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stadtblatt april 08.indd - KPÖ Graz

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Stadtblatt<br />

GRAZER<br />

Zeitung der KPO <strong>Graz</strong><br />

www.kpoe-graz.at<br />

Ausgabe 03, April 2008 • Österreichische Post AG / Postentgelt bar bezahlt • RM 06A036682 • 8020 GRAZ<br />

Millionen-Geschenk an<br />

Glücksspiel-Industrie<br />

Der Glücksspielkonzern NO-<br />

VOMATIC übergibt dem Samariterbund<br />

im Beisein von<br />

SP-Landeshauptmann Voves<br />

ein Rettungsauto im Wert<br />

von 78.000 Euro. Wenig später<br />

sagt die SPÖ den Unterausschuss,<br />

der sich mit der<br />

Glücksspielfrage beschäftigen<br />

soll, ab. Auch in steirischen<br />

Gemeinden kommt es<br />

zu seltsamen Geschenken der<br />

Glücksspiel-Industrie an Gemeindepolitiker.<br />

Seite 8/9<br />

ARGE ZUSTÄNDE:<br />

Hausen statt wohnen<br />

in <strong>Graz</strong> S. 4/5<br />

ÖVP UND GRÜNE:<br />

Postenschacher bei<br />

Stadtwerken S. 8<br />

AUSSTELLUNG:<br />

Alfred Hrdlicka im<br />

Bildungsverein S. 18<br />

Teure Öffis. Zur Zeit wird viel über das schwarz-grüne Handyverbot in Straßenbahnen und Bussen<br />

gesprochen. Dabei stellt sich das Problem vielleicht bald nicht mehr, denn es kommt schon wieder eine<br />

Tariferhöhung; allein das Stundenticket kostet ab 1. Juli 1,80 statt 1,70 Euro. Wenn man die Kundschaft<br />

mit Luxustarifen vertreibt, müssen die GVB-Fahrer nicht mehr als Handy-Sheriffs einspringen.<br />

1 1.MAI 2008<br />

STOPPT<br />

die Teuerung!<br />

Reichtum umverteilen!<br />

Gemeinsame DEMONSTRATION: ab 10 Uhr Hauptbahnhof<br />

Ab 14 Uhr MAIFEST im Volkshaus (siehe auch Rückseite)


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2<br />

Schwarzbau: Die Rampe zum Center<br />

Nord in Andritz wurde ohne Bewilligung<br />

errichtet.<br />

Ohne Bewilligung: der Hinweispfeil<br />

„Casino” hängt schon seit Jahren<br />

ohne Bewilligung in der Elisabethinergasse.<br />

NEUE STADTREGIERUNG – ABER ALTSTADT-ZERSTÖRUNG GEHT WEITER<br />

ALTSTADTGESETZ<br />

Derzeit kann ein „findiger” Besitzer<br />

ein historisches Bauwerk abreißen,<br />

wenn das Erhalten „wirtschaftlich<br />

nicht zumutbar” ist. Da<br />

reicht es schon, über längere Zeit<br />

Fenster offen zu lassen, ein paar<br />

Dachziegeln zu entfernen und das<br />

Baudenkmal der Witterung preiszugeben.<br />

Deshalb pocht die <strong>KPÖ</strong><br />

auf eine Erhaltungspflicht für die<br />

Besitzer und einen Altstadtanwalt,<br />

der den Erhalt der historischen<br />

Bauten überwacht.<br />

Schindluder mit <strong>Graz</strong>er Welt<br />

Historische Bausubstanz Und wieder donnert die profitabler. Aber es geht um<br />

in Gefahr: Ein 300 Jahre<br />

altes Haus muss<br />

Umgang mit den alten Bau-<br />

Abrissbirne auf ein his-<br />

einen verantwortungsvollen<br />

einer Bank-Filiale weichen.<br />

Dazu sorgen im-<br />

Keine Lehre aus<br />

werken.“<br />

mer wieder Schwarzbauten<br />

für Ärger. Die<br />

Kommod-Haus<br />

<strong>KPÖ</strong> drängt weiter auf<br />

einen Altstadtanwalt.<br />

torisches Haus in der Altstadt-<br />

Schutzzone, das einem Neubau<br />

Platz machen muss – obwohl<br />

die Altstadtkommission<br />

(ASVK) dagegen ist. Tatort ist<br />

die Kärntnerstraße 418. Trotz<br />

negativem Gutachten der<br />

ASVK ließ die zuständige ÖVP-<br />

Stadträtin Eva Fluch den Abriss<br />

eines 300 Jahre alten Hauses<br />

zu. Es soll einer Volksbankfiliale<br />

weichen. Damit setzt die<br />

schwarz-grüne Koalition eine<br />

üble Tradition fort, welche die<br />

historische Bausubstanz der<br />

Abrissbirne preisgibt.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Andreas<br />

Fabisch kritisiert an der<br />

Vorgangsweise der neuen Planungsstadträtin,<br />

dass erneut<br />

„wirtschaftliche Überlegungen“<br />

als Argument für die<br />

Zerstörung angeführt werden:<br />

„Natürlich sind Neubauten oft<br />

Verwunderlich ist das Vorgehen<br />

von Stadträtin Fluch freilich<br />

nicht, denn gerade „ihre“<br />

ÖVP tut sich beim Widerstand<br />

gegen einen effizienten Schutz<br />

der <strong>Graz</strong>er Altstadt hervor, blockiert<br />

seit Monaten ein neues<br />

Altstadtschutzgesetz, obwohl<br />

längst alle Details geklärt sind.<br />

„Leider war das Kommod-Haus<br />

nicht allen eine Lehre. Es zeigt<br />

sich immer wieder, dass das<br />

bestehende Gesetz der Altstadt<br />

keinen ausreichenden Schutz<br />

vor Spekulantenwillkür bieten<br />

kann. Wegen mangelnder<br />

Wirtschaftlichkeit kann praktisch<br />

jedes Haus dem Erdboden<br />

gleich gemacht werden“, so<br />

Ernest Kaltenegger, <strong>KPÖ</strong>-Klubchef<br />

im Landtag. Seit dem<br />

Abriss des Kommod-Hauses<br />

im Jahr 2003 macht er sich für<br />

einen besseren Altstadtschutz<br />

stark.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> ist zuversichtlich,<br />

dass das neue Altstadtschutzgesetz<br />

noch im Frühjahr dem<br />

Landtag vorgelegt wird. Dann<br />

wird sich zeigen, wie ernst der<br />

Schutz der historischen Bauten<br />

und des <strong>Graz</strong>er Weltkulturerbes<br />

wirklich genommen wird.<br />

Was passiert mit<br />

Schwarzbauten?<br />

Handlungsbedarf besteht<br />

auch in Sachen Schwarzbauten<br />

in <strong>Graz</strong>. Bauwerke, die<br />

ohne Bewilligung errichtet<br />

werden, haben weiter Saison.<br />

Jüngstes Beispiel ist die<br />

Zufahrtsrampe zum neuen<br />

Center Nord. Dazu kommen<br />

weitere Bausünden, die trotz


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Stadtblatt<br />

kulturerbe<br />

Beseitigungsauftrag oft schon<br />

seit Jahren da sind.<br />

Wer vom Norden in die<br />

Wiener Straße fährt, kommt am<br />

neuen Einkaufscenter Nord an<br />

einer gewaltigen Auffahrtsrampe<br />

zum Parkdeck vorbei – dem<br />

derzeit größten Schwarzbau in<br />

<strong>Graz</strong>. Die Rampe wurde ohne<br />

Bewilligung errichtet und darf<br />

nicht benutzt werden. Ebenso<br />

ohne Bewilligung hat ein Anrainer<br />

am Oberen Plattenweg<br />

eine 30 Meter lange und zwei<br />

Meter hohe Stützmauer aufgezogen,<br />

um sein Grundstück zu<br />

begradigen.<br />

Beseitigungauftrag<br />

noch nie vollzogen<br />

Beim Dorotheum hängt<br />

ein roter Leuchtbalken, der<br />

nicht genehmigt ist. Und beim<br />

grünen Pub in der Elisabethinergasse<br />

ist seit Jahren ein<br />

Hinweispfeil mit der Aufschrift<br />

300 Jahre überdauerte<br />

das Haus<br />

K ä r n t e r s t r a ß e<br />

418. Dann kam<br />

die Volksbank<br />

u n d l i e ß d e n<br />

Bagger auffahren,<br />

um eine Filiale<br />

errichten zu<br />

können. Die Altstadtkommission<br />

und die Bürger<br />

waren für den<br />

Erhalt des Bauwerks<br />

im historischen<br />

Ortskern<br />

von Straßgang.<br />

„Casino“ montiert. Nach einem<br />

Besitzerwechsel muss<br />

dort das Beseitigungsverfahren<br />

sogar neu gestartet werden!<br />

Die Methode: Die Zuständigen<br />

machen, was ihnen richtig<br />

erscheint. Kommt ein Beseitigungsauftrag,<br />

sucht man<br />

nachträglich um Bewilligung<br />

an. Wenn die nicht durchgeht,<br />

wird berufen. Diese Verfahren<br />

dauern. Das Ergebnis: Noch<br />

nie ist in <strong>Graz</strong> ein Beseitigungsauftrag<br />

vollzogen worden.<br />

„Warum geht das nicht<br />

rascher“, fragt sich <strong>KPÖ</strong>-Mandatar<br />

Fabisch. Seiner Meinung<br />

nach lädt die Stadt Bauherren<br />

geradezu ein, zu machen, was<br />

sie wollen. Die Stadt warte so<br />

lange, bis sich die Umgebung<br />

an ein widerrechtlich aufgestelltes<br />

Bauwerk gewöhnt<br />

habe. Andreas Fabisch: „Diese<br />

Verfahren gehören schneller<br />

abgewickelt.“<br />

foto furgler<br />

KLEIN,<br />

ABER MIT BISS<br />

Ab Juli wird das Straßenbahnfahren<br />

wieder einmal<br />

teurer. Viele werden da<br />

schwarz sehen oder schwarz<br />

fahren müssen. Und grün ist<br />

uns das sowieso nicht.<br />

MEINUNG<br />

Politik hat – auch in <strong>Graz</strong><br />

– immer mehr mit dem<br />

Showgeschäft zu tun. Da<br />

beschäftigt Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl die Medien tagelang<br />

mit dem Handyverbot<br />

in den <strong>Graz</strong>er Straßenbahnen<br />

und Autobussen. Jeder redet<br />

darüber.<br />

Gleichzeitig ist die Stadtregierung<br />

aber in einer anderen,<br />

wirklich wichtigen Frage sehr<br />

leise: Am 1. Juli werden die<br />

Tarife der <strong>Graz</strong>er Verkehrsbetriebe<br />

(GVB) wieder einmal<br />

angehoben. Diese konkrete<br />

Verschlechterung will man<br />

kommentarlos hinnehmen.<br />

Dabei können sich viele<br />

Leute die hohen Fahrpreise<br />

bei Bus und Straßenbahn<br />

schon jetzt nicht mehr leisten.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> fordert schon lange<br />

einen <strong>Graz</strong>er Sozial- oder Aktivpass.<br />

Wir treten dafür ein,<br />

dass Menschen mit geringem<br />

Einkommen die Leistungen<br />

der GVB – und viele andere<br />

auch – damit zum Nulltarif<br />

Wohnungsstadträtin Elke Kahr:<br />

Laut und leise<br />

Liebe <strong>Graz</strong>erinnen und <strong>Graz</strong>er!<br />

benützen können. Deshalb<br />

muss der Aktivpass rasch<br />

Wirklichkeit werden.<br />

Darüber hinaus hat man<br />

bei der <strong>KPÖ</strong> überhaupt kein<br />

Verständnis für die Preiserhöhung<br />

bei Stundentickets und<br />

schon gar nicht bei Monatsund<br />

Jahreskarten. Offensichtlich<br />

werden Pendlerinnen und<br />

Pendler für ihre Treue bestraft,<br />

und viele andere dafür, dass<br />

sie ihre Autos stehen lassen<br />

und auf umweltfreundlichere<br />

Fortbewegungsmittel setzen.<br />

Wenn jemand seine lauten<br />

öffentlichen Auftritte nur<br />

mehr nach Umfragen gestaltet<br />

und so von Verschlechterungen<br />

in unserer Stadt ablenken<br />

will, dann ist er vielleicht<br />

ein guter Showmaster. Ob er<br />

aber ein guter Vertreter der<br />

Bevölkerung ist, das ist eine<br />

andere Frage.<br />

meint<br />

Ihre Stadträtin Elke Kahr<br />

Tel. 872 2060,<br />

elke.kahr@stadt.graz.at<br />

INHALT<br />

Schicksale von Mietern ........4/5<br />

Machtspiel bei Stadtwerken ... 6<br />

Hilfe im Rathaus ...................... 7<br />

Glücksspiel-Industrie ............8/9<br />

Service/Infos ......................... 10<br />

Wucher im Supermarkt ......... 11<br />

Direktoren auf Zeit ................ 12<br />

Lohndumping ...................... 13<br />

Sterben am LKH ...............14/15<br />

Hungerlöhne dank EU ........... 16<br />

Kinderland feiert ................ 17<br />

Hrdlicka-Ausstellung ............. 18<br />

Die <strong>Graz</strong>er „68er”................. 19<br />

Aus den Bezirken .............20/21


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4<br />

<strong>KPÖ</strong> MACHT MIT SANIERUNGSPROGRAMM WEITER<br />

Versorgung mit Gemeindewohnungen ist wichtig<br />

Unlängst konnten 15 Mieterinnen und Mieter<br />

ihre generalsanierten Wohnungen in der Mauergasse<br />

beziehen.<br />

Wir wollen auch für einkommensschwache<br />

Menschen<br />

leistbare Wohnungen anbieten,<br />

die dem heutigen Standard entsprechen”,<br />

betonte Stadträtin<br />

Elke Kahr (<strong>KPÖ</strong>) bei der Übergabe<br />

der generalsanierten<br />

Häuser Mauergasse 27/29, „die<br />

Sanierungen – wie hier in der<br />

Triestersiedlung – bedeuten<br />

auch eine Aufwertung des<br />

Stadtviertels.”<br />

Die Wohnungen im städtischen<br />

Wohnhaus Mauergasse<br />

27/29 verfügen jetzt über<br />

Fernwärme, Bad und WC.<br />

Sie wurden von der GBG im<br />

Auftrag des Wohnungsamtes<br />

saniert.<br />

Als nächster Bauabschnitt<br />

wird das Wohnhaus in der<br />

Mauergasse 15/17 mit 18 Wohnungen<br />

aufgewertet. Die Gesamtinvestitionskosten<br />

für<br />

beide Projekte betragen 1,6<br />

Millionen Euro.<br />

Das städtische Wohnungsamt<br />

wird seine Sanierungsoffensive<br />

mit Wärmedämmung<br />

sowie mit dem Einbau von<br />

Sanitäreinrichtungen und<br />

Fernwärme fortsetzen. „Außerdem<br />

sollen Kleinstwohnungen<br />

zusammengelegt werden, damit<br />

wir künftig auch größere<br />

Wohnungen anbieten können”,<br />

erklärte die Wohnungsstadträtin.<br />

Statt Eingangstür nur Blech vorm Kopf<br />

Bis zu 13 Autos parken<br />

auf dem rund<br />

160 m 2 kleinen Innenhof.<br />

Verzweifelte Mieterin<br />

kann ihre Wohnung<br />

nicht betreten.<br />

In der kleinen Wohnung<br />

am Glacis hat Frau Pajtler<br />

zwei Kinder großgezogen.<br />

„Die haben damals noch auf<br />

der Wiese hier im Hof Fußball<br />

gespielt ”, erinnert sich die<br />

freundliche Frau. Beim Blick<br />

auf die Blechlawine vor dem<br />

Wohnungsfenster kann man<br />

sich eine solche Idylle kaum<br />

vorstellen. Der Hof ist bis auf<br />

den letzten Zentimeter verparkt.<br />

Ein Fahrzeug steht sogar<br />

so dicht an der Wohnungstüre,<br />

dass es schwer fällt, sich zum<br />

Eingang durchzuschlängeln.<br />

„Ich wohne schon seit<br />

39 Jahren hier”, erzählt die<br />

Mieterin, „unerträglich ist die<br />

Situation aber erst seit etwa<br />

fünf Jahren, seit die STIWOG<br />

das Haus verwaltet.”<br />

Zwischen den Fenstern und<br />

neben Frau Pajtlers Eingangstüre<br />

befinden sich Parkschilder<br />

für die im selben Gebäude untergebrachte<br />

Büromaschinen-<br />

Firma. Ein Türschild für Frau<br />

Pajtler gibt es nicht.<br />

Wohnungsstadträtin Elke Kahr übergab 15 sanierte Wohnungen in<br />

der Mauergasse.<br />

Mehrmals hat die Mieterin<br />

versucht, die Hausverwaltung<br />

telefonisch zu erreichen.<br />

„Doch ich werde stets abgewimmelt”,<br />

sagt sie. Sie möchte<br />

ja nur wieder gefahrlos vor die<br />

Türe treten und ihre Einkäufe<br />

ungehindert bis zur Wohnung<br />

transportieren können. Ihr<br />

Verparkt: Nicht einmal die Eingangstüre zur Wohnung wird freigehalten.<br />

Wunsch wäre, mit einfachsten<br />

Mitteln wie z.B. der Aufstellung<br />

von Blumentrögen, leicht<br />

zu realisieren.<br />

Die STIWOG schweigt dazu<br />

beharrlich. Auch das Schreiben<br />

von KP-Wohnungsstadträtin<br />

Elke Kahr mit der Bitte um<br />

Abhilfe blieb unbeantwortet.


