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Reihe SozNat*: Mythos Wissenschaft

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Kunst oder Medizin alle Bezüge zur unmittelbaren Lebensumwelt der Schüler<br />

und ihrer Eltern, zu Arbeit und Alltag ebenso wie zu den sozialen Verhältnissen<br />

und nicht zuletzt auch zur Umwelt im Sinne des Umweltschutzes.<br />

Diese kategoriale Strukturierung des physikunterrichtlichen Weltbildes<br />

hat sich insofern bewährt, als jede zuvor unabhängig hiervon in den untersuchten<br />

Texten ausgemachte Weltbildaussage tatsächlich stets mindestens<br />

einem Weltbildbereich zugeordnet werden konnte. Wurden in einer Aussage<br />

mehrere Weltbildbereiche (etwa in Form einer Aufzählung) angesprochen,<br />

so haben wir sie im allgemeinen jedem dieser Bereiche zugeordnet, es sei<br />

denn, zwischen den beteiligten Bereichen wurde ein echter inhaltlicher Zusammenhang<br />

hergestellt. In diesem Falle ordneten wir die entsprechende<br />

Aussage, um diesen Zusammenhang für die Auswertung zu erhalten, einer<br />

sogenannten "Verbindungskategorie" zu [3]. Damit geben die Besetzungsquoten<br />

des vollständigen Kategoriensystems Auskunft also nicht nur darüber,<br />

wie häufig jeder der Weltbildbereiche im betreffenden Text für sich genommen,<br />

sondern auch in welchem Zusammenhang er mit den anderen Bereichen<br />

angesprochen wird.<br />

41<br />

Umfang und Struktur des fachspezifischen Weltbildes<br />

Nachdem damit die Vorgehensweise unserer Untersuchungen zumindest in<br />

ihren Grundzügen geklärt ist, hier nun gleich zu den wichtigsten Ergebnissen.<br />

Sie basieren auf der Durchsicht von insgesamt acht repräsentativen Physiklehrbüchern<br />

aus der ersten Hälfte der 70er Jahre [4]. Wir haben bei unserer<br />

Quellenauswahl so weit zurückgegriffen, weil die damaligen Schulbücher in<br />

der Regel noch einen deutlichen Schulformbezug erkennen lassen, der uns<br />

natürlich besonders interessiert. Dementsprechend stehen im Mittelpunkt<br />

unseres Schulbuchvergleichs je zwei repräsentative Vertreter physikalischer<br />

Hauptschul- und Gymnasiallehrbücher (Mittelstufe) jener Zeit. Für die<br />

Hauptschule sind dies die Bücher "Natur und Technik" von Schroeder u. a.,<br />

das seinerzeit unangefochten die (kaufmännische Erfolgsliste) westdeutscher<br />

(3) So wurde also etwa die Aussage "<strong>Wissenschaft</strong> und Technik unterliegen einem<br />

ständigen Fortschritt" den beiden Einzelkategorien <strong>Wissenschaft</strong> und Technik,<br />

hingegen die Feststellung "<strong>Wissenschaft</strong> und Technik fördern sich gegenseitig" der<br />

Verbindungskategorie Wisssenschaft/Technik (WT) zugeordnet. Bei der Berücksichtigung<br />

von WeltbUdbereichszusammenhängen beschränkten wir uns allerdings<br />

auf Paarverbindungen, da echte inhaltliche Verbindungen von drei und mehr Bereichen<br />

so selten vorkommen, daß der mit der Berücksichtigung entsprechender<br />

Mehrfachkategorien verbundene Auswertungsaufwand in keinem Verhältnis zu<br />

deren analytischem Stellenwert steht.<br />

(4) Im einzelnen waren dies: Brennecke/Schullter: Physik Mittelstufe und Physik<br />

Oberstufe, Braunschweig 3 1972. Dom: Physik Mittelstufe und Physik Oberstufe<br />

(Ausgabe A). Hannover '2 1972 bzw. '6 1972. Gerthllen/Kneller: Physik. Heidelberg<br />

"1971. Halberlltadt/Berghändler: Physik und Chemie für Hauptschulen.<br />

Frankfurt 2 1971. Kuhn: Physik Bd. 1 (Gesamtband). Braunschweig 1975. Schröder/Sichelschmidt/Steegler/Kelltner:<br />

Natur und Technik 2. Berlin 21971.

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