08.11.2014 Aufrufe

Handreichung zu SIBELIUS - Lemminkäinen Suite (pdf - 3,3 MB)

Handreichung zu SIBELIUS - Lemminkäinen Suite (pdf - 3,3 MB)

Handreichung zu SIBELIUS - Lemminkäinen Suite (pdf - 3,3 MB)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Jean Sibelius<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> (1896/97)<br />

Montag, 10. März 2014 <br />

11 Uhr - Freiburg, Konzerthaus, Rolf-Böhme-Saal<br />

Dienstag, 11. März 2014<br />

20 Uhr - Freiburg, Konzerthaus, Rolf-Böhme-Saal<br />

Samstag, 15. März 2014<br />

19.30 Uhr - Heidelberg, Stadthalle, Großer Saal<br />

Donnerstag, 10. April 2014<br />

Freitag, 11. April 2014<br />

20 Uhr - Stuttgart, Liederhalle, Beethovensaal<br />

Einführung: 19.00 Uhr<br />

Autoren: Mechtild Fuchs und Studierende der<br />

Pädagogischen Hochschule Freiburg


<strong>Handreichung</strong>en <strong>zu</strong> SWR-Konzerten / Vorschläge <strong>zu</strong>r Unterrichtsgestaltung<br />

von Mechtild Fuchs und<br />

Studierenden der Pädagogischen Hochschule Freiburg<br />

Jean Sibelius: <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> (1896/97)<br />

Inhalt:<br />

Vorbemerkung S. 2<br />

I. Informationen: S. 3<br />

Jean Sibelius, Notizen <strong>zu</strong> Leben und Werk S. 3<br />

Kalevala, der finnische Nationalmythos S. 6<br />

Die <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> S. 7<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> und das Schema der Heldenreise S. 8<br />

II. Unterrichtshinweise: S. 9<br />

Vorbereitung S. 9<br />

Einfühlung in die Personen S. 9<br />

Vorschläge <strong>zu</strong> den einzelnen Sätzen S. 10<br />

Ausfühlung S. 12<br />

Abschlussreflexion S. 12<br />

III. Materialien: S. 13<br />

Musikbeispiele (<strong>MB</strong>) S. 13<br />

Materialien (Mat) S. 14<br />

IV. Literatur S. 26<br />

V. Autoren/Autorinnen der <strong>Handreichung</strong> S. 26


2<br />

Vorbemerkung<br />

Die <strong>Handreichung</strong> richtet sich in erster Linie an Lehrkräfte und Schüler/Schülerinnen der Sek<br />

I und II. Doch manche Vorschläge wie etwa die Fantasiegeschichte, einige Anregungen <strong>zu</strong>m<br />

szenischen Spiel sowie das Arrangement <strong>zu</strong>m Klassenmusizieren lassen sich auch gut in der<br />

Grundschule, etwa ab dem 3. Schuljahr, realisieren. Der Zugang <strong>zu</strong> dem wenig bekannten,<br />

nicht ganz einfach <strong>zu</strong> überschauenden Werk wurde vor allem über die Methoden der<br />

Szenischen Interpretation gesucht. Diese Methodenkonzeption bot sich vor allem deshalb<br />

an, weil dem Werk ein interessanter und hier<strong>zu</strong>lande kaum bekannter Mythos <strong>zu</strong>grunde liegt<br />

– die Kalevala, das finnische Nationalepos mit der Teilerzählung über den jungen Abenteurer<br />

Lemmingkäinen. Durch eine Einfühlung in die beteiligten Figuren können die SuS einen<br />

emotionalen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Werk entwickeln, und die Konstruktion von semantischer<br />

Bedeutung einzelner Musikpassagen erleichtert die Orientierung innerhalb der teilweise sehr<br />

langen und schwer <strong>zu</strong> gliedernden Sätze.<br />

Mit den Informationen <strong>zu</strong> Sibelius, <strong>zu</strong>r Kalevala und <strong>zu</strong> den „Inhalten“ der einzelnen Sätze<br />

können sich Lehrperson und SuS einen Rahmen für die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit der Musik<br />

schaffen. Ein Vorschlag <strong>zu</strong>r Analyse für erfahrenere SuS findet sich in den Materialien <strong>zu</strong>m 2.<br />

Satz, ein Arrangement <strong>zu</strong>m Klassenmusizieren in denjenigen <strong>zu</strong>m 3. Satz.<br />

Abschließend bietet sich eine fächerübergreifende Betrachtung der <strong>Lemminkäinen</strong>-Sage<br />

<strong>zu</strong>sammen mit den Fächern Deutsch, Ethik/Religion an. Mit der Einordnung der<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> in das Schema der so genannten „Heldenreise“ (J. Campbell, 1978)<br />

können die SuS das Werk über die musikalische Erarbeitung hinaus in einen größeren<br />

mythen- und kulturgeschichtlichen Zusammenhang stellen. „Heldenreisen“ sind Kindern und<br />

Jugendlichen aus zahlreichen Narrationen, seien es Märchen, Comics oder Fantasyfilme,<br />

vertraut, und sie „kennen“ das Schema schon ohne es <strong>zu</strong> „wissen“. Die Unterschiede<br />

zwischen Harry Potters Abenteuern und denjenigen von <strong>Lemminkäinen</strong> erscheinen auf<br />

diesem Hintergrund nicht sehr bedeutend, und es wäre einen Versuch wert, einprägsame<br />

Filmsequenzen – kämpferischer, mysteriöser oder unheimlicher Art - mit passenden<br />

Musikpassagen aus der <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> <strong>zu</strong> unterlegen.


3<br />

I. Informationen<br />

Jean Sibelius, Notizen <strong>zu</strong> Leben und Werk<br />

Jean Sibelius, * 8. Dezember1865 in Hämeenlinna;<br />

† 20. September 1957 in Järvenpää bei Helsinki<br />

Kindheit<br />

Jean Sibelius wurde 1865 in Hämeenlinna als Sohn von Christian Gustaf Sibelius und dessen<br />

Frau Maria Charlotte geboren. Die Familie und auch Sibelius selbst sprach schwedisch. Die<br />

finnische Sprache erlernte er erst in der Volksschule (Tanzberger S. 14). Sein eigentlicher<br />

Name war Johan Julius Christian Sibelius. Seine Familie nannte ihn Janne. Später wurde<br />

daraus sein Rufname „Jean“.<br />

Schon als Kind lernte Sibelius das Klavierspiel. Dennoch: Dem Klavierspiel konnte er, soweit<br />

es die technische Seite betraf, keinen Geschmack abgewinnen; wohl aber erging er sich gerne<br />

am Klavier in Fantasien und Träumereien (Tanzberger 1600, S. 14). Mit fünfzehn Jahren<br />

bekam er Violinunterricht bei Gustav Levander. Im Alter von zehn Jahren komponierte<br />

Sibelius ein erstes Stück für Violine und Violoncello (Wassertropfen) (ebd. S, 15).<br />

Schon als Kind wurde Ihm eine starke Naturverbundenheit nachgesagt, die sich später in<br />

seinen Werken wiederfinden wird. So berichtete Walter von Konow: Er hatte eine lebhafte<br />

Fantasie, die aus seiner inbrünstigen Liebe <strong>zu</strong>r Natur reiche Nahrung erhielt. (ebd. S. 15).<br />

Nach dem Abitur schrieb sich Sibelius auf Wunsch der Familie an der Universität in Helsinki<br />

als Jurastudent ein. Da er selbst aber Violine studieren wollte, besuchte er gleichzeitig das<br />

Musikinstitut (ebd. S.16). Jedoch musste er feststellen, dass er seine Ausbildung für den<br />

mühseligen Weg eines Virtuosen <strong>zu</strong> spät begonnen hatte (ebd. S. 16).