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WO WOHNEN ZUR HÖLLE WIRD<br />

Mietwucher bei den Ärmsten<br />

Der Fußboden ist eingebrochen.<br />

Desolate Toiletten,<br />

kaputte Fenster, Ungeziefer.<br />

Für viele Mieter<br />

in <strong>Graz</strong> heißt es trotzdem:<br />

Miete zahlen<br />

und kuschen.<br />

Einmal im Monat kommt<br />

der Vermieter aus der Obersteiermark.<br />

Herr Müller spricht<br />

ihn auf den eingebrochenen<br />

Küchenboden an. „Wenn Sie<br />

wollen, können Sie das ja<br />

selber richten”, ist alles, was<br />

Herr Müller und seine Frau,<br />

Eltern von vier Kindern, zu<br />

hören bekommen. Dann ist<br />

der Vermieter wieder weg.<br />

Das Haus in der <strong>Graz</strong>er<br />

Flurgasse ist ein trostloser<br />

und gefährlicher Platz zum<br />

Wohnen. An mehreren Stellen<br />

hängen Kabel aus der Wand,<br />

die Postkästen sind aufgebro-<br />

„Küche und Bad” steht auf der Tür, die zu diesem Raum führt (li. u. re. oben); Postkästen (re. unten).<br />

chen, Fenster eingeschlagen,<br />

selbst im Keller, zum Teil hinter<br />

Bretterverschlägen, sind<br />

Menschen einquartiert. Viele<br />

haben keinen Mietvertrag.<br />

Solange sie 150 Euro für 10<br />

m 2 zahlen, dürfen sie bleiben.<br />

Kochgelegenheit und Dusche<br />

Ohne Wohnbauförderung droht<br />

ein noch stärkerer Anstieg der allgemeinen<br />

Mietpreise.<br />

DREI MILLIARDEN EURO FEHLEN<br />

Wohnbau in Gefahr<br />

Die Die Mietpreise explodieren,<br />

die steirische<br />

Wohnbauförderung wackelt.<br />

Leistbare Wohnungen<br />

sind eine Mangelware.<br />

Dabei braucht<br />

<strong>Graz</strong> mehrere hundert<br />

neue Wohnungen, die<br />

man sich leisten kann.<br />

Sozialer Wohnbau ist<br />

wichtig um Druck auf<br />

den privaten Wohnungsmarkt<br />

auszuüben.<br />

sind in einem ekelerregenden<br />

Zustand, die Wände strotzen<br />

vor Schmutz und Schimmel.<br />

In der Nacht ist es besonders<br />

schlimm. Denn da kommen<br />

auch noch die Kakerlaken zum<br />

Vorschein.<br />

„Säumige Vermieter müssen<br />

gezwungen werden, ihren<br />

Pflichten nachzukommen und<br />

zu sanieren, statt sich lediglich<br />

an den Mieten zu bereichern”,<br />

sagt KP-Stadträtin Elke Kahr.<br />

Sie hat jetzt den Mieterschutzverband<br />

eingeschaltet, der sich<br />

um diesen Fall kümmert.<br />

Steiermark braucht<br />

dringend eine Wohnbauoffensive,<br />

um die explodierenden<br />

Mietpreise in den<br />

Griff zu bekommen“, sagt<br />

<strong>KPÖ</strong>-Landtagsklubobmann<br />

Ernest Kaltenegger.<br />

Seit 1992 bedient sich die<br />

Politik der Wohnbauförderung,<br />

um Budgetlöcher zu<br />

stopfen. Dem Wohnbau sind<br />

auf diese Weise bereits drei<br />

Milliarden Euro entzogen<br />

worden.<br />

Tatsächlich wurden in den<br />

Neunzigerjahren noch bis zu<br />

2.740 neue Wohnungen pro<br />

Jahr fertig gestellt, 2006 waren<br />

es nur noch 1.865. In den<br />

Neunzigern gab es außerdem<br />

Förderprogramme für bis zu<br />

2.500 Wohneinheiten, derzeit<br />

liegt die Steiermark bei 1.400.<br />

Die Folge: Die Nachfrage steigt<br />

und damit die Mietkosten. Ein<br />

Durchschnittshaushalt muss<br />

bereits gut 40 Prozent seines<br />

Einkommens für eine Mietwohnung<br />

zahlen.<br />

Ernest Kaltenegger: „Ohne<br />

mehr Wohnbautätigkeit<br />

wird es zu einer dramatischen<br />

Entwicklung kommen. Wir<br />

brauchen eine Zweckbindung<br />

der Mittel für den sozialen<br />

Wohnbau.”


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6<br />

DIE STADTWERKE GEHÖREN ALLEN GRAZERINNEN UND GRAZERN<br />

Machtspiel bei Stadtwerken<br />

ÖVP und Grüne wollen die Privatisierung durchpeitschen<br />

und machen die Stadtwerke zum Spielball<br />

ihrer Machtpolitik.<br />

Die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke gehören<br />

allen <strong>Graz</strong>erinnen und<br />

<strong>Graz</strong>ern und sind nicht das Eigentum<br />

irgendeiner Partei. Das<br />

hat man in der Stadtregierung<br />

scheinbar vergessen, denn Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl (ÖVP)<br />

und seine Vize Lisa Rücker<br />

(Grüne) besetzen die entscheidenden<br />

Posten nach schwarzgrünem<br />

Proporz. Eine Kontrolle<br />

ist unerwünscht. Noch in der<br />

letzten Gemeinderatsperiode<br />

hatten die Grünen ein solches<br />

Vorgehen angeprangert.<br />

Genau genommen wollen<br />

ÖVP und Grüne den Aufsichtsrat<br />

(AR) auf 18 Mitglieder vergrößern.<br />

Neun Sitze gehen an<br />

die ÖVP, drei an die Grünen.<br />

Dazu kommen sechs Betriebsräte.<br />

Das letzte Wort soll der<br />

Vorsitzende des AUfsichtsrates,<br />

Bürgermeister Nagl, haben. Seine<br />

Stimme zählt bei Stimmengleichheit<br />

doppelt. Die ÖVP<br />

hat also immer eine bequeme<br />

Mehrheit. „Diese Vorgangsweise<br />

drückt ein Denken aus, das<br />

nahtlos an die Machtpolitik vergangener<br />

Jahre anknüpft”, so<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubchefin Ina Bergmann.<br />

„Aufsichtsräte sind Kontrollorgane<br />

und nicht der verlängerte<br />

Arm der Mächtigen.”<br />

Damit nicht genug. Aus<br />

den Stadtwerken soll die „<strong>Graz</strong><br />

AG” werden. Im Zuge einer<br />

„Strukturreform” könnten<br />

schon bald der Kanal und die<br />

Wirtschaftsbetriebe an die <strong>Graz</strong><br />

AG verkauft werden.<br />

„Wir verlangen eine umfassende,<br />

öffentliche Diskussion über<br />

Stadtwerke als Spielball der schwarzgrünen<br />

Stadtregierung.<br />

die Zukunft der <strong>Graz</strong>er Stadtwerke<br />

und erneuern unser Bekenntnis<br />

zum öffentlichen Eigentum.<br />

Privatisierungsschritte werden<br />

– wie auch die Übertragung von<br />

Wirtschaftsbetrieben und Kanal<br />

aus der Stadtverwaltung – auf<br />

unseren Widerstand stoßen,”<br />

kündigte KP-Stadträtin Elke<br />

Kahr an. In der jüngsten Gemeinderatssitzung<br />

wurde das<br />

Stück u.a. durch Betreiben der<br />

<strong>KPÖ</strong> von der Tagesordnung abgesetzt.<br />

ÖVP und Grüne wollen<br />

den Beschluss nun am 8. Mai<br />

durchziehen.<br />

AUS DEM GRAZER GEMEINDERAT<br />

Seniorencard gültig<br />

Eine <strong>KPÖ</strong>-<br />

F o r d e -<br />

rung wurde<br />

nach Jahren umgesetzt. Beim<br />

Verkehrsverbund gelten nun<br />

die GVB-Seniorenkarten auf<br />

allen städtischen Linien. Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer<br />

hatte schon im März 2002<br />

vorgeschlagen, die seit dem<br />

Jahr 2000 gültige Seniorencard<br />

nicht nur auf GVB-Linien, sondern<br />

auf allen Verbundlinien<br />

in <strong>Graz</strong> und <strong>Graz</strong>-Umgebung<br />

zu verwenden. Der Einsatz<br />

trug nun Früchte.<br />

WC am Spielplatz<br />

In <strong>Graz</strong> gibt es viele schöne<br />

Kinderspielplätze. Was<br />

fehlt, sind WCs. „Im Sinn des<br />

Kinderschutzes ist es nicht<br />

vertretbar, die Kinder in die<br />

Büsche zu schicken”, sagt<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubchefin Ina Bergmann.<br />

Sie machte sich im Gemeinderat<br />

dafür stark, dass bei<br />

den Spielplätzen Junges Europa<br />

in Eggenberg, in Kalkleiten<br />

und im August-Matthey-Park<br />

in St. Leonhard Kinder-WCs<br />

aufgestellt werden.<br />

Wohnbau sichern<br />

Weil in den letzten Jahren<br />

drei Milliarden Euro aus<br />

der Wohnbauförderung zweckentfremdet<br />

wurden – vor allem<br />

zum Stopfen von Löchern im<br />

Landesbuget – stellte die <strong>KPÖ</strong><br />

im letzten Gemeinderat einen<br />

erfolgreichen Dringlichkeistantrag,<br />

wonach die Wohnbauförderung<br />

wieder an ihren<br />

Zweck gebunden wird. Sonst<br />

ist die Zukunft des sozialen<br />

Wohnbaus gefährdet.<br />

Kein Frieden<br />

Obwohl er längst Friedenssteig<br />

heißen sollte, trägt<br />

der Steig von der Sackstraße<br />

hinauf zum Schloßberg noch<br />

immer den Namen Kriegssteig.<br />

Für <strong>KPÖ</strong>-Mandatar Andreas<br />

Fabisch beantragte die Namensänderung.<br />

Geld für Kindergarten<br />

Förderungskürzungen beim<br />

interkulturellen mehrsprachigen<br />

Kindergarten in der<br />

Schützgasse haben dazu geführt,<br />

dass trotz Personalkürzungen<br />

ein Fortbestand des Kindergartens<br />

nicht mehr gewährleistet<br />

ist. KP-Gemeinderätin Ulrike<br />

Taberhofer stellte einen erfolgreichen<br />

Dringlichkeitsantrag:<br />

Die Stadt <strong>Graz</strong> springt für eine<br />

Basisfinanzierung des in Not<br />

geratenen Kindergartens ein.


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DAMIT MAN DRAUSSEN WEISS WAS DRINNEN VORGEHT<br />

Im Rathaus für Sie da: <strong>KPÖ</strong><br />

Elke Kahr, Wohnungs-Stadträtin<br />

*1961, Lebensgemeinschaft, ein Sohn<br />

Tel. 872-20 62<br />

Schwerpunkte: Soziales, Frauen, Kinder<br />

und Jugend. Kontakt zu vielen Initiativen.<br />

Botschaft: „Auf keinen Menschen vergessen!“<br />

Gemeinderätin<br />

Ina Bergmann<br />

*1957, verheiratet,<br />

zwei Kinder.<br />

Tel. 0699/159 968 00<br />

Schwerpunkt: Wirtschaft,<br />

Finanzen<br />

und Budgetfragen.<br />

Botschaft: „<strong>Graz</strong><br />

muss für Familien<br />

erschwinglich sein.<br />

Leistbares Wohnen<br />

und Leben für alle<br />

– weniger teure<br />

Eventpolitik.”<br />

Gemeinderat<br />

Andreas Fabisch<br />

*1958,<br />

Tel. 872-21 50<br />

Schwerpunkte: Bildung,<br />

Sport, Altstadtschutz.<br />

Botschaft: „Die<br />

<strong>Graz</strong>er Altstadt<br />

darf nicht Spekulanten<br />

zum Opfer<br />

fallen – ein unabhängiger<br />

Altstadtanwalt<br />

muss her!“<br />

Gemeinderätin-<br />

Gerti Schloffer:<br />

*1952, verheiratet,<br />

zwei Kinder,<br />

drei Enkel,<br />

Tel. 872-21 50<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Geriatrische Gesundheitszentren,<br />

Soziales, Seniorenfragen.<br />

Botschaft:<br />

„Schlechte soziale<br />

Verhältnisse führen<br />

zur Ausgrenzung.<br />

Das muss verhindert<br />

werden!”<br />

SPAREN BEI GESUNDHEITSZENTREN<br />

Patienten statt Personal<br />

Die Zahl der Patienten in den geriatrischen<br />

Gesundheitszentren wächst. Doch beim Personal<br />

wird gespart.<br />

Die Einrichtungen der Geriatrischen<br />

Gesundheitszentren<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> (GGZ)<br />

werden von immer mehr Patientinnen<br />

und Patienten in Anspruch<br />

genommen, was einen<br />

zusätzlichen administrativen<br />

Aufwand bedeutet. Mehr kosten<br />

darf dieser Aufwand aber<br />

nicht, denn die Stadtregierung<br />

macht selbst bei den Ausgaben<br />

für alte und kranke Menschen<br />

Sparen zum Programm.<br />

Die Konsequenz: Personalabbau.<br />

Im November des<br />

Vorjahres stellten die GGZ<br />

einen Antrag an den Verwaltungsausschuss<br />

der Stadt <strong>Graz</strong>,<br />

die Portierdienstzeit am Standort<br />

Gries von 24 Stunden auf<br />

16 Stunden zu reduzieren.<br />

„Diese Maßnahme erfolgt<br />

auf Kosten der Sicherheit der<br />

Patienten und Mitarbeiter/<br />

innen. Ein externer Security-<br />

Dienst bietet keinen adäquaten<br />

Ersatz. Auch der ständige<br />

Servicedienst für Notfälle fällt<br />

weg, da die Portiere technische<br />

Arbeiten übernommen haben”,<br />

so <strong>KPÖ</strong>-Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer.<br />

Gemeinderätin<br />

Uli Taberhofer<br />

*1960,<br />

Tel. 0650/215 4 290<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Frauen- und Sozialpolitik,<br />

