmittel<br />

teurer werden.<br />

Wenn das passiert, kassieren<br />

die Spekulanten ab, während<br />

andere nach Schnäppchen im<br />

Supermarkt suchen müssen.<br />

Ein ähnliches Bild zeigt<br />

sich bei den Energiekosten.<br />

Beim Heizöl sind die Preise<br />

im Vergleich zu Anfang 2007<br />

je nach Liefermenge um bis<br />

zu 31% hinaufgeschnellt. Um<br />

25% teurer als vor einem Jahr<br />

ist der Sprit, Mieten kosten<br />

20% mehr, auch Strom, Gas<br />

und Fernwärme wollen teuer<br />

bezahlt werden.<br />

Teuerung in allen<br />

Bereichen<br />

Die Teuerung hat ihre Auswirkungen<br />

auf alle Lebensbereiche.<br />

So kommt es zu<br />

explodierenden Immobilien-<br />

und Baupreisen, die für<br />

das Grundbedürfnis Wohnen<br />

noch unerschwinglicher machen.<br />

Auch die Mieten steigen<br />

schneller.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> pocht deshalb auf<br />

eine amtliche Preisregelung<br />

bei Grundnahrungsmitteln<br />

und Energie. Dazu muss es<br />

gesetzliche Mietzinsobergrenzen<br />

geben und einen echten<br />

Inflationsausgleich für alle;<br />

auch bei Sozialhilfe und Arbeitslosengeld!<br />

Außerdem müssen die Profite<br />

der Unternehmen an die<br />

arbeitenden Menschen umverteilt<br />

werden, anstatt Großaktionäre<br />

noch reicher zu machen,<br />

so Franz St. Parteder, Vorsitzender<br />

der steirischen <strong>KPÖ</strong>:<br />

„Es geht darum den Reichtum<br />

gerecht zu verteilen.” Es muss<br />

endlich etwas getan werden:<br />

Die Gewerkschaft sollte viel<br />

aktiver zu Gegenmaßnahmen<br />

bei der Teuerung greifen.<br />

Demonstration<br />

gegen Teuerung<br />

Am 1. Mai lädt die <strong>KPÖ</strong>-<br />

<strong>Graz</strong> zu einer gemeinsame<br />

Maidemonstration unter dem<br />

Motto „Stoppt die Teuerung”.<br />

Treffpunkt ist um 10 Uhr beim<br />

Hauptbahnhof. Dann geht es<br />

mit Samba zum Hauptplatz.<br />

Helfen Sie mit, diese Veranstaltung<br />

zu einer Kundgebung<br />

gegen Teuerung zu machen!<br />

STOPPT die Teuerung!<br />

1.MAI 2008 Heraus zum 1. Mai!<br />

Angesichts der Preisexplosion<br />

bleibt das<br />

Einkaufswagerl leer.<br />

Egal ob Supermarkt,<br />

Tankstelle oder Heizungskosten<br />

– die<br />

Preise legen gewaltig<br />

zu.<br />

Lohn- oder Penisonserhöhungen<br />

können<br />

das nicht entschärfen.<br />

Während Konzerne<br />

Geld scheffeln,<br />

müssen immer<br />

mehr Menschen<br />

beim Einkaufen jeden<br />

Euro umdrehen.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 12<br />

ENTTÄUSCHTE PENSIONISTINNEN UND PENSIONISTEN<br />

Statt „Kräftiger Erhöhung”: sieben Euro!<br />

Neben seiner kleinen österreichischen erhält ein<br />

Pensionist aus der Oststeiermark auch eine geringe<br />

deutsche Pension. Weil er keine Ausgleichszulage<br />

bekommt, bezieht er weniger Pension.<br />

Im November des Vorjahres<br />

freute sich Herr H.* aus Riegersburg<br />

noch. Ein Brief von<br />

Bundeskanzler Gusenbauer<br />

trudelte ein, in welchem es<br />

hieß, seine Pension würde nun<br />

„kräftig erhöht”.<br />

Nun ja, bei näherer Betrachtung<br />

des beigelegten<br />

Infoblattes schien die Behauptung<br />

zwar übertrieben,<br />

aber immerhin las Herr H.<br />

hier wörtlich „Pensionen von<br />

747 bis 1.050 Euro bekommen<br />

einheitlich 21 Euro pro Monat<br />

dazu, in Prozent sind das 2,0<br />

bis 2,9 %.”<br />

Herr H. meinte, diese Regelung<br />

würde auch für ihn gelten,<br />

bezog er doch im Vorjahr<br />

eine österreichische Pension<br />

von 511,70 Euro und eine kleine<br />

Pension aus Deutschland<br />

von 283,67 Euro, insgesamt<br />

also 795,37 Euro brutto. Doch<br />

wie staunte er, als er im Jänner<br />

auf seinen Kontoauszug<br />

sah: Gerade einmal 7,49 Euro<br />

Düstere Stimmung: Trotz wunderbarer<br />

Zusagen sehen viele<br />

PensionIstinnen wenig Grund<br />

zum Feiern.<br />

FLICKR<br />

machte hier seine Pensionserhöhung<br />

aus. Herr H. überprüfte<br />

die Sachlage und stellte fest:<br />

Um magere 1,7 Prozent brutto<br />

(!) war seine Pension erhöht<br />

worden. Wie Herrn H. geht es<br />

vielen Menschen in unserem<br />

Lande, die keine Ausgleichszulage<br />

bekommen, selbst, wenn<br />

ihre Pension minimal ist.<br />

„Ich nehme an, dass bei der<br />

Gesetzgebung über die Pensionserhöhung<br />

für 2008 ein gravierender<br />

sozialer Denkfehler<br />

passiert ist,” schrieb Herr H.<br />

verärgert in einem Brief an den<br />

Bundeskanzler, in welchem er<br />

um eine Begründung für diese<br />

ungerechte Behandlung bat.<br />

„Zumindest eine Erhöhung<br />

um 13,50 Euro hätte ich mir<br />

erwartet, also um jenen Betrag<br />

der versprochenen 21<br />

Euro, der dem österreichischen<br />

Anteil an meiner Gesamtpension<br />

entspricht”, sagt Herr H.<br />

bescheiden.<br />

Alfred Froschauer, Obmann<br />

des Zentralverbandes<br />

der Pensionisten, sind viele<br />

ähnliche Fälle bekannt. „Die<br />

sogenannten Experten wie<br />

Marin, Tomandl usw. meinten,<br />

die ‚enorme‘ Erhöhung sei auf<br />

Dauer nicht verkraftbar. Herr<br />

Felderer vom Staatsschuldenausschuss<br />

brachte nach Beschluss<br />

der Pensionserhöhung<br />

gar zum Ausdruck, dass durch<br />

diese Erhöhung die Lohnsteuerreform<br />

im Jahr 2010<br />

gefährdet sei. Umso größer ist<br />

jetzt die Empörung bei den<br />

PensionistInnen, deren Pensionen<br />

ohnehin seit Jahren weit<br />

hinter den Preiserhöhungen<br />

nachhinken.”<br />

Auch Herr H. fühlt sich<br />

betrogen. Antwort auf seinen<br />

Brief hat er bis heute keine<br />

bekommen.<br />

*) Name ist der Redaktion bekannt<br />

Direktoren auf Zeit<br />

Nach sechs Jahren Neu- oder Wiederbestellung für<br />

Schuldirektorinnen und -direktoren. Das Land ist<br />

dafür, nun muss der Bund entscheiden.<br />

Um Platz für Neues in den<br />

Schulen zu ermöglichen,<br />

hat Andreas Fabisch, der die<br />

<strong>KPÖ</strong> im Landesschulrat vertritt,<br />

vorgeschlagen, SchuldirektorInnen<br />

in Zukunft auf nur<br />

sechs Jahre zu bestellen und die<br />

Stelle danach neu auszuschreiben.<br />

Die Wiederwahl soll möglich<br />

sein. Dadurch würden die<br />

Leistungen der Schulleitung<br />

alle sechs Jahre bewertet.<br />

Ein entsprechender Antrag<br />

wurde vom Landtag mit<br />

den Stimmen von ÖVP, <strong>KPÖ</strong><br />

und Grünen beschlossen;<br />

die SPÖ war dagegen. Nun<br />

ist der Bund am Zug. „Auch<br />

Bundespräsident und Kanzler<br />

sind nicht auf ewig bestellt.<br />

Die Bestellung auf Zeit hilft,<br />

die politische Postenvergabe<br />

aufzubrechen“, meint Andreas<br />

Fabisch. Für die Schulen brächte<br />

das die Chance, entweder<br />

Bewährtes fortzusetzen oder<br />

eben für frischen Wind zu<br />

sorgen. Gewinner wären das<br />

Schulsystem und die Ausbildung<br />

der Kinder.<br />

Geht es nach der <strong>KPÖ</strong>, werden die<br />

Posten von Schuldirektoren alle sechs<br />

Jahre neu ausgeschrieben.