4<br />

1889 – 1891 Studien in Berlin und Wien<br />

Ende des Jahres 1889 reiste Sibelius nach Berlin, um von Albert Becker unterrichtet <strong>zu</strong><br />

werden. Jedoch missfielen ihm die Übungen, die er im strengen kontrapunktischen Stil<br />

schreiben musste (ebd. S. 19). Sehr beeindruckt war er von Hans von Bülow. So äußerte sich<br />

Sibelius: Das Unvergeßlichste von allem ist seine Wiedergabe der Sonaten von Beethoven. Als<br />

Dirigent […] war er ebenso überragend wie am Klavier. (ebd. S.19). Im gleichen Konzert<br />

wurde auch die Sinfonische Dichtung Don Juan von Richard Strauss gespielt (vgl. ebd. S.19).<br />

1890 kehrte er nach Finnland <strong>zu</strong>rück. In seiner Berliner Zeit entstand lediglich ein<br />

kammermusikalisches Stück. Bevor er 1890 nach Wien reiste, heiratete er Aino Järnefelt. In<br />

Wien wurde er von Robert Fuchs unterrichtet, wohl nicht ohne Erfolg. Diese Zeit war<br />

wesentlich produktiver (vgl. ebd. S. 21f).<br />

Nach 1892<br />

Wie auch in Deutschland oder Frankreich, so gab es auch in Finnland das Streben nach einer<br />

nationalen Kunst. Komponisten wie F. von Schantz oder F. Pacius (er schrieb die finnische<br />

Nationalhymne) versuchten schon vor Sibelius einer nationale Schule den Weg <strong>zu</strong> bereiten.<br />

Dabei diente das finnische Epos Kalevala immer wieder als Inspirationsquelle. Dahinter stand<br />

mit der Wunsch, sich von dem politischen Druck Russlands <strong>zu</strong> lösen. Die Sinfonische<br />

Dichtung Kullervo über einen Abschnitt aus der Kalevala wurde 1892 von Sibelius vollendet.<br />

Diese Komposition bedeutete einen ersten „Markstein“, wie Tanzberger es nennt (ebd.<br />

S.23). Sibelius war <strong>zu</strong> diesem Zeitpunkt 27 Jahre alt. Furuhjelm beschrieb das Werk als<br />

bahnbrechend und revolutionär, mit gigantischen und faszinierenden Proportionen (ebd.<br />

S.24).<br />

Am 13. April 1896 wurde die <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> uraufgeführt.<br />

Das „typisch finnische“ Idiom in seiner Musik fand im nordeuropäischen Raum mehr<br />

Begeisterung als im Süden. Man kann nur vermuten, dass der Grund dafür war, dass die<br />

Menschen im Norden mit dem volkstümlichen Ton, den Volksweisen mehr vertraut waren.<br />

Dennoch wurde Sibelius in Europa berühmt. Besonders in England, wo er mehrmals<br />

hinreiste, begeisterte man sich für seine Musik.<br />

Schon 27 Jahre vor seinem Tod beendete Sibelius sein kompositorisches Schaffen. Zumindest<br />

sind aus der Zeit nach 1929 keine nummerierten Werke mehr erschienen.


5<br />

Zeit seines Lebens rang Sibelius immer wieder mit seinen Kompositionen. In seinen Sinfonien<br />

stellte er sich jedes Mal einer neuen Herausforderung. Es wird berichtet, dass Sibelius selbst<br />

seine eigenen Kompositionen <strong>zu</strong> Teilen verbrannt haben soll (vgl. ebd. S. 57).<br />

In Deutschland fand die Verbreitung seiner Musik unter anderem durch die Aufführungen<br />

von Herbert von Karajan statt. Er machte die Sinfonien <strong>zu</strong>dem außerhalb Europas in New<br />

York, Chicago, und anderen Städten bekannt (ebd. S. 61). Karajan äußerte sich über den<br />

finnischen Komponisten: Einer von denen, die noch nicht <strong>zu</strong> der gebührenden Würdigung<br />

gekommen sind- ich glaube daran mit dem stärksten Ausdruck- , ist Jean Sibelius. Und für ihn<br />

habe ich mich auch immer eingesetzt. Er ist der für mich zeitloseste Komponist, den es gibt.<br />

Seine Musik läßt sich in kein Schema und keinen überkommenden Stil fassen; sie ist etwas<br />

wirklich Zeitloses… (ebd. S. 61).<br />

Die Musik Sibelius lässt sich nicht in bestimmte epochale Stile einordnen. In seinen Werken<br />

finden sich sowohl spätromantische Elemente, Elemente finnischer Volksmusik als auch<br />

Anklänge an Impressionismus und Moderne.<br />

Werke (Auswahl)<br />

<br />

Frühe Kammermusikwerke<br />

Kullervo, Symphonie für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Op. 7 (1892)<br />

En Saga, Symphonische Dichtung op. 9 (1892)<br />

Karelia <strong>Suite</strong>, <strong>Suite</strong> für Orchester op. 11 (1893)<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> op. 22 (1896)<br />

Finlandia, Sinfonische Dichtung für Orchester op. 26 (1899)<br />

Valse Triste aus Kuolema für Orchester op. 44 (1904)<br />

<br />

<br />

Violinkonzert d-moll op. 47 (1903/1905), UA: 1905 Berlin, Dirigent: Richard Strauss<br />

Außerdem viele Lieder und Klavierstücke<br />

1. Sinfonie in e-Moll, op. 39 .<br />

2. Sinfonie in D-Dur, op. 43.<br />

3. Sinfonie in C-Dur, op. 52<br />

4. Sinfonie in a-Moll, op. 63.<br />

5. Sinfonie in Es-Dur, op. 82.<br />

6. Sinfonie in d-Moll, op. 104<br />

7. Sinfonie in C-Dur, op. 105


6<br />

<br />

8. Sinfonie (angeblich 1929 vollendet und vernichtet)<br />

Kurz notiert (vgl. 1 )<br />

<br />

<br />

<br />

Die finnische Metal-Band Amorphis veröffentlichte mehrere erfolgreiche Alben,<br />

deren Texte auf dem Kalevala beruhen: Tales from the Thousand Lakes (1994), Eclipse<br />

(2006), worin der Kullervo-Zyklus vertont wird, Silent Waters (2007), das den ersten<br />

