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Prüfungsstress Warum alle so wild auf Castings ... - Sueddeutsche.de

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Gipfeltreffen <strong>de</strong>r Talente<br />

Seit fünf Jahren gibt es <strong>de</strong>n Tag<br />

<strong>de</strong>r Talente. 300 junge Menschen<br />

aus ganz Deutschland<br />

trafen sich auch in<br />

diesem Jahr<br />

<strong>auf</strong> Einladung<br />

von<br />

Bun<strong>de</strong>sbildungsministerin<br />

Profes<strong>so</strong>r<br />

Dr. Annette<br />

Schavan zu<br />

<strong>de</strong>r dreitägigen<br />

Veranstaltung im<br />

„TIPI am Kanzleramt“<br />

in Berlin. Es<br />

sind Jugendliche, die<br />

sich durch außergewöhnliches<br />

Können in<br />

vielen Bereichen auszeichnen:<br />

In Literatur, Fremdsprachen,<br />

Geschichte, Umwelt, Sport,<br />

Schauspiel, Musik und Naturwissenschaften<br />

gehören sie zu<br />

<strong>de</strong>n Besten Deutschlands. Sie<br />

forschen, sie haben I<strong>de</strong>en, sie<br />

gewinnen Preise und bringen<br />

unser Land weiter.<br />

Je<strong>de</strong>r dieser jungen Menschen<br />

braucht För<strong>de</strong>rung, Motivation<br />

und Anerkennung. Das sind die<br />

Kernanliegen <strong>de</strong>s Tages <strong>de</strong>r<br />

Kristina Klein interessierte<br />

sich schon als kleines Kind<br />

für Zahlen und Buchstaben.<br />

Sie schaute sie an, wo immer<br />

sie <strong>auf</strong>tauchten. Vor <strong>alle</strong>m die<br />

Nummernschil<strong>de</strong>r von Autos<br />

hatten es ihr angetan. Schon<br />

mit drei Jahren konnte sie rechnen<br />

und lesen. Die Mathematik<br />

gefällt <strong>de</strong>r heute 14-jährigen<br />

Hamburgerin immer noch. „Am<br />

liebsten beschäftige ich mich<br />

mit Mathe in <strong>de</strong>r Freizeit, <strong>de</strong>nn<br />

<strong>de</strong>r Schulstoff ist oft ziemlich<br />

langweilig“, sagt Kristina, die<br />

gleich nach <strong>de</strong>r Einschulung<br />

TAG DER TALENTE<br />

2010<br />

Talente. Hier wer<strong>de</strong>n 300 Preisträgerinnen<br />

und Preisträger<br />

zwischen 12 und<br />

20 Jahren aus<br />

insgesamt 25<br />

verschie<strong>de</strong>nen<br />

Wettbewerben<br />

wie Jugend<br />

forscht,<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Olympia<strong>de</strong>n<br />

und Bun<strong>de</strong>swettbewerbeneingela<strong>de</strong>n,<br />

um für ihre<br />

Leistungen geehrt<br />

zu wer<strong>de</strong>n.<br />

„Junge Menschen,<br />

die hervorragen<strong>de</strong><br />

Leistungen beweisen, verdienen<br />

unsere Anerkennung<br />

und eine adäquate För<strong>de</strong>rung<br />

ihres Talentes.“<br />

(Profes<strong>so</strong>r Dr. Annette Schavan)<br />

Die Bun<strong>de</strong>sministerin für Bildung<br />

und Forschung initiierte<br />

ein Jahr nach ihrem Amtsantritt<br />

2005 <strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r Talente. Das<br />