GRAZER<br />

13 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

BESCHÄFTIGTE IM TRANSPORTGEWERBE UNTER DRUCK<br />

Grenzenloses Lohndumping<br />

Immer größer wird der Konkurrenzdruck unter<br />

den LKW-Fahrern. Wer für weniger Geld arbeitet<br />

und bereit ist, Ladezeiten als Pausen zu deklarieren,<br />

hat den Job. Wer krank wird, riskiert ihn.<br />

Herr F. arbeitet als Berufskraftfahrer<br />

bei einer<br />

steirischen Spedition. Monatelang<br />

schon quälen ihn starke<br />

Rückenschmerzen. Mitte<br />

November sind die Schmerzen<br />

schließlich so stark, dass Herr<br />

F. ins Krankenhaus muss.<br />

Einfach abgemeldet<br />

Anfang Dezember stellt<br />

Herr F. zu seinem Schrecken<br />

fest: Er ist nicht mehr versichert.<br />

Sein Chef hat ihn ohne<br />

sein Wissen rückwirkend mit<br />

Krankenstandsbeginn abgemeldet.<br />

Ein Lohn für zwei<br />

Szenenwechsel: Eine Tankstelle<br />

in der Obersteiermark.<br />

Ein Sattelschlepper mit tschechischem<br />

Kennzeichen fährt<br />

zum Tanken. Der Auflieger des<br />

Fahrzeuges ist aus Holland, der<br />

Fahrer und sein Beifahrer sind<br />

Bosnier. Die beiden bekommen<br />

1.700 Euro monatlich, 850 pro<br />

Mann und Nase, erzählen sie,<br />

etwa die Hälfte dessen, was ein<br />

österreichischer Berufskraftfahrer<br />

für die gleiche Tätigkeit<br />

erhalten würde.<br />

Vor allem im Transportund<br />

Speditionsgewerbe kommt<br />

es immer öfter zu Unregelmäßigkeiten.<br />

Saftige Profite<br />

Herr F. erzählt: „Der Stress<br />

und Druck auf die Beschäftigten<br />

in unserer Branche wird<br />

immer größer. Ladezeiten als<br />

Ruhezeiten zu deklarieren, ist<br />

Den Preis für das „grenzenlose Europa“ zahlen die Beschäftigten, die<br />

unter gewaltigem Druck stehen.<br />

INFO<br />

Betraut ein österreichisches Unternehmen<br />

einen Subunternehmer<br />

in einem anderen EU-Land mit<br />

der Auftragsabwicklung, gelten<br />

Arbeits- und Umweltrecht am<br />

Ort der Niederlassung. Verstöße<br />

gegen EU-Recht werden lediglich<br />

mit einer Verwaltungsstrafe geahndet<br />

– ein kalkulierbares Risiko<br />

für Großkonzerne.<br />

heute schon selbstverständlich.”<br />

Wer sich weigert, ist<br />

seinen Job los, wer krank wird,<br />

ebenso!<br />

Die EU-Gesetze (siehe Info)<br />

verleiten immer mehr Transportunternehmen<br />

dazu, Teile<br />

ihrer Fahrzeugflotte nach Osteuropa<br />

zu verlagern und dort<br />

Niederlassungen zu gründen<br />

bzw. Kooperationen einzugehen.<br />

So können sie Lohnkosten<br />

sparen und Umweltauflagen<br />

umgehen. Die Konsequenzen:<br />

Steigende Profite auf der<br />

einen Seite, Umweltsünden<br />

und Lohndumping auf der<br />

anderen. Den Preis für dieses<br />

„grenzenlose Europa” zahlen<br />

die Beschäftigten.<br />

Deine Rechte im Betrieb!<br />

ARBEITSRECHT<br />

Beratung<br />

jeden Mi, 16.00 Uhr,<br />

im Volkshaus <strong>Graz</strong><br />

Lagergasse 98a, 8020<br />

Um telefonische<br />

Voranmeldung wird gebeten<br />

Tel. 73 73 82<br />

Es beraten:<br />

Peter Scherz, (AK-Rat, Betriebsrat)<br />

// Walter Theisl, (Betriebsrat)<br />

// Christian Sikora,<br />

(Personalvertreter) // Kurt Luttenberger,<br />

(Betriebsrat)<br />

Gewerkschaftlicher Linksblock-GLB<br />

KOMMENTAR<br />

Arbeiterkammerrat<br />

des GLB: Peter<br />

Scherz<br />

Arbeit ist kein<br />

Almosen<br />

Laut Arbeiterkammer-Erhebung<br />

verdienen Manager<br />

durchschnittlich 41mal so viel<br />

wie ihre Beschäftigten. Diejenigen,<br />

die bei jeder Lohnerhöhung<br />

jammern, dass die Wirtschaft<br />

bankrott geht, konnten sich<br />

im Zeitraum, in welchem die<br />

Löhne ihrer Beschäftigten um<br />

nur 3,2 Prozent zulegten, satte<br />

Einkommenssteigerungen von<br />

16% leisten.<br />

Diese Herrschaften, die bei<br />

jeder Betriebsversammlung predigen,<br />

wie wichtig und gut für<br />

alle die Globalisierung sei, verlangen<br />

von ihren Beschäftigten,<br />

bei den Löhnen nicht mehr zu<br />

fordern.<br />

Obwohl logisch verständlich<br />

ist, dass eine Wirtschaft nur<br />

einen Wertzuwachs erfährt,<br />

wenn ihre Beschäftigten diesen<br />

durch reale Leistung erarbeiten,<br />

will man jene, die die Werte<br />

in unserer Wirtschaft schaffen,<br />

immer mehr in die Rolle von<br />

Almosenempfängern und Bittstellern<br />

drängen.<br />

In der Globalisierung geht es<br />

nicht mehr nur um den Warenaustausch,<br />

sondern zunehmend<br />

auch darum, mit Arbeitern und<br />

Angestellten in verschiedenen<br />

Ländern zu jonglieren. Die großen<br />

Widersprüche im heutigen<br />

Wirtschaftssystem sind allerdings<br />

der Beleg dafür, dass wir nicht<br />

alles, was uns die Herren da<br />

oben erzählen, für bare Münze<br />

nehmen dürfen.<br />

90 Prozent Fleißige sollten<br />

sich von der Minderheit der Bestverdiener<br />

nicht erzählen lassen,<br />

wie die Welt ausschaut,<br />

meint Ihr Peter Scherz


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

KURZ NOTIERT<br />

Teurer Badespaß<br />

Die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke wollten<br />

die Eintrittspreise für<br />

die Stadtbäder „sozial verträglich”<br />

erhöhen. Dabei sind<br />

die Bäderpreise in <strong>Graz</strong> fast<br />

doppelt so hoch wie in Wien.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> pocht seit Jahren auf<br />

niedrigere Bädertarife. Das hat<br />

nun ein erfreuliches Endspiel.<br />

Im letzten Gemeinderat haben<br />

alle Parteien beschlossen,<br />

dass <strong>Graz</strong> billigere Bädertarife<br />

braucht. Die sollen noch heuer<br />

Wirklichkeit werden.<br />

Länger Einkaufen<br />

„Wir müssen unsere Kunden<br />

erst daran gewöhnen“,<br />

sagt Murpark-Chefin Edith<br />

Münzer ob des mangelnden<br />

Besucherinteresses zu den<br />

seit 1. Jänner verlängerten<br />

Öffnungszeiten für Handelsbetriebe.<br />

Soviel dazu, dass die<br />

Menschen unbedingt länger<br />

einkaufen wollen.<br />

Noch weniger Geld<br />

Weil das Wirtschaftswachstum<br />

in Österreich<br />

hinter den Erwartungen bleibt,<br />

sollen die Gehälter und Pensionen<br />

heuer nur wenig steigen,<br />

war unlängst in Zeitungen zu<br />

lesen. Gleichzeitig bleibt die<br />

Inflation (Geldentwertung)<br />

hoch. Die Folge: Die Menschen<br />

bekommen weniger Geld für<br />

immer teurere Einkäufe.<br />

Schulpsychologen<br />

Seit Jahren fordert die <strong>KPÖ</strong><br />

im <strong>Graz</strong>er Gemeinderat<br />

wöchentliche Sprechstunden<br />

von Schulpsychologen an jeder<br />

Schule, ähnlich wie beim<br />

Schularzt. Gerade die erneute<br />

Gewaltdiskussion verleiht dem<br />

neuen Nachdruck. „Wer aus<br />

finanziellen Gründen hier nein<br />

sagt, hat sich zu wenig Gedanken<br />

über die Folgekosten gemacht.<br />

Auch Ärztekammer und der bundesweite<br />

Elternverband sprechen<br />

sich in diesem Sinne aus“, weiß<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Andreas<br />

Fabisch.<br />

www.kpoe-graz.at 14<br />

VERGEBLICHES HOFFEN AUF HEILUNG<br />

Operation verschoben<br />

– Patient starb<br />

Geplatze OP-Termine<br />

kosteten einen Weststeirer<br />

das Leben.<br />

<strong>KPÖ</strong> drängt auf eine<br />

Verbesserung.<br />

Hunderte stehen auf Wartelisten<br />

für Untersuchungen,<br />

Behandlungen oder<br />

Operationen in den Landeskrankenhäusern.<br />

Das ist eine<br />

Belastung für PatientInnen<br />

und Angehörige und kann<br />

tödliche Folgen haben, wie das<br />

Schicksal der weststeirischen<br />

Familie R. zeigt.<br />

„Leider ist uns das Problem<br />

mit den langen Wartezeiten<br />

nur zu gut bekannt”, erzählt<br />

Frau R., „nach der Feststellung,<br />

dass der Gehirntumor meines<br />

Mannes wieder aktiv war, hatten<br />

wir einen Termin im LKH-<br />

<strong>Graz</strong> am 27. Februar 2007. Da<br />

wurde mit einem Professor die<br />

Operation plus Gamma-Knife-Behandlung<br />

beschlossen.<br />

Termin: 19. März.” Da war die<br />

Welt noch in Ordnung.<br />

Einmal verschoben<br />

Dann kam der besagte Tag.<br />

„Aber im Spital wurde der Termin<br />

kurzfristig abgesagt und<br />

auf 26.3.2007 verschoben!”<br />

An diesem Tag wurde Herr<br />

R. dann auch aufgenommen<br />

und untersucht. Aber bei der<br />

Visite am Nachmittag wurde<br />

entschieden, dass keine Operation<br />

stattfinden solle, sondern<br />

nur die Gamma-Knife-Behandlung<br />

– allerdings wieder nicht<br />

gleich, sondern später.<br />

Zweimal verschoben<br />

„Mein Mann wurde wieder<br />

nach Hause geschickt.<br />

Den nächsten Termin hatten<br />

wir am 7. Mai”, sagt Frau R.<br />

Da fand der Gamma-Knife-<br />

Eingriff auch statt. Allerdings<br />

stellte sich heraus, dass der<br />

Tumor dafür inzwischen zu<br />

groß war.<br />

Dreimal verschoben<br />

Es gab einen neuen OP-<br />

Termin am 24. Juli, der an<br />

besagtem Tag wieder kurzfristig<br />

abgesagt und auf 30. Juli<br />

verschoben wurde. Tatsächlich<br />

wurde am 2. August operiert.<br />

„Die OP war schwierig, es gab<br />

Probleme, weil vorher bestrahlt<br />

wurde”, meint Frau R.<br />

Ihr Mann starb am 12. August.<br />

Zurück bleiben zwei Kinder (9<br />

und 13), Frau R. und die Frage,<br />

warum Operationstermine<br />

nicht eingehalten werden.<br />

Nicht einmal dann, wenn es<br />

um Leben oder Tod geht.<br />

Das große Problem: Es gibt<br />

hervorragendes medizinisches<br />

Personal, aber zu wenig Intensivbetten<br />

für die Nachbetreuung<br />

der eben Operierten. Eine<br />

dringliche Anfrage der <strong>KPÖ</strong> zu<br />

diesen Missständen wurde von<br />

Spitalslandesrat Helmut Hirt<br />

als nicht stichhaltig abgetan:<br />

Die Probleme seien normal.<br />

Problemfall<br />

medizinische<br />

Verorgung:<br />

Am LKH gibt<br />

es zu wenig<br />

Intensivbetten<br />

für die Nachbetreuung<br />

der<br />

frisch Operierten.<br />

Kommt<br />

ein akuter<br />

Notfall, werden<br />

geplante<br />

Operationen<br />

aufgeschoben,<br />

was die Wartelisten<br />

füllt.<br />

www.bigshot.at


GRAZER<br />

15 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

KOMMENTAR<br />

Von<br />

Sebastian<br />

Wisiak<br />

Hilferuf: Zu wenig Platz auf der desolaten Chirurgie am <strong>Graz</strong>er LKH<br />