Integration<br />

und Gesundheit,<br />

Einsatz gegen die<br />

Armut. Botschaft:<br />

„Mein politisches<br />

Engagement soll<br />

zur Verbesserung<br />

der Lebenssituation<br />

der Frauen<br />

beitragen.”<br />

Gemeinderat<br />

Herbert Wippel<br />

*1967,<br />

Tel. 0699/1004 3528<br />

S c h w e r p u n k t e :<br />

Wohnen, Verkehrsund<br />

Stadtentwickl<br />

u n g , U m w e l t -<br />

schutz, Kultur<br />

„Ein Flächenwidmungsplan<br />

darf<br />

nicht zu einem Atlas<br />

für Spekulanten<br />

verkommen.”<br />

Gemeinderat<br />

Christian Sikora<br />

*1963, verheiratet,<br />

zwei Kinder<br />

Tel. 0650/2701 963<br />

Schwerpunkte: Familie<br />

und Jugend,<br />

Stadtentwicklung,<br />

Sicherheit, Personal.<br />

Botschaft:<br />

„Mit Kompetenz<br />

und Herz für sozial<br />

Schwache einsetzen.”<br />

<br />

<br />

<br />

KURZ GESAGT<br />

„Die Profitwut ist die feigste zugleich und die<br />

frechste Leidenschaft unter der Sonne.“<br />

Franz Mehring (1846 – 1919), deutscher Historiker und Publizist


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at<br />

8<br />

WOHNEN ÜBER DEM WETTCAFE<br />

Martyrium einer Mieterin<br />

Zehn Jahre Schikanen durch Wettcafé-Betreiber.<br />

Eine <strong>Graz</strong>erin gab trotzdem nicht auf.<br />

Es begann 1998. Die <strong>Graz</strong>erin<br />

Theresia Gratzl* traut<br />

ihren Augen nicht, als sich<br />

Monteure im Auftrag des darunterliegenden<br />

Wettcafé-Betreibers<br />

mit einer Hebebühne<br />

auf ihren Balkon begeben und<br />

dort eine riesige, blinkende<br />

Leuchtreklame anbringen.<br />

Frau Gratzl bringt eine Besitzstörungsklage<br />

gegen den<br />

Betreiber des Wettcafés, Herrn<br />

R., ein. Das Gericht entscheidet:<br />

Der Glücksspielbetreiber<br />

muss die Tafel abmontieren<br />

und wird zur Zahlung der Prozesskosten<br />

verurteilt.<br />

März 2005: Abermals wird<br />

widerrechtlich eine großflächige,<br />

leuchtende Glücksspiel-Reklame<br />

an Frau Gratzls Balkongeländer<br />

angebracht. Sie erwirkt<br />

einen Gerichtsbeschluss<br />

auf Unterlassung. Als nichts<br />

geschieht, beauftragt sie mit<br />

gerichtlicher Erlaubnis eine<br />

Firma mit der Demontage der<br />

Reklametafel. Der ursprüngliche<br />

Betreiber des Wettcafés ist<br />

zwischenzeitlich in Konkurs<br />

gegangen, zieht aber nach wie<br />

vor die Fäden.<br />

Dreiste Forderungen<br />

Einen Monat später: Die<br />

Automatenbetreiber hängen<br />

die Tafel wieder auf und verklagen<br />

Frau Gratzl auf die Zahlung<br />

von rund 5.000,- Euro. Sie<br />

Balkonidylle mit<br />

Festbeleuchtung?<br />

Die Aussicht auf<br />

den gegenüberliegenden<br />

Park wurde<br />

durch zwei riesige<br />

Werbetafeln des<br />

darunterliegenden<br />

Automatencafés<br />

versperrt.<br />

soll die Reklame unsachgemäß<br />

demontiert und dabei beschädigt<br />

haben. Die Klage wird<br />

abgewiesen, auch in zweiter<br />

Instanz. Bis zur neuerlichen<br />

Demontage der Leuchtreklame<br />

dauert es bis Sommer 2006.<br />

Bald darauf kommt es im<br />

Haus von Frau Gratzl zu mehreren<br />

Zwischenfällen.<br />

Verklebte Türschlösser<br />

Offensichtlich will man sie<br />

aus ihrer Wohnung vertreiben.<br />

So wird unter anderem mehrmals<br />

ihr Wohnungstürschloss<br />

verklebt. Doch Frau Gratzl<br />

kann den Täter, Herrn R., mit<br />

Hilfe der Polizei auf frischer<br />

Tat ertappen. Gegen die Wettcafébreiber<br />

spricht das Gericht<br />

unter Androhung einer hohen<br />

Geldstrafe das Verbot aus,<br />

Frau Gratzl noch einmal zu<br />

belästigen.<br />

Frau Gratzl hat sich gegen<br />

die Schikanen des Automatenbetreibers<br />

gewehrt – mit<br />

Erfolg. „Ich rate jedem, der in<br />

meine Situation kommt: nicht<br />

aufgeben! Beweise sammeln,<br />

Fotos machen, an die Öffentlichkeit<br />

gehen, damit am Ende<br />

die Gerechtigkeit siegt”, sagt<br />

sie. Einziger Wermutstropfen:<br />

Herr R. schuldet ihr bis heute<br />

3.500,- Euro. Das Geld ist vorläufig<br />

uneinbringlich.<br />

*) Name von der Redaktion geändert.<br />

ÖVP UND SPÖ GEGEN ANHEBUNG<br />

Ein „Bagatellbetrag”<br />

Der Glücksspielkonzern NOVOMATIC schenkt dem<br />

SP-nahen Samariterbund im Beisein von Landeshauptmann<br />

Voves ein Rettungsauto um 78.000 Euro. Nur<br />

fünf Tage später wurde über Wunsch der SPÖ eine<br />

Sitzung des Glücksspiel-Unterausschusses abgesagt.<br />

Dort sollte über eine Erhöhung der Abgabe auf Geldspielautomaten<br />

beraten werden. Ein Zufall?<br />

.000 Euro war das neue<br />

78 Rettungsauto wert, bei<br />

dessen Übergabe an den Samariterbund<br />

Landeshauptmann<br />

Franz Voves höchstpersönlich<br />

anwesend war. „Ich danke<br />

allen Beteiligten, dem Glücksspielkonzern<br />

Novomatic und<br />

dessen Tochterfirma Admiral-<br />

Sportwetten GmbH für diese<br />

großzügige Spende“, wird er<br />

am 14. 3. auf der Homepage<br />

der SPÖ zitiert. Ein ungewöhnliches<br />

Geschenk, das sich aber<br />

in eine Reihe von Spenden<br />

einfügt, mit denen „wohltätige“<br />

Glücksspielfirmen als edle<br />

Spender auftreten - nachdem<br />

sie viele ihrer Kunden bis<br />

aufs letzte Hemd ausgezogen<br />

haben.<br />

4.700 Spielautomaten<br />

Nur wenige Tage später<br />

sagte die SPÖ den für 25. März<br />

anberaumten Unterausschuss,<br />

in dem es um Maßnahmen<br />

zur Eindämmung des Kleinen<br />

Glücksspiels gehen sollte, ab.<br />

Die Spielautomaten-Industrie<br />

erspart sich weiterhin hunderttausende<br />

Euro an Steuern.<br />

Mit 4.700 Glücksspielautomaten<br />

weist die Steiermark<br />

die höchste Automatendichte<br />

in ganz Österreich auf.<br />

Seit rund zwei Jahren bemüht<br />

sich Ernest Kaltenegger (<strong>KPÖ</strong>)<br />

um regulierende Maßnahmen<br />

zur Eindämmung dieses Wildwuchses.<br />

Die geltenden gesetzlichen<br />

Regeln sollen tatsächlich ein-<br />

Tagtäglich werden durch das Glücksspiel Familien in den<br />

Ruin getrieben.


GRAZER<br />

9 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

DER AUTOMATENSTEUER<br />

von 4,4 Mio. Euro<br />

gehalten werden: 50-<br />

Cent-Münzeinwurf<br />

pro Spiel, das mindestens<br />

20 Sekunden<br />

dauern muss. Ein<br />

Höchstgewinn von<br />

20 Euro pro Spiel soll<br />

festgelegt werden.<br />

Steuer zu niedrig<br />

Die Automatensteuer von<br />

derzeit 467,50 soll auf das<br />

Wiener Niveau von 1.400 Euro<br />

pro „einarmigem Banditen”<br />

angehoben werden. Kaltenegger<br />

errechnet, dass dadurch<br />

Mehreinnahmen von 4,4 Millionen<br />

Euro entstehen. Noch<br />

wichtiger ist, dass es dadurch<br />

sicher zu einem Rückgang bei<br />

der Zahl der Geldspielautomaten<br />

kommen würde.<br />

„Mit 4.700 Glücksspielautomaten<br />

weist<br />

die Steiermark die<br />

höchste Automatendichte<br />

im Land auf!”<br />

(Ernest Kaltenegger, <strong>KPÖ</strong>)<br />

„Bescheidene Spende”<br />

„Beim derzeitigen Stand an<br />

Automaten würde die Maßnahme<br />

dem Land Mehreinnahmen<br />

im Ausmaß von 4,4 Millionen<br />

Euro monatlich bringen”, rechnet<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubobmann Kaltenegger<br />

vor. „Dagegen<br />

nimmt sich die<br />

Spende eines Einsatzfahrzeuges<br />

für<br />

den Samariterbund<br />

eher bescheiden<br />

aus!” Dabei würde<br />

das Geld dringend benötigt,<br />

beispielsweise zur Einrichtung<br />

von Therapieplätzen gegen<br />

die Spielsucht. „Derzeit beträgt<br />

die Wartezeit auf einen Therapieplatz<br />

drei bis vier Monate”,<br />

zeigte Ernest Kaltenegger auf.<br />

Die möglichen Mehreinnahmen<br />

wurden von ÖVP-Landesrat<br />

Buchmann als „Bagatellbetrag”<br />

abgetan. Zum Vergleich:<br />

Erst unlängst hatte SPÖ-Soziallandesrat<br />

Kurt Flecker die<br />

Abschaffung des Regresses bei<br />

der Sozialhilfe, die 2,57 Mio.<br />

Euro ausmachen würde, als<br />

nicht leistbar abgelehnt.<br />

SPÖ und ÖVP stehen beoi<br />

der Glücksspielbekämpfung<br />

auf der Bremse. Die Zeche für<br />

die Verzögerungstaktik zahlen<br />

die Betroffenen.<br />

MEINUNG<br />

Tagtäglich wird eine steirische<br />

Familie durch Spielsucht ruiniert.<br />

Kaum ein Tag, wo nicht<br />

in den Medien über Straftaten<br />

berichtet wird, wo jemand Geld<br />

zur Finanzierung seiner Spielsucht<br />

auftreiben wollte. Trotzdem<br />

schauen verantwortliche<br />

Politiker weg und tun nichts<br />

dagegen.<br />

Mehr als 11.000 Steirerinnen<br />

und Steirer haben mit ihren<br />

Unterschriften von der Landespolitik<br />

längst überfällige Taten<br />

gegen die Geschäftemacherei<br />

mit der Spielsucht gefordert. Mit<br />

4.700 registrierten Geldspielautomaten<br />

hat die Steiermark<br />

die größte Angebotsdichte von<br />

allen Bundesländern. Wettcafés<br />

schießen wie die Schwammerl<br />

aus dem Boden.<br />

Mit einer Erhöhung der Abgaben<br />

auf diese Spielautomaten<br />

könnte die Flut deutlich eingedämmt<br />

werden. Deshalb hat<br />

die <strong>KPÖ</strong> im Landtag bereits im<br />

Juli 2006 eine deutliche dieser<br />

Abgaben beantragt. Doch die<br />

MEINUNG<br />

Ernest Kaltenegger,<br />

<strong>KPÖ</strong>-Klubobmann im Landtag<br />

Spiel auf Zeit<br />

Großparteien haben dies immer<br />

auf die lange Bank geschoben.<br />

Da drängt sich die Frage auf:<br />

Warum? Schließlich würde eine<br />

solche Erhöhung viel Geld in<br />

die ohnehin leeren öffentlichen<br />

Kassen bringen.<br />

Selbst wenn sich die Zahl der<br />

Spielautomaten dadurch<br />

halbiert hätte (was übrigens<br />

sehr wünschenswert wäre!),<br />

stünden zusätzlich Millionen für<br />

Prävention zu Verfügung. Mehr<br />

als 17 Millionen Euro wäre es<br />

selbst bei der halben Zahl an<br />

Geldspielautomaten gewesen,<br />

hätte man den <strong>KPÖ</strong>-Antrag<br />

bereits mit Anfang 2007 umgesetzt.<br />

Doch SPÖ und ÖVP spielen<br />

scheinbar weiter auf Zeit. Die<br />

Glückspielbranche darf sich die<br />

Hände reiben...<br />

Ernest Kaltenegger, 877 5104<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung!<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Ernest Kaltenegger,<br />

Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong>,<br />

Fax 0316/877 5108 oder E-Mail:<br />

volksstimme@kpoe-steiermark.at<br />

GROSSZÜGIGE<br />

SPENDE ?<br />

Fragen Sie! Unterstützen Sie unsere Internet-<br />

Unterschrfitenaktion unter:<br />

http://spielsucht.kpoe-steiermark.at<br />

Großzügige Spende? Müssten<br />

die Automatenkonzerne in<br />

der Steiermark so viel zahlen<br />

wie in Wien, könnte das Land<br />

jährlich nicht weniger als 700<br />

Rettungsautos kaufen.<br />

In keinem Bundesland sind die<br />

Automaten-Abgaben so niedrig<br />

wie in der Steiermark. Deshalb<br />

gibt es bei<br />

uns auch die<br />

höchste Dichte<br />

an Spielautomaten.“<br />

MÄCHTIGE FEINDE<br />

Wer die Geschäftemacherei<br />

mit dem Glücksspiel bekämpft,<br />

macht sich mächtige Feinde. Kein<br />

Wunder, für die Betreiber ist das<br />

Glücksspiel wie eine Lizenz zum<br />

Gelddrucken. Sie haben kräftigen<br />

politischen Rückhalt: Ex-Politiker<br />

wie Androsch, Schlögl (SPÖ) und<br />

Burgstaller (ÖVP) zählen ebenso<br />

dazu wie ÖVP-Minister Hahn<br />

(früher beim Spielautomaten-Hersteller<br />

Novomatic) oder BZÖ-Mann<br />

Westenthaler, der sich für mehr<br />

Freiheiten beim Glücksspiel stark<br />

macht.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 10<br />

RICHTSÄTZE 2008<br />

Wer bekommt<br />

wieviel?<br />

Die Mindestpensionen (mit<br />

Ausgleichszulagen) betragen im<br />

Jahr 2008 brutto:<br />

Alleinstehende: 747 Euro<br />

Familien: 1.120 Euro<br />

Erhöhung der Ausgleichszulage<br />

pro Kind: 78,29 Euro<br />

Das Pflegegeld wurde 2008<br />

nicht erhöht. Es beträgt monatlich<br />

für<br />

Stufe 1: 148,30 Euro<br />

Stufe 2: 273,40 Euro<br />

Stufe 3: 421,80 Euro<br />

Stufe 4: 632,70 Euro<br />

Stufe 5: 859,30 Euro<br />

Stufe 6: 1.171,70 Euro<br />

Stufe 7: 1.562,10 Euro<br />

Die Sozialhilfe-Richtsätze<br />

für den Lebensbedarf betragen<br />

für alleinstehende Unterstützte<br />

522 Euro, für Hauptunterstützte<br />

oder Unterstützte in Haushaltsgemeinschaft<br />

476 Euro, für<br />

Mitunterstützte, die mit einem<br />

Hauptunterstützten in Haushaltsgemeinschaft<br />

leben 318 Euro<br />

und für Mitunterstützte, für die<br />

Familienbeihilfe bezogen wird,<br />

161 Euro.<br />

Im Juni und im November stehen<br />

Sonderzahlungen in der Höhe<br />

der Richtsätze zu.<br />

Die Familienbeihilfe beantragt<br />

man beim zuständigen Finanzamt.<br />

Sie wird nach Alter und<br />

nach Anzahl der Kinder gestaffelt<br />

ausbezahlt.<br />

Kinderbetreuungsgeld bekommt<br />

man von der zuständigen<br />

Krankenkasse.<br />

Variante 1: Monatlich 436 Euro<br />

können maximal 36 Monate bezogen<br />

werden, wenn die Zeit (30<br />

plus 6 Monate) geteilt wird.<br />

Variante 2: Monatlich 624 Euro<br />

gibt es für maximal 24 Monate<br />

bei geteilter Zeit (20 plus 4<br />

Monate).<br />

Variante 3: Monatlich 798 Euro<br />

bekommt man für maximal 18<br />

Monate, wenn die Karenzzeit mit<br />

dem Partner (15 plus 3 Monate)<br />

geteilt wird.<br />

DSA Karin Gruber<br />

Herrengasse 16, 8010 <strong>Graz</strong><br />

Teil. (0316) 877 5101<br />

G r a z e r<br />

Stadtblatt<br />

S E R V I C E<br />

Das Finanzamt rückt auch Geld heraus – etwa bei der Arbeitnehmer-<br />

Veranlagung. (foto: bigshot)<br />

ARBEITNEHMER / INNEN-VERANLAGUNG<br />

Geld vom Finanzamt<br />

Bis zu fünf Jahre rückwirkend ist der Jahresausgleich<br />

möglich. Ihn zu beantragen, ist gar nicht<br />

schwer und wird mit barer Münze belohnt.<br />

Euro beträgt der<br />

250 durchschnittliche<br />

Betrag, den laut AK-Berechnungen<br />

15 % aller Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer<br />

jährlich dem Fiskus überlassen,<br />

weil sie auf die Arbeitnehmer-<br />

Veranlagung verzichten. Dabei<br />

ist es ganz einfach, das Geld<br />

zurückzubekommen.<br />

Für all jene, die im abgelaufenen<br />

Jahr nicht durchlaufend<br />

beschäftigt waren, AlleinverdienerIn/AlleinerzieherIn<br />

sind,<br />

Einkommensschwankungen<br />

hatten oder so wenig verdient<br />

haben, dass sie gar keine Lohnsteuer<br />

bezahlt haben, zahlt<br />

sich eine Arbeitnehmerveranlagung,<br />

früher „Jahresausgleich“<br />

genannt, in jedem Fall<br />

aus. Häuslbauer, Pendler und<br />

all jene, die nachweislich Unterhalt<br />

bezahlt haben, können<br />

die entsprechenden Kosten<br />

geltend machen.<br />

Beantragt wird der Jahresausgleich<br />

beim Wohnsitzfinanzamt.<br />

Sie benötigen<br />

dazu das Formular L1 (bei<br />

jedem Finanzamt erhältlich<br />

sowie zum Herunterladen<br />

und Ausdrucken unter www.<br />

bmf.gv.at).<br />

Berufsreifeprüfung: Lehrlinge<br />

müssen tief in die Tasche greifen<br />

Lehrlinge, die eine weitere Ausbildung oder ein<br />

Studium nach der Lehre anstreben, können eine<br />

Berufsreifeprüfung machen.<br />

Die „Lehrlingsmatura” berechtigt<br />

Menschen mit<br />

abgeschlossener Lehre oder<br />

einer absolvierten mindestens<br />

dreijährigen mittleren Schule<br />

(Krankenpflegeschule oder<br />

Schule für den medizinischtechnischen<br />

Fachdienst) zum<br />

Besuch einer Universität oder<br />

Fachhochschule. Die Berufsreifeprüfung<br />

muss in vier Teilbereichen<br />

abgelegt werden, von<br />

denen jeder rund 1.000,- Euro<br />

kostet. Anbieter sind BFI, WIFI<br />

sowie private Maturaschulen.<br />

Bisher föderte das Land fördert<br />

70 EURO<br />

STROMBONUS<br />

Ansuchen<br />

jetzt stellen!<br />

Ansuchen auf Auszahlung<br />

des Strombonus können noch<br />

bis Anfang Juli gestellt werden.<br />

Jeder steirische Haushalt<br />

mit kleinem und mittlerem<br />

Einkommen kann den Bonus<br />

bekommen.<br />

Es gelten folgende Einkommensgrenzen:<br />

(alle Einkommen<br />

verstehen sich netto ohne<br />

13. und 14. Gehalt): Einpersonen-Haushalte<br />

bis max. 1.200<br />

Euro, Mehrpersonen-Haushalte<br />

bis max. 2.000 Euro, Haushalte<br />

mit vier und mehr Kindern ohne<br />

Einkommenslimit.<br />

Die Antragstellung erfolgt<br />

formlos beim Bezirksamt und<br />

wird unbürokratisch bearbeitet.<br />

Mitzubringen sind ein gültiger<br />

Melderegisterauszug sowie ein<br />

Einkommensnachweis.<br />

RAT UND HILFE<br />

Mieterschutzverband<br />

Steiermark<br />

Sparbersbachgasse 61<br />

Tel. 0316 / 38 48 30<br />

(GVB Linie 3 - Rechbauerstraße)<br />

Sprechstunden – Bitte<br />

um tel. Voranmeldung!<br />

Mittwoch 14.30 – 19.00 Uhr<br />

Freitag 9.00 – 11.30 Uhr<br />

www.mieterschutzverband.at<br />

die gesamte Ausbildungskosten.<br />

Mit 1.1.2008 wurde diese<br />

Förderung von 100 auf 50%<br />

reduziert. D.h. es wird schon für<br />

die Studienvorbereitung eine<br />

„Studiengebühr” von insgesamt<br />

2.000 Euro kassiert.<br />

„Junge Menschen mit geringem<br />

Einkommen dürfen beim<br />

Zugang zur Bildung nicht benachteiligt<br />

werden”, betont <strong>KPÖ</strong>-<br />

Bildungssprecherin Claudia<br />

Klimt-Weithaler, die sich für<br />

eine Rücknahme dieser Entscheidung<br />

einsetzt.