<strong>Lemminkäinen</strong>-Zyklus erzählt, Skyforger (2009), sowie The Beginning of Times (2011).<br />

Ebenfalls beschäftigen sich die finnischen Folk Metal-Bands Ensiferum und Turisas<br />

mit diesem Thema.<br />

„Jade-Krieger“ ist eine 2008 erschienene Produktion, die auf der Mythologie des<br />

Kalevala aufbaut.<br />

Der amerikanische Comiczeichner Don Rosa veröffentlichte 1999 den Donald-Duck-<br />

Comic The Quest for Kalevala (Die Jagd nach der Goldmühle), in dem Dagobert Duck<br />

versucht, den Sampo <strong>zu</strong> finden und dabei zahlreichen Figuren des Kalevala (u.a.<br />

Väinämöinen und Louhi) begegnet.<br />

Kalevala, das finnische Nationalepos<br />

Die Kalevala ist ein Symbol der nationalen Identität Finnlands. Der Titel ist abgeleitet von<br />

Kaleva, dem Namen des Urvaters des besungenen Helden, und bedeutet so viel wie „das Land<br />

Kalevas“. Der Standardtext des Kalevala besteht aus 22.795 Versen, die in fünfzig Gesängen (Runos)<br />

vorgestellt werden. Sie geht <strong>zu</strong>rück auf alte Mythen und Sagen, die mündlich überliefert<br />

wurden und bereits vor 2500 bis 3000 Jahren entstand. Die Verse wurden nach bestimmten, recht<br />

einfachen Melodien gesungen, teilweise begleitet von einer Kantele. Im Jahr 1835 wurden die<br />

Gesänge der Kalevala durch Elias Lönnrot gesammelt und in einen erzählerischen<br />

Gesamt<strong>zu</strong>sammenhang gebracht.<br />

Mit der Kalevala traf Lönnrot auf das Bedürfnis vieler Finnen nach einer eigenständigen<br />

nationalen Identität gegenüber der vor allem in den Städten vorherrschenden schwedischen<br />

Sprache und Kultur. Es entstand die Bewegung des Karelianismus (Karelien ist eine Region in<br />

Nordfinnland, in der die Geschichten der Kalevala ihren Ursprung haben), und die Kalevala<br />

wurde im Literaturunterricht der finnischen Gymnasien neben Homer und Strindberg<br />

unterrichtet. Die Helden der Kalevala entstammen <strong>zu</strong>meist dem einfachen Volk: der alte<br />

Sänger Väinämöinen, der Schmied Ilmarinen, der Hirte Joukahainen und der Abenteurer<br />

<strong>Lemminkäinen</strong>, die Herrscherin des Nordlandes Louhi.


7<br />

Die <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> op. 22<br />

UA: 13. April 1896 in Helsinki<br />

Beset<strong>zu</strong>ng: 2 Picc. Bzw. Fl., 2 Ob., 2 Kl., 2 Fg., 4 Hr., 3 Tr., 3 Pos., Schl., Str.<br />

Nach einem nicht <strong>zu</strong> Ende geführten Versuch, die Geschichten der Kalevala in einer Oper Die<br />

Erschaffung des Bootes <strong>zu</strong> gestalten, ließ sich Sibelius ab 1893 <strong>zu</strong> einer <strong>Suite</strong> um die<br />

Abenteuer des <strong>Lemminkäinen</strong> anregen. Es handelt sich bei diesen vier Tondichtungen nicht<br />

um Programmmusik, sondern eher um eine Darstellung der allgemeinen Stimmungen der<br />

Erzählung. Die Uraufführung der <strong>Suite</strong> fand 1896 in Helsinki statt. Einzelne Sätze wurden<br />

später mehrfach umgearbeitet; in seiner endgültigen Fassung kam das Werk 1942 bei<br />

Breitkopf & Härtel, Leipzig heraus.<br />

Im 1. Satz Lemmingkäinen und die Mädchen auf Saari wird der Abenteurer und Frauenheld<br />

Lemmingkäinen beschrieben, der mit seinem Boot <strong>zu</strong> der Insel Saari segelt, wo alle Männer<br />

fort sind. Er erlebt einige amouröse Abenteuer mit verschiedenen Mädchen und wirbt<br />

besonders um die schöne Kyllikki, bevor er vor den <strong>zu</strong>rückkehrenden, rachsüchtigen<br />

Männern <strong>zu</strong>r Flucht gezwungen wird. Kyllikki wird von <strong>Lemminkäinen</strong> entführt.<br />

Der stimmungsvolle 2. Satz ist dem Schwan von Tuonela gewidmet. Tuonela ist in der<br />

finnischen Mythologie das Land der Toten, das vom Gotte der Toten, Tuoni, beherrscht wird.<br />

Das Totenreich wird begrenzt von einem breiten Fluss mit schwarzem Wasser, auf dem ein<br />

Schwan seine Kreise zieht. Mit seinem Gesang lockt er die Seelen der Verstorbenen an. Der<br />

sonore Klang des Englischhorns charakterisiert den Gesang des Schwans.<br />

Im 3. Satz <strong>Lemminkäinen</strong> in Tuonela wird die schauerliche Atmosphäre der Unterwelt<br />

geschildert. <strong>Lemminkäinen</strong>, der Kyllikki verstoßen hat, nachdem sie gegen seinen Willen <strong>zu</strong>m<br />

Tanz gegangen war, hat um die schöne Tochter der Nordlandherrscherin Louhi geworben.<br />

Luohi will sie ihm geben, wenn er drei Prüfungen besteht. Es gelingt <strong>Lemminkäinen</strong>, das<br />

Rentier und das feuerschnaubende Ross des Teufels Hiisi <strong>zu</strong> zähmen. Doch die dritte<br />

Prüfung, die Tötung des Schwanes von Tuonela, gelingt ihm nicht. <strong>Lemminkäinen</strong> wird aus<br />

dem Hinterhalt durch einen Hirten ermordet. Seine Leiche wird in Stücke geschlagen und in<br />

den Fluss geworfen. <strong>Lemminkäinen</strong>s zauberkundige Mutter erfährt vom Tod ihres Sohnes<br />

dadurch, dass aus seinem Kamm Blut fließt. Mit einem großen eisernen Rechen fischt sie die<br />

Leichenteile aus dem Fluss und erweckt ihren Sohn wieder <strong>zu</strong>m Leben.<br />

Den Abschluss des Zyklus bildet der 4. Satz <strong>Lemminkäinen</strong> zieht heimwärts. Im Gegensatz <strong>zu</strong>


8<br />

den beiden Mittelsätzen ist die Musik dieses Satzes lebhaft und feurig. <strong>Lemminkäinen</strong> ist des<br />

Kämpfens müde. Aus seinen Sorgen konstruiert er schwarze Pferde, aus schweren Tagen<br />

gestaltet er die Zügel, aus geheimem Kummer die Sättel. So reitet er in atemlosem Galopp<br />

heim <strong>zu</strong> seiner alten Mutter. Mit einer fast durchgehenden Sechzehntelbewegung wird die<br />

