Reihe SozNat*: Mythos Wissenschaft
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mit steigendem Bildungsniveau zunehmende Einbindung auch des naturunterrichtlichen<br />
Weltbildes in ein bürgerlich-konservatives Kulturverständnis<br />
zum Ausdruck kommt.<br />
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Abb. 3: Durchschnittliche Weltbildprofile nach Schultypen<br />
49<br />
Die schon fast gesetzmäßigen Weltbildunterschiede im Schulformvergleich<br />
machen deutlich, daß die Hauptschulbücher ihrer ganzen Anlage nach ein<br />
tendenziell anderes Sozialisationsziel verfolgen als die Gymnasialbücher.<br />
Während es ersteren um die Einbindung der Schüler in eine von Technik<br />
und Produktion bestimmte Umwelt geht, verengt sich die Sozialisationsperspektive<br />
der gymnasialen Physikbücher mehr und mehr auf die <strong>Wissenschaft</strong><br />
als abstraktes gesellschaftliches Leitbild. 1m Gesamtschulbereich ist diese<br />
Verengung schon auf der Mittelstufe in einem Maße vollzogen, daß der<br />
Schülermehrheit kaum noch ein Anknüpfungspunkt an ihre gegenwärtige<br />
oder zukünftige Praxis bleibt. Wer sich hier nicht auf die gymnasiale <strong>Wissenschaft</strong>sperspektive<br />
einläßt, dem bleibt kaum eine Alternative als die des<br />
Restschülerdaseins, wird er doch zwangsläufig über kurz oder lang durch die<br />
Maschen der <strong>Wissenschaft</strong>ssozialisation und -selektion hindurchfallen.<br />
Weitere Charakteristika des physikunterrichtlichen Weltbildes<br />
Wir haben bereits festgestellt, daß der Anteil der <strong>Wissenschaft</strong>saussagen am<br />
Weltbild besonders stark von der Schulform abhängig ist. Aus Tabelle 2 geht<br />
hervor, daß sich die eigentlichen <strong>Wissenschaft</strong>sprofile dennoch nur vergleichsweise<br />
wenig voneinander unterscheiden: Ihre Abstände schwanken lediglich