WARTELISTE STATT OPERATION<br />

Spiel mit dem Leben<br />

Wenn das Lehrbuch sofort eine Operation empfiehlt,<br />

wird man am LKH immer öfter auf eine<br />

Warteliste gesetzt.<br />

Eine Krebspatientin hat einen<br />

Operationstermin im Dezember.<br />

Das zur Nachbehandlung<br />

notwendige Intensivbett<br />

steht aber nicht zur Verfügung,<br />

daher wird die Operation verschoben.<br />

Auch beim nächsten<br />

Termin fehlt die Möglichkeit<br />

zur Intensivbehandlung, die<br />

Wartezeit verlängert sich. Wartezeit,<br />

in der der Tumor weiter<br />

wächst und die Patientin einem<br />

enormen psychischen Stress<br />

ausgesetzt ist.<br />

Was wie eine Schauergeschichte<br />

aus einem Schwellenland<br />

klingt, ist beinharte<br />

Realität, und zwar am <strong>Graz</strong>er<br />

LKH. Und diese Krebspatientin<br />

ist bei weitem kein Einzelfall.<br />

Täglich müssen mehrere PatientInnen<br />

vertröstet werden,<br />

weil die Anzahl an Intensivbetten<br />

einfach zu knapp ist.<br />

Katastropheneinsatz<br />

im LKH<br />

Der Umgang mit der Situation<br />

erinnert an einen Katastropheneinsatz:<br />

Den ÄrztInnen<br />

obliegt es zu entscheiden,<br />

welche Fälle am dringendsten<br />

zu behandeln sind, obwohl das<br />

Lehrbuch in allen Fällen eine<br />

sofortige Operation empfiehlt.<br />

An mehreren klinischen Abteilungen<br />

gehört eine Warteliste<br />

schon zum Standard.<br />

Die PatientInnen warten<br />

zu Hause auf einen Anruf der<br />

Klinik, müssen ständig abrufbereit<br />

sein. Doch nicht einmal<br />

wenn sie der Anruf erreicht,<br />

ist die Warterei ausgestanden.<br />

Sie müssen auf den jeweiligen<br />

Abteilungen warten, nüchtern<br />

versteht sich, ob ein „ok” aus<br />

der Intensivstation kommt.<br />

Nicht selten werden sie wieder<br />

nach Hause geschickt, weil<br />

ein Notfall vorgereiht werden<br />

muss. Ein Gastarzt hat über<br />

die Situation gesagt: „In Italien<br />

sind die Zustände besser.“<br />

Druck auf Personal<br />

und PatientInnen<br />

Nicht nur die PatientInnen<br />

sind einem enormen<br />

Druck ausgesetzt, auch das<br />

Krankenhauspersonal hat mit<br />

der Situation zu kämpfen. Es<br />

versucht alles, um trotz der<br />

mangelnden Infrastruktur<br />

die Behandlung so gut wie<br />

möglich zu erhalten. Viele<br />

Angestellte leiden unter einem<br />

Burnout-Syndrom. Die<br />

PsychologInnen an den Stationen,<br />

die eigentlich bei der<br />

Bewältigung der Krankheit<br />

helfen sollen, müssen bei der<br />

Bewältigung der Wartezeit helfen.<br />

Eine insgesamt untragbare<br />

Situation, die rasches Handeln<br />

erfordert.<br />

Sparen bei der<br />

Gesundheit<br />

Die Medizinische Universität<br />

<strong>Graz</strong> unterrichtet das<br />

sogenannte „Biopsychosoziale<br />

Krankheitsmodell“: Der Mensch<br />

ist mehr als nur der Körper,<br />

psychische und soziale Faktoren<br />

spielen ebenso eine wichtige<br />

Rolle. Den angehenden Ärztinnen<br />

und Ärzten soll auf diese<br />

Weise ein Einfühlungsvermögen<br />

für die Situation ihrer Patienten<br />

vermittelt werden.<br />

Wer sich diesem Krankheitsmodell<br />

wirklich verpflichtet<br />

fühlt, kann die skandalösen<br />

Zustände an der <strong>Graz</strong>er Uniklinik<br />

nur anprangern. Dort werden<br />

bekanntlich immer öfter<br />

Patientinnen oder Patienten<br />

mit Operationsterminen nach<br />

Hause geschickt, weil Notfälle<br />

vorgereiht werden, weil<br />

Operationskapazitäten nicht<br />

ausreichen, weil Intensivbetten<br />

fehlen.<br />

Es gilt nicht nur ein Verständnis<br />

der Dinge zu entwickeln,<br />

sondern auch, sie zum<br />

Positiven zu verändern. Es wird<br />

immer wichtiger, dass der Druck<br />

auf die Politiker erhöht wird.<br />

Diese senken auf der einen Seite<br />

immer wieder die Steuern für<br />

Reiche und große Unternehmen,<br />

sparen aber dafür im Sozial-<br />

und Gesundheitsbereich.<br />

Spricht man die Zuständigen<br />

darauf an, beschränkt man sich<br />

auf das Schönreden; wie SPÖ-<br />

Gesundheitslandesrat Helmut<br />

Hirt auf eine <strong>KPÖ</strong>-Anfrage im<br />

Landtag zum Mangel an Intensivbetten.<br />

Die Warteliste für dringende<br />

Operationen, aber auch<br />

die noch immer ausstehende<br />

Sanierung des Chirurgieturms,<br />

sind Folgeerscheinungen dieser<br />

fehlgeleiteten Politik.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 16<br />