Ruhelosigkeit des Helden symbolisiert, der schließlich in einem triumphalen Finale die<br />

Heimat erreicht.<br />

Die <strong>Lemminkäinen</strong>-Sage und das Schema der Heldenreise<br />

Im Jahr 1953 veröffentlichte der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell ein Werk<br />

mit dem Titel „Der Heros in tausend Gestalten“. Er untersuchte darin Mythen, Märchen und<br />

Sagen aus aller Welt, auch die Bibel und den Koran, und stellte fest, dass alle diese<br />

Erzählungen einem gewissen Grundmuster folgen: Ein Held, männlich oder weiblich, begibt<br />

sich auf die Reise, und – so verschieden die Helden und Heldinnen sind, sie erleben im<br />

Grunde die gleiche Geschichte:<br />

Der Heros verlässt die Welt des gemeinen Tages und sucht einen Bereich übernatürlicher<br />

Wunder auf, besteht dort gegen fabelartige Mächte und erringt einen entscheidenden Sieg,<br />

dann kehrt er mit der Kraft, seine Mitmenschen mit Segnungen <strong>zu</strong> versehen, von seiner<br />

geheimnisvollen Fahrt <strong>zu</strong>rück. (Campbell 1978, S. 36)<br />

Campbell gliedert die Fahrt des Helden in drei Phasen:<br />

Der Weg, den die mythische Abenteuerfahrt des Helden normalerweise beschreibt, folgt, in<br />

vergrößertem Maßstab, der Formel (…) Trennung – Initiation – Rückkehr, eine Formel, die der<br />

einheitliche Kern des Monomythos genannt werden kann. (Campbell 1978, S. 36)<br />

Es liegt auf der Hand, dass die <strong>Lemminkäinen</strong>-Sage - Aufbruch, Abenteuer auf der Insel Saari,<br />

Abstieg in das Totenreich, drei Prüfungen, gewaltsamer Tod, Wiedererweckung <strong>zu</strong>m Leben,<br />

Rückkehr und Ankunft in der Heimat – dem Schema der Heldenreise in wesentlichen<br />

Aspekten entspricht. Mit dem Abstieg des <strong>Lemminkäinen</strong> in die Unterwelt und seinem<br />

gewaltsamen Tod weist sie überdies Ähnlichkeiten mit einigen großen mythologischen<br />

Erzählungen, etwa mit dem ägyptischen Osiris-, dem griechischen Orpheus- Mythos und<br />

nicht <strong>zu</strong>letzt mit der Jesusgeschichte auf.<br />

Einzelheiten <strong>zu</strong> den Erlebnissen <strong>Lemminkäinen</strong>s können in der deutschen Ausgabe der<br />

Kalevala, Gesänge 8 (S. 89ff) und 9 (S. 97ff.) nachgelesen werden.


9<br />

II. Unterrichtshinweise<br />

Vorbereitung<br />

Fantasiereise (Mat 1, geeignet für Kinder vom 1. bis 7. Schj., <strong>MB</strong> 1, <strong>MB</strong> 2)<br />

Die SuS nehmen eine entspannte Sitzhaltung ein und schließen die Augen. Die Lehrperson<br />

führt sie mit einer Fantasie in den Norden Finnlands, in das Land der großen Wälder, in die<br />

Mythen Kareliens.<br />

Bewegung im Raum <strong>zu</strong> Musikausschnitten „Oberwelt – Unterwelt“ (<strong>MB</strong> 3):<br />

Die Klasse wird in zwei Gruppen geteilt; alle SuS verteilen sich im Raum.<br />

Gruppe 1 bewegt sich <strong>zu</strong>r Musik des 1. Teils, während Gruppe 2 in Ausgangsposition bleibt;<br />

beim Wechsel <strong>zu</strong>r Musik des 2. Teils frieren SuS von Gruppe 1 ein, während SuS von Gruppe<br />

2 sich im Raum bewegen.<br />

Reflexion: Welche Gefühle wurden durch Musik ausgelöst? Wie sahen die Bewegungen aus?<br />

Welche Eigenschaften der Musik haben <strong>zu</strong> den unterschiedlichen Bewegungen geführt?<br />

Standbilder<br />

Die SuS bilden Dreiergruppen (Modell, Modellierer, Regisseur)und formen<br />

Standbilder <strong>zu</strong> den Begriffen „Held“, „Liebeswerben“, „Kampf“, „Niederlage“, „Heimkehr“<br />

Sie führen ihre Standbilder vor und lassen sie in einer Reihe stehen. Die SuS verbalisieren<br />

ihre Eindrücke und sammeln bekannte Heldenmythen, Märchen, Filme, in denen diese<br />

prototypischen Situationen auftauchen.<br />

Einfühlung in die Personen<br />

Arbeit mit Rollenkarten (Mat 2)<br />

Die Rollenkarten <strong>zu</strong>m <strong>Lemminkäinen</strong>-Mythos werden in der Anzahl der SuS mehrfach<br />

ausgedruckt und verteilt. Die SuS lesen die Rollenkarte jeweils halblaut durch und bewegen<br />

sich dabei im Raum; sie verwandeln das „Du“ in ein „Ich“; sie entwickeln eine <strong>zu</strong>r Rolle<br />

passende Geh- bzw. Stehhaltung.<br />

Anschließend finden sich die SuS mit gleichen Rollen in Kleingruppen <strong>zu</strong>sammen; sie stellen<br />

jeweils ihre Gehhaltung und Stehhaltung vor und überlegen dann gemeinsam, welche<br />

Haltung als besonders passend empfunden wurde. Die Kleingruppen führen sich gegenseitig<br />

ihre Rollen vor.<br />

Soziogramm


10<br />

Der/die Spielleiter/in ruft <strong>Lemminkäinen</strong> und nacheinander die weiteren Personen auf die<br />

<strong>zu</strong>vor abgegrenzte Spielfläche, die sich <strong>zu</strong> einem Soziogramm um <strong>Lemminkäinen</strong> aufstellen.<br />

Anschließend befragt er/sie die Personen nach ihren Beziehungen und Handlungsmotiven,<br />

z.B:<br />

„<strong>Lemminkäinen</strong>, warum suchst du dauernd neue erotische Abenteuer?“<br />

„Kyllikki, wie würdest du dich selbst charakterisieren?“<br />

„Hirte, warum willst du Lemmingkäinen umbringen?“<br />

„Louhi, warum verlangst du so schwierige Prüfungen von den Bewerbern deiner Tochter?“<br />

Vorschläge <strong>zu</strong> den einzelnen Sätzen<br />

1. Satz: <strong>Lemminkäinen</strong> und die Mädchen auf Saari<br />

Szenisches Spiel: Flirtsituationen (<strong>MB</strong> 4)<br />

Stehkreis, Person 1 geht <strong>zu</strong>r Musik im Kreis, bleibt bei Person 2 stehen, Person<br />

1 macht eine Flirtgeste, die von Person 2 imitiert wird; Pers 2 geht im Kreis,<br />

bleibt bei Person 3 stehen und macht eine Flirtgeste… usw.<br />

Szenisches Spiel: Rempelei <strong>Lemminkäinen</strong> und Männer von Saari (<strong>MB</strong> 5)<br />

