Prüfungsstress Warum alle so wild auf Castings ... - Sueddeutsche.de
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Schule&Job was geht 13<br />
setzt. Weegen spricht <strong>so</strong>gar von einem<br />
Schweinezyklus. Dessen Wirkung bekam<br />
er in <strong>de</strong>n achtziger Jahren selbst zu<br />
spüren. Eigentlich hatte er Sport- und<br />
Geschichtslehrer wer<strong>de</strong>n wollen. „Aber<br />
ich habe genau in <strong>de</strong>n Berg hineinstudiert“,<br />
erzählt er. Trotz guter Noten hatte<br />
er damals in Nordrhein- Westfalen keine<br />
Chance <strong>auf</strong> eine Lehrerstelle. Al<strong>so</strong> sattelte<br />
er um <strong>auf</strong> Erziehungswissenschaften.<br />
Schon damals keimte in <strong>de</strong>m heute<br />
54-Jährigen die I<strong>de</strong>e eines Frühwarnsystems.<br />
Sie <strong>so</strong>llte künftigen Abiturienten<br />
ähnliche Erlebnisse ersparen.<br />
Weegen empfiehlt Schulabgängern,<br />
sich die Perspektiven ihres Wunschfaches<br />
genau anzusehen, bevor sie sich<br />
für eine Ausbildung o<strong>de</strong>r einen Studiengang<br />
entschei<strong>de</strong>n. Aber: „Wenn jemand<br />
wirklich einen Traumberuf hat, dann<br />
<strong>so</strong>llte er sich nicht vom Studium abhalten<br />
lassen, nur weil die Kurve sich gera<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r Tal<strong>so</strong>hle befin<strong>de</strong>t.“ Seine Erfahrung<br />
sei, dass je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r unbedingt<br />
ein bestimmtes Fach studieren will, später<br />
damit auch erfolgreich sein wird.<br />
Ganz falsch wäre es, sich nur<br />
nach <strong>de</strong>r Jobampel o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Verdienstaussichten zu richten<br />
Michael Weegen hält es <strong>so</strong>gar für problematisch,<br />
sich bei <strong>de</strong>r Studienwahl<br />
ganz und gar nach <strong>de</strong>n Jobchancen o<strong>de</strong>r<br />
etwa <strong>de</strong>n Verdienstaussichten zu richten:<br />
„Lei<strong>de</strong>r kommt es sehr häufig vor,<br />
dass jemand guckt, was es gibt und <strong>alle</strong>s<br />
wegstreicht, was er nicht mag o<strong>de</strong>r wo<br />
die Jobchancen schlecht stehen. Bis am<br />
En<strong>de</strong> nur noch ein einziges Fach übrigbleibt.“<br />
Sinnvoll sei es dagegen, bei<strong>de</strong>s –<br />
seine persönlichen Neigungen und die<br />
späteren Erfolgsaussichten – bei <strong>de</strong>r Ausbildungs-<br />
o<strong>de</strong>r Studienwahl zu berücksichtigen.<br />
Am sichersten ist <strong>de</strong>n Schulabgängern<br />
<strong>de</strong>r berufliche Erfolg übrigens,<br />
wenn sie studieren. Experten beobachten<br />
schon lange, dass die Zahl <strong>de</strong>r einfachen<br />
Jobs sinkt und die <strong>de</strong>r anspruchsvollen<br />
zunimmt. Berufs- und Arbeitsmarktforscher<br />
prognostizieren für die<br />
nächsten 15 Jahre, dass vor <strong>alle</strong>m in <strong>de</strong>n<br />
Rohstoff gewinnen<strong>de</strong>n und verarbeiten<strong>de</strong>n<br />
Berufen die Arbeitslosigkeit steigen<br />
wird.<br />
„Wir befin<strong>de</strong>n uns immer noch <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>m Weg von <strong>de</strong>r Industriegesellschaft<br />
zur Informations- und Wissensgesellschaft“,<br />
sagt Weegen. „Wir brauchen<br />
künftig darum nicht nur Menschen, die<br />
Wissen produzieren, <strong>so</strong>n<strong>de</strong>rn auch welche,<br />
die es <strong>auf</strong>bereiten und präsentieren<br />
können.“ Und da liege dann doch noch<br />
die Chance für Künstler und Mediengestalter,<br />
aber auch für Geisteswissenschaftler.<br />
Weil es für Germanisten,<br />
Kunsthistoriker o<strong>de</strong>r Philo<strong>so</strong>phen kaum<br />