Projekt liegt ihr am Herzen:<br />

„Natürlich ist die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

jungen Talente unsere wichtigs-<br />

zwei Klassen<br />

übersprun gen<br />

hat. Wie schon<br />

2009 hat sie dieses Jahr <strong>auf</strong><br />

Bun<strong>de</strong>sebene <strong>de</strong>n zweiten<br />

Platz bei <strong>de</strong>r Mathematik-<br />

Olympia<strong>de</strong> erreicht. Für ihren<br />

Erfolg wur<strong>de</strong> sie nun beim<br />

Tag <strong>de</strong>r Talente geehrt. Doch<br />

die begabte Gymnasiastin ist<br />

nicht nur <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r<br />

Naturwissenschaften zu Hause.<br />

Eben<strong>so</strong> leicht f<strong>alle</strong>n ihr Fremdsprachen.<br />

Begeistert erzählt sie<br />

vom Erlernen <strong>de</strong>r chinesischen<br />

Sprache und ihrem achtmo-<br />

te Aufgabe. Wir müssen je<strong>de</strong><br />

Begabung unterstützen – sei es<br />

durch die Schule, Jugendwettbewerbe<br />

o<strong>de</strong>r durch Stipendien.<br />

Wichtig ist aber auch, dass die<br />

jungen Menschen unsere Anerkennung<br />

erfahren. Denn auch<br />

mit einem außergewöhnlichen<br />

Talent muss man sich täglich<br />

<strong>auf</strong>s Neue motivieren und hart<br />

an sich arbeiten.“ Gleichzeitig<br />

bietet <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Talente <strong>de</strong>n<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

die Möglichkeit, an<strong>de</strong>re<br />

begabte Jugendliche kennenzulernen,<br />

in spannen<strong>de</strong>n Veranstaltungen<br />

neue Erfahrungen<br />

zu machen und nicht zuletzt die<br />

Bun<strong>de</strong>shauptstadt zu erkun<strong>de</strong>n.<br />

Profes<strong>so</strong>r Dr. Annette Schavan beim<br />

Tag <strong>de</strong>r Talente 2009<br />

Der Tag <strong>de</strong>r Talente, das sind<br />

drei ganz unterschiedliche Veranstaltungstage:<br />

In diesem Jahr<br />

lernten die Jugendlichen zum<br />

Auftakt Berlin in einer Stadtrallye<br />

natigen Schüler<strong>auf</strong>enthalt in<br />

Shanghai: „Als ich in die Klasse<br />

gekommen bin, habe ich kein<br />

Wort verstan<strong>de</strong>n. We<strong>de</strong>r konnte<br />

ich die Lehrer verstehen noch<br />

<strong>de</strong>ren Schriftzeichen entziffern.<br />

Nach etwa einem Monat konnte<br />

ich <strong>de</strong>m Unterricht dann ohne<br />

Probleme folgen“, berichtet die<br />

ehrgeizige Schülerin. Zum En<strong>de</strong><br />

ihres Aufenthaltes erhielt sie<br />

eine Auszeichnung als Klassenbeste.<br />

kennen. Anschließend traf man<br />

sich, um Wettbewerbsbeiträge<br />

aus Musik, Theater und<br />

Literatur zu<br />

erleben<br />

und in einer<br />

Interviewrun<strong>de</strong><br />

mit<br />

Jung autorin<br />

Melda<br />

Akbas,<br />

Gedächtnisweltmeisterin<br />

Dorothea<br />

Seitz und weiteren<br />

Gästen zu klären:<br />

„Woher kommt<br />

die Energie für<br />

<strong>de</strong>in Schaffen?“<br />

2010 konnten<br />

die Jugendlichen<br />

am<br />

Sonntag in<br />

Workshops zwischen 17 verschie<strong>de</strong>nen<br />

Angeboten wählen,<br />

die von Globalisierung über<br />

Stadtentwicklung bis hin zum<br />

Poetry Slam reichten. Bemerkenswert<br />

ist dabei vor <strong>alle</strong>m,<br />

dass sich die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer nicht <strong>auf</strong> ihre<br />

Wissensgebiete festlegen,<br />

<strong>so</strong>n<strong>de</strong>rn häufi g die Gelegenheit<br />

nutzen, in an<strong>de</strong>re Inhalte als<br />

die ihres Wettbewerbs hineinzuschnuppern.<br />

Natürlich stand<br />

Zu <strong>de</strong>n Klassenbesten<br />

– <strong>alle</strong>rdings in Deutschland<br />

– gehört auch Florian<br />

Schober. Der 19-Jährige<br />

hat in diesem Jahr nicht nur<br />

sein Abitur mit <strong>de</strong>r Note 1,1<br />

abgelegt; er ist außer<strong>de</strong>m<br />

Bun<strong>de</strong>ssieger von Jugend<br />

forscht 2010 in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

Geo- und Raumwissenschaften.<br />

Mit seinem Projekt<br />

„Flechten als Klimaarchive“<br />

hat <strong>de</strong>r Nachwuchswissenschaftler<br />

einen universellen<br />

Indikator für das Klima <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit gefun<strong>de</strong>n.<br />