Je 2 Personen tun sich <strong>zu</strong>m „Schattenboxen“ <strong>zu</strong>sammen: Sie „kämpfen“ mit<br />

verlangsamten Bewegungen, jeweils abwechselnd, ohne Berührung, immer<br />

im Wechsel Aktion – Reaktion, Steigerung der Intensität, bis einer von beiden<br />

aufgibt<br />

2. Satz: Der Schwan von Tuonela<br />

<br />

Einfühlung: Am schwarzen Fluss von Tuonela<br />

(<strong>MB</strong> 6)<br />

Impuls des Spielleiters: Stellt euch vor, Ihr befindet euch an einem breiten schwarzen<br />

Fluss, der die Welt der Lebenden von der Welt der Toten trennt. Auf dem Wasser<br />

schwimmt ein Schwan, der die Geister der Verstorbenen anzieht und in das Reich der<br />

Toten führt.<br />

Gruppe 1: Setzt euch längs im Raum verteilt auf den Boden und bewegt langsam mit<br />

dunklen Tüchern das Wasser des Flusses.<br />

Schwan: Du siehst die Geister der Verstorbenen und führst sie über den Fluss in das<br />

Totenreich.<br />

Gruppe 2: Ihr seid die Geister der Menschen, die gestorben sind. Ihr befindet euch


11<br />

auf der diesseitigen Seite des Flusses und folgt dem Schwan einer nach dem anderen<br />

über den Fluss. Er führt euch in das Totenreich.<br />

Bildbetrachtung (Mat 3) und Musikhören (<strong>MB</strong> 6)<br />

Arnold Böcklin: Toteninsel, Urfassung von 1880<br />

SuS sprechen über die Eindrücke, die das Bild bei ihnen hervorruft.<br />

Anhören des Satzanfangs<br />

Die Lehrperson erzählt über den singenden Schwan von Tuonela.<br />

Anschließend wird der 2. Satz ganz angehört.<br />

<br />

Analyse: Der Schwan von Tuonela (Mat 4 und Musik des 2. Satzes)<br />

geeignet für notenkundige SuS etwa ab Kl. 9<br />

3. Satz: <strong>Lemminkäinen</strong> in Tuonela<br />

Einfühlung: Im Schattenreich (<strong>MB</strong> 7, Anfang 3. Satz)<br />

Zwei Gruppen, G1 Blindgänger, G 2 Geister mit Tüchern: Alle stellen sich im<br />

Raum auf, die Personen der G 1 schließen die Augen und bewegen sich<br />

langsam tastend durch den Raum; die Personen der G 2 bewegen ihre Tücher,<br />

so dass ihre Anwesenheit spürbar bzw. ertastbar ist. Anschließend<br />

Rollentausch.<br />

Musizieren: „Blutzauber“ (Mat 5, <strong>MB</strong> 8, 3. Satz ab T 186)<br />

Magie durch Wiederholung: vereinfachtes Arrangement <strong>zu</strong>m<br />

Klassenmusizieren; wenn die Stimmen erarbeitet sind, kann der Teil zwischen<br />

den Wiederholungszeichen beliebig oft wiederholt werden, da<strong>zu</strong> können<br />

weitere Stimmen mit dem Tonmaterial von A-Moll improvisiert werden. Das<br />

Arrangement kann nach Absprache ähnlich ausklingen wie es aufgebaut<br />

wurde.<br />

Szenisches Spiel: <strong>Lemminkäinen</strong> erwacht <strong>zu</strong>m Leben (<strong>MB</strong> 9, 3. Satz ab T<br />

277ff)<br />

Personen im Raum in der Hocke kauernd, werden durch die Musik (magischer<br />

Rechen der Mutter) in Bewegung gebracht, erst langsam, dann schneller,<br />

immer mehr auf gemeinsames Zentrum <strong>zu</strong>bewegen, bis alle auf kleinsten<br />

Raum beeinander stehen; gegenseitig an Händen oder Schultern fassen und<br />

ganz allmählich eine gemeinsame Bewegung finden.


12<br />

4. Satz: <strong>Lemminkäinen</strong>s Heimkehr<br />

Musikhören und ein Filmdrehbuch skizzieren (<strong>MB</strong> 10 und <strong>MB</strong> 11)<br />

Anhören der beiden Musikausschnitte; dabei notieren die SuS ihre Assoziationen als<br />

Grundlage für ein fiktives Filmdrehbuch. Nach zweimaligem Hören vergleichen sie<br />

ihre Aufzeichnungen und überlegen, welche musikalischen Gestaltungsmittel Anlass<br />

<strong>zu</strong> welchen Assoziationen gegeben haben könnten. Abschließend Hören des ganzen<br />

Satzes.<br />

Ausfühlung<br />

Die SuS legen ihre Rollenkarten in die Mitte, räumen die Requisiten fort und bauen<br />

die Spielfläche <strong>zu</strong>rück als Klassenraum.<br />

Abschlussreflexion<br />

<br />

<br />

Blitzlicht<br />

In einem Blitzlicht äußern sich die SuS <strong>zu</strong> den Erfahrungen, die sie in der<br />

Unterrichtsreihe mit sich selbst, den anderen SuS und der <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong><br />

gemacht haben.<br />

Musikhistorische Zusammenhänge herstellen<br />

Die Lerngruppe stellt die <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> in den musikhistorischen<br />

Zusammenhang der Sinfonischen Dichtung, der Bestrebungen <strong>zu</strong>r Ausbildung<br />

nationaler Musikidiome im 19. Jahrhundert.<br />

Das Schema der Heldenreise (Mat 6)<br />

Das Schema der Heldenreise nach J. Campbell mit der Grafik von M. Krützen<br />

wird vorgestellt und <strong>zu</strong>r <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> in Beziehung gesetzt.


13<br />

III. Unterrichtsmaterialien (<strong>MB</strong> und Mat)<br />

Musikbeispiele (<strong>MB</strong>)<br />

Jean Sibelius: Ausschnitte aus der <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> (Länge insgesamt 16‘5‘‘;<br />

die Überschriften stammen nicht von Sibelius; sie sind frei nach der <strong>Lemminkäinen</strong>-<br />

Sage assoziiert; M. F.)<br />

Die Weite Finnlands<br />

<strong>Lemminkäinen</strong><br />

Flirt<br />

Liebeswerben<br />

Rempelei<br />

Schwan von Tuonela<br />

Unterwelt<br />

Kampf und Tod<br />

Totenklage und Blutzauber<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> erwacht <strong>zu</strong>m Leben<br />

<strong>Lemminkäinen</strong> reitet heimwärts<br />

Ankunft und Jubel<br />

1. Satz<br />

2. Satz<br />

3. Satz<br />

4. Satz<br />

<strong>MB</strong> 1: Die Weite Finnlands<br />

<strong>MB</strong> 2: Der Schwan von Tuonela<br />

<strong>MB</strong> 3: Oberwelt (<strong>Lemminkäinen</strong>) - Unterwelt<br />