EUROPA: URTEIL ÖFFNET LOHNSENKUNGEN TÜR UND TOR<br />

Hungerlöhne mit Segen der EU<br />

Europäische Billiglöhne<br />

untergraben österreichische<br />

Kollektivverträge.<br />

Die EU verhindert<br />

nationale Tarifverträge<br />

bei internationalen<br />

Ausschreibungen.<br />

Damit droht uns eine<br />

weitere Lohnsenkung.<br />

Schwerer Schock für die<br />

gesamte Gewerkschaftsbewegung<br />

in den EU-Ländern:<br />

Der EU-Gerichtshof (EuGH)<br />

hat in zwei Urteilen über einen<br />

Arbeitskampf in Schweden<br />

und über die Bindung<br />

von öffentlichen Aufträgen in<br />

Nieder sachsen an den Kollektivvertrag<br />

dem Lohndumping<br />

faktisch Tür und Tor geöffnet.<br />

In Schweden hatte die<br />

Gewerkschaft mit Blockademaßnahmen<br />

zu verhindern<br />

JUSTIZANSTALT KARLAU<br />

Callcenter macht dicht<br />

Aus für zweifelhafte Telefongeschäfte aus dem Gefängnis.<br />

Justizministerium leugnet „halb legale” Praktiken.<br />

Mehrmals hatte der Dienststellenausschuss<br />

der Justizanstalt<br />

Karlau gegen die Praktiken<br />

eines dort eingerichteten<br />

Callcenters protestiert.<br />

Die Insassen mussten Kinden<br />

für eine deutsche Telekom-Firma<br />

werben. Deren<br />

Geschäfts praktiken scheinen<br />

äußerst fragwürdig. Laut Personalvertreter<br />

Christian Sikora<br />

wurden Häftlinge dazu angeleitet,<br />

„in etwa dasselbe zu tun,<br />

wofür sie eingesperrt wurden,<br />

also im leicht betrügerischen<br />

Milieu zu agieren“. Nachdem<br />

dieses Beschäftigungsprojekt<br />

für Insassen aufgrund mehrmaliger<br />

Medienberichte für<br />

Diskussionen gesorgt hatte<br />

versucht, dass die Beschäftigten<br />

eines lettischen Bauunternehmens,<br />

das in der Nähe<br />

von Stockholm einen Auftrag<br />

ausführte, nach den niedrigen<br />

lettischen Kollektivverträgen<br />

und nicht nach den schwedischen<br />

Löhnen bezahlt wurden.<br />

Nach dem Urteil des EU-Gerichtshofs<br />

ist die Bezahlung<br />

nach lettischem Kollektivvertrag<br />

in Ordnung.<br />

Das Urteil bedeutet eine<br />

massive Einschränkung der<br />

– hat das Justizministerium das<br />

Callcenter geschlossen. Der<br />

Callcenter-Partner, mit dem<br />

die Justizanstalt Karlau zusammenarbeitete,<br />

schon früher mit<br />

Klagen konfrontiert, weil sich<br />

Anrufer als Verkäufer der deutschen<br />

Telekom ausgegeben und<br />

dadurch unter Vortäuschung<br />

falscher Tatsachen Geschäfte<br />

abgeschlossen hatten.<br />

Für den GLB-Gewerkschafter<br />

Christian Sikora, der die Beschäftigungspraxis<br />

aufgedeckt<br />

hat, könnte die Angelegenheit<br />

nun ein persönliches Nachspiel<br />

seitens der Anstaltsleitung<br />

haben. Sikora: „Es ist unsere<br />

Pflicht als Staatsbürger, Missstände<br />

aufzuzeigen.<br />

Handlungsfreiheit der Gewerkschaften<br />

bei der Vertretung der<br />

Interessen der Lohnabhängigen<br />

und einen Angriff auf<br />

deren elementare Rechte.<br />

Nun hat der EuGH zum<br />

nächsten Schlag ausgeholt,<br />

um Dumpinglöhne EU-weit<br />

durchzusetzen. In Deutschland<br />

hat das Land Niedersachsen<br />

einen Bauauftrag an<br />

die Bedingung gekoppelt, dass<br />

alle Bauarbeiter nach den örtlichen<br />

Tarifverträgen bezahlt<br />

werden. Diese Vorschrift in der<br />

Vergabeordnung hat der EuGH<br />

nun verboten, da der örtliche<br />

Tarifvertrag nicht allgemeinverbindlich<br />

sei.<br />

Das zeigt die Wirklichkeit<br />

der EU deutlich auf: Sie ist ein<br />

Instrument der Großkonzerne<br />

zur Erzielung von Maximalprofiten<br />

und zum Sozialabbau<br />

auf allen Ebenen.<br />

Der EU-Gerichtshof ist Erfüllungsgehilfe<br />

der neoliberalen<br />

Politik, deren Ziel die<br />

Schaffung bestmöglicher Voraussetzungen<br />

für die Konzerne<br />

durch die Absenkung der<br />

Sozialstandards ist. Dies steht<br />

in einer Linie mit dem neuen<br />

EU-Vertrag, in dem die neoliberalen<br />

Grundfreiheiten Vorrang<br />

vor den Grundrechten und<br />

nationalstaatlichen Schutzbestimmungen<br />

erhalten.<br />

Das war ein Grund der Proteste<br />

gegen diesen Vertrag und<br />

für eine Volksabstimmung.<br />

Trotzdem hat sich der Österreichische<br />

Gewerkschaftsbund<br />

(ÖGB) für den EU-Vertrag<br />

ausgesprochen. Damit fällt<br />

er den ArbeiterInnen, die er<br />

eigentlich vertreten sollte, in<br />

den Rücken.<br />

Lehrlingsfonds jetzt!<br />

Mit einer Protestaktion in <strong>Graz</strong> erinnerte die Kommunistische<br />

Jugend den Landeshauptmann an ein bisher nicht eingelöstes<br />

Wahlversprechen: Die Schaffung eines Lehrlingsfonds zur Verbesserung<br />

der Berufsausbildung in der Steiermark.


GRAZER<br />

17 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Spielstationen<br />

mit Glücksrad und<br />

kleinen Preisen<br />

Kreativecke<br />

zum Basteln<br />

Elterncafé<br />

mit Ferienberatung<br />

Bühnenprogramm<br />

Karaoke<br />

Trommelworkshop<br />

(Verein Chiala Afriqas)<br />

Bollywood<br />

Tanzeinlage<br />

auch zum Mitmachen!<br />

(Indisch-Österreichische Gesellschaft)<br />

Musik:<br />

duo blue<br />

(bekannt aus Radio und TV)<br />

Beim Spielen<br />

sind wir<br />

alle gleich!<br />

Für alle freiwilligen HelferInnen, die sich im Feriendorf um Kinderbetreuung<br />

oder Verpflegung der Kinder kümmern, ist der Aufenthalt von<br />

einem Kind im Kinderland-Feriendorf im gleichen Zeitraum gratis!<br />

15:00 Uhr<br />

Hauptplatz <strong>Graz</strong><br />

MIT SPIEL UND SPASS GEMEINSCHAFT ERFAHREN<br />

Kinderland-Begegnungsfest in <strong>Graz</strong><br />

Kinderland steht für tolle und erschwingliche Ferienangebote<br />

für Kids. Aber nicht nur das! Am<br />

25. April gibt's ein Kinderland-Begegnungsfest am<br />

<strong>Graz</strong>er Hauptplatz.<br />

Mehr als 700 Kinder verbringen<br />

jährlich einen<br />

Teil ihrer Ferien in der Kinderlandvilla<br />

in St. Radegund oder<br />

im Kinderland-Feriendorf am<br />

Turnersee in Kärnten.<br />

Auch in diesem Sommer<br />

bietet Kinderland wieder ein<br />

abwechslungsreiches Angebot<br />

von Reit-, über Action- bis<br />

zu Familienwochen. Neu im<br />

Programm sind die „Wohlfühlwochen”,<br />

in welchen das Bewusstsein<br />

für Ernährung und<br />

Bewegung spielerisch gestärkt<br />

wird, sowie Sprachferien für<br />

Migrantenkinder.<br />

1946 im Rahmen einer<br />

Kinderferien-Aktion für Kriegskinder<br />

gegründet, hat sich<br />

der gemeinnützige Verein<br />

Kinderland mittlerweile zum<br />

drittgrößten Veranstalter für<br />

Kinderferien im Lande gemausert.<br />

Alfred Piech, Geschäftsführer<br />

von Kinderland,<br />

macht klar: „Kinderland ist<br />

kein simples 'Kinderreisebüro'.<br />

Friedens- und antifaschistische<br />

Erziehung werden bei uns<br />

groß geschrieben. Außerdem<br />

möchten wir leistbare Ferien<br />

für alle Kinder anbieten. Das<br />

können wir nur, weil unsere<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

hunderte Stunden eh-<br />

renamtlich arbeiten. Zudem<br />

helfen wir Eltern bei Förderansuchen<br />

und unterhalten einen<br />

Unterstützungsfonds, gespeist<br />

aus privaten Spenden unserer<br />

Mitglieder.” Neben Ferienaktionen<br />

organisiert Kinderland<br />

ganzjährig verschiedene Freizeitaktivitäten<br />

und Feste.<br />

Fest am Hauptplatz<br />

Ein ganz besonderes Fest,<br />

dessen Auftaktveranstaltung<br />

heuer am 25. April ab 15<br />

Uhr am <strong>Graz</strong>er Hauptplatz<br />

stattfinden wird, ist das Begegnungsfest.<br />

Farschid Zezula<br />

ist der verantwortliche Organisator<br />

der Veranstaltung.<br />

„Das Fest trägt den Untertitel<br />

'Beim Spielen sind wir alle<br />

gleich'”, sagt er. „Wir wollen<br />

mit dem Fest eine Plattform<br />

schaffen, wo Kinder und Eltern<br />

verschiedener Kulturen<br />

sich Austauschen und Ängste<br />

abbauen können.”<br />

Fad wird es dabei sicher<br />

nicht werden. Denn neben<br />

verschiedenen Spielstationen,<br />

wo man unter anderem an einer<br />

Autorallye teilnehmen und<br />

Saft aus Ziegen melken kann,<br />

gibt es eine Kreativecke zum<br />

Basteln, ein Elterncafé für die<br />

Großen (inkl. Ferienberatung)<br />

und ein tolles Bühnenprogramm.<br />

Viel Lärm darf beim<br />

Trommelworkshop des Vereins<br />

Chiala Afriqas gemacht werden,<br />

und die Indisch-Österreichische<br />

Gesellschaft lädt bei<br />

ihrer Bollywood-Tanzeinlage<br />

zum Mitmachen ein. Also, auf<br />

zum Begegnungsfest!


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

HRDLICKA-AUSSTELLUNG IM VOLKSHAUS GRAZ<br />

Menschlichkeit in Stein gemeißelt<br />

Zum 80. Geburtstag<br />

des großen Bildhauers<br />

gibt es im <strong>Graz</strong>er<br />

Volkshaus eine Ausstellung<br />

selten gezeigter<br />

Werke Hrdlickas,<br />

die vom steirischen<br />

Sammler Diethart<br />

Arsenschek zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Er kann sich nur mehr<br />

schwer bewegen. Die Last<br />

des Gesteins, dem er Jahrzehntelang<br />

Form und Struktur<br />

abgerungen hat, lastet auf Gelenken,<br />

Knochen, Haut. Man<br />

sieht Alfred Hrdlicka an, wie<br />

schwer seine Arbeit war, die er<br />

mehr als Berufung denn als Beruf<br />

sah. Mehrere seiner Werke<br />

aus einer Privatsammlung sind<br />

im Juni im Bildungsverein der<br />

<strong>KPÖ</strong> zu sehen.<br />

Alfred Hrdlicka erblickte<br />

am 27.2.1928 das Licht dieser<br />

Welt. Dem bekennenden<br />

Kommunisten wurde das politische<br />

Weltbild vom Vater in<br />

DIE AUSSTELLUNG<br />

Eröffnung: 4. Juni, 19 Uhr<br />

Dauer: 5. Juni bis 21. Juni<br />

Öffnungszeiten: Dienstag<br />

bis Samstag von 10 bis 18 Uhr<br />

(Donnerstags bis 21 Uhr)<br />

Ort: <strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im<br />

Volkshaus <strong>Graz</strong>, Lagergasse 98a<br />

die Wiege gelegt, der sich als<br />

Kommunist Widerstand gegen<br />

das Naziregime leistete. Klein<br />

Alfred half damals beim Verteilen<br />

verbotener Flugblätter.<br />

Auf der anderen Seite interessierte<br />

er sich für die Bekannten<br />

seiner Mutter – darunter<br />

Anna Freud, Tochter Sigmund<br />

Freuds, für deren Projekt Hrdlickas<br />

Mutter verhaltensauffällige<br />

Kinder betreute. Die<br />

Mischung aus intellektuellem<br />

und Arbeitermilieu<br />

aus der Vorstadt prägte<br />

sein Schaffen.<br />

Berühmt wird der<br />

Bildhauer 1959 mit seinem<br />

Gekreuzigten, er<br />

schafft Zyklen über Einzelgänger<br />

und Antihelden,<br />

über historische<br />

Begebenheiten, über<br />

Lust und Leiden<br />

nebeneinander<br />

– immer gehauen<br />

aus Stein.<br />

Einmal mehr<br />

für Aufregung<br />

sorgte er 1991<br />

mit seinem<br />

„Mahnmal gegen<br />

Krieg und<br />

Faschismus”<br />

am Wiener Albertinaplatz.<br />

Weitere Informationen zu Veranstaltungen und<br />

Bestellung von Büchern und Broschüren:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im Volkshaus <strong>Graz</strong> • Lagergasse 98a<br />

Tel. 0316 / 22 59 31 – http://bildungsverein.kpoe-steiermark.at<br />

Heute greift er zum Pinsel<br />

statt zu Hammer und Stemmeisen.<br />

„Ich bin eine Ruine”,<br />

sagt der Künstler von sich.<br />

Seine Gesundheit ist von der<br />

jahrzehntelangen Arbeit mit<br />

Stein stark angegriffen. Seine<br />

Werke sind dauerhaft.<br />

www.kpoe-graz.at 18<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Alle Veranstaltungen, sofern nicht<br />

anders angegeben, im:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im<br />