GRAZER<br />

11 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

TEUERUNG: LEBENSMITTEL WERDEN LUXUSGÜTER<br />

Preis-Tsunami überrollt Österreich<br />

Nagen Hunderttausende in Österreich bald am<br />

Hungertuch? Das Leben ist im letzten Jahr extrem<br />

teurer geworden. Lebensmittel werden zum Spekulationsobjekt.<br />

Amtliche Preisregelung einziges<br />

Gegenmittel.<br />

Ein Einkauf, für den man<br />

Anfang 2007 noch 100<br />

Euro zahlte, schlägt nun mit<br />

125 Euro zu Buche. Allein im<br />

letzten Jahr wurde Lebensnotwendiges<br />

um ein Viertel teurer.<br />

Dazu kommt eine hohe Inflation<br />

(Geldentwertung). Das<br />

heißt: Das eigene Geld wird<br />

weniger wert und zusätzlich<br />

muss man beim Einkaufen<br />

mehr bezahlen. Die offizielle<br />

Inflationsrate lag im März bei<br />

3,5 %, Lebensmittel wurden<br />

sogar um 8,4 % teurer.<br />

Preisregelung<br />

Hilfe brächte eine amtliche<br />

Preisregelung, wie es sie bis<br />

1988 gab.<br />

Die größten Preissprünge<br />

gab es bei Nudeln (je nach<br />

Marke und Handelskette bis<br />

87 %), Sonnenblumenöl (bis<br />

65%), Schokolade (bis 57%)<br />

sowie Brot und Gebäck (bis<br />

40%). In Asien gehen Menschen<br />

auf die Straße, die sich<br />

ihr Hauptnahrungsmittel Reis<br />

nicht mehr leisten können.<br />

Wetten auf teure<br />

Lebensmittel<br />

Dabei hat das nichts mit<br />

gestiegenen Rohstoffpreisen<br />

zu tun, so Rewe-Chef Frank<br />

Hensel zur Zeitschrift News:<br />

„Lebensmittel sind leider zum<br />

Spekulationsobjekt geworden.“<br />

Tatsächlich kann man<br />

auf der Börse Geld darauf<br />

„setzen“, dass gewisse Lebensmittel<br />

teurer werden.<br />

Wenn das passiert, kassieren<br />

die Spekulanten ab, während<br />

andere nach Schnäppchen im<br />

Supermarkt suchen müssen.<br />

Ein ähnliches Bild zeigt<br />

sich bei den Energiekosten.<br />

Beim Heizöl sind die Preise<br />

im Vergleich zu Anfang 2007<br />

je nach Liefermenge um bis<br />

zu 31% hinaufgeschnellt. Um<br />

25% teurer als vor einem Jahr<br />

ist der Sprit, Mieten kosten<br />

20% mehr, auch Strom, Gas<br />

und Fernwärme wollen teuer<br />

bezahlt werden.<br />

Teuerung in allen<br />

Bereichen<br />

Die Teuerung hat ihre Auswirkungen<br />

auf alle Lebensbereiche.<br />

So kommt es zu<br />

explodierenden Immobilien-<br />

und Baupreisen, die für<br />

das Grundbedürfnis Wohnen<br />

noch unerschwinglicher machen.<br />

Auch die Mieten steigen<br />

schneller.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> pocht deshalb auf<br />

eine amtliche Preisregelung<br />

bei Grundnahrungsmitteln<br />

und Energie. Dazu muss es<br />

gesetzliche Mietzinsobergrenzen<br />

geben und einen echten<br />

Inflationsausgleich für alle;<br />

auch bei Sozialhilfe und Arbeitslosengeld!<br />

Außerdem müssen die Profite<br />

der Unternehmen an die<br />

arbeitenden Menschen umverteilt<br />

werden, anstatt Großaktionäre<br />

noch reicher zu machen,<br />

so Franz St. Parteder, Vorsitzender<br />

der steirischen <strong>KPÖ</strong>:<br />

„Es geht darum den Reichtum<br />

gerecht zu verteilen.” Es muss<br />

endlich etwas getan werden:<br />

Die Gewerkschaft sollte viel<br />

aktiver zu Gegenmaßnahmen<br />

bei der Teuerung greifen.<br />

Demonstration<br />

gegen Teuerung<br />

Am 1. Mai lädt die <strong>KPÖ</strong>-<br />

<strong>Graz</strong> zu einer gemeinsame<br />

Maidemonstration unter dem<br />

Motto „Stoppt die Teuerung”.<br />

Treffpunkt ist um 10 Uhr beim<br />

Hauptbahnhof. Dann geht es<br />

mit Samba zum Hauptplatz.<br />

Helfen Sie mit, diese Veranstaltung<br />

zu einer Kundgebung<br />

gegen Teuerung zu machen!<br />

STOPPT die Teuerung!<br />

1.MAI 2008 Heraus zum 1. Mai!<br />

Angesichts der Preisexplosion<br />

bleibt das<br />

Einkaufswagerl leer.<br />

Egal ob Supermarkt,<br />

Tankstelle oder Heizungskosten<br />

– die<br />

Preise legen gewaltig<br />

zu.<br />

Lohn- oder Penisonserhöhungen<br />

können<br />

das nicht entschärfen.<br />

Während Konzerne<br />

Geld scheffeln,<br />

müssen immer<br />

mehr Menschen<br />

beim Einkaufen jeden<br />

Euro umdrehen.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 12<br />

ENTTÄUSCHTE PENSIONISTINNEN UND PENSIONISTEN<br />

Statt „Kräftiger Erhöhung”: sieben Euro!<br />

Neben seiner kleinen österreichischen erhält ein<br />

Pensionist aus der Oststeiermark auch eine geringe<br />

deutsche Pension. Weil er keine Ausgleichszulage<br />

bekommt, bezieht er weniger Pension.<br />

Im November des Vorjahres<br />

freute sich Herr H.* aus Riegersburg<br />

noch. Ein Brief von<br />

Bundeskanzler Gusenbauer<br />

trudelte ein, in welchem es<br />

hieß, seine Pension würde nun<br />

„kräftig erhöht”.<br />

Nun ja, bei näherer Betrachtung<br />

des beigelegten<br />

Infoblattes schien die Behauptung<br />

zwar übertrieben,<br />

aber immerhin las Herr H.<br />

hier wörtlich „Pensionen von<br />

747 bis 1.050 Euro bekommen<br />

einheitlich 21 Euro pro Monat<br />

dazu, in Prozent sind das 2,0<br />

bis 2,9 %.”<br />

Herr H. meinte, diese Regelung<br />

würde auch für ihn gelten,<br />

bezog er doch im Vorjahr<br />

eine österreichische Pension<br />

von 511,70 Euro und eine kleine<br />

Pension aus Deutschland<br />

von 283,67 Euro, insgesamt<br />

also 795,37 Euro brutto. Doch<br />

wie staunte er, als er im Jänner<br />

auf seinen Kontoauszug<br />

sah: Gerade einmal 7,49 Euro<br />

Düstere Stimmung: Trotz wunderbarer<br />

Zusagen sehen viele<br />

PensionIstinnen wenig Grund<br />

zum Feiern.<br />

FLICKR<br />

machte hier seine Pensionserhöhung<br />

aus. Herr H. überprüfte<br />

die Sachlage und stellte fest:<br />

Um magere 1,7 Prozent brutto<br />

(!) war seine Pension erhöht<br />

worden. Wie Herrn H. geht es<br />

vielen Menschen in unserem<br />

Lande, die keine Ausgleichszulage<br />

bekommen, selbst, wenn<br />

ihre Pension minimal ist.<br />

„Ich nehme an, dass bei der<br />

Gesetzgebung über die Pensionserhöhung<br />

für 2008 ein gravierender<br />

sozialer Denkfehler<br />

passiert ist,” schrieb Herr H.<br />

verärgert in einem Brief an den<br />

Bundeskanzler, in welchem er<br />

um eine Begründung für diese<br />

ungerechte Behandlung bat.<br />

„Zumindest eine Erhöhung<br />

um 13,50 Euro hätte ich mir<br />

erwartet, also um jenen Betrag<br />

der versprochenen 21<br />

Euro, der dem österreichischen<br />

Anteil an meiner Gesamtpension<br />

entspricht”, sagt Herr H.<br />

bescheiden.<br />

Alfred Froschauer, Obmann<br />

des Zentralverbandes<br />

der Pensionisten, sind viele<br />

ähnliche Fälle bekannt. „Die<br />

sogenannten Experten wie<br />

Marin, Tomandl usw. meinten,<br />

die ‚enorme‘ Erhöhung sei auf<br />

Dauer nicht verkraftbar. Herr<br />

Felderer vom Staatsschuldenausschuss<br />

brachte nach Beschluss<br />

der Pensionserhöhung<br />

gar zum Ausdruck, dass durch<br />

diese Erhöhung die Lohnsteuerreform<br />

im Jahr 2010<br />

gefährdet sei. Umso größer ist<br />

jetzt die Empörung bei den<br />

PensionistInnen, deren Pensionen<br />

ohnehin seit Jahren weit<br />

hinter den Preiserhöhungen<br />

nachhinken.”<br />

Auch Herr H. fühlt sich<br />

betrogen. Antwort auf seinen<br />

Brief hat er bis heute keine<br />

bekommen.<br />

*) Name ist der Redaktion bekannt<br />

Direktoren auf Zeit<br />

Nach sechs Jahren Neu- oder Wiederbestellung für<br />

Schuldirektorinnen und -direktoren. Das Land ist<br />

dafür, nun muss der Bund entscheiden.<br />

Um Platz für Neues in den<br />

Schulen zu ermöglichen,<br />

hat Andreas Fabisch, der die<br />

<strong>KPÖ</strong> im Landesschulrat vertritt,<br />

vorgeschlagen, SchuldirektorInnen<br />

in Zukunft auf nur<br />

sechs Jahre zu bestellen und die<br />

Stelle danach neu auszuschreiben.<br />

Die Wiederwahl soll möglich<br />

sein. Dadurch würden die<br />

Leistungen der Schulleitung<br />

alle sechs Jahre bewertet.<br />

Ein entsprechender Antrag<br />

wurde vom Landtag mit<br />

den Stimmen von ÖVP, <strong>KPÖ</strong><br />

und Grünen beschlossen;<br />

die SPÖ war dagegen. Nun<br />

ist der Bund am Zug. „Auch<br />

Bundespräsident und Kanzler<br />

sind nicht auf ewig bestellt.<br />

Die Bestellung auf Zeit hilft,<br />

die politische Postenvergabe<br />

aufzubrechen“, meint Andreas<br />

Fabisch. Für die Schulen brächte<br />

das die Chance, entweder<br />

Bewährtes fortzusetzen oder<br />

eben für frischen Wind zu<br />

sorgen. Gewinner wären das<br />

Schulsystem und die Ausbildung<br />

der Kinder.<br />

Geht es nach der <strong>KPÖ</strong>, werden die<br />

Posten von Schuldirektoren alle sechs<br />

Jahre neu ausgeschrieben.