<strong>MB</strong> 4: Flirt<br />

<strong>MB</strong> 5: Rempelei<br />

<strong>MB</strong> 6: Der Schwan von Tuonela = <strong>MB</strong> 2<br />

<strong>MB</strong> 7: Unterwelt<br />

<strong>MB</strong> 8: Totenklage und Blutzauber<br />

<strong>MB</strong> 9: <strong>Lemminkäinen</strong> erwacht <strong>zu</strong>m Leben<br />

<strong>MB</strong> 10: <strong>Lemminkäinen</strong> reitet heimwärts<br />

<strong>MB</strong> 11: Ankunft und Jubel


14<br />

Materialien (Mat)<br />

Mat 1: Phantasiereise ins Land der tausend Seen<br />

Nehmt eine bequeme Stellung ein und schließt die Augen.<br />

Nehmen wir einmal an, ihr wüsstet so rein gar nichts über Finnland und wüsstet<br />

vielleicht nicht einmal, dass dieses Land ganz oben im Norden Europas läge, gleich rechts<br />

neben Schweden, im Norden nur durch einen schmalen Streifen Norwegen vom Meer<br />

getrennt, im Süden erst die Ostsee, dahinter dann den kleinen Nachbarn Estland hat und<br />

rechts vom großen Brüderchen Russland beobachtet wird. Und jetzt nehmen wir an, ihr<br />

würdet da hinfahren, weil euer großer Bruder dort heiraten wird und alle Familienmitglieder <strong>zu</strong><br />

einer riesigen Hochzeit eingeladen sind.<br />

Ihr macht euch also auf den Weg, deine Eltern, deine jüngere Schwester und du. Ihr fahrt,<br />

und fahrt, und fahrt, und dann – du warst irgendwann eingeschlafen und weißt gar nicht so<br />

recht wie das passiert ist – seid ihr in Rostock an der Ostsee angekommen. Ihr steht ihr vor eurer<br />

Fähre, die euch nach Helsinki bringen soll – einem Ozeanriesen, einem solch großen Schiff, wie<br />

du es noch nie <strong>zu</strong>vor gesehen hast. Mit einem Schlag bist du hellwach, und als ihr schließlich<br />

drankommt und in den riesigen Bauch des Schiffes fahren dürft, bist du vor Aufregung kaum<br />

noch <strong>zu</strong> bremsen. Es kann gar nicht schnell genug gehen, bis du endlich aufs Oberdeck <strong>zu</strong><br />

kommen, um aufs offene Meer hinaus<strong>zu</strong>schauen wenn ihr losfahrt. Finnland, wir kommen!!<br />

Wenig später bist du auf offener See, du spürst, wie dir die frische salzige Luft eisig<br />

um die Ohren pfeift, spürst, wie die Sonne dein Gesicht ein wenig wärmt, hörst den Möwen<br />

<strong>zu</strong>, wie sie um euch herumsausen und dabei kreischen, siehst dem Farben- und Formenspiel<br />

der tanzenden Wellen <strong>zu</strong> und stellst dir vor, wie gleich ein Buckelwal oder ein Delphin aus<br />

der rauschenden weißen Gischt herausspringen müsste. So stehst du da, lässt die anderen<br />

schon mal <strong>zu</strong>rück in die Kabine gehen und blickst weiter aufs Meer hinaus, immer weiter auf<br />

der Suche nach etwas, was sich bewegt.<br />

Immer wieder kehrst du aufs das Aussichtsdeck <strong>zu</strong>rück, angezogen von der Schönheit<br />

und Wildheit der Natur, von der Anziehungskraft dieser Wüste aus Wasser. Der Leute<br />

werden am Abend immer weniger – die meisten sitzen drinnen im Warmen und langweilen<br />

sich. Neben dir sitzt jetzt nur noch eine alte Frau, der es ebenso viel Spaß <strong>zu</strong> machen scheint,<br />

einfach da<strong>zu</strong>sitzen und dem Meer <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schauen. Sie bietet dir Schokolade aus Finnland an


15<br />

und du merkst gleich, dass sie ein richtiges finnisches Großmütterchen sein muss. Sie spricht<br />

deutsch und erzählt dir, dass sie lange Zeit in Hamburg gelebt hat, um dort <strong>zu</strong> arbeiten. Jetzt<br />

aber wohnt sie wieder in Kemijärvi, ganz oben in Finnland, was dann eigentlich schon<br />

Lappland sei. Du sagst, von Lappland wüsstest du eigentlich nur, dass dort in Kinofilmen der<br />

Weihnachtsmann wohne, dass es dort kalt sei und viele Rentiere gebe. Weil nun das<br />

Großmütterchen merkt, dass du überhaupt keine Ahnung von Finnland hast, fängt sie an,<br />

von ihrer Heimat <strong>zu</strong> erzählen.<br />

Sie erzählt dir erst einmal davon, wie die Häuser dort aussehen, nämlich ganz anders<br />

als in Deutschland. Fast alle sind aus Holz gebaut – denn Holz gibt es wirklich genug in<br />

Finnland. Selbst die großen Häuser, die Wohnblocks sind hier aus Holz. Oft seien sie auch<br />

bunt angemalt, was viel schöner sei als die deutschen Wohnblocks. Dann erzählt sie dir von den<br />

vielen Seen, denn Finnland hat so viele Seen, dass es eher Wasserland oder Seenland heißen<br />

sollte. Sie erzählt von den Mooren und den Sümpfen um die Seen herum, und dass man sich<br />

dort ganz schön verirren könne, wenn man nicht aufpasse. Auch davon, wie man sich in den<br />

riesigen Wäldern verirren könne, besonders, wenn Nebel von den Seen langsam in den Wald<br />

hineinkriecht und man nicht mehr weiß, wo oben und unten, und links und rechts ist. Sie<br />

erzählt von ihrer Heimat weiter im Norden, den Fjells, was so viel wie Gebirge bedeutet,<br />

karges Gebirge mit vielen Felsen und wenig Bäumen. Sie berichtet von den vielen Tierarten,<br />

die es vor allem in den nördlicheren Gebieten noch gebe, weil dort nur wenige Menschen<br />

wohnen. Da gibt es immer noch Bären, Polarfüchse und Wölfe, es gibt Robben, Elche und<br />

klar, natürlich auch Rentiere. Es gibt Steinadler, Seeadler, Moorschneehühner und<br />

Singschwäne. Sie erzählt von den langen, schwarzen Winternächten und davon, dass die<br />

Sonne 51 Tage lang nicht aufgeht. Dann geht man nur noch vor die Haustüre, wenn es<br />

unbedingt sein muss.<br />

Musik Ausschnitt 1: Die Weite Finnlands (1. Satz Anfang)<br />

Das ist die dann die beste Zeit für Geschichten, am liebsten Märchen aus der ganz<br />

alten Zeit, Erzählungen aus der „Kalevala“. Sie handeln von Louhi, der mächtigen und<br />

dunklen Herrscherin des Nordlandes Pohjola; manche sagen von ihr, sie sei eine grausame<br />

