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Bund der Steuerzahler

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haushaltspolitik<br />

<strong>Bund</strong>esagentur für Arbeit<br />

Mit Überschüssen Beitrag senken!<br />

Anzeige<br />

Die Mehreinnahmen <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esagentur<br />

für Arbeit (BA) gehören den<br />

Beitragszahlern! Diese Ansicht vertritt<br />

<strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>der</strong> <strong>Steuerzahler</strong> und<br />

for<strong>der</strong>t eine deutliche Reduzierung<br />

des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung.<br />

Eine Senkung würde Arbeitnehmer<br />

und Arbeitgeber erheblich<br />

entlasten und hätte zudem gesamtwirtschaftliche<br />

Vorteile.<br />

Nach dem Erfolgsjahr<br />

2006 wird die BA auch<br />

im laufendem Jahr einen<br />

Überschuss erzielen.<br />

Gemäß aktuellen Prognosen<br />

kann im Vergleich zum Haushaltsentwurf<br />

mit Mehreinnahmen<br />

von knapp 10 Mrd. Euro<br />

gerechnet werden. Auf Fünfjahressicht<br />

soll das Finanzpolster<br />

sogar auf über 50 Mrd.<br />

Euro steigen. Grund für die<br />

Mehreinnahmen ist die positive<br />

Konjunkturentwicklung mit<br />

sinkenden Arbeitslosenzahlen.<br />

Dementsprechend fallen bei<br />

<strong>der</strong> BA geringere Ausgaben<br />

für das Arbeitslosengeld I an.<br />

Die gute Finanzlage <strong>der</strong> BA<br />

hat einen Streit um die Verwendung<br />

<strong>der</strong> Überschüsse<br />

hervorgerufen. In <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

kursieren etliche For<strong>der</strong>ungen,<br />

die von einer Beitragssatzsenkung<br />

über die<br />

Ausweitung von Leistungen<br />

<strong>der</strong> aktiven Arbeitsmarktpolitik<br />

bis zu einer Reduzierung des<br />

Steuerzuschusses reichen.<br />

<strong>Bund</strong>eszuschuss beibehalten<br />

Das Karl-Bräuer-Institut des<br />

BdSt hat in seiner neuesten<br />

Studie die verschiedenen Vorschläge<br />

geprüft und kommt zu<br />

dem Ergebnis, dass die meisten<br />

For<strong>der</strong>ungen mit einer<br />

sachgerechten Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung<br />

nicht vereinbar und daher abzulehnen<br />

sind. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

sollte die For<strong>der</strong>ung nach einer<br />

Absenkung des <strong>Bund</strong>eszuschusses<br />

zurückgewiesen<br />

werden. Dieser hat die Aufgabe,<br />

die sogenannten versicherungsfremden<br />

Leistungen abzudecken.<br />

Versicherungsfremde<br />

Leistungen sind meist gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgaben,<br />

die jedoch sachgerecht<br />

aus Steuer- und nicht aus Beitragsmitteln<br />

zu finanzieren<br />

sind. Da <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>eszuschuss<br />

zur Zeit die versicherungsfremden<br />

Leistungen aber nur<br />

zu einem geringen Teil abdeckt,<br />

werden die Beitragszahler<br />

über das vertretbare<br />

Maß hinaus zu Unrecht belastet.<br />

Entlastungen <strong>der</strong> Beitragszahler<br />

infolge einer Beitragssatzsenkung<br />

Bruttolohn<br />

in €<br />

1.000<br />

1.500<br />

2.000<br />

2.500<br />

3.000<br />

3.500<br />

4.000<br />

4.500<br />

5.000<br />

Jährliche Entlastung 1 <strong>der</strong> Beitragszahler<br />

in € bei Beitragssenkung auf<br />

3,0 %²<br />

144<br />

216<br />

288<br />

360<br />

432<br />

504<br />

576<br />

648<br />

720<br />

2,5 %³<br />

204<br />

306<br />

408<br />

510<br />

612<br />

714<br />

816<br />

918<br />

1.020<br />

1 Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil insgesamt<br />

² Beitrag bei Auszahlung <strong>der</strong> gesamten Überschüsse an Beitragszahler<br />

³ Beitrag bei Auszahlung <strong>der</strong> gesamten Überschüsse und <strong>der</strong> frei werdenden Mittel aus <strong>der</strong> Abschaffung<br />

des Aussteuerungsbetrags an Beitragszahler (Aussteuerungsbetrag = 4 Mrd. Euro)<br />

Anstatt den <strong>Bund</strong>eszuschuss<br />

zu erhöhen, sollten allerdings<br />

die versicherungsfremden Leistungen<br />

auf ein notwendiges<br />

Niveau reduziert werden. Wegen<br />

des Vertrauensschutzes<br />

kann die Reduzierung zwar<br />

nur schrittweise erfolgen, mittelfristig<br />

kann aber ein Beitragssenkungspotenzial<br />

in<br />

Höhe von einem halben Beitragspunkt<br />

erzielt werden. Auf<br />

keinen Fall sollte <strong>der</strong> BA die Finanzierung<br />

von neuen sachfremden<br />

Aufgaben aufgebürdet<br />

werden.<br />

3% Beitragssatz realistisch<br />

Kurzfristig kann <strong>der</strong> Beitragssatz<br />

aufgrund <strong>der</strong> hohen<br />

Überschüsse <strong>der</strong> BA um 1,2<br />

Prozentpunkte gesenkt werden.<br />

Infolge einer Abschaffung<br />

des Aussteuerungsbetrags<br />

kann weiteres Entlastungspotenzial<br />

von bis zu 0,5 Prozentpunkten<br />

erzielt werden. Insgesamt<br />

könnte <strong>der</strong> Beitragssatz<br />

auf diese Weise deutlich unter<br />

3 % und unter Einbezug des<br />

Abbaus <strong>der</strong> versicherungsfremden<br />

Leistungen mittelfristig<br />

sogar unter 2 % liegen.<br />

Die Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />

könnten dadurch erheblich<br />

entlastet werden (siehe Tabelle).<br />

255.000 neue Arbeitsplätze<br />

Diese Beitragssatzsenkung<br />

wäre zudem gesamtwirtschaftlich<br />

vorteilhaft, denn eine Rückführung<br />

des Beitragssatzes um<br />

1,7 Prozentpunkte und damit eine<br />

Senkung <strong>der</strong> Lohnzusatzkosten<br />

könnte etwa 255.000 neue<br />

Arbeitsplätze schaffen. Die gute<br />

Konjunkturentwicklung würde<br />

noch zusätzlich gestärkt, was in<br />

Zukunft zusätzliches Beitragssenkungspotenzial<br />

schaffen<br />

könnte. Eine höhere Beschäftigung<br />

sollte zudem das Wirtschaftswachstum<br />

stimulieren<br />

und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts<br />

Deutschland<br />

steigern. Die KBI-Son<strong>der</strong>information<br />

Nr. 53 „Arbeitslosenversicherung:<br />

Entlastung statt Ausbeutung!“<br />

ist abrufbar im Internet<br />

unter: http://www.karl-braeuer-institut.de.<br />

DF<br />

September 2007

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