Volkshaus <strong>Graz</strong>,<br />

Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong>:<br />

Tel. 22 59 31 oder 22 59 32<br />

http://bildungsverein.kpoe-steiermark.at<br />

25. April 2008, 19 Uhr 30:<br />

Vortrag und Eröffnung der Fotoausstellung:<br />

Plastik/Meer<br />

25. April 2008, 21 Uhr:<br />

Konzert von zivatar utca.<br />

freier Eintritt<br />

05. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Anne Rieger (VVN Baden-Württemberg)<br />

spricht zum Aufstieg der NPD<br />

(Nationaldemokratische Partei) in<br />

Deutschland<br />

06. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Vortrag über die Palästinareise<br />

anlässlich der Städtepartnerschaft<br />

<strong>Graz</strong> – Zabbadeh<br />

20. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Wolfgang Purtscheller (DÖW)<br />

referiert zu neuen Entwicklungen in<br />

der österreichischen Neonaziszene<br />

21. Mai 2008, 20.00 Uhr<br />

Ausstellungseröffnung mit Werken<br />

von Nina Giesen<br />

GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

Impressum: <strong>Graz</strong>er Stadtblatt, Regionalmedium,<br />

Informationsblatt der<br />

steirischen <strong>KPÖ</strong>, Lagergasse 98a, 8020<br />

<strong>Graz</strong>. Tel. 71 24 79,<br />

Fax 71 62 91<br />

email: volksstimme@<br />

kpoe-steiermark.at<br />

DVR: 0600008<br />

Offenlegung laut Mediengesetz:<br />

Laut §25, Absatz 2: Medieninhaber<br />

(Verleger) ist die Kommunistische Partei<br />

Österreichs (<strong>KPÖ</strong>). Die <strong>KPÖ</strong> ist eine<br />

politische Partei, Gründungspartei der<br />

Republik Österreich. Laut §25, Absatz 4:<br />

Die Blattlinie entspricht der politischen<br />

Linie der <strong>KPÖ</strong> Steiermark.


GRAZER<br />

19 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Jubiläum? 1968 und die „Alt-68er“<br />

Es gibt weit mehr „Alt-68er“ als es 1968 AktivistInnen<br />

der anti-autoritären Studentenbewegung<br />

gab. Das gilt besonders für <strong>Graz</strong>. Hier war<br />

die Bewegung besonders klein. Und hier war und<br />

ist der Wunsch, sich mit dem Nimbus des „Alt-<br />

68ers“ zu schmücken, besonders groß.<br />

<strong>Graz</strong> in der zweiten Hälfte<br />

der Sechzigerjahre des 20.<br />

Jahrhunderts: Das war eine<br />

Stadt, die in besonderem Maße<br />

von Kleinbürgerlichkeit und<br />

von den Restbeständen der<br />

Nazizeit bestimmt war. Nur<br />

ein Beispiel: Manfred Jasser,<br />

der Autor einer Hetzbroschüre<br />

aus dem Jahr 1938 über die<br />

„Stadt der Volkserhebung“,<br />

war wohlbestallter Redakteur<br />

des VP-Organs Südost-Tagespost.<br />

Auch an der Universität war<br />

es nicht besonders förderlich<br />

für das Studium, wenn man<br />

die Frage stellte, was der eine<br />

oder andere Ordinarius eigentlich<br />

während des „3. Reiches“<br />

gemacht hatte. Die später<br />

werbetechnisch vermarktete<br />

Avantgardeliteratur rund um<br />

das „forum stadtpark“ war zu<br />

einer gerade noch geduldeten<br />

Rand- und Nischenexistenz<br />

verdammt. In dieser Situation<br />

war die Studentenbewegung<br />

in Deutschland und Frankreich<br />

der Anstoß dazu, auch<br />

in <strong>Graz</strong> einen Ausbruch zu<br />

versuchen.<br />

Dabei bildeten sich rasch<br />

zwei Flügel in der kleinen<br />

Bewegung: Der größere von<br />

beiden verstand sich als bürgerlich-liberal<br />

und hatte keine<br />

Berührungsängste zur ÖVP, die<br />

in ihrer „steirischen Breite“<br />

Ex-Nazis und Anti-Autoritäre<br />

in ihren Reihen versammeln<br />

konnte. Namen wie Gerfried<br />

Sperl, Fritz Kleiner, Gerd Wagner,<br />

Wolfgang Pumpernig oder<br />

Helmut Strobl gehören zu<br />

dieser Tendenz.<br />

Der kleinere Teil, der sich<br />

als marxistisch oder neomar-<br />

VON FRANZ ST. PARTEDER<br />

xistisch begriff, gruppierte<br />

sich um den VSStÖ und wurde<br />

stark von Studenten aus dem<br />

Iran oder Griechenland im<br />

antiimperialistischen Sinn<br />

beeinflusst. Von ihm gingen<br />

die ersten Demonstrationen<br />

gegen die Militärdiktatur in<br />

Griechenland oder gegen den<br />

Vietnamkrieg aus, die in <strong>Graz</strong><br />

– mit Teilnehmerzahlen von<br />

100 bis 200 – stattfanden. In<br />

diesem Zusammenhang sind<br />

Fritz Auer, Herbert Sebastian,<br />

Manfred Heindler, Derek<br />

Weber, Heidemarie Straka,<br />

Helmut Popper, Ronald Gruber<br />

und auch der Autor dieses<br />

Textes zu nennen.<br />

Beide Strömungen fanden<br />

in der Forderung nach<br />

einer Demokratisierung der<br />

Hochschulen zusammen. Hier<br />

konnten auch bleibende Erfolge<br />

erzielt werden, inhaltlich<br />

und was Äußerlichkeiten betrifft.<br />

Durch ein Sit-In an der<br />

Uni setzten die StudentInnen<br />

die Durchführung von politischen<br />

Diskussionen in den<br />

Hörsälen durch. Es gab oft recht<br />

drastische Vorlesungskritiken<br />

(„Krach-Krach Kracher, wann<br />

kracht es denn endlich?“, rief<br />

Gerd Wagner einem Germanistik-Ordinarius<br />

zu), die Verspottung<br />

der Rektorsinauguration<br />

und dergleichen.<br />

Gemeinsam war uns auch<br />

der Antifaschismus, wobei<br />

wir auch direkte Aktionen<br />

gegen provokante Auftritte<br />

des Neonazis Norbert Burger<br />

(beispielsweise im Minoritensaal)<br />

durchführten. Das alles<br />

spielte sich im Kleinen ab,<br />

fand aber durch die Medien<br />

eine große Resonanz. Die<br />

„Kleine Zeitung“ veröffentlichte<br />

beispielsweise eine Serie<br />

über die „rebellischen Söhne“<br />

von Politikern. Und all das<br />

wurde durch die in der Tat die<br />

Gesellschaft erschütternden<br />

Ereignisse in Paris, Berlin oder<br />

Prag noch verstärkt.<br />

1968 war auch in <strong>Graz</strong> ein<br />

kurzer Sommer, in dem alle<br />

TeilnehmerInnen an der Bewegung<br />

noch große Illusionen<br />

hatten. Die Bewegung verlief<br />

sich sehr bald und nur sehr<br />

wenige fanden die Kraft, längerfristig<br />

an fortschrittlichen<br />

Organisationen wie der <strong>KPÖ</strong><br />

mitzuwirken, die – das muss<br />

leider gesagt werden – 1968<br />

nur eine Nebenrolle spielte.<br />

Ich kann mich noch an die<br />

steirische Akademie 1968 im<br />

Schloss Eggenberg erinnern.<br />

Dort referierten Ernst Fischer<br />

(<strong>KPÖ</strong>) und Michael Scharang<br />

(VSStÖ) über Kunst und Politik.<br />

Ich war von Scharang fasziniert<br />

und schüttelte über Ernst<br />

Fischer nur den Kopf: „Was<br />

will der alte Knacker eigentlich<br />

bei und von uns?“, dachte ich<br />

damals. Heute (fast so alt wie<br />

Fischer damals) würde ich<br />

differenzierter urteilen.<br />

1968 als Rand- und Nischenexistenz der Avantgardeliteratur geduldet: das „forum stadtpark”.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

GRIES / WETZELSDORF<br />

Am 4. April fand am<br />

Denkmal für Deserteure<br />

auf der Ries eine Gedenkfeier<br />

statt. An jener<br />

Stelle wurden am 4. April<br />

1945, wenige Tage vor<br />

Kriegsende, sieben jun-<br />

Reininghaus-<br />

Gründe<br />

In direkter Nachbarschaft<br />

zu dem riesigen<br />

Areal der Reininghaus-<br />

Gründe, für deren Umgestaltung<br />

verschiedene<br />

Planungen laufen, befindet<br />

sich auch ein traditioneller<br />

Industriebetrieb.<br />

„Man darf bei aller Freude<br />

über die Entstehung<br />

INNERE STADT<br />

Fußball-EM<br />

Die Fußball-EM wird<br />

für BewohnerInnen der<br />

<strong>Graz</strong>er Innenstadt in den<br />

Abend- und Nachtstunden<br />

sehr spürbar sein. An<br />

zwei Plätzen (Passamtswiese<br />

und Karmeliterplatz)<br />

wird es Großbildleinwände<br />

für Tausende<br />

ZuschauerInnen der TV-<br />

Übertragungen geben.<br />

Es ist damit zu rechnen,<br />

dass neben dem Lärm<br />

auch Zusatzbelastungen<br />

im Gefolge der gastronomischen<br />

Angebote<br />

entstehen werden.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bezirksvorsteherstellvertreter<br />