GRAZER<br />

13 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

BESCHÄFTIGTE IM TRANSPORTGEWERBE UNTER DRUCK<br />

Grenzenloses Lohndumping<br />

Immer größer wird der Konkurrenzdruck unter<br />

den LKW-Fahrern. Wer für weniger Geld arbeitet<br />

und bereit ist, Ladezeiten als Pausen zu deklarieren,<br />

hat den Job. Wer krank wird, riskiert ihn.<br />

Herr F. arbeitet als Berufskraftfahrer<br />

bei einer<br />

steirischen Spedition. Monatelang<br />

schon quälen ihn starke<br />

Rückenschmerzen. Mitte<br />

November sind die Schmerzen<br />

schließlich so stark, dass Herr<br />

F. ins Krankenhaus muss.<br />

Einfach abgemeldet<br />

Anfang Dezember stellt<br />

Herr F. zu seinem Schrecken<br />

fest: Er ist nicht mehr versichert.<br />

Sein Chef hat ihn ohne<br />

sein Wissen rückwirkend mit<br />

Krankenstandsbeginn abgemeldet.<br />

Ein Lohn für zwei<br />

Szenenwechsel: Eine Tankstelle<br />

in der Obersteiermark.<br />

Ein Sattelschlepper mit tschechischem<br />

Kennzeichen fährt<br />

zum Tanken. Der Auflieger des<br />

Fahrzeuges ist aus Holland, der<br />

Fahrer und sein Beifahrer sind<br />

Bosnier. Die beiden bekommen<br />

1.700 Euro monatlich, 850 pro<br />

Mann und Nase, erzählen sie,<br />

etwa die Hälfte dessen, was ein<br />

österreichischer Berufskraftfahrer<br />

für die gleiche Tätigkeit<br />

erhalten würde.<br />

Vor allem im Transportund<br />

Speditionsgewerbe kommt<br />

es immer öfter zu Unregelmäßigkeiten.<br />

Saftige Profite<br />

Herr F. erzählt: „Der Stress<br />

und Druck auf die Beschäftigten<br />

in unserer Branche wird<br />

immer größer. Ladezeiten als<br />

Ruhezeiten zu deklarieren, ist<br />

Den Preis für das „grenzenlose Europa“ zahlen die Beschäftigten, die<br />

unter gewaltigem Druck stehen.<br />

INFO<br />

Betraut ein österreichisches Unternehmen<br />

einen Subunternehmer<br />

in einem anderen EU-Land mit<br />

der Auftragsabwicklung, gelten<br />

Arbeits- und Umweltrecht am<br />

Ort der Niederlassung. Verstöße<br />

gegen EU-Recht werden lediglich<br />

mit einer Verwaltungsstrafe geahndet<br />

– ein kalkulierbares Risiko<br />

für Großkonzerne.<br />

heute schon selbstverständlich.”<br />

Wer sich weigert, ist<br />

seinen Job los, wer krank wird,<br />

ebenso!<br />

Die EU-Gesetze (siehe Info)<br />

verleiten immer mehr Transportunternehmen<br />

dazu, Teile<br />

ihrer Fahrzeugflotte nach Osteuropa<br />

zu verlagern und dort<br />

Niederlassungen zu gründen<br />

bzw. Kooperationen einzugehen.<br />

So können sie Lohnkosten<br />

sparen und Umweltauflagen<br />

umgehen. Die Konsequenzen:<br />

Steigende Profite auf der<br />

einen Seite, Umweltsünden<br />

und Lohndumping auf der<br />

anderen. Den Preis für dieses<br />

„grenzenlose Europa” zahlen<br />

die Beschäftigten.<br />

Deine Rechte im Betrieb!<br />

ARBEITSRECHT<br />

Beratung<br />

jeden Mi, 16.00 Uhr,<br />

im Volkshaus <strong>Graz</strong><br />

Lagergasse 98a, 8020<br />

Um telefonische<br />

Voranmeldung wird gebeten<br />

Tel. 73 73 82<br />

Es beraten:<br />

Peter Scherz, (AK-Rat, Betriebsrat)<br />

// Walter Theisl, (Betriebsrat)<br />

// Christian Sikora,<br />

(Personalvertreter) // Kurt Luttenberger,<br />

(Betriebsrat)<br />

Gewerkschaftlicher Linksblock-GLB<br />

KOMMENTAR<br />

Arbeiterkammerrat<br />

des GLB: Peter<br />

Scherz<br />

Arbeit ist kein<br />

Almosen<br />

Laut Arbeiterkammer-Erhebung<br />

verdienen Manager<br />

durchschnittlich 41mal so viel<br />

wie ihre Beschäftigten. Diejenigen,<br />

die bei jeder Lohnerhöhung<br />

jammern, dass die Wirtschaft<br />

bankrott geht, konnten sich<br />

im Zeitraum, in welchem die<br />

Löhne ihrer Beschäftigten um<br />

nur 3,2 Prozent zulegten, satte<br />

Einkommenssteigerungen von<br />

16% leisten.<br />

Diese Herrschaften, die bei<br />

jeder Betriebsversammlung predigen,<br />

wie wichtig und gut für<br />

alle die Globalisierung sei, verlangen<br />

von ihren Beschäftigten,<br />

bei den Löhnen nicht mehr zu<br />

fordern.<br />

Obwohl logisch verständlich<br />

ist, dass eine Wirtschaft nur<br />

einen Wertzuwachs erfährt,<br />

wenn ihre Beschäftigten diesen<br />

durch reale Leistung erarbeiten,<br />

will man jene, die die Werte<br />

in unserer Wirtschaft schaffen,<br />

immer mehr in die Rolle von<br />

Almosenempfängern und Bittstellern<br />

drängen.<br />

In der Globalisierung geht es<br />

nicht mehr nur um den Warenaustausch,<br />

sondern zunehmend<br />

auch darum, mit Arbeitern und<br />

Angestellten in verschiedenen<br />

Ländern zu jonglieren. Die großen<br />

Widersprüche im heutigen<br />

Wirtschaftssystem sind allerdings<br />

der Beleg dafür, dass wir nicht<br />

alles, was uns die Herren da<br />

oben erzählen, für bare Münze<br />

nehmen dürfen.<br />

90 Prozent Fleißige sollten<br />

sich von der Minderheit der Bestverdiener<br />

nicht erzählen lassen,<br />

wie die Welt ausschaut,<br />

meint Ihr Peter Scherz


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

KURZ NOTIERT<br />

Teurer Badespaß<br />

Die <strong>Graz</strong>er Stadtwerke wollten<br />

die Eintrittspreise für<br />

die Stadtbäder „sozial verträglich”<br />

erhöhen. Dabei sind<br />

die Bäderpreise in <strong>Graz</strong> fast<br />

doppelt so hoch wie in Wien.<br />

Die <strong>KPÖ</strong> pocht seit Jahren auf<br />

niedrigere Bädertarife. Das hat<br />

nun ein erfreuliches Endspiel.<br />

Im letzten Gemeinderat haben<br />

alle Parteien beschlossen,<br />

dass <strong>Graz</strong> billigere Bädertarife<br />

braucht. Die sollen noch heuer<br />

Wirklichkeit werden.<br />

Länger Einkaufen<br />

„Wir müssen unsere Kunden<br />

erst daran gewöhnen“,<br />

sagt Murpark-Chefin Edith<br />

Münzer ob des mangelnden<br />

Besucherinteresses zu den<br />

seit 1. Jänner verlängerten<br />

Öffnungszeiten für Handelsbetriebe.<br />

Soviel dazu, dass die<br />

Menschen unbedingt länger<br />

einkaufen wollen.<br />

Noch weniger Geld<br />

Weil das Wirtschaftswachstum<br />

in Österreich<br />

hinter den Erwartungen bleibt,<br />

sollen die Gehälter und Pensionen<br />

heuer nur wenig steigen,<br />

war unlängst in Zeitungen zu<br />

lesen. Gleichzeitig bleibt die<br />

Inflation (Geldentwertung)<br />

hoch. Die Folge: Die Menschen<br />

bekommen weniger Geld für<br />

immer teurere Einkäufe.<br />

Schulpsychologen<br />

Seit Jahren fordert die <strong>KPÖ</strong><br />

im <strong>Graz</strong>er Gemeinderat<br />

wöchentliche Sprechstunden<br />

von Schulpsychologen an jeder<br />

Schule, ähnlich wie beim<br />

Schularzt. Gerade die erneute<br />

Gewaltdiskussion verleiht dem<br />

neuen Nachdruck. „Wer aus<br />

finanziellen Gründen hier nein<br />

sagt, hat sich zu wenig Gedanken<br />

über die Folgekosten gemacht.<br />

Auch Ärztekammer und der bundesweite<br />

Elternverband sprechen<br />

sich in diesem Sinne aus“, weiß<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Andreas<br />

Fabisch.<br />

www.kpoe-graz.at 14<br />

VERGEBLICHES HOFFEN AUF HEILUNG<br />

Operation verschoben<br />

– Patient starb<br />

Geplatze OP-Termine<br />

kosteten einen Weststeirer<br />

das Leben.<br />

<strong>KPÖ</strong> drängt auf eine<br />

Verbesserung.<br />

Hunderte stehen auf Wartelisten<br />

für Untersuchungen,<br />

Behandlungen oder<br />

Operationen in den Landeskrankenhäusern.<br />

Das ist eine<br />

Belastung für PatientInnen<br />

und Angehörige und kann<br />

tödliche Folgen haben, wie das<br />

Schicksal der weststeirischen<br />

Familie R. zeigt.<br />

„Leider ist uns das Problem<br />

mit den langen Wartezeiten<br />

nur zu gut bekannt”, erzählt<br />

Frau R., „nach der Feststellung,<br />

dass der Gehirntumor meines<br />

Mannes wieder aktiv war, hatten<br />

wir einen Termin im LKH-<br />

<strong>Graz</strong> am 27. Februar 2007. Da<br />

wurde mit einem Professor die<br />

Operation plus Gamma-Knife-Behandlung<br />

beschlossen.<br />

Termin: 19. März.” Da war die<br />

Welt noch in Ordnung.<br />

Einmal verschoben<br />

Dann kam der besagte Tag.<br />

„Aber im Spital wurde der Termin<br />

kurzfristig abgesagt und<br />

auf 26.3.2007 verschoben!”<br />

An diesem Tag wurde Herr<br />

R. dann auch aufgenommen<br />

und untersucht. Aber bei der<br />

Visite am Nachmittag wurde<br />

entschieden, dass keine Operation<br />

stattfinden solle, sondern<br />

nur die Gamma-Knife-Behandlung<br />

– allerdings wieder nicht<br />

gleich, sondern später.<br />

Zweimal verschoben<br />

„Mein Mann wurde wieder<br />

nach Hause geschickt.<br />

Den nächsten Termin hatten<br />

wir am 7. Mai”, sagt Frau R.<br />

Da fand der Gamma-Knife-<br />

Eingriff auch statt. Allerdings<br />

stellte sich heraus, dass der<br />

Tumor dafür inzwischen zu<br />

groß war.<br />

Dreimal verschoben<br />

Es gab einen neuen OP-<br />

Termin am 24. Juli, der an<br />

besagtem Tag wieder kurzfristig<br />

abgesagt und auf 30. Juli<br />

verschoben wurde. Tatsächlich<br />

wurde am 2. August operiert.<br />

„Die OP war schwierig, es gab<br />

Probleme, weil vorher bestrahlt<br />

wurde”, meint Frau R.<br />

Ihr Mann starb am 12. August.<br />

Zurück bleiben zwei Kinder (9<br />

und 13), Frau R. und die Frage,<br />

warum Operationstermine<br />

nicht eingehalten werden.<br />

Nicht einmal dann, wenn es<br />

um Leben oder Tod geht.<br />

Das große Problem: Es gibt<br />

hervorragendes medizinisches<br />

Personal, aber zu wenig Intensivbetten<br />

für die Nachbetreuung<br />

der eben Operierten. Eine<br />

dringliche Anfrage der <strong>KPÖ</strong> zu<br />

diesen Missständen wurde von<br />

Spitalslandesrat Helmut Hirt<br />

als nicht stichhaltig abgetan:<br />

Die Probleme seien normal.<br />

Problemfall<br />

medizinische<br />

Verorgung:<br />

Am LKH gibt<br />

es zu wenig<br />

Intensivbetten<br />

für die Nachbetreuung<br />

der<br />

frisch Operierten.<br />

Kommt<br />

ein akuter<br />

Notfall, werden<br />

geplante<br />

Operationen<br />

aufgeschoben,<br />

was die Wartelisten<br />

füllt.<br />

www.bigshot.at


GRAZER<br />

15 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

KOMMENTAR<br />

Von<br />

Sebastian<br />

Wisiak<br />

Hilferuf: Zu wenig Platz auf der desolaten Chirurgie am <strong>Graz</strong>er LKH<br />

WARTELISTE STATT OPERATION<br />

Spiel mit dem Leben<br />

Wenn das Lehrbuch sofort eine Operation empfiehlt,<br />

wird man am LKH immer öfter auf eine<br />

Warteliste gesetzt.<br />

Eine Krebspatientin hat einen<br />

Operationstermin im Dezember.<br />

Das zur Nachbehandlung<br />

notwendige Intensivbett<br />

steht aber nicht zur Verfügung,<br />

daher wird die Operation verschoben.<br />

Auch beim nächsten<br />

Termin fehlt die Möglichkeit<br />

zur Intensivbehandlung, die<br />

Wartezeit verlängert sich. Wartezeit,<br />

in der der Tumor weiter<br />

wächst und die Patientin einem<br />

enormen psychischen Stress<br />

ausgesetzt ist.<br />

Was wie eine Schauergeschichte<br />

aus einem Schwellenland<br />

klingt, ist beinharte<br />

Realität, und zwar am <strong>Graz</strong>er<br />

LKH. Und diese Krebspatientin<br />

ist bei weitem kein Einzelfall.<br />

Täglich müssen mehrere PatientInnen<br />

vertröstet werden,<br />

weil die Anzahl an Intensivbetten<br />

einfach zu knapp ist.<br />

Katastropheneinsatz<br />

im LKH<br />

Der Umgang mit der Situation<br />

erinnert an einen Katastropheneinsatz:<br />

Den ÄrztInnen<br />

obliegt es zu entscheiden,<br />

welche Fälle am dringendsten<br />

zu behandeln sind, obwohl das<br />

Lehrbuch in allen Fällen eine<br />

sofortige Operation empfiehlt.<br />

An mehreren klinischen Abteilungen<br />

gehört eine Warteliste<br />

schon zum Standard.<br />

Die PatientInnen warten<br />

zu Hause auf einen Anruf der<br />

Klinik, müssen ständig abrufbereit<br />

sein. Doch nicht einmal<br />

wenn sie der Anruf erreicht,<br />

ist die Warterei ausgestanden.<br />

Sie müssen auf den jeweiligen<br />

Abteilungen warten, nüchtern<br />

versteht sich, ob ein „ok” aus<br />

der Intensivstation kommt.<br />

Nicht selten werden sie wieder<br />

nach Hause geschickt, weil<br />

ein Notfall vorgereiht werden<br />

muss. Ein Gastarzt hat über<br />

die Situation gesagt: „In Italien<br />

sind die Zustände besser.“<br />

Druck auf Personal<br />

und PatientInnen<br />

Nicht nur die PatientInnen<br />

sind einem enormen<br />

Druck ausgesetzt, auch das<br />

Krankenhauspersonal hat mit<br />

der Situation zu kämpfen. Es<br />

versucht alles, um trotz der<br />

mangelnden Infrastruktur<br />

die Behandlung so gut wie<br />

möglich zu erhalten. Viele<br />

Angestellte leiden unter einem<br />

Burnout-Syndrom. Die<br />

PsychologInnen an den Stationen,<br />

die eigentlich bei der<br />

Bewältigung der Krankheit<br />

helfen sollen, müssen bei der<br />

Bewältigung der Wartezeit helfen.<br />

Eine insgesamt untragbare<br />

Situation, die rasches Handeln<br />

erfordert.<br />

Sparen bei der<br />

Gesundheit<br />

Die Medizinische Universität<br />

<strong>Graz</strong> unterrichtet das<br />

sogenannte „Biopsychosoziale<br />

Krankheitsmodell“: Der Mensch<br />

ist mehr als nur der Körper,<br />

psychische und soziale Faktoren<br />

spielen ebenso eine wichtige<br />

Rolle. Den angehenden Ärztinnen<br />

und Ärzten soll auf diese<br />

Weise ein Einfühlungsvermögen<br />

für die Situation ihrer Patienten<br />

vermittelt werden.<br />

Wer sich diesem Krankheitsmodell<br />

wirklich verpflichtet<br />

fühlt, kann die skandalösen<br />

Zustände an der <strong>Graz</strong>er Uniklinik<br />

nur anprangern. Dort werden<br />

bekanntlich immer öfter<br />

Patientinnen oder Patienten<br />

mit Operationsterminen nach<br />

Hause geschickt, weil Notfälle<br />

vorgereiht werden, weil<br />

Operationskapazitäten nicht<br />

ausreichen, weil Intensivbetten<br />

fehlen.<br />

Es gilt nicht nur ein Verständnis<br />

der Dinge zu entwickeln,<br />

sondern auch, sie zum<br />

Positiven zu verändern. Es wird<br />

immer wichtiger, dass der Druck<br />

auf die Politiker erhöht wird.<br />

Diese senken auf der einen Seite<br />

immer wieder die Steuern für<br />

Reiche und große Unternehmen,<br />

sparen aber dafür im Sozial-<br />

und Gesundheitsbereich.<br />

Spricht man die Zuständigen<br />

darauf an, beschränkt man sich<br />

auf das Schönreden; wie SPÖ-<br />

Gesundheitslandesrat Helmut<br />

Hirt auf eine <strong>KPÖ</strong>-Anfrage im<br />

Landtag zum Mangel an Intensivbetten.<br />

Die Warteliste für dringende<br />

Operationen, aber auch<br />

die noch immer ausstehende<br />

Sanierung des Chirurgieturms,<br />

sind Folgeerscheinungen dieser<br />

fehlgeleiteten Politik.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

www.kpoe-graz.at 16<br />

EUROPA: URTEIL ÖFFNET LOHNSENKUNGEN TÜR UND TOR<br />

Hungerlöhne mit Segen der EU<br />

Europäische Billiglöhne<br />

untergraben österreichische<br />

Kollektivverträge.<br />

Die EU verhindert<br />

nationale Tarifverträge<br />

bei internationalen<br />

Ausschreibungen.<br />

Damit droht uns eine<br />

weitere Lohnsenkung.<br />

Schwerer Schock für die<br />

gesamte Gewerkschaftsbewegung<br />

in den EU-Ländern:<br />

Der EU-Gerichtshof (EuGH)<br />

hat in zwei Urteilen über einen<br />

Arbeitskampf in Schweden<br />

und über die Bindung<br />

von öffentlichen Aufträgen in<br />

Nieder sachsen an den Kollektivvertrag<br />

dem Lohndumping<br />

faktisch Tür und Tor geöffnet.<br />

In Schweden hatte die<br />

Gewerkschaft mit Blockademaßnahmen<br />

zu verhindern<br />

JUSTIZANSTALT KARLAU<br />

Callcenter macht dicht<br />

Aus für zweifelhafte Telefongeschäfte aus dem Gefängnis.<br />

Justizministerium leugnet „halb legale” Praktiken.<br />

Mehrmals hatte der Dienststellenausschuss<br />

der Justizanstalt<br />

Karlau gegen die Praktiken<br />

eines dort eingerichteten<br />

Callcenters protestiert.<br />

Die Insassen mussten Kinden<br />

für eine deutsche Telekom-Firma<br />

werben. Deren<br />

Geschäfts praktiken scheinen<br />

äußerst fragwürdig. Laut Personalvertreter<br />

Christian Sikora<br />

wurden Häftlinge dazu angeleitet,<br />

„in etwa dasselbe zu tun,<br />

wofür sie eingesperrt wurden,<br />

also im leicht betrügerischen<br />

Milieu zu agieren“. Nachdem<br />

dieses Beschäftigungsprojekt<br />

für Insassen aufgrund mehrmaliger<br />

Medienberichte für<br />

Diskussionen gesorgt hatte<br />

versucht, dass die Beschäftigten<br />

eines lettischen Bauunternehmens,<br />

das in der Nähe<br />

von Stockholm einen Auftrag<br />

ausführte, nach den niedrigen<br />

lettischen Kollektivverträgen<br />

und nicht nach den schwedischen<br />

Löhnen bezahlt wurden.<br />

Nach dem Urteil des EU-Gerichtshofs<br />

ist die Bezahlung<br />

nach lettischem Kollektivvertrag<br />

in Ordnung.<br />

Das Urteil bedeutet eine<br />

massive Einschränkung der<br />

– hat das Justizministerium das<br />

Callcenter geschlossen. Der<br />

Callcenter-Partner, mit dem<br />

die Justizanstalt Karlau zusammenarbeitete,<br />

schon früher mit<br />

Klagen konfrontiert, weil sich<br />

Anrufer als Verkäufer der deutschen<br />

Telekom ausgegeben und<br />

dadurch unter Vortäuschung<br />

falscher Tatsachen Geschäfte<br />

abgeschlossen hatten.<br />

Für den GLB-Gewerkschafter<br />

Christian Sikora, der die Beschäftigungspraxis<br />

aufgedeckt<br />

hat, könnte die Angelegenheit<br />

nun ein persönliches Nachspiel<br />

seitens der Anstaltsleitung<br />

haben. Sikora: „Es ist unsere<br />

Pflicht als Staatsbürger, Missstände<br />

aufzuzeigen.<br />

Handlungsfreiheit der Gewerkschaften<br />

bei der Vertretung der<br />

Interessen der Lohnabhängigen<br />

und einen Angriff auf<br />

deren elementare Rechte.<br />

Nun hat der EuGH zum<br />

nächsten Schlag ausgeholt,<br />

um Dumpinglöhne EU-weit<br />

durchzusetzen. In Deutschland<br />

hat das Land Niedersachsen<br />

einen Bauauftrag an<br />

die Bedingung gekoppelt, dass<br />

alle Bauarbeiter nach den örtlichen<br />

Tarifverträgen bezahlt<br />

werden. Diese Vorschrift in der<br />

Vergabeordnung hat der EuGH<br />

nun verboten, da der örtliche<br />

Tarifvertrag nicht allgemeinverbindlich<br />

sei.<br />

Das zeigt die Wirklichkeit<br />

der EU deutlich auf: Sie ist ein<br />

Instrument der Großkonzerne<br />

zur Erzielung von Maximalprofiten<br />

und zum Sozialabbau<br />

auf allen Ebenen.<br />

Der EU-Gerichtshof ist Erfüllungsgehilfe<br />

der neoliberalen<br />

Politik, deren Ziel die<br />

Schaffung bestmöglicher Voraussetzungen<br />

für die Konzerne<br />

durch die Absenkung der<br />

Sozialstandards ist. Dies steht<br />

in einer Linie mit dem neuen<br />

EU-Vertrag, in dem die neoliberalen<br />

Grundfreiheiten Vorrang<br />

vor den Grundrechten und<br />

nationalstaatlichen Schutzbestimmungen<br />

erhalten.<br />

Das war ein Grund der Proteste<br />

gegen diesen Vertrag und<br />

für eine Volksabstimmung.<br />

Trotzdem hat sich der Österreichische<br />

Gewerkschaftsbund<br />

(ÖGB) für den EU-Vertrag<br />

ausgesprochen. Damit fällt<br />

er den ArbeiterInnen, die er<br />

eigentlich vertreten sollte, in<br />

den Rücken.<br />

Lehrlingsfonds jetzt!<br />

Mit einer Protestaktion in <strong>Graz</strong> erinnerte die Kommunistische<br />

Jugend den Landeshauptmann an ein bisher nicht eingelöstes<br />

Wahlversprechen: Die Schaffung eines Lehrlingsfonds zur Verbesserung<br />

der Berufsausbildung in der Steiermark.


