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Sehr geehrte Damen und Herren - Blutspendedienst Bern

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Trotzdem kam es zu Reklamationen von K<strong>und</strong>en,<br />

da die Hämolyse sich während der ersten<br />

Woche entwickelte <strong>und</strong> bei Auslieferung noch<br />

nicht erkennbar war.<br />

Sofortmassnahmen<br />

Als erstes wurden die EK dieser Gebinde eine<br />

Woche quarantänisiert <strong>und</strong> danach vor der<br />

Freigabe visuell beurteilt.<br />

Ursachenanalyse<br />

Material<br />

Mehrere Punkte sprachen gegen einen Materialfehler:<br />

• Es waren Beutelsysteme von zwei verschiedenen<br />

Lieferanten betroffen.<br />

• Die Komponenten des einen Systems (Filter,<br />

Lösung, Beutel) entsprachen genau einem<br />

Beutelsystem, das bereits – allerdings in<br />

Top/Bottom-Konfiguration – verwendet<br />

wurde.<br />

• Abklärungen bei den Lieferanten ergaben<br />

keinen Hinweis auf Materialfehler.<br />

Verarbeitungsprozess<br />

Das bereits verwendete Beutelsystem wurde<br />

unter ganz anderen Bedingungen eingesetzt<br />

als das neu eingeführte (siehe Tabelle). Deshalb<br />

wurden zuerst die Punke mit den grössten<br />

Unterschieden auf mögliche Ursachen analysiert.<br />

Bisheriges<br />

Blutbeutelsystem<br />

Neues<br />

Blutbeutelsystem<br />

Einsatzort BSZ <strong>Bern</strong> Mobile Blutspendeaktion<br />

Entnahme<br />

Transport vom<br />

Entnahmeort<br />

zum Zentrum<br />

Zeit zwischen<br />

Entnahme bis<br />

zur Filtration<br />

Verarbeitungszeit<br />

Verarbeitungsart<br />

Anzahl Entnahmen<br />

Automatische<br />

Mischwaagen<br />

Umgebung<br />

temperaturkontrolliert<br />

Maximal<br />

8 St<strong>und</strong>en<br />

Tagsüber<br />

Top / Bottom<br />

Verarbeitung<br />

Gering<br />

Koplexwaagen<br />

mit manuellem<br />

Mischen<br />

Umgebung nicht<br />

temperaturkontrolliert<br />

Maximal<br />

15 St<strong>und</strong>en<br />

Nachts<br />

Top / Top<br />

Verarbeitung<br />

Gross<br />

Versuchsweise wurde das bisherige Blutbeutelsystem<br />

unter denselben Bedingungen <strong>und</strong> in<br />

derselben Stückzahl eingesetzt wie das neue<br />

Gebinde. Überraschenderweise wurde eine<br />

Zunahme der EK mit erhöhter Hämolyserate<br />

festgestellt. Damit schied die unterschiedliche<br />

Verarbeitung Top/Top statt Top/Bottom als<br />

mögliche Ursache aus.<br />

Die weitere Ursachenanalyse gestaltete sich<br />

sehr aufwändig <strong>und</strong> nahm sehr viel Zeit in<br />

Anspruch. Es wurde geprüft, ob ein Zusammenhang<br />

zwischen Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen<br />

oder verwendeten Geräten <strong>und</strong> erhöhter<br />

Hämolyserate erkennbar ist. Ohne Resultat.<br />

Ein Besuch bei einem <strong>Blutspendedienst</strong>, der<br />

das gleiche Gebinde verwendet, gab ebenfalls<br />

keine eindeutigen Hinweise. Erschwerend kam<br />

hinzu, dass die erhöhten Hämolyseraten sporadisch<br />

vermehrt auftraten, um dann wieder<br />

für einige Zeit zu verschwinden.<br />

In der Folge wurde jeder Schritt von der Entnahme<br />

bis zur Lagerung genau untersucht:<br />

1. Jeder kritische Prozessschritt wurde gemeinsam<br />

mit den betroffenen Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen analysiert, wo möglich<br />

verbessert <strong>und</strong> die Auswirkungen auf<br />

die Hämolyserate kontrolliert.<br />

2. Ersatz der Koplexwaagen durch automatische<br />

Mischwaagen auf den mobilen Blutspendeaktionen,<br />

welche einen genügenden<br />

Blutfluss <strong>und</strong> die kontinuierliche<br />

Durchmischung des Blutes mit der Antikoagulanslösung<br />

während der Spende<br />

garantierten.<br />

Zeigte keinen Einfluss auf die Hämolyserate;<br />

hingegen vereinfachte sich der Ablauf<br />

für die Phlebotomistin.<br />

3. Ersatzinvestitionen, welche den Transport<br />

der Gebinde <strong>und</strong> der Spenden unter kontrollierter<br />

Umgebungstemperatur erlauben<br />

(16 bis 24 Grad Celsius).<br />

Zeigte ebenfalls keinen Einfluss auf die<br />

Hämolyserate.<br />

4. Verschiedene Zentrifugeneinstellungen<br />

wurden getestet, ohne dass ein Einfluss<br />

auf die Hämolyserate nachweisbar gewesen<br />

wäre.<br />

5. Kein Zusammenhang zwischen der Filtrationszeit<br />

<strong>und</strong> der Hämolyserate konnte<br />

konstruiert werden.<br />

Newsletter 1/2006 Seite 6 von 8

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