Hexe und der dunklen Magie mächtig. Auch hat sie Tochter, deren Schönheit und Anmut in<br />

allen Nordländern bekannt ist. Sie erzählt vom Schamanen und Magier Väinämöinen, der<br />

730 Jahre lang im Bauch seiner Mutter war, bevor er geboren wurde und dann von Beginn an<br />

weise und schlau. Der große und mächtige Väinämöinen hatte langes, wehendes weißes


16<br />

Haar und eine magische Stimme, mit welcher er singend zaubern konnte.<br />

Die Frau erzählt auch vom jungen Krieger <strong>Lemminkäinen</strong>, einem strahlenden Kämpfer<br />

mit Zauberkräften, einem, der so schön und mutig war, dass die Frauen ihm <strong>zu</strong> Füßen lagen –<br />

wovon er Gebrauch <strong>zu</strong> machen wusste: Hals über Kopf stürzte er sich von einem<br />

Liebesabenteuer ins nächste. Das brachte ihn in manche Schwierigkeiten, und mehr als einmal war<br />

er in Schlägereien mit seinen Konkurrenten verwickelt. Es geht die Sage, dass er einmal sogar im<br />

Kampf getötet und, in Einzelteile zerstückelt, in einen Fluss geworfen wurde. Doch seine Mutter<br />

konnte die Teile mit einem magischen Rechen wieder herausfischen und durch einen Zauberspruch<br />

wieder <strong>zu</strong>m Leben erwecken.<br />

Es gab auch den Schmied Ilmarinen, der im Auftrag Gottes die Sterne und den Mond<br />

schmiedete, um damit die Nacht <strong>zu</strong> erhellen. Er schmiedete auch den magischen Sampo,<br />

einen Schatz, der seinen Eigentümer unendlich reich und mächtig machen soll – und so<br />

stritten sich natürlich alle möglichen Krieger, Magier und Zauberinnen erbittert darum.<br />

Die alte Frau erzählt, dass früher Magie überhaupt nichts Außergewöhnliches war,<br />

und davon, wie beinahe jeder Jäger und Waldläufer einige Zaubersprüche kannte, wie auch<br />

Tiere sprechen konnten und gute Freunde der Menschen waren.<br />

So erzählt die alte Frau, und die Stunden vergehen bis du merkst, dass es langsam<br />

Zeit wird, in die Koje <strong>zu</strong> gehen. Das leichte Schaukeln der Fähre schickt dich leise in den<br />

Schlaf. In deinen Träumen fühlst du dich selbst in das magische Reich der Kalevala <strong>zu</strong>rückversetzt.<br />

Du wanderst durch Wälder mit riesigen knorrigen Bäumen, deren Äste bis auf den Boden reichen.<br />

Der Nebel hüllt die Wälder in ein weiß-graues Kleid. Zwischen den Bäumen huschen Schatten<br />

durch das schwache, fahle Licht. Du hörst Vogelstimmen und das Knurren von Wölfen. Das<br />

Knacken im Unterholz, wenn die Rentiere ihr Futter suchen. Die Tiere sprechen alle eine<br />

eigene Sprache, du kannst sie trotzdem verstehen. Von ihnen erfährst du die Geheimnisse<br />

des Waldes. Du siehst dich um und erblickst einen Fluss mit dunklem, fast schwarzem<br />

Wasser.<br />

Musik Ausschnitt 6: Der Schwan von Tuonela (2. Satz Anfang)<br />

Du erblickst ein Boot, das von einem großen, weißen Schwan gezogen wird. Er singt<br />

fremde, wundersame Melodien, die von den Felsen am Fluss widerhallen. Der Schwan nimmt dich<br />

mit auf seinen Weg, vorbei an hohen moosbewachsenen Felsen, in denen Fledermäuse<br />

hausen. Ihr gleitet um einen Felsvorsprung und alles ist in ein mystisches grünes Licht


17<br />

getaucht. Du schaust in den Himmel und erblickst die Polarlichter, die wie eine große Straße<br />

am Himmel liegen und sich im schwarzen Wasser spiegeln.<br />

Als du aufwachst hörst schon die Möwen die um das Schiff fliegen und die Küste<br />

Finnlands ankündigen. Du öffnest langsam die Augen, gähnst und streckst dich und du freust<br />

dich auf die Abenteuer, die in diesem magischen Land vor dir liegen.<br />

MAT 2: Rollenkarten<br />

<strong>Lemminkäinen</strong><br />

Dein Name ist <strong>Lemminkäinen</strong>, du kommst aus dem Norden Finnland. Du bist ein junger, stolzer<br />

Mann, und du bist mit Zauberkräften begabt. Deine Abenteuerlust führt dich an viele Orte. Deine<br />

Mutter hat dich alleine aufgezogen und liebt dich sehr. Auch sie besitzt magische Kräfte. Bei den<br />

Frauen bist du sehr beliebt und du hast immer wieder neue Liebschaften. Für die Frau deiner<br />

Träume würdest du dich in jedes Abenteuer stürzen. Dass es dabei oft Konflikte mit anderen<br />

Männern gibt, stört dich nicht – im Gegenteil, denn meistens bist du der Gewinner.<br />

Kyllikki<br />

Du bist Kyllikki, eine junge und attraktive Frau. Auf der Insel Saari, auf der du lebst, sind alle Frauen<br />

neidisch auf dich. Du träumst davon, bald die große Liebe <strong>zu</strong> finden. In <strong>Lemminkäinen</strong> siehst du den<br />

Mann deines Lebens. Darum lässt du es <strong>zu</strong>, dass er dich einfach in sein Boot zieht, als er plötzlich<br />

von der Insel fliehen muss. Du hast einen starken Charakter und meistens tust du das, worauf du<br />

Lust hast. Auch von <strong>Lemminkäinen</strong> lässt du dir nicht verbieten, <strong>zu</strong>m Dorftanz <strong>zu</strong> gehen, selbst wenn<br />

es Streit gibt.<br />

Hirte<br />

Du bist ein junger Mann; du bist auf einem Bauernhof aufgewachsen und lebst mit deinen Schafen<br />

im Nordland. Sie folgen dir blind, weil du ihre Sprache beherrschst. Menschen sind dir im Vergleich<br />

<strong>zu</strong> deinen Schafen nicht so wichtig und du fühlst dich in feiner Gesellschaft oft unbehaglich. Dein<br />

Leben ist von harter Arbeit geprägt. Auch <strong>Lemminkäinen</strong> verbrachte kurze Zeit bei dir und deiner<br />

Familie und brach deiner Schwester das Herz. Deshalb möchtest du Rache an ihm nehmen und<br />

verfolgst ihn.