GRAZER<br />

17 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Spielstationen<br />

mit Glücksrad und<br />

kleinen Preisen<br />

Kreativecke<br />

zum Basteln<br />

Elterncafé<br />

mit Ferienberatung<br />

Bühnenprogramm<br />

Karaoke<br />

Trommelworkshop<br />

(Verein Chiala Afriqas)<br />

Bollywood<br />

Tanzeinlage<br />

auch zum Mitmachen!<br />

(Indisch-Österreichische Gesellschaft)<br />

Musik:<br />

duo blue<br />

(bekannt aus Radio und TV)<br />

Beim Spielen<br />

sind wir<br />

alle gleich!<br />

Für alle freiwilligen HelferInnen, die sich im Feriendorf um Kinderbetreuung<br />

oder Verpflegung der Kinder kümmern, ist der Aufenthalt von<br />

einem Kind im Kinderland-Feriendorf im gleichen Zeitraum gratis!<br />

15:00 Uhr<br />

Hauptplatz <strong>Graz</strong><br />

MIT SPIEL UND SPASS GEMEINSCHAFT ERFAHREN<br />

Kinderland-Begegnungsfest in <strong>Graz</strong><br />

Kinderland steht für tolle und erschwingliche Ferienangebote<br />

für Kids. Aber nicht nur das! Am<br />

25. April gibt's ein Kinderland-Begegnungsfest am<br />

<strong>Graz</strong>er Hauptplatz.<br />

Mehr als 700 Kinder verbringen<br />

jährlich einen<br />

Teil ihrer Ferien in der Kinderlandvilla<br />

in St. Radegund oder<br />

im Kinderland-Feriendorf am<br />

Turnersee in Kärnten.<br />

Auch in diesem Sommer<br />

bietet Kinderland wieder ein<br />

abwechslungsreiches Angebot<br />

von Reit-, über Action- bis<br />

zu Familienwochen. Neu im<br />

Programm sind die „Wohlfühlwochen”,<br />

in welchen das Bewusstsein<br />

für Ernährung und<br />

Bewegung spielerisch gestärkt<br />

wird, sowie Sprachferien für<br />

Migrantenkinder.<br />

1946 im Rahmen einer<br />

Kinderferien-Aktion für Kriegskinder<br />

gegründet, hat sich<br />

der gemeinnützige Verein<br />

Kinderland mittlerweile zum<br />

drittgrößten Veranstalter für<br />

Kinderferien im Lande gemausert.<br />

Alfred Piech, Geschäftsführer<br />

von Kinderland,<br />

macht klar: „Kinderland ist<br />

kein simples 'Kinderreisebüro'.<br />

Friedens- und antifaschistische<br />

Erziehung werden bei uns<br />

groß geschrieben. Außerdem<br />

möchten wir leistbare Ferien<br />

für alle Kinder anbieten. Das<br />

können wir nur, weil unsere<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

hunderte Stunden eh-<br />

renamtlich arbeiten. Zudem<br />

helfen wir Eltern bei Förderansuchen<br />

und unterhalten einen<br />

Unterstützungsfonds, gespeist<br />

aus privaten Spenden unserer<br />

Mitglieder.” Neben Ferienaktionen<br />

organisiert Kinderland<br />

ganzjährig verschiedene Freizeitaktivitäten<br />

und Feste.<br />

Fest am Hauptplatz<br />

Ein ganz besonderes Fest,<br />

dessen Auftaktveranstaltung<br />

heuer am 25. April ab 15<br />

Uhr am <strong>Graz</strong>er Hauptplatz<br />

stattfinden wird, ist das Begegnungsfest.<br />

Farschid Zezula<br />

ist der verantwortliche Organisator<br />

der Veranstaltung.<br />

„Das Fest trägt den Untertitel<br />

'Beim Spielen sind wir alle<br />

gleich'”, sagt er. „Wir wollen<br />

mit dem Fest eine Plattform<br />

schaffen, wo Kinder und Eltern<br />

verschiedener Kulturen<br />

sich Austauschen und Ängste<br />

abbauen können.”<br />

Fad wird es dabei sicher<br />

nicht werden. Denn neben<br />

verschiedenen Spielstationen,<br />

wo man unter anderem an einer<br />

Autorallye teilnehmen und<br />

Saft aus Ziegen melken kann,<br />

gibt es eine Kreativecke zum<br />

Basteln, ein Elterncafé für die<br />

Großen (inkl. Ferienberatung)<br />

und ein tolles Bühnenprogramm.<br />

Viel Lärm darf beim<br />

Trommelworkshop des Vereins<br />

Chiala Afriqas gemacht werden,<br />

und die Indisch-Österreichische<br />

Gesellschaft lädt bei<br />

ihrer Bollywood-Tanzeinlage<br />

zum Mitmachen ein. Also, auf<br />

zum Begegnungsfest!


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

HRDLICKA-AUSSTELLUNG IM VOLKSHAUS GRAZ<br />

Menschlichkeit in Stein gemeißelt<br />

Zum 80. Geburtstag<br />

des großen Bildhauers<br />

gibt es im <strong>Graz</strong>er<br />

Volkshaus eine Ausstellung<br />

selten gezeigter<br />

Werke Hrdlickas,<br />

die vom steirischen<br />

Sammler Diethart<br />

Arsenschek zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Er kann sich nur mehr<br />

schwer bewegen. Die Last<br />

des Gesteins, dem er Jahrzehntelang<br />

Form und Struktur<br />

abgerungen hat, lastet auf Gelenken,<br />

Knochen, Haut. Man<br />

sieht Alfred Hrdlicka an, wie<br />

schwer seine Arbeit war, die er<br />

mehr als Berufung denn als Beruf<br />

sah. Mehrere seiner Werke<br />

aus einer Privatsammlung sind<br />

im Juni im Bildungsverein der<br />

<strong>KPÖ</strong> zu sehen.<br />

Alfred Hrdlicka erblickte<br />

am 27.2.1928 das Licht dieser<br />

Welt. Dem bekennenden<br />

Kommunisten wurde das politische<br />

Weltbild vom Vater in<br />

DIE AUSSTELLUNG<br />

Eröffnung: 4. Juni, 19 Uhr<br />

Dauer: 5. Juni bis 21. Juni<br />

Öffnungszeiten: Dienstag<br />

bis Samstag von 10 bis 18 Uhr<br />

(Donnerstags bis 21 Uhr)<br />

Ort: <strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im<br />

Volkshaus <strong>Graz</strong>, Lagergasse 98a<br />

die Wiege gelegt, der sich als<br />

Kommunist Widerstand gegen<br />

das Naziregime leistete. Klein<br />

Alfred half damals beim Verteilen<br />

verbotener Flugblätter.<br />

Auf der anderen Seite interessierte<br />

er sich für die Bekannten<br />

seiner Mutter – darunter<br />

Anna Freud, Tochter Sigmund<br />

Freuds, für deren Projekt Hrdlickas<br />

Mutter verhaltensauffällige<br />

Kinder betreute. Die<br />

Mischung aus intellektuellem<br />

und Arbeitermilieu<br />

aus der Vorstadt prägte<br />

sein Schaffen.<br />

Berühmt wird der<br />

Bildhauer 1959 mit seinem<br />

Gekreuzigten, er<br />

schafft Zyklen über Einzelgänger<br />

und Antihelden,<br />

über historische<br />

Begebenheiten, über<br />

Lust und Leiden<br />

nebeneinander<br />

– immer gehauen<br />

aus Stein.<br />

Einmal mehr<br />

für Aufregung<br />

sorgte er 1991<br />

mit seinem<br />

„Mahnmal gegen<br />

Krieg und<br />

Faschismus”<br />

am Wiener Albertinaplatz.<br />

Weitere Informationen zu Veranstaltungen und<br />

Bestellung von Büchern und Broschüren:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im Volkshaus <strong>Graz</strong> • Lagergasse 98a<br />

Tel. 0316 / 22 59 31 – http://bildungsverein.kpoe-steiermark.at<br />

Heute greift er zum Pinsel<br />

statt zu Hammer und Stemmeisen.<br />

„Ich bin eine Ruine”,<br />

sagt der Künstler von sich.<br />

Seine Gesundheit ist von der<br />

jahrzehntelangen Arbeit mit<br />

Stein stark angegriffen. Seine<br />

Werke sind dauerhaft.<br />

www.kpoe-graz.at 18<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Alle Veranstaltungen, sofern nicht<br />

anders angegeben, im:<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bildungszentrum im<br />

Volkshaus <strong>Graz</strong>,<br />

Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong>:<br />

Tel. 22 59 31 oder 22 59 32<br />

http://bildungsverein.kpoe-steiermark.at<br />

25. April 2008, 19 Uhr 30:<br />

Vortrag und Eröffnung der Fotoausstellung:<br />

Plastik/Meer<br />

25. April 2008, 21 Uhr:<br />

Konzert von zivatar utca.<br />

freier Eintritt<br />

05. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Anne Rieger (VVN Baden-Württemberg)<br />

spricht zum Aufstieg der NPD<br />

(Nationaldemokratische Partei) in<br />

Deutschland<br />

06. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Vortrag über die Palästinareise<br />

anlässlich der Städtepartnerschaft<br />

<strong>Graz</strong> – Zabbadeh<br />

20. Mai 2008, 19 Uhr<br />

Wolfgang Purtscheller (DÖW)<br />

referiert zu neuen Entwicklungen in<br />

der österreichischen Neonaziszene<br />

21. Mai 2008, 20.00 Uhr<br />

Ausstellungseröffnung mit Werken<br />

von Nina Giesen<br />

GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

Impressum: <strong>Graz</strong>er Stadtblatt, Regionalmedium,<br />

Informationsblatt der<br />

steirischen <strong>KPÖ</strong>, Lagergasse 98a, 8020<br />

<strong>Graz</strong>. Tel. 71 24 79,<br />

Fax 71 62 91<br />

email: volksstimme@<br />

kpoe-steiermark.at<br />

DVR: 0600008<br />

Offenlegung laut Mediengesetz:<br />

Laut §25, Absatz 2: Medieninhaber<br />

(Verleger) ist die Kommunistische Partei<br />

Österreichs (<strong>KPÖ</strong>). Die <strong>KPÖ</strong> ist eine<br />

politische Partei, Gründungspartei der<br />

Republik Österreich. Laut §25, Absatz 4:<br />

Die Blattlinie entspricht der politischen<br />

Linie der <strong>KPÖ</strong> Steiermark.


GRAZER<br />

19 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Jubiläum? 1968 und die „Alt-68er“<br />

Es gibt weit mehr „Alt-68er“ als es 1968 AktivistInnen<br />

der anti-autoritären Studentenbewegung<br />

gab. Das gilt besonders für <strong>Graz</strong>. Hier war<br />

die Bewegung besonders klein. Und hier war und<br />

ist der Wunsch, sich mit dem Nimbus des „Alt-<br />

68ers“ zu schmücken, besonders groß.<br />

<strong>Graz</strong> in der zweiten Hälfte<br />

der Sechzigerjahre des 20.<br />

Jahrhunderts: Das war eine<br />

Stadt, die in besonderem Maße<br />

von Kleinbürgerlichkeit und<br />

von den Restbeständen der<br />

Nazizeit bestimmt war. Nur<br />

ein Beispiel: Manfred Jasser,<br />

der Autor einer Hetzbroschüre<br />

aus dem Jahr 1938 über die<br />

„Stadt der Volkserhebung“,<br />

war wohlbestallter Redakteur<br />

des VP-Organs Südost-Tagespost.<br />

Auch an der Universität war<br />

es nicht besonders förderlich<br />

für das Studium, wenn man<br />

die Frage stellte, was der eine<br />

oder andere Ordinarius eigentlich<br />

während des „3. Reiches“<br />

gemacht hatte. Die später<br />

werbetechnisch vermarktete<br />

Avantgardeliteratur rund um<br />

das „forum stadtpark“ war zu<br />

einer gerade noch geduldeten<br />

Rand- und Nischenexistenz<br />

verdammt. In dieser Situation<br />

war die Studentenbewegung<br />

in Deutschland und Frankreich<br />

der Anstoß dazu, auch<br />

in <strong>Graz</strong> einen Ausbruch zu<br />

versuchen.<br />

Dabei bildeten sich rasch<br />

zwei Flügel in der kleinen<br />

Bewegung: Der größere von<br />

beiden verstand sich als bürgerlich-liberal<br />

und hatte keine<br />

Berührungsängste zur ÖVP, die<br />

in ihrer „steirischen Breite“<br />

Ex-Nazis und Anti-Autoritäre<br />

in ihren Reihen versammeln<br />

konnte. Namen wie Gerfried<br />

Sperl, Fritz Kleiner, Gerd Wagner,<br />

Wolfgang Pumpernig oder<br />

Helmut Strobl gehören zu<br />

dieser Tendenz.<br />

Der kleinere Teil, der sich<br />

als marxistisch oder neomar-<br />

VON FRANZ ST. PARTEDER<br />

xistisch begriff, gruppierte<br />

sich um den VSStÖ und wurde<br />

stark von Studenten aus dem<br />

Iran oder Griechenland im<br />

antiimperialistischen Sinn<br />

beeinflusst. Von ihm gingen<br />

die ersten Demonstrationen<br />

gegen die Militärdiktatur in<br />

Griechenland oder gegen den<br />

Vietnamkrieg aus, die in <strong>Graz</strong><br />

– mit Teilnehmerzahlen von<br />

100 bis 200 – stattfanden. In<br />

diesem Zusammenhang sind<br />

Fritz Auer, Herbert Sebastian,<br />

Manfred Heindler, Derek<br />

Weber, Heidemarie Straka,<br />

Helmut Popper, Ronald Gruber<br />

und auch der Autor dieses<br />

Textes zu nennen.<br />

Beide Strömungen fanden<br />

in der Forderung nach<br />

einer Demokratisierung der<br />

Hochschulen zusammen. Hier<br />

konnten auch bleibende Erfolge<br />

erzielt werden, inhaltlich<br />

und was Äußerlichkeiten betrifft.<br />

Durch ein Sit-In an der<br />

Uni setzten die StudentInnen<br />

die Durchführung von politischen<br />

Diskussionen in den<br />

Hörsälen durch. Es gab oft recht<br />

drastische Vorlesungskritiken<br />

(„Krach-Krach Kracher, wann<br />

kracht es denn endlich?“, rief<br />

Gerd Wagner einem Germanistik-Ordinarius<br />

zu), die Verspottung<br />

der Rektorsinauguration<br />

und dergleichen.<br />

Gemeinsam war uns auch<br />

der Antifaschismus, wobei<br />

wir auch direkte Aktionen<br />

gegen provokante Auftritte<br />

des Neonazis Norbert Burger<br />

(beispielsweise im Minoritensaal)<br />

durchführten. Das alles<br />

spielte sich im Kleinen ab,<br />

fand aber durch die Medien<br />

eine große Resonanz. Die<br />

„Kleine Zeitung“ veröffentlichte<br />

beispielsweise eine Serie<br />

über die „rebellischen Söhne“<br />

von Politikern. Und all das<br />

wurde durch die in der Tat die<br />

Gesellschaft erschütternden<br />

Ereignisse in Paris, Berlin oder<br />

Prag noch verstärkt.<br />

1968 war auch in <strong>Graz</strong> ein<br />

kurzer Sommer, in dem alle<br />

TeilnehmerInnen an der Bewegung<br />

noch große Illusionen<br />

hatten. Die Bewegung verlief<br />

sich sehr bald und nur sehr<br />

wenige fanden die Kraft, längerfristig<br />

an fortschrittlichen<br />

Organisationen wie der <strong>KPÖ</strong><br />

mitzuwirken, die – das muss<br />

leider gesagt werden – 1968<br />

nur eine Nebenrolle spielte.<br />

Ich kann mich noch an die<br />

steirische Akademie 1968 im<br />

Schloss Eggenberg erinnern.<br />

Dort referierten Ernst Fischer<br />

(<strong>KPÖ</strong>) und Michael Scharang<br />

(VSStÖ) über Kunst und Politik.<br />

Ich war von Scharang fasziniert<br />

und schüttelte über Ernst<br />

Fischer nur den Kopf: „Was<br />

will der alte Knacker eigentlich<br />

bei und von uns?“, dachte ich<br />

damals. Heute (fast so alt wie<br />

Fischer damals) würde ich<br />

differenzierter urteilen.<br />

1968 als Rand- und Nischenexistenz der Avantgardeliteratur geduldet: das „forum stadtpark”.