Franz<br />

Stephan Parteder ist der<br />

Meinung, dass der Stadtsenat<br />

dabei auch auf die<br />

Interessen der Bewohner<br />

Rücksicht nehmen müsse:<br />

„Die Innenstadt wird<br />

immer mehr zur Kulisse<br />

für Events.“<br />

Kastner: Umbau<br />

beginnt<br />

Der Um- und Ausbau<br />

INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />

Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken<br />

eines neuen Stadtteils<br />

nicht vergessen, dass<br />

bestehende Betriebe wie<br />

von Kastner & Öhler<br />

wird bald beginnen. Die<br />

Unternehmer haben zugesagt,<br />

die Belastungen<br />

für die AnrainerInnen so<br />

gering wie möglich zu<br />

halten.<br />

Auch im Geschäft<br />

selber gibt es Änderungen.<br />

So muss der Friseursalon<br />

umsiedeln. Der<br />

neue Standort im Keller<br />

bedeutet, dass die Bediensteten<br />

künftig kein<br />

Tageslicht mehr sehen<br />

werden.<br />

Weniger als<br />

3400 Bewohner<br />

Im 1. Bezirk gibt es<br />

nach neuesten Bevölkerungsstatistik<br />

jetzt weniger<br />

als 3.400 Bewohner.<br />

Zum Vergleich: Im Jahr<br />

1968 haben hier 5.549<br />

Menschen ihre Stimme<br />

abgegeben, 2008 waren<br />

es nur mehr 1754. Die<br />

ÖVP erhielt als Wahlsiegerin<br />

heuer 693 Stimmen,<br />

1968 waren es<br />

noch 2075 Stimmen gewesen.<br />

die Marienhütte deshalb<br />

nicht abgesiedelt werden<br />

dürfen“, warnt Bezirks-<br />

RIES<br />

Stets wachsam<br />

sein<br />

ge Soldaten ermordet,<br />

weil ihre Mörder nicht<br />

akzeptieren wollten, dass<br />

der Krieg zu Ende war.<br />

Gedacht wurde zugleich<br />

jener 8.000 Juden aus<br />

Ungarn, die zur gleichen<br />

Zeit in Todesmärschen<br />

via <strong>Graz</strong> in Richtung KZ<br />

Mauthausen verschleppt<br />

wurden. In einer Rede<br />

erinnerte der <strong>KPÖ</strong>-Abgeordnete<br />

Ernest Kaltenegger<br />

daran, dass man<br />

sich – vor allem angesichts<br />

einer nach wie vor<br />

GRAZ<br />

vorsteher Stellvertreterin<br />

Inge Arzon. „Wir haben<br />

deshalb in Übereinstimmung<br />

mit der Marienhütte<br />

beim Stadtplanungsamt<br />

eine Eingabe<br />

gemacht, nach der das<br />

verbleibende Gebiet zwischen<br />

Marienhütte und<br />

Alter Poststraße für eine<br />

Kleingartenanlage oder<br />

Park- und Spielplätze gewidmet<br />

werden soll.”<br />

aktiven Neonazi-Szene<br />

– stets vor Augen halten<br />

müsse, zu welch schrecklichen<br />

Konsequenzen<br />

solche rechtsextremen<br />

Strömungen führen können<br />

und dass man nicht<br />

aufhören dürfe, neonazistischen<br />

Bewegungen<br />

aktiv zu bekämpfen.<br />

Rasch reagiert<br />

Am Großgrabenweg<br />

hat ein Umweltverschmutzer<br />

Sperrmüll in<br />

den Wald gekippt – wohl<br />

auch eine Folge der neuen<br />

Gebühren bei der Anlieferung<br />

von Sperrmüll<br />

beim Wirtschaftshof.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Herbert<br />

Wippel verständigte<br />

die Wirtschaftsbetriebe<br />

und das Umweltamt: „Es<br />

freut mich, dass die Verantwortlichen<br />

so schnell<br />

reagiert haben und der<br />

Müll umgehend beseitigt<br />

wurde“, so Herbert<br />

Wippel.<br />

GRIES<br />

www.kpoe-graz.at 20<br />

EGGENBERG<br />

Kein Durchgang?<br />

„Die Kernstockwarte<br />

auf dem Vorderplabutsch<br />

wird auf der Homepage<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> und der<br />

<strong>Graz</strong>-Tourismus GmbH<br />

als Ausflugsziel beworben,<br />

tatsächlich aber<br />

werden Wanderer auf<br />

dem Weg dorthin von<br />

einem Schranken mit der<br />

Aufschrift ‚Durchgang<br />

verboten’ aufgehalten.<br />

Seit vielen Jahrzehnten<br />

gibt es diesen Wanderweg<br />

zur Aussichtswarte,<br />

der auch weiterhin für<br />

alle offen bleiben soll“,<br />

fordert <strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat<br />

Christian Sikora.<br />

Desolates<br />

Wartehäuschen<br />

Obwohl drei Buslinien<br />

die Haltestelle „Auf<br />

der Tändelwiese“ anfahren<br />

(Linie 39, 50 und 67),<br />

besitzt diese nur stadteinwärts<br />

ein recht desolates<br />

Wartehäuschen.


GRAZER<br />

21 www.kpoe-graz.at INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />

Stadtblatt<br />

PUNTIGAM<br />

Anrainer<br />

ausgesperrrt<br />

Der vierspurige Ausbau<br />

der Triesterstraße<br />

ist umstritten: „Durch<br />

die Lärmschutzwand bekommt<br />

die vierspurige<br />

Straße den Charakter einer<br />

Stadtautobahn, und<br />

mancher Anrainer hat<br />

künftig Probleme durch<br />

den Wegfall von Parkmöglichkeiten<br />

an der Triesterstraße.<br />

Abgesehen davon<br />

werden auch in diesem<br />

Bereich weitere Einkaufsund<br />

Fachmarktzentren<br />

geplant und gebaut, was<br />

auch nicht zu einer Reduzierung<br />

des Verkehrs beitragen<br />

wird”, argumentiert<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat<br />

Herbert Wippel und meint,<br />

dass ein durchgehender<br />

Radweg und die Einplanung<br />

von Busbuchten<br />

positiv zu bewerten sind,<br />

trotzdem muss ein Kompromiss<br />

für die Familien<br />

und Kleinfirmen gefunden<br />

werden, die künftig durch<br />

eine umgebaute Triesterstraße<br />

schlechtergestellt<br />

werden.<br />

„Nicht nur in der Innenstadt,<br />

sondern vor<br />

allem auch in den Wohngebieten<br />

im Bezirk Gries<br />

braucht es moderne und<br />

zweckmäßige Wartehäuschen“,<br />

bekräftigt<br />

KP-Gemeinderätin Gerti<br />

Schloffer ihre Initiative<br />

im Gemeinderat.<br />

ST. LEONHARD<br />

Heimgarten<br />

sichern<br />

Die Heimgartenanlage<br />

in der Schörgelgasse<br />

hat im Jahr 2002 einen<br />

Teil zu Gunsten einer<br />

Wohnbebauung aufgegeben.<br />

Im Gegenzug hat<br />

die Stadt <strong>Graz</strong> versprochen,<br />

das verbleibende<br />

Grundstück dauerhaft für<br />

eine Kleingartenanlage<br />

mit entsprechender Widmung<br />

zu sichern.<br />

„Wie Herr Ing. Wusche<br />

vom Landesverband<br />

der Heimgärtner berichtet<br />

und ich mich auch<br />

selbst vergewissert habe,<br />

ist jedoch diese Heimgartenanlage<br />

noch immer<br />

als Aufschließungsgebiet<br />

und Allgemeines<br />

Wohngebiet mit einer<br />

Dichte bis 1,2 gewid-<br />

Kein Parkplatz!<br />

Friedhofsbesucher<br />

rund um den Steinfeldfriedhof<br />

haben oft das<br />

Problem, dass die vorhandenen<br />

Parkplätze von<br />

Pendlern besetzt werden,<br />

die von den Blauen<br />

und Grünen Zonen<br />

ausweichen. Das macht<br />

die Gräberpflege oft zu<br />

einem Problem.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer setzt sich<br />

