08/2008 - KaffeeKlatsch

Verhext!
erbt, welche die Funktionalität eines HttpServlets, und
damit die Klassen WebSession, HttpServletRequest ,
HttpServletResponse und ServletContext, singlethreaded
mockt. Für multi-threaded Tests muss jedoch
ein vollständiger ServletContainer zur Verfügung
stehen.
Für die Ausführung von Prüfungen stellt der Wicket-
Tester eine Reihe von Methoden zur Verfügung, wie
assertRenderedPage, um zu prüfen, ob die korrekte Seite
gerendert wird, assertComponent, ob eine Kompontenklasse
in einem bestimmten Container enthalten ist und
assertVisible, ob eine bestimmte Komponente angezeigt
wird. Derer enthält er noch eine ganze Anzahl weiterer.
Im Folgenden ist ein kurzer Auszug zu sehen, wie die
Struktur eines Tests mit dem WicketTester aufgebaut
sein kann.
public class TestHomePage extends TestCase {
private WicketTester tester;
public void setUp() {
tester = new WicketTester();
}
public void testRenderMyPage() {
tester.startPage(WelcomePage.class);
tester.assertRenderedPage(WelcomePage.class);
tester.assertLabel("pageTitle",
"Music Manager - Willkommen");
}
}
Oberflächen-Tests lassen sich bei Wicket-Anwendungen
mit den allgemein gebräuchlichen Tools durchführen,
wie beispielsweise Selenium [5] oder dem Grinder [6].
Selenium ist ein Tool zum automatisierten Testen
von Web-Anwendungen, wobei sich die Tests über ein
Firefox-Plug-in oder mit der umfangreichen API direkt
erstellen lassen. Der Grinder arbeitet auf der Basis von
Request-Response-Zyklen, die sich aufzeichnen und
dann wieder abspielen lassen. Hierbei werden Abweichungen
vom erwarteten Ergebnis bewertet. Er ist vor
Allem auf Lasttests ausgelegt.
Zu guter Letzt...
Wicket präsentiert sich als leichtgewichtiges Web-
Frame work, das dem Entwickler als Frontend-Einsteiger
schnell und relativ unkompliziert ermöglicht, zu ersten
Ergebnissen zu kommen, und auch dem Frontend-Umsteiger
einen schnellen Einstieg bietet. Vom Entwicklungsgefühl,
das sich bei der Arbeit einstellt, erinnert das
Arbeiten mit Wicket eher an Javas Swing-Entwicklung
als beispielsweise an JavaServer Faces ( JSF) [7].
Zwei besonders angenehme Punkte an Wicket sind die
gelungene Kapselung der Web-Session und die Trennung
des HTML-Seitenaufbaus von der Java-Implementierung.
Der HTML-Anteil einer Wicket-Anwendung
präsentiert sich als (fast) reines HTML, was es auch ermöglicht,
HTML-Designer mit der Gestaltung der Seiten
zu beauftragen.
Allerdings muss deutlich gemacht werden, dass komplexere
Anforderungen, wie z. B. der Aufbau von dynamischen
Tabellen aus komplexen Datenobjekten inklusive
zeilenweiser Eingabemöglichkeiten, dem Entwickler
auch bei Wicket nicht geschenkt werden.
Zudem ist die Skalierbarkeit von Wicket-Anwendungen
nicht in dem Maße erprobt wie bei anderen
Web-Frameworks, beispielsweise dem bereits erwähnten
JSF. Der vorhandene Baukasten für Wicket-Komponenten
hat noch nicht die Reife und den Umfang erreicht
wie bei anderen Webframeworks.
Da Wicket dennoch einige vielversprechende Ansätze
mit sich bringt, sind die beiden Autoren in dieser
Hinsicht jedoch optimistisch.
Referenzen
[1] StarWars.com Warrick, Wicket W.,
http://www.starwars.com/databank/character/wicketwwarrick
[2] Apache.org Apache Wicket, http://wicket.apache.org
[3] Apache.org Apache Maven Project, http://maven.apache.org
[4] Laughing Panda Wicket Bench,
http://www.laughingpanda.org/mediawiki/index.php/Wicket_Bench
[5] OpenQA Selenium web application test system, http://selenium.openqa.org
[6] SourceForge.net The Grinder, a Java Load Testing Framework,
http://grinder.sourceforge.net
[7] Sun Microsystems JavaServer Faces Technology,
http://java.sun.com/javaee/javaserverfaces
Weiterführende Literatur
• Gurumurthy, Karthik Pro Wicket, Apress, 2006
• Ka Iok Tong, Kent Enjoying Web Development with Wicket,
BookSurge Publishing, 2008 Kurzbiographie
Isabella Kneissl (
) ist als Software-
Entwicklerin und Trainerin für die MATHEMA Software GmbH
tätig. Ihre Themenschwerpunkte umfassen die Software-Entwicklung
unter Java, speziell komponentenbasierte Java-Anwendungen.
Neben ihrer Projekttätigkeit hält sie Technologie-Trainings für die Kunden der
MATHEMA und befasst sich stets mit den Neuerungen im Java-Umfeld.
Kurzbiographie
Matthias Göttler (
) ist Diplom-
Wirtschaftsinformatiker und als Software-Entwickler, Trainer und
Consultant bei der MATHEMA Software GmbH angestellt