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

GRIES / WETZELSDORF<br />

Am 4. April fand am<br />

Denkmal für Deserteure<br />

auf der Ries eine Gedenkfeier<br />

statt. An jener<br />

Stelle wurden am 4. April<br />

1945, wenige Tage vor<br />

Kriegsende, sieben jun-<br />

Reininghaus-<br />

Gründe<br />

In direkter Nachbarschaft<br />

zu dem riesigen<br />

Areal der Reininghaus-<br />

Gründe, für deren Umgestaltung<br />

verschiedene<br />

Planungen laufen, befindet<br />

sich auch ein traditioneller<br />

Industriebetrieb.<br />

„Man darf bei aller Freude<br />

über die Entstehung<br />

INNERE STADT<br />

Fußball-EM<br />

Die Fußball-EM wird<br />

für BewohnerInnen der<br />

<strong>Graz</strong>er Innenstadt in den<br />

Abend- und Nachtstunden<br />

sehr spürbar sein. An<br />

zwei Plätzen (Passamtswiese<br />

und Karmeliterplatz)<br />

wird es Großbildleinwände<br />

für Tausende<br />

ZuschauerInnen der TV-<br />

Übertragungen geben.<br />

Es ist damit zu rechnen,<br />

dass neben dem Lärm<br />

auch Zusatzbelastungen<br />

im Gefolge der gastronomischen<br />

Angebote<br />

entstehen werden.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Bezirksvorsteherstellvertreter<br />

Franz<br />

Stephan Parteder ist der<br />

Meinung, dass der Stadtsenat<br />

dabei auch auf die<br />

Interessen der Bewohner<br />

Rücksicht nehmen müsse:<br />

„Die Innenstadt wird<br />

immer mehr zur Kulisse<br />

für Events.“<br />

Kastner: Umbau<br />

beginnt<br />

Der Um- und Ausbau<br />

INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />

Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken<br />

eines neuen Stadtteils<br />

nicht vergessen, dass<br />

bestehende Betriebe wie<br />

von Kastner & Öhler<br />

wird bald beginnen. Die<br />

Unternehmer haben zugesagt,<br />

die Belastungen<br />

für die AnrainerInnen so<br />

gering wie möglich zu<br />

halten.<br />

Auch im Geschäft<br />

selber gibt es Änderungen.<br />

So muss der Friseursalon<br />

umsiedeln. Der<br />

neue Standort im Keller<br />

bedeutet, dass die Bediensteten<br />

künftig kein<br />

Tageslicht mehr sehen<br />

werden.<br />

Weniger als<br />

3400 Bewohner<br />

Im 1. Bezirk gibt es<br />

nach neuesten Bevölkerungsstatistik<br />

jetzt weniger<br />

als 3.400 Bewohner.<br />

Zum Vergleich: Im Jahr<br />

1968 haben hier 5.549<br />

Menschen ihre Stimme<br />

abgegeben, 2008 waren<br />

es nur mehr 1754. Die<br />

ÖVP erhielt als Wahlsiegerin<br />

heuer 693 Stimmen,<br />

1968 waren es<br />

noch 2075 Stimmen gewesen.<br />

die Marienhütte deshalb<br />

nicht abgesiedelt werden<br />

dürfen“, warnt Bezirks-<br />

RIES<br />

Stets wachsam<br />

sein<br />

ge Soldaten ermordet,<br />

weil ihre Mörder nicht<br />

akzeptieren wollten, dass<br />

der Krieg zu Ende war.<br />

Gedacht wurde zugleich<br />

jener 8.000 Juden aus<br />

Ungarn, die zur gleichen<br />

Zeit in Todesmärschen<br />

via <strong>Graz</strong> in Richtung KZ<br />

Mauthausen verschleppt<br />

wurden. In einer Rede<br />

erinnerte der <strong>KPÖ</strong>-Abgeordnete<br />

Ernest Kaltenegger<br />

daran, dass man<br />

sich – vor allem angesichts<br />

einer nach wie vor<br />

GRAZ<br />

vorsteher Stellvertreterin<br />

Inge Arzon. „Wir haben<br />

deshalb in Übereinstimmung<br />

mit der Marienhütte<br />

beim Stadtplanungsamt<br />

eine Eingabe<br />

gemacht, nach der das<br />

verbleibende Gebiet zwischen<br />

Marienhütte und<br />

Alter Poststraße für eine<br />

Kleingartenanlage oder<br />

Park- und Spielplätze gewidmet<br />

werden soll.”<br />

aktiven Neonazi-Szene<br />

– stets vor Augen halten<br />

müsse, zu welch schrecklichen<br />

Konsequenzen<br />

solche rechtsextremen<br />

Strömungen führen können<br />

und dass man nicht<br />

aufhören dürfe, neonazistischen<br />

Bewegungen<br />

aktiv zu bekämpfen.<br />

Rasch reagiert<br />

Am Großgrabenweg<br />

hat ein Umweltverschmutzer<br />

Sperrmüll in<br />

den Wald gekippt – wohl<br />

auch eine Folge der neuen<br />

Gebühren bei der Anlieferung<br />

von Sperrmüll<br />

beim Wirtschaftshof.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat Herbert<br />

Wippel verständigte<br />

die Wirtschaftsbetriebe<br />

und das Umweltamt: „Es<br />

freut mich, dass die Verantwortlichen<br />

so schnell<br />

reagiert haben und der<br />

Müll umgehend beseitigt<br />

wurde“, so Herbert<br />

Wippel.<br />

GRIES<br />

www.kpoe-graz.at 20<br />

EGGENBERG<br />

Kein Durchgang?<br />

„Die Kernstockwarte<br />

auf dem Vorderplabutsch<br />

wird auf der Homepage<br />

der Stadt <strong>Graz</strong> und der<br />

<strong>Graz</strong>-Tourismus GmbH<br />

als Ausflugsziel beworben,<br />

tatsächlich aber<br />

werden Wanderer auf<br />

dem Weg dorthin von<br />

einem Schranken mit der<br />

Aufschrift ‚Durchgang<br />

verboten’ aufgehalten.<br />

Seit vielen Jahrzehnten<br />

gibt es diesen Wanderweg<br />

zur Aussichtswarte,<br />

der auch weiterhin für<br />

alle offen bleiben soll“,<br />

fordert <strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat<br />

Christian Sikora.<br />

Desolates<br />

Wartehäuschen<br />

Obwohl drei Buslinien<br />

die Haltestelle „Auf<br />

der Tändelwiese“ anfahren<br />

(Linie 39, 50 und 67),<br />

besitzt diese nur stadteinwärts<br />

ein recht desolates<br />

Wartehäuschen.


GRAZER<br />

21 www.kpoe-graz.at INITIATIVE – KONTROLLE – INFORMATION<br />

Stadtblatt<br />

PUNTIGAM<br />

Anrainer<br />

ausgesperrrt<br />

Der vierspurige Ausbau<br />

der Triesterstraße<br />

ist umstritten: „Durch<br />

die Lärmschutzwand bekommt<br />

die vierspurige<br />

Straße den Charakter einer<br />

Stadtautobahn, und<br />

mancher Anrainer hat<br />

künftig Probleme durch<br />

den Wegfall von Parkmöglichkeiten<br />

an der Triesterstraße.<br />

Abgesehen davon<br />

werden auch in diesem<br />

Bereich weitere Einkaufsund<br />

Fachmarktzentren<br />

geplant und gebaut, was<br />

auch nicht zu einer Reduzierung<br />

des Verkehrs beitragen<br />

wird”, argumentiert<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderat<br />

Herbert Wippel und meint,<br />

dass ein durchgehender<br />

Radweg und die Einplanung<br />

von Busbuchten<br />

positiv zu bewerten sind,<br />

trotzdem muss ein Kompromiss<br />

für die Familien<br />

und Kleinfirmen gefunden<br />

werden, die künftig durch<br />

eine umgebaute Triesterstraße<br />

schlechtergestellt<br />

werden.<br />

„Nicht nur in der Innenstadt,<br />

sondern vor<br />

allem auch in den Wohngebieten<br />

im Bezirk Gries<br />

braucht es moderne und<br />

zweckmäßige Wartehäuschen“,<br />

bekräftigt<br />

KP-Gemeinderätin Gerti<br />

Schloffer ihre Initiative<br />

im Gemeinderat.<br />

ST. LEONHARD<br />

Heimgarten<br />

sichern<br />

Die Heimgartenanlage<br />

in der Schörgelgasse<br />

hat im Jahr 2002 einen<br />

Teil zu Gunsten einer<br />

Wohnbebauung aufgegeben.<br />

Im Gegenzug hat<br />

die Stadt <strong>Graz</strong> versprochen,<br />

das verbleibende<br />

Grundstück dauerhaft für<br />

eine Kleingartenanlage<br />

mit entsprechender Widmung<br />

zu sichern.<br />

„Wie Herr Ing. Wusche<br />

vom Landesverband<br />

der Heimgärtner berichtet<br />

und ich mich auch<br />

selbst vergewissert habe,<br />

ist jedoch diese Heimgartenanlage<br />

noch immer<br />

als Aufschließungsgebiet<br />

und Allgemeines<br />

Wohngebiet mit einer<br />

Dichte bis 1,2 gewid-<br />

Kein Parkplatz!<br />

Friedhofsbesucher<br />

rund um den Steinfeldfriedhof<br />

haben oft das<br />

Problem, dass die vorhandenen<br />

Parkplätze von<br />

Pendlern besetzt werden,<br />

die von den Blauen<br />

und Grünen Zonen<br />

ausweichen. Das macht<br />

die Gräberpflege oft zu<br />

einem Problem.<br />

<strong>KPÖ</strong>-Gemeinderätin<br />

Gerti Schloffer setzt sich<br />

für eine Parkraumbewirtschaftung<br />

in diesem<br />

Gebiet ein, damit nicht<br />

Dauerparker den Friedhof<br />

blockieren.<br />

Aktuelles aus den <strong>Graz</strong>er Bezirken<br />

met“, berichtet <strong>KPÖ</strong>-Bezirksrat<br />

Nico Müller<br />

und verspricht einen<br />

entsprechenden<br />

Antrag in der<br />

nächsten Bezirksratssitzung,<br />

damit<br />

die Fläche endlich,<br />

wie vor fünf Jahren<br />

im Stadtsenat beschlossen,<br />

umgewidmet<br />

wird.<br />

ANDRITZ<br />

Schwarzbau<br />

Unter dem Titel „Hofverlegung“<br />

leistet<br />

sich ein bekannter Arzt<br />

den Neubau eines 250<br />

m 2 großen Gebäudes<br />

am Andritzer Pfangberg.<br />

Die Errichtung eines<br />

„Ersatzgehöftes“ ist nur<br />

zum Zwecke der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung<br />

erlaubt. Tatsächlich wurde<br />

der Bau im <strong>Graz</strong>er<br />

Grüngürtel auch noch 20<br />

Meter von der ursprünglichen<br />

Stelle errichtet. Die<br />

Behörde erteilte einen<br />

Beseitigungsauftrag.<br />

„Wahrscheinlich wird der<br />

Bauherr einen Antrag<br />

auf Änderung des Baubescheides<br />

stellen. Wird<br />

dem stattgegeben, ist<br />

auch der Beseitigungsauftrag<br />

hinfällig“, so <strong>KPÖ</strong>-Bezirksrätin<br />

Karin Reimelt.<br />

WETZELSDORF<br />

Situation leicht<br />

gebessert<br />

Zwar hat sich die Situation<br />

am und rund<br />

um den Schererpark<br />

leicht gebessert – immerhin<br />

wurde abschnittsweise<br />

ein Gehweg eingerichtet<br />

–, doch bis heute<br />

ist der Schererpark noch<br />

immer nicht fertig. Außerdem<br />

fehlt nach wie<br />

vor ein Gehsteig von der<br />

Schererstraße hinauf zur<br />

GRAZ<br />

STRASSGANG<br />

Lärm vom<br />

Betonwerk?<br />

In der Mühlfelderstraße,<br />

direkt an ein Wohngebiet<br />

angrenzend, hat eine<br />

Betonmischanlage schon<br />

einmal für Aufregung<br />

gesorgt. Damals im Jahr<br />

2004 wurde nach einem<br />

halben Jahr der Betrieb<br />

wieder eingestellt, nachdem<br />

der Unabhängige<br />

Verwaltungssenat die<br />

Betriebsgenehmigung<br />

aufgehoben hatte. Im<br />

Oktober 2007 wurde<br />

aber der Betrieb an selber<br />

Stelle wieder aufgenommen.<br />

Die angrenzenden<br />

Bewohner fordern eine<br />

Überprüfung der Betriebsgenehmigung<br />

und<br />

eine geänderte Zufahrt<br />

zum Betonmischwerk,<br />

damit nicht die LKWs<br />

nicht durch das Wohngebiet<br />

fahren müssen.<br />

Gemeinderätin Gerti<br />

Schloffer hat einen diesbezüglichen<br />

Antrag eingebracht.<br />

Historisches<br />

Haus abgerissen!<br />

In der Kärntner-Straße<br />

418 in Straßgang wurde<br />

ein 300 Jahre altes<br />

Haus abgerissen. Proteste<br />

dagegen gab es<br />

seit langem von Seiten<br />

des Bezirksrats, der Altstadtsachverständigenkommission<br />

(ASVK) als<br />

auch von einer Bürgerinitiative.<br />

Trotzdem hat<br />

die Baubehörde gegen<br />

die Interessen der Altstadt<br />

und zugunsten der<br />

Bank- und Versicherungsgesellschaft<br />

entschieden,<br />

die dort einen Neubau<br />

errichten wird.<br />

Der Zentralverband<br />

der Pensionisten<br />

ZVP<br />

lädt zum<br />

gemütlichen<br />

Treffen ein!<br />

Wir treffen uns zum Gedankenaustausch,<br />

Kartenspiel<br />

und anderen<br />

Vergnügungen.<br />

Jeden Donnerstag<br />

ab 14.00 Uhr<br />

im Karl-Drews-Klub<br />

hinter dem Volkshaus<br />

in der Lagergasse 98a,<br />

8020 <strong>Graz</strong>.<br />

Straßgangerstraße. „Mir<br />

ist unverständlich, wieso<br />

man dieses Teilstück<br />

nicht gleich mit abgesichert<br />

hat”, ärgert sich<br />

KP-Bezirksrat Günther Leber.<br />

„Außerdem möchte<br />

sich jetzt<br />

eine Fraktion<br />

die<br />

Teilerfolge<br />

beim<br />

Schererpark<br />

auf<br />

die Fahnen<br />

heften,<br />

die sich weder an<br />

der von mir initiierten<br />

Bürgerinitiative beteiligt,<br />

noch an den immer<br />

wieder stattgefundenen<br />

Bürgerversammlungen<br />

teilgenommen hat.”


GRAZER<br />

Stadtblatt<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Arbeit gesucht<br />

Ganztags bevorzugt, als<br />

Telefonistin, Aufräumerin<br />

oder ähnliches. Tel. 0676 /<br />

921 57 24.<br />

Suche Arbeit als Abwäscherin,<br />

Reinigungskraft,<br />

Küchenhilfe o. ä., Arbeitserfahrung<br />

vorhanden, Tel.<br />

0699 /11 555 932.<br />

Handwerker, 48 J., erledigt<br />

Arbeiten aller Art im Raum<br />

<strong>Graz</strong>, <strong>Graz</strong>-Umgebung. Tel.:<br />

0664/ 277 0585.<br />

Geschickter Handwerker<br />

übernimmt kleinere<br />

Arbeiten im Innen- und<br />

Außenbereich. Außerdem<br />

Rasenmähen, Obstbaumund<br />

Heckenschnitt usw.<br />

Telefon: 0664/20 23 418<br />

Bürokraft sucht<br />

Vielseitige Frau sucht Tätigkeit<br />

als Bürokraft, Behindertenbetreuerin<br />

oder als Buchhändlerin.<br />

Kommunikativ,<br />

offen für Neues, Freude am<br />

Kontakt mit Menschen.<br />

Ich suche eine langfristige<br />

Teilzeitstelle in <strong>Graz</strong>. Als<br />

Wiedereinsteigerin ist eine<br />

Lohnkostenförderung vom<br />

AMS möglich. Kontakt unter<br />

Birgit.Wer@tele2.at<br />

Mietwohnung<br />

gesucht<br />

In <strong>Graz</strong>, TU Nähe, für eine<br />

Studenten WG mit rund<br />

60 - 80m 2 , 3 Zimmer, Küche,<br />

Bad und WC. Miete<br />

zwischen 600 und 800 Euro<br />

(inc. BK). Kontakt: Patrick<br />

Pichlmair, (0650) 43 44<br />

602.<br />

Sympathisches Paar, berufstätig,<br />

sucht 2-Zimmer-<br />

Wohnung in <strong>Graz</strong>. Telefon:<br />

0664/97 50 543.<br />

Wohnung, 60 bis 70 m 2 ,<br />

sonnig mit Balkon, Lift<br />

oder Parterre bzw. 1. Stock,<br />

kleiner Hund (40 cm Höhe)<br />

vorhanden, Wohnung kann<br />

auch reparaturbedürftig<br />

sein, Tel. (0664) 47 62 632<br />

Alleinstehende Frau sucht<br />

erschwingliche Kleinwohnung<br />

in <strong>Graz</strong>. Habe nur<br />

bescheidene Ansprüche.<br />

Tel. 0664/ 55 57 898<br />

Partnerschaft<br />

Ältere Pensionistin sucht<br />

einfachen, alleinstehenden<br />

Partner ab 70, für Freizeit<br />

und Gespräche und um füreinander<br />

dazusein. Telefon:<br />

0699/81 57 23 29.<br />

Suche<br />

Männerfahrrad<br />

Fahrtüchtig, Alter egal,<br />

möglichst kostenfrei! Bitte<br />

unter Tel. 0676 /95 064 56<br />

melden!<br />

Bett abzugeben<br />

Neuwertiges Joka-Doppelbett<br />

(im Jänner 2008 gekauft)<br />

aus Platzgründen<br />

günstig abzugeben (Neupreis<br />

1.600 Euro), Anrufe<br />

täglich ab 15.00 Uhr unter<br />

Tel. 81 64 28 (Frau Pogacnik).<br />

Räume gesucht<br />

Günstiges, zentral gelegenes<br />

Lokal für KJÖ/KSV in <strong>Graz</strong><br />

gesucht! Bitte melden unter<br />

rotcrowd@hotmail.com<br />

oder Tel (0664) 49 12 167.<br />

Raum für<br />

Gottesdienst<br />

Afrikanische kirchliche Gemeinde<br />

„Divine Grace Mission“<br />

sucht für wöchentliche<br />

Gottesdienste Halle<br />

mit Nebenraum (Büro)<br />

150-300 m 2 . Miete: ca. 600<br />

Euro/Monat, Kontakt: Pastor<br />

Sylvester Ighodalo Akhiwu,<br />

Tel (0664) 14 12 159<br />

oder (0664) 92 45 637.<br />

Zu verschenken<br />

Verschenke Sammlung diverser<br />

Fotozeitschriften<br />

(Naturfoto, Colorfoto u.a.).<br />

Tel. 32 87 73 (abends).<br />

Wir suchen Stühle wie oben<br />

abgebildet, auch renovierungsbedürftig,<br />

für unsere<br />

Klubräumlichkeiten. <strong>KPÖ</strong><br />

<strong>Graz</strong>. Selbstabholung. Telefon:<br />

71 24 79.<br />

CLIO-VERANSTALTUNGEN<br />

„Auf einmal war die Mama<br />

weg“ – Erinnerungen<br />

von Kindern, deren<br />

Eltern verfolgt wurden.<br />

Zeitzeugen und Zeuginnen<br />

berichten und<br />

diskutieren.<br />

Dienstag, 29. April 2008,<br />

19.00 Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

ZVP<br />

Zentralverband<br />

der Pensionisten<br />

SPRECHTAGE<br />

Mo. bis Fr. von<br />

10 bis 14 Uhr<br />

Lagergasse 98a, <strong>Graz</strong><br />

✆ 0316/71 24 80<br />

Voranmeldung erbeten.<br />

Wir helfen bei:<br />

● Anträgen um Pfl e ge geld<br />

● Antrag für eine „ein ma li ge<br />

Un ter stüt zung“<br />

● Pensionsanträgen wie Alters<br />

pen si on, In va li di täts- und<br />

Be rufs un fä hig keits pen si on, Hinter<br />

blie be nen pen si on wie Ab fer -<br />

ti gung und Ab fi n dung<br />

● anderen Pro ble men<br />

Red:out jeweils am 2. Montag<br />

des Monats um 18:00<br />

Uhr in der Traminer Weinstube,<br />

Klosterwiesgasse 2 (Nähe Jakominiplatz).<br />

★<br />

Red:out! - Parteigruppe Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender der <strong>KPÖ</strong><br />

©freibeuter.web.an<br />

S T E I E R M A R K<br />

„Joskos Kinder. Flucht<br />

durch Europa 1940-<br />

1943” – Zeitzeugenbericht,<br />

Gespräch und<br />

Buchpräsentation.<br />

Dienstag, 6. Mai 2008,<br />

19.00 Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

www.kpoe-graz.at 22<br />

(Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit)<br />

http://www.clio-graz.net<br />

NEUERSCHEINUNG: Gedichte aus dem Paulustor<br />

Erich Herbert Schneider, Gedichte aus dem<br />

Paulustor. Herausgegeben und eingeleitet v.<br />

Heimo Halbrainer und Christian Teissl, <strong>Graz</strong> 2008,<br />

ISBN 978-3-902542-08-3, 90 Seiten, Euro 16,00<br />

Mit einem Nagel hatte Herbert Schneider 1938, als er<br />

in den Fängen der Gestapo war, Gedichte auf einen<br />

Kofferdeckel geritzt und so für die Nachwelt erhalten.<br />

70 Jahre nach dem Entstehen dieser Gedichte<br />

wird ein Vergessener, ein Dichter der „anderen“<br />

Steiermark, mit der Veröffentlichung der Gedichte<br />

aus dem Paulustor in Erinnerung gerufen.<br />

REISE:<br />

„Es kommt der Tag, an<br />

dem sich alle Tore öffnen!“<br />

– Widerstand am<br />

Beispiel der Jugendgruppe<br />

um den Schriftsteller<br />

Richard Zach. Vortrag<br />

und Lesung.<br />

Die, 20. Mai 2008, 19.00<br />

Uhr / stadtmuseumgraz,<br />

Sackstraße 18.<br />

Insel RAB<br />

9. bis 14. Juni 2008<br />

6-Tages-Fahrt mit Halbpension<br />

€ 235,00<br />

im Doppelzimmer<br />

Anmeldungen unter<br />

Tel. 0316/71 24 80<br />

SOLIDARITÄTSREISE NACH<br />

PALÄSTINA<br />

Im Sommer 2008 lädt das Solidaritätskomitee<br />

zum 2.Mal zu einer Reise nach Palästina<br />

ein. Wir wollen die Lebensumstände der<br />

Bevölkerung vor Ort besser kennen lernen,<br />

mit VertreterInnen der Basisbewegungen<br />

sprechen und unsere Partnerschaft mit der<br />

Ortschaft Zababdeh weiter ausbauen. Bei<br />

Interesse und für genauere Informationen:<br />

E-Mail: solidaritaetskomitee@gmx.net<br />

http://www.soli-graz.org/solidaritaetskomitee.html


GRAZER<br />

23 www.kpoe-graz.at<br />

Stadtblatt<br />

Briefe an die Redaktion<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen<br />

Schlimme Erfahrung<br />

Ich war mit meiner Tochter<br />

am 20. Dezember per Rettung im<br />

LKH (Kinderklinik). Wir haben<br />

sechseinhalb Stunden gewartet,<br />

bis es mir zu blöd wurde und ich<br />

nachfragte. Da wurde mir erklärt,<br />

dass Notfälle zuerst dran kämen.<br />

Muss mein Kind mit Schmerzen<br />

im Herzbereich erst zusammenbrechen,<br />

bis man drankommt?<br />

Schlussendlich kam nach lautstarken<br />

Diskussionen auch mit anderen<br />

Eltern doch ein Arzt. Meine<br />

Tochter wurde untersucht – und<br />

wieder nach Hause geschickt.<br />

Am 7. Jänner kam mein Hausarzt<br />

vom Urlaub zurück. Der<br />

untersuchte meine Tochter, die<br />

noch immer Schmerzen im Herzund<br />

Bauchraum hatte, und fand<br />

heraus, dass sie einen Zwerchfellbruch<br />

hatte. Frau S., Fernitz<br />

Nur draufgezahlt<br />

Lieber Herr Gusenbauer, was<br />

haben Sie sich gedacht als Sie<br />

Reklame gemacht haben: „Endlich<br />

werden die Pensionen kräftig<br />

erhöht“? Wir Pensionisten haben<br />

<strong>Graz</strong>er Stadtblatt: Lagergasse 98a, 8020 <strong>Graz</strong><br />

Fax 71 62 91 E-Mail: <strong>stadtblatt</strong>@kpoe-graz.at<br />

schon jahrelang keine Erhöhung<br />

mehr erhalten, aber das, was jetzt<br />

passiert, ist die größte Lüge, die<br />

Sie verbreitet haben – und das von<br />

einer „Arbeiterpartei“ mit „sozialer<br />

Handschrift“ (Ihr Slogan, Herr<br />

Gusenbauer).<br />

Aber es schaut ganz anders<br />

aus, oder sind Sie schon so abgehoben,<br />

dass Sie Ihren Managern<br />

glauben? Ich habe zehn Euro<br />

Erhöhung bezogen und habe<br />

beweisbar 40 Euro minus durch<br />

Mieterhöhung und Steuerminus<br />

(also ein Gesamtminus von 30<br />

Euro). Dabei sind die Erhöhungen<br />

für Lebensmittel und andere<br />

Erhaltungskosten noch nicht<br />

mitgerechnet. Wie kann man die<br />

Menschen so belügen? Ich bin<br />

nicht der einzige, der so draufzahlt,<br />

es sind Zehntausende.<br />

Wirklich eine kräftige Erhöhung<br />

– aber nicht der Pensionen,<br />

sondern der Belastungen.<br />

G. Hirzer, <strong>Graz</strong><br />

Private Paketzustellung<br />

Die Zustellung von Paketen<br />

durch die private Zustellfirma<br />

Hermes erfolgt nicht kundenfreundlich<br />

und sicher, sondern so,<br />

dass sich das Paket irgendwo im<br />

Stiegenhaus – auf dem Postkasten<br />

oder vor der Haustüre im Straßenbereich<br />

abgelegt – vorfindet.<br />

Das habe ich persönlich für mich<br />

erfahren müssen. Was ich nicht<br />

verstehe, ist, dass ich es mir als<br />

Kunde, der den Versand so oder<br />

so bezahlen muss, nicht bei der<br />

Bestellabgabe selbst aussuchen<br />

kann, mit welchem Zustellservice<br />

ich die Sendung erhalten will.<br />

Es ist mir schleierhaft, wie<br />

große Versandhäuser das von mir<br />

beschriebene Risiko eingehen und<br />

bei der Zustellung dem Zufall<br />

vertrauen. Ich zahle ohnehin den<br />

vollen Preis des Versandes. Deshalb<br />

möchte ich die Ware auch<br />

so geliefert bekommen, dass ich<br />

sie sicher bekomme.<br />

Hubert Reiter, <strong>Graz</strong><br />

Wasser und Bier<br />

Man wirft den Jugendlichen<br />

das Komatrinken vor! In einem<br />

Lokal in Andritz mussten Jugendliche<br />

für einen Liter Trinkwasser<br />

zwei Euro beim Mittagessen bezahlen.<br />

Ein Glas Bier kostet nicht<br />

viel mehr.<br />

Für mich stellt sich die Frage,<br />

ob das in die richtige Richtung<br />

führt?<br />

Aloisia Schönegger, <strong>Graz</strong><br />

für Kinder im Alter<br />

von 6 bis 15 Jahren<br />

<br />

vom 06. Juli<br />

bis 24. August<br />

<br />

Wochen möglich!<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Mehlplatz 2, 8010 <strong>Graz</strong><br />

Tel.: 0316 / 82 90 70<br />

Fax: 0316 / 82 06 10<br />

office@kinderland-steiermark.at<br />

VOLL DANEBEN<br />

Öffis am Abstellgleis<br />

Wer nach 17.00 Uhr mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

von <strong>Graz</strong> nach Bad<br />

Gleichenberg fahren will,<br />

braucht dafür laut ÖBB-Fahrplanauskunft<br />

12 Std. 50 Minuten.<br />

In Gnas muss nämlich<br />

übernachtet werden. Zum<br />

Vergleich: Eine Zugreise <strong>Graz</strong><br />

– Warschau dauert mit 11<br />

Std. und 33 Minuten kürzer!<br />

Pendler bitte zahlen!<br />

Sprunghaft gestiegen sind<br />

die Tarife beim steirischen<br />

Verkehrsverbund. Auch Jahreskarten<br />

sind von dieser<br />

Teuerungswelle betroffen.<br />

Verluste dem Staat<br />

– Gewinne privat. Die<br />

Telekom Austria, seit kurzem<br />

Aktiengesellschaft, will die<br />

Festnetzsparte an den Staat<br />

zurückgeben. Die staatliche<br />

ÖIAG soll das seinerzeit auf<br />

Kosten der Kunden und Steuerzahler<br />

errichtete Festnetz<br />

zurückkaufen.<br />

ORF-Gebühren<br />

Mit 1. Juni 2008 werden<br />

die Rundfunkgebühren<br />

erhöht. Mit 23,71 Euro<br />

werden die Steirer österreichweit<br />

am meisten zahlen. Der<br />

Grund: 5,10 Euro behält das<br />

Land Steiermark als Landesabgabe<br />

ein.


STOPPT<br />

Bei jedem Wetter<br />

die Teuerung!<br />

Reichtum umverteilen!<br />

Gemeinsame<br />

DEMONSTRATION<br />

am 1. Mai 2008 – von <strong>Graz</strong>-HAUPTBAHNHOF zum HAUPTPLATZ<br />

Treffpunkt: Europaplatz 10.00 Uhr – Abmarsch 10.30 –<br />

bei der Demo spielen:<br />

Kundgebung Hauptplatz 11.15 Uhr<br />

SAMBA-Trommler/innen und „styrian jazz and blues trio“<br />

Andi Waltl - sax, Titoff Griem - guit, Christoph Wundrak - Euphonium<br />

1.MAI 2008<br />

ab 13 Uhr im Volkshaus <strong>Graz</strong>, Lagergasse 98a<br />

Speis&Trank!<br />

Internationale Küche!<br />

Alle sind herzlich eingeladen!<br />

30. April: Aktion der Arbeitslosen<br />

Kontakt: Verein AMSEL<br />

www.amsel-org.info<br />

Margit Schaupp (Obfrau)<br />

Tel. 0699 81537867<br />

MAIFEST<br />

Im AMSEL Labyrinth, einem Mahnmal wider die Arbeitslosigkeit<br />

Musik: Arbeiterlieder mit<br />

„Stimmgewitter“(www.stimmgewitter.org) –<br />

„the Kosmetiks“ (Lothar Lässer & Freunde)<br />

Der Verein AMSEL macht künstlerisch aufmerksam<br />

auf Probleme der Arbeits- und Arbeitslosen-Welt.<br />

Welches Bild könnte die<br />

heutige Arbeitswelt besser<br />

beschreiben als das eines<br />

Labyrinths?”, meint man beim<br />

Verein AMSEL, der sich Menschen<br />

ohne Arbeit annimmt.<br />

Dieses Labyrinth ist von Mo.<br />

28. bis Mi. 30. April 2008 am<br />

Tummelplatz aufgestellt jeweils<br />

von 12 bis 18 Uhr erlebbar.<br />

Das Labyrinth dient als<br />

künstlerischer Zugang zu einem<br />

gesellschaftspolitischen<br />

Thema. Gestaltet wurde es von<br />

Mitgliedern des Vereins AMSEL<br />

– „Arbeitslose Menschen suchen<br />

effektive Lösungen” – in<br />

monatelanger Arbeit. Auch die<br />

Besucher kommen bei dieser<br />

www.kpoe-graz.at<br />

Ausstellung zu Wort, können<br />

Beiträge und Ideen einbringen.<br />

Existenzsicherung ist<br />

heute mehr Modewort als<br />

Realität, die soziale Lage<br />

verschlechtert sich und wir<br />

leben mittendrin weiter, heißt<br />

es bei AMSEL. Bestehendes<br />

und wenig Hinterfragtes will<br />

man bewusst machen, neue<br />

Wege aufzeigen, andere Ideen<br />

sichtbar machen. Wo wirkt das<br />

System, wo der/die Einzelne?<br />

Das Labyrinth steht auch<br />

als Symbol für die verschlungenen<br />

beruflichen Werdegänge<br />

und Entwicklungen der<br />

Arbeitswelt.

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