für eine Parkraumbewirtschaftung<br />

in diesem<br />

Gebiet ein, damit nicht<br />

Dauerparker den Friedhof<br />

blockieren.<br />

Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken<br />

met“, berichtet <strong>KPÖ</strong>-Bezirksrat<br />

Nico Müller<br />

und verspricht einen<br />

entsprechenden<br />

Antrag in der<br />

nächsten Bezirksratssitzung,<br />

damit<br />

die Fläche endlich,<br />

wie vor fünf Jahren<br />

im Stadtsenat beschlossen,<br />

umgewidmet<br />

wird.<br />

ANDRITZ<br />

Schwarzbau<br />

Unter dem Titel „Hofverlegung“<br />

leistet<br />

sich ein bekannter Arzt<br />

den Neubau eines 250<br />

m 2 großen Gebäudes<br />

am Andritzer Pfangberg.<br />

Die Errichtung eines<br />

„Ersatzgehöftes“ ist nur<br />

zum Zwecke der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung<br />

erlaubt. Tatsächlich wurde<br />

der Bau im <strong>Graz</strong>er<br />

Grüngürtel auch noch 20<br />

Meter von der ursprünglichen<br />

Stelle errichtet. Die<br />

Behörde erteilte einen<br />

Beseitigungsauftrag.<br />

„Wahrscheinlich wird der<br />

Bauherr einen Antrag<br />

auf Änderung des Baubescheides<br />

stellen. Wird<br />

dem stattgegeben, ist<br />

auch der Beseitigungsauftrag<br />

hinfällig“, so <strong>KPÖ</strong>-Bezirksrätin<br />

Karin Reimelt.<br />

WETZELSDORF<br />

Situation leicht<br />

gebessert<br />

Zwar hat sich die Situation<br />

am und rund<br />

um den Schererpark<br />

leicht gebessert – immerhin<br />

wurde abschnittsweise<br />

ein Gehweg eingerichtet<br />

–, doch bis heute<br />

ist der Schererpark noch<br />

immer nicht fertig. Außerdem<br />

fehlt nach wie<br />

vor ein Gehsteig von der<br />

Schererstraße hinauf zur<br />

GRAZ<br />

STRASSGANG<br />

Lärm vom<br />

Betonwerk?<br />

In der Mühlfelderstraße,<br />

direkt an ein Wohngebiet<br />

angrenzend, hat eine<br />

Betonmischanlage schon<br />

einmal für Aufregung<br />

gesorgt. Damals im Jahr<br />

2004 wurde nach einem<br />

halben Jahr der Betrieb<br />

wieder eingestellt, nachdem<br />

der Unabhängige<br />

Verwaltungssenat die<br />

Betriebsgenehmigung<br />

aufgehoben hatte. Im<br />

Oktober 2007 wurde<br />

aber der Betrieb an selber<br />

Stelle wieder aufgenommen.<br />

Die angrenzenden<br />

Bewohner fordern eine<br />

Überprüfung der Betriebsgenehmigung<br />

und<br />

eine geänderte Zufahrt<br />

zum Betonmischwerk,<br />

damit nicht die LKWs<br />

nicht durch das Wohngebiet<br />

fahren müssen.<br />

Gemeinderätin Gerti<br />

Schloffer hat einen diesbezüglichen<br />

Antrag eingebracht.<br />

Historisches<br />

Haus abgerissen!<br />

In der Kärntner-Straße<br />

418 in Straßgang wurde<br />

ein 300 Jahre altes<br />

Haus abgerissen. Proteste<br />

dagegen gab es<br />

seit langem von Seiten<br />

des Bezirksrats, der Altstadtsachverständigenkommission<br />

(ASVK) als<br />

auch von einer Bürgerinitiative.<br />

Trotzdem hat<br />

die Baubehörde gegen<br />

die Interessen der Altstadt<br />

und zugunsten der<br />

Bank- und Versicherungsgesellschaft<br />

entschieden,<br />

die dort einen Neubau<br />

errichten wird.<br />

Der Zentralverband<br />

der Pensionisten<br />

ZVP<br />

lädt zum<br />

gemütlichen<br />

Treffen ein!<br />

Wir treffen uns zum Gedankenaustausch,<br />

Kartenspiel<br />

und anderen<br />

Vergnügungen.<br />

Jeden Donnerstag<br />

ab 14.00 Uhr<br />

im Karl-Drews-Klub<br />

hinter dem Volkshaus<br />

in der Lagergasse 98a,<br />

8020 <strong>Graz</strong>.<br />

Straßgangerstraße. „Mir<br />

ist unverständlich, wieso<br />

man dieses Teilstück<br />

nicht gleich mit abgesichert<br />

hat”, ärgert sich<br />

KP-Bezirksrat Günther Leber.<br />

„Außerdem möchte<br />

sich jetzt<br />

eine Fraktion<br />

die<br />

Teilerfolge<br />

beim<br />

Schererpark<br />

auf<br />

die Fahnen<br />

heften,<br />

die sich weder an<br />

der von mir initiierten<br />

Bürgerinitiative beteiligt,<br />

noch an den immer<br />

wieder stattgefundenen<br />

Bürgerversammlungen<br />

teilgenommen hat.”


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Arbeit gesucht<br />

Ganztags bevorzugt, als<br />

Telefonistin, Aufräumerin<br />

oder ähnliches. Tel. 0676 /<br />

921 57 24.<br />

Suche Arbeit als Abwäscherin,<br />

Reinigungskraft,<br />

Küchenhilfe o. ä., Arbeitserfahrung<br />

vorhanden, Tel.<br />

0699 /11 555 932.<br />

Handwerker, 48 J., erledigt<br />

Arbeiten aller Art im Raum<br />

<strong>Graz</strong>, <strong>Graz</strong>-Umgebung. Tel.:<br />

0664/ 277 0585.<br />

Geschickter Handwerker<br />

übernimmt kleinere<br />

Arbeiten im Innen- und<br />

Außenbereich. Außerdem<br />

Rasenmähen, Obstbaumund<br />

Heckenschnitt usw.<br />

Telefon: 0664/20 23 418<br />

Bürokraft sucht<br />

Vielseitige Frau sucht Tätigkeit<br />

als Bürokraft, Behindertenbetreuerin<br />

oder als Buchhändlerin.<br />

Kommunikativ,<br />

offen für Neues, Freude am<br />

Kontakt mit Menschen.<br />

Ich suche eine langfristige<br />

Teilzeitstelle in <strong>Graz</strong>. Als<br />

Wiedereinsteigerin ist eine<br />

Lohnkostenförderung vom<br />

AMS möglich. Kontakt unter<br />

Birgit.Wer@tele2.at<br />

Mietwohnung<br />

gesucht<br />

In <strong>Graz</strong>, TU Nähe, für eine<br />

Studenten WG mit rund<br />

60 - 80m 2 , 3 Zimmer, Küche,<br />

Bad und WC. Miete<br />

zwischen 600 und 800 Euro<br />

(inc. BK). Kontakt: Patrick<br />

Pichlmair, (0650) 43 44<br />

602.<br />

Sympathisches Paar, berufstätig,<br />

sucht 2-Zimmer-<br />

Wohnung in <strong>Graz</strong>. Telefon:<br />

0664/97 50 543.<br />

Wohnung, 60 bis 70 m 2 ,<br />

sonnig mit Balkon, Lift<br />

oder Parterre bzw. 1. Stock,<br />

kleiner Hund (40 cm Höhe)<br />

vorhanden, Wohnung kann<br />

auch reparaturbedürftig<br />

sein, Tel. (0664) 47 62 632<br />

Alleinstehende Frau sucht<br />

erschwingliche Kleinwohnung<br />

in <strong>Graz</strong>. Habe nur<br />

bescheidene Ansprüche.<br />

Tel. 0664/ 55 57 898<br />

Partnerschaft<br />

Ältere Pensionistin sucht<br />

einfachen, alleinstehenden<br />

Partner ab 70, für Freizeit<br />

und Gespräche und um füreinander<br />

dazusein. Telefon:<br />

0699/81 57 23 29.<br />

Suche<br />

Männerfahrrad<br />

Fahrtüchtig, Alter egal,<br />

möglichst kostenfrei! Bitte<br />

unter Tel. 0676 /95 064 56<br />

melden!<br />

Bett abzugeben<br />

Neuwertiges Joka-Doppelbett<br />

(im Jänner 2008 gekauft)<br />

aus Platzgründen<br />

günstig abzugeben (Neupreis<br />

1.600 Euro), Anrufe<br />

täglich ab 15.00 Uhr unter<br />

Tel. 81 64 28 (Frau Pogacnik).<br />

Räume gesucht<br />

Günstiges, zentral gelegenes<br />

Lokal für KJÖ/KSV in <strong>Graz</strong><br />

gesucht! Bitte melden unter<br />

rotcrowd@hotmail.com<br />

oder Tel (0664) 49 12 167.<br />

Raum für<br />

Gottesdienst<br />

Afrikanische kirchliche Gemeinde<br />

„Divine Grace Mission“<br />

sucht für wöchentliche<br />

Gottesdienste Halle<br />

mit Nebenraum (Büro)<br />

150-300 m 2 . Miete: ca. 600<br />

Euro/Monat, Kontakt: Pastor<br />

Sylvester Ighodalo Akhiwu,<br />

Tel (0664) 14 12 159<br />

oder (0664) 92 45 637.<br />

Zu verschenken<br />

Verschenke Sammlung diverser<br />

Fotozeitschriften<br />

(Naturfoto, Colorfoto u.a.).<br />

Tel. 32 87 73 (abends).<br />

Wir suchen Stühle wie oben<br />

abgebildet, auch renovierungsbedürftig,<br />

für unsere<br />

Klubräumlichkeiten. <strong>KPÖ</strong><br />

<strong>Graz</strong>. Selbstabholung. Telefon:<br />

71 24 79.<br />

CLIO-VERANSTALTUNGEN<br />

„Auf einmal war die Mama<br />

weg“ – Erinnerungen<br />

von Kindern, deren<br />

Eltern verfolgt wurden.<br />

Zeitzeugen und Zeuginnen<br />

berichten und<br />

diskutieren.<br />

Dienstag, 29. April 2008,<br />

19.00 Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

ZVP<br />

Zentralverband<br />

der Pensionisten<br />

SPRECHTAGE<br />

Mo. bis Fr. von<br />

10 bis 14 Uhr<br />

Lagergasse 98a, <strong>Graz</strong><br />

✆ 0316/71 24 80<br />

Voranmeldung erbeten.<br />

Wir helfen bei:<br />

● Anträgen um Pfl e ge geld<br />

● Antrag für eine „ein ma li ge<br />

Un ter stüt zung“<br />

● Pensionsanträgen wie Alters<br />

pen si on, In va li di täts- und<br />

Be rufs un fä hig keits pen si on, Hinter<br />

blie be nen pen si on wie Ab fer -<br />

ti gung und Ab fi n dung<br />

● anderen Pro ble men<br />

Red:out jeweils am 2. Montag<br />

des Monats um 18:00<br />

Uhr in der Traminer Weinstube,<br />

Klosterwiesgasse 2 (Nähe Jakominiplatz).<br />

★<br />

Red:out! - Parteigruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender der <strong>KPÖ</strong><br />

©freibeuter.web.an<br />

S T E I E R M A R K<br />

„Joskos Kinder. Flucht<br />

durch Europa 1940-<br />

1943” – Zeitzeugenbericht,<br />

Gespräch und<br />

Buchpräsentation.<br />

Dienstag, 6. Mai 2008,<br />

19.00 Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

www.kpoe-graz.at 22<br />

(Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit)<br />

http://www.clio-graz.net<br />

NEUERSCHEINUNG: Gedichte aus dem Paulustor<br />

Erich Herbert Schneider, Gedichte aus dem<br />

Paulustor. Herausgegeben und eingeleitet v.<br />

Heimo Halbrainer und Christian Teissl, <strong>Graz</strong> 2008,<br />

ISBN 978-3-902542-08-3, 90 Seiten, Euro 16,00<br />

Mit einem Nagel hatte Herbert Schneider 1938, als er<br />

in den Fängen der Gestapo war, Gedichte auf einen<br />

Kofferdeckel geritzt und so für die Nachwelt erhalten.<br />

70 Jahre nach dem Entstehen dieser Gedichte<br />

wird ein Vergessener, ein Dichter der „anderen“<br />

Steiermark, mit der Veröffentlichung der Gedichte<br />

aus dem Paulustor in Erinnerung gerufen.<br />

REISE:<br />

„Es kommt der Tag, an<br />

dem sich alle Tore öffnen!“<br />

– Widerstand am<br />

Beispiel der Jugendgruppe<br />

um den Schriftsteller<br />

Richard Zach. Vortrag<br />

und Lesung.<br />

Die, 20. Mai 2008, 19.00<br />

Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

Insel RAB<br />

9. bis 14. Juni 2008<br />

6-Tages-Fahrt mit Halbpension<br />

€ 235,00<br />

im Doppelzimmer<br />

Anmeldungen unter<br />

Tel. 0316/71 24 80<br />

SOLIDARITÄTSREISE NACH<br />

PALÄSTINA<br />

Im Sommer 2008 lädt das Solidaritätskomitee<br />

zum 2.Mal zu einer Reise nach Palästina<br />

ein. Wir wollen die Lebensumstände der<br />

Bevölkerung vor Ort besser kennen lernen,<br />

mit VertreterInnen der Basisbewegungen<br />

sprechen und unsere Partnerschaft mit der<br />

Ortschaft Zababdeh weiter ausbauen. Bei<br />

Interesse und für genauere Informationen:<br />

E-Mail: solidaritaetskomitee@gmx.net<br />

http://www.soli-graz.org/solidaritaetskomitee.html


GRAZER<br />

23 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Briefe an die Redaktion<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen<br />