18<br />

<strong>Lemminkäinen</strong>s Mutter<br />

Du bist die Mutter von <strong>Lemminkäinen</strong>. Da dein Mann gestorben ist, kurz nachdem dein Sohn<br />

geboren wurde, hast du ihn alleine aufgezogen. Du liebst <strong>Lemminkäinen</strong> sehr und hast versucht, ihn<br />

<strong>zu</strong> einem tüchtigen Mann <strong>zu</strong> erziehen. Du weißt, dass er ein Abenteurer und Frauenheld geworden<br />

ist, aber du vertraust darauf, dass er den rechten Weg noch finden wird. Mit geheimen Fäden bist<br />

du mit ihm verbunden, auch wenn er weit weg von dir ist. Durch einen blutigen Kamm erfährst du<br />

von seiner Ermordung. Dank deiner Zauberkräfte kannst du ihn wieder <strong>zu</strong>m Leben erwecken.<br />

Schwan:<br />

Du bist der Schwan von Tuonela und lebst auf dem schwarzen Fluss. Du bist die Verbindung<br />

zwischen dem Diesseits und der Unterwelt. Deine Aufgabe ist es, die Seelen der Toten an<strong>zu</strong>locken<br />

und sie in die Unterwelt <strong>zu</strong> führen. Besonders stolz bist du auf dein strahlend weißes Gefieder, weil<br />

es auf dem Schwarzen Fluss besonders gut <strong>zu</strong>r Geltung kommt. Du bist freundlich <strong>zu</strong> den Menschen<br />

und den Geistern der Verstorbenen, doch wenn dir jemand schaden will, kannst du dich mit deinen<br />

starken Flügeln gut <strong>zu</strong>r Wehr setzen.<br />

Tochter der Nordlandherrscherin<br />

Du bist 19 Jahre alt und die Tochter der Nordlandherrscherin. Du siehst wunderschön aus und hast<br />

viele Verehrer. Deine Mutter ist mächtig und gilt als Zauberin, sogar als Hexe. Ein junger Mann<br />

namens <strong>Lemminkäinen</strong> hat um deine Hand angehalten, daraufhin hat deine Mutter ihm drei<br />

Prüfungen gestellt. Der junge Mann scheint richtig mutig <strong>zu</strong> sein und vor nichts <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>schrecken.<br />

Louhi - Herrscherin über das Nordland<br />

Du bist eine mächtige Frau und beherrschst das Nordland. Wegen deiner magischen Kräfte halten<br />

viele dich für eine Hexe. Du kannst dich in andere Gestalten verwandeln, <strong>zu</strong>m Beispiel in einen<br />

gewaltigen Riesenadler. Schon viele Männer haben um deine schöne Tochter geworben, jedoch<br />

vergeblich. Denn du stellst ihnen fast unlösbare Aufgaben. Auch der Draufgänger <strong>Lemminkäinen</strong><br />

möchte deine Tochter <strong>zu</strong>r Frau haben. Du wirst ihm besonders schwierige Prüfungen auferlegen.


19<br />

Mat 3: Arnold Böcklin, Die Toteninsel<br />

Mat 4: Analyse - Der Schwan von Tuonela<br />

Der Gedanke an den Tod beschäftigte Jean Sibelius immer wieder in seinem Leben. Bereits am 29.<br />

Oktober 1891 fragte er seinen Arzt, wie lange er wohl noch <strong>zu</strong> leben habe, worauf dieser ihm ohne<br />

Zögern die Zahl „sechzig“ nannte. Die Eltern von Sibelius waren schon recht früh verstorben, seine<br />

Mutter mit sechsundfünfzig, sein Vater mit siebenundvierzig Jahren; auch die Großeltern und<br />

Geschwister hatten kein langes Leben. Sibelius ahnte damals nicht, dass er einer der ältesten<br />

Komponisten seiner Zeit werden sollte: Er starb am 20. September 1957 im Alter von 92 Jahren.<br />

Todesmotive ziehen sich durch das kompositorische Werk von Sibelius, so etwa in Valse triste (1904),<br />

Finlandia(1899/1900) und Tapiola(1926). In der <strong>Lemminkäinen</strong> <strong>Suite</strong> nimmt die Darstellung der<br />

Todesatmosphäre etwa die Hälfte des Werkes ein mit den beiden mittleren Sätzen Der Schwan von<br />

Tuonela und <strong>Lemminkäinen</strong> in Tuonela.<br />

Der Schwan von Tuonela entstand in seiner heutigen Fassung im Jahr 1900. Der folgende Aus<strong>zu</strong>g aus<br />

Tomi Mäkeläs Monografie“ Jean Sibelius und seine Zeit“ (S. 249 und 251) kann als Basis für eine<br />

Analyse verwendet werden:


M<br />

M<br />

Mat<br />

23


24<br />

Mat 5: Arrangement <strong>zu</strong>m Klassenmusizieren: „Blutzauber“ (3. Satz)<br />

Arrangement: Mechtild Fuchs


25<br />

Mat 6: Das Schema der Heldenreise<br />

Die Filmforscherin Michaela Krützen konnte in zahlreichen Analysen von Spielfilmen feststellen, dass<br />

sich das Schema der Heldenreise auch auf die Plots moderner Hollywoodfilme anwenden lässt. Dies<br />

zeigt sie ausführlich anhand des Films „Das Schweigen der Lämmer“ und anderer Filme (Krützen<br />

2006). Dabei greift sie die drei bei Campell beschriebenen Phasen auf und differenziert sie, wie das<br />

nachfolgende Schema zeigt:<br />

In: Michaela Krützen, 2004, S. 270.


26<br />

IV. Literatur<br />

Brinkmann, Rainer, o. / Kosuch, Markus / Stroh, Wolfgang Martin (2001): Methodenkatalog<br />

der szenischen Interpretation von Musiktheater. Oldershausen: Lugert.<br />

Campbell, Joseph (1978): Der Heros in tausend Gestalten. Frankfurt am Main (<strong>zu</strong>erst 1948)<br />

Kalevala. Das Nationalepos der Finnen (1998): neu bearb. von Wolfgang Steinitz, unter<br />

Mitwirkung von Christine Niemi, Wera & Klaus Küchenmeister. Rostock: Hinstorff.<br />

Kloiber, Rudolf (1967): Handbuch der Sinfonischen Dichtung. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel,<br />

S. 199ff.<br />

Krützen, Michaela (2004): Dramaturgie des Films. Wie Hollywood erzählt. Frankfurt am Main: Fischer<br />

Mäkelä, Tomi (2013): Jean Sibelius und seine Zeit. Laaber: Laaber Verlag.<br />

Tanzberger, Ernst (1992): Jean Sibelius. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden.<br />

www.wikipedia.org/kalevala<br />

Informationen <strong>zu</strong>r Vertiefung sowie interessante Bilder finden sich unter:<br />

http://www.sibelius.fi/deutsch/tekijat.htm<br />

V. Autoren, Autorinnen der <strong>Handreichung</strong><br />

Prof. Dr. Mechtild Fuchs und Studierende der PH Freiburg: Urban Dreher, Lena Feser, Sascha Guthier,<br />

Alisa Hengst, Katharina Hoffmann, Anna Sommer, Florian Waibel, Elisabeth Wind, Katrin Zaruba<br />

Pädagogische Hochschule Freiburg, Januar 2014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!