konkrete Jobangebote gibt, gelangen sie<br />
meist als Quereinsteiger in ihre späteren<br />
Berufe. Zwar benötigten sie dafür mehr<br />
i<br />
Studiengänge im Test.<br />
Wer sich zum ersten Mal<br />
mit <strong>de</strong>r Frage beschäftigt,<br />
welche Studiengänge gute<br />
Aussichten <strong>auf</strong> <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt<br />
haben, <strong>so</strong>llte einen Blick <strong>auf</strong> die „Jobampel“<br />
<strong>de</strong>r Uni Duisburg/Essen werfen.<br />
Das Prognose-Tool vergleicht<br />
die Chancen <strong>de</strong>r Ab<strong>so</strong>lventen aus<br />
<strong>de</strong>n 26 wichtigsten Studiengängen<br />
und zeigt, welche von ihnen in sechs<br />
Jahren be<strong>so</strong>n<strong>de</strong>rs gefragt sein wer<strong>de</strong>n.<br />
Außer<strong>de</strong>m informiert die Seite<br />
über Studieninhalte, Abbrecherquote<br />
und Berufsfel<strong>de</strong>r. www.jobampel.<strong>de</strong><br />
Zeit, diverse Praktika und befristete<br />
Jobs, aber danach fän<strong>de</strong>n sie oftmals<br />
einen guten Arbeitsplatz „Im Schnitt<br />
dauert das fünf bis sechs Jahre“, sagt<br />
Weegen. Auch Krankenschwestern und<br />
Altenpfleger wer<strong>de</strong>n in Zukunft immer<br />
stärker nachgefragt, prognostizieren<br />
die Forscher. Der Gesundheitssektor<br />
wächst. Die Menschen wer<strong>de</strong>n immer älter<br />
und damit meist auch länger krank.<br />
Weil gleichzeitig weniger Menschen<br />
geboren wer<strong>de</strong>n, wird es auch weniger<br />
arbeiten<strong>de</strong> Menschen geben. Eine Folge<br />
dieses Mangels könnte laut Weegen sein,<br />
dass Unternehmen ihren Angestellten<br />
künftig wie<strong>de</strong>r mehr bieten, um sie zu<br />
halten – unbefristete Arbeitsverträge<br />
und höhere Gehälter etwa.<br />
Es droht ein Fachkäftemangel,<br />
die doppelten Abiturjahrgänge<br />
f<strong>alle</strong>n da kaum ins Gewicht<br />
Bemerkbar macht sich die sinken<strong>de</strong><br />
Zahl <strong>de</strong>r Arbeitskräfte schon jetzt. Diesen<br />
Trend können selbst die doppelten<br />
Abiturjahrgänge nicht be<strong>de</strong>utend beeinflussen,<br />
obwohl bis zum Jahr 2015 wegen<br />
<strong>de</strong>r verkürzten Gymnasialzeit etwa<br />
275 000 Schulabgänger zusätzlich <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n Ausbildungs- und Arbeitsmarkt<br />
strömen wer<strong>de</strong>n. Die Bun<strong>de</strong>sagentur für<br />
Arbeit erwartet, dass schon im nächsten<br />
Jahr die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitslosen erstmals<br />
seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung <strong>auf</strong> unter<br />
drei Millionen sinken wird. Die Berufschancen<br />
für Schulabgänger stehen im<br />
Moment al<strong>so</strong> ziemlich gut – wenn sie <strong>auf</strong><br />
<strong>de</strong>n richtigen Job setzen. Und <strong>de</strong>r muss<br />
nicht einmal in <strong>de</strong>r Rechtspflege sein.<br />
In <strong>de</strong>n TOP 10 <strong>de</strong>r besten Arbeitgeber<br />
Deutschlands das klingt einfach gut.<br />
Beim renommierten Wettbewerb Deutschlands Beste Arbeitgeber 2010 belegt E.ON <strong>de</strong>n<br />
4. Platz und zählt <strong>so</strong>mit zu <strong>de</strong>n besten. Jährlich erfahren 800 neue Azubis in einem von<br />
33 Ausbildungsberufen an insgesamt 50 Standorten in Deutschland, wie sich <strong>de</strong>r Erfolg<br />
im Team <strong>de</strong>r Zukunftsgestalter anfühlt. Wir suchen Talente mit Hitpotenzial.<br />
Ihre Energie gestaltet Zukunft.<br />
Alles rund um das Thema Ausbildung fin<strong>de</strong>n Sie unter: www.eon-karriere.com<br />
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