Schlimme Erfahrung<br />

Ich war mit meiner Tochter<br />

am 20. Dezember per Rettung im<br />

LKH (Kinderklinik). Wir haben<br />

sechseinhalb Stunden gewartet,<br />

bis es mir zu blöd wurde und ich<br />

nachfragte. Da wurde mir erklärt,<br />

dass Notfälle zuerst dran kämen.<br />

Muss mein Kind mit Schmerzen<br />

im Herzbereich erst zusammenbrechen,<br />

bis man drankommt?<br />

Schlussendlich kam nach lautstarken<br />

Diskussionen auch mit anderen<br />

Eltern doch ein Arzt. Meine<br />

Tochter wurde untersucht – und<br />

wieder nach Hause geschickt.<br />

Am 7. Jänner kam mein Hausarzt<br />

vom Urlaub zurück. Der<br />

untersuchte meine Tochter, die<br />

noch immer Schmerzen im Herzund<br />

Bauchraum hatte, und fand<br />

heraus, dass sie einen Zwerchfellbruch<br />

hatte. Frau S., Fernitz<br />

Nur draufgezahlt<br />

Lieber Herr Gusenbauer, was<br />

haben Sie sich gedacht als Sie<br />

Reklame gemacht haben: „Endlich<br />

werden die Pensionen kräftig<br />

erhöht“? Wir Pensionisten haben<br />

<strong>Graz</strong>er Stadtblatt: Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong><br />

Fax 71 62 91 E-Mail: <strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at<br />

schon jahrelang keine Erhöhung<br />

mehr erhalten, aber das, was jetzt<br />

passiert, ist die größte Lüge, die<br />

Sie verbreitet haben – und das von<br />

einer „Arbeiterpartei“ mit „sozialer<br />

Handschrift“ (Ihr Slogan, Herr<br />

Gusenbauer).<br />

Aber es schaut ganz anders<br />

aus, oder sind Sie schon so abgehoben,<br />

dass Sie Ihren Managern<br />

glauben? Ich habe zehn Euro<br />

Erhöhung bezogen und habe<br />

beweisbar 40 Euro minus durch<br />

Mieterhöhung und Steuerminus<br />

(also ein Gesamtminus von 30<br />

Euro). Dabei sind die Erhöhungen<br />

für Lebensmittel und andere<br />

Erhaltungskosten noch nicht<br />

mitgerechnet. Wie kann man die<br />

Menschen so belügen? Ich bin<br />

nicht der einzige, der so draufzahlt,<br />

es sind Zehntausende.<br />

Wirklich eine kräftige Erhöhung<br />

– aber nicht der Pensionen,<br />

sondern der Belastungen.<br />

G. Hirzer, <strong>Graz</strong><br />

Private Paketzustellung<br />

Die Zustellung von Paketen<br />

durch die private Zustellfirma<br />

Hermes erfolgt nicht kundenfreundlich<br />

und sicher, sondern so,<br />

dass sich das Paket irgendwo im<br />

Stiegenhaus – auf dem Postkasten<br />

oder vor der Haustüre im Straßenbereich<br />

abgelegt – vorfindet.<br />

Das habe ich persönlich für mich<br />

erfahren müssen. Was ich nicht<br />

verstehe, ist, dass ich es mir als<br />

Kunde, der den Versand so oder<br />

so bezahlen muss, nicht bei der<br />

Bestellabgabe selbst aussuchen<br />

kann, mit welchem Zustellservice<br />

ich die Sendung erhalten will.<br />

Es ist mir schleierhaft, wie<br />

große Versandhäuser das von mir<br />

beschriebene Risiko eingehen und<br />

bei der Zustellung dem Zufall<br />

vertrauen. Ich zahle ohnehin den<br />

vollen Preis des Versandes. Deshalb<br />

möchte ich die Ware auch<br />

so geliefert bekommen, dass ich<br />

sie sicher bekomme.<br />

Hubert Reiter, <strong>Graz</strong><br />

Wasser und Bier<br />

Man wirft den Jugendlichen<br />

das Komatrinken vor! In einem<br />

Lokal in Andritz mussten Jugendliche<br />

für einen Liter Trinkwasser<br />

zwei Euro beim Mittagessen bezahlen.<br />

Ein Glas Bier kostet nicht<br />

viel mehr.<br />

Für mich stellt sich die Frage,<br />

ob das in die richtige Richtung<br />

führt?<br />

Aloisia Schönegger, <strong>Graz</strong><br />

für Kinder im Alter<br />

von 6 bis 15 Jahren<br />

<br />

vom 06. Juli<br />

bis 24. August<br />

<br />

Wochen möglich!<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Mehlplatz 2, 8010 <strong>Graz</strong><br />

Tel.: 0316 / 82 90 70<br />

Fax: 0316 / 82 06 10<br />

office@kinderland-steiermark.at<br />

VOLL DANEBEN<br />

Öffis am Abstellgleis<br />

Wer nach 17.00 Uhr mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

von <strong>Graz</strong> nach Bad<br />

Gleichenberg fahren will,<br />

braucht dafür laut ÖBB-Fahrplanauskunft<br />

12 Std. 50 Minuten.<br />

In Gnas muss nämlich<br />

übernachtet werden. Zum<br />

Vergleich: Eine Zugreise <strong>Graz</strong><br />

– Warschau dauert mit 11<br />

Std. und 33 Minuten kürzer!<br />

Pendler bitte zahlen!<br />

Sprunghaft gestiegen sind<br />

die Tarife beim steirischen<br />

Verkehrsverbund. Auch Jahreskarten<br />

sind von dieser<br />

Teuerungswelle betroffen.<br />

Verluste dem Staat<br />

– Gewinne privat. Die<br />

Telekom Austria, seit kurzem<br />

Aktiengesellschaft, will die<br />

Festnetzsparte an den Staat<br />

zurückgeben. Die staatliche<br />

ÖIAG soll das seinerzeit auf<br />

Kosten der Kunden und Steuerzahler<br />

errichtete Festnetz<br />

zurückkaufen.<br />

ORF-Gebühren<br />

Mit 1. Juni 2008 werden<br />

die Rundfunkgebühren<br />

erhöht. Mit 23,71 Euro<br />

werden die Steirer österreichweit<br />

am meisten zahlen. Der<br />

Grund: 5,10 Euro behält das<br />

Land Steiermark als Landesabgabe<br />

ein.


STOPPT<br />

Bei jedem Wetter<br />

die Teuerung!<br />

Reichtum umverteilen!<br />

Gemeinsame<br />

DEMONSTRATION<br />

am 1. Mai 2008 – von <strong>Graz</strong>-HAUPTBAHNHOF zum HAUPTPLATZ<br />

Treffpunkt: Europaplatz 10.00 Uhr – Abmarsch 10.30 –<br />

bei der Demo spielen:<br />

Kundgebung Hauptplatz 11.15 Uhr<br />

SAMBA-Trommler/innen und „styrian jazz and blues trio“<br />

Andi Waltl - sax, Titoff Griem - guit, Christoph Wundrak - Euphonium<br />

1.MAI 2008<br />

ab 13 Uhr im Volkshaus <strong>Graz</strong>, Lagergasse 98a<br />

Speis&Trank!<br />

Internationale Küche!<br />

Alle sind herzlich eingeladen!<br />

30. April: Aktion der Arbeitslosen<br />

Kontakt: Verein AMSEL<br />

www.amsel-org.info<br />

Margit Schaupp (Obfrau)<br />

Tel. 0699 81537867<br />

MAIFEST<br />

Im AMSEL Labyrinth, einem Mahnmal wider die Arbeitslosigkeit<br />

Musik: Arbeiterlieder mit<br />

„Stimmgewitter“(www.stimmgewitter.org) –<br />

„the Kosmetiks“ (Lothar Lässer & Freunde)<br />

Der Verein AMSEL macht künstlerisch aufmerksam<br />

auf Probleme der Arbeits- und Arbeitslosen-Welt.<br />

Welches Bild könnte die<br />

heutige Arbeitswelt besser<br />

beschreiben als das eines<br />

Labyrinths?”, meint man beim<br />

Verein AMSEL, der sich Menschen<br />

ohne Arbeit annimmt.<br />

Dieses Labyrinth ist von Mo.<br />

28. bis Mi. 30. April 2008 am<br />

Tummelplatz aufgestellt jeweils<br />

von 12 bis 18 Uhr erlebbar.<br />

Das Labyrinth dient als<br />

künstlerischer Zugang zu einem<br />

gesellschaftspolitischen<br />

Thema. Gestaltet wurde es von<br />

Mitgliedern des Vereins AMSEL<br />

– „Arbeitslose Menschen suchen<br />

effektive Lösungen” – in<br />

monatelanger Arbeit. Auch die<br />

Besucher kommen bei dieser<br />

www.kpoe-graz.at<br />

Ausstellung zu Wort, können<br />

Beiträge und Ideen einbringen.<br />

Existenzsicherung ist<br />

heute mehr Modewort als<br />

Realität, die soziale Lage<br />

verschlechtert sich und wir<br />

leben mittendrin weiter, heißt<br />

es bei AMSEL. Bestehendes<br />

und wenig Hinterfragtes will<br />

man bewusst machen, neue<br />

Wege aufzeigen, andere Ideen<br />

sichtbar machen. Wo wirkt das<br />

System, wo der/die Einzelne?<br />

Das Labyrinth steht auch<br />

als Symbol für die verschlungenen<br />

beruflichen Werdegänge<br />

und Entwicklungen der<br />

Arbeitswelt.

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