Flechten haben <strong>de</strong>n Vorteil,<br />

dass sie bis zu 4.000 Jahre<br />

Feinstaub-Fänger und<br />

Codierungs<strong>so</strong>ftware<br />

die Abschlussveranstaltung, <strong>auf</strong><br />

<strong>de</strong>r einige Talente stellvertretend<br />

für <strong>alle</strong> 300 Jugendlichen<br />

ausgezeichnet wer<strong>de</strong>n, im<br />

Mittelpunkt: Prof. Hans Joachim<br />

Schellnhuber, Direktor <strong>de</strong>s<br />

Potsdam Instituts für Klimaforschung<br />

berichtete in seiner<br />

Re<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Preisträgerinnen<br />

und Preisträgern<br />

davon,<br />

wie er<br />

wur<strong>de</strong>, was<br />

er heute ist<br />

und ermunterte<br />

sie, weiter<br />

neugierig<br />

zu sein. Die Botschaft, dass<br />

sich das eigene Engagement<br />

lohnt, kam an.<br />

Auch im nächsten Jahr<br />

wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r 300 junge<br />

Talente aus unterschiedlichen<br />

Fachgebieten nach Berlin<br />

kommen. Die Öffentlichkeit wird<br />

einen Eindruck von <strong>de</strong>r Vielfalt<br />

<strong>de</strong>r Begabungen in unserem<br />

Land bekommen und die jungen<br />

Menschen wer<strong>de</strong>n für ihre<br />

Leistungen gewürdigt. Der Tag<br />

<strong>de</strong>r Talente <strong>so</strong>ll damit Anerkennung<br />

für erbrachte Leistungen<br />

und zugleich Motivation für die<br />

Zukunft sein.<br />

Kristina und Florian – die Forscher von Morgen<br />

alt sind und räumlich gestreut<br />

vorkommen, z.B. auch dort,<br />

wo keine Bäume mehr wachsen.<br />

Das Interesse für Biologie<br />

und Klimatologie entwickelte<br />

sich bei Florian schon in <strong>de</strong>r<br />

Kindheit. „In <strong>de</strong>r vierten Klasse<br />

habe ich Wolken beobachtet<br />

und daraus meine eigenen Wetterprognosen<br />

erstellt. Natürlich<br />

haben diese meistens nicht<br />

gestimmt“, erzählt er mit einem<br />

Lächeln. Nun möchte Florian<br />

Schober ein Studium <strong>de</strong>r Molekularen<br />

Biologie <strong>auf</strong>nehmen<br />

– und in seiner Freizeit weiter<br />

Klavier spielen.<br />

Die Leistungen <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen und Teilnehmer <strong>de</strong>s Tages<br />

<strong>de</strong>r Talente sind oft nicht nur beeindruckend, <strong>so</strong>n<strong>de</strong>rn auch für<br />

die Wirtschaft interessant: Das Forscherduo Mathias Fromberger<br />

und Matthias Oberbauer hat mit einer innovativen Erfi ndung <strong>de</strong>n<br />

Hauptpreis beim Bun<strong>de</strong>sUmweltWettbewerb gewonnen. Die<br />

Teilnehmer aus <strong>de</strong>m Jahr 2009 entwickelten ein System, das<br />

<strong>de</strong>n Feinstaub, <strong>de</strong>r beim Bremsen von Pkw entsteht, ab<strong>so</strong>rbiert.<br />

Auch Martin Maas ist ein Erfi n<strong>de</strong>r. Der Preisträger <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />

Jugend forscht entwickelte im Jahr 2007 die Software<br />

Stegacrypt. Diese ermöglicht das versteckte Versen<strong>de</strong>n von<br />

Textdateien, unsichtbar integriert in digitale Bil<strong>de</strong>r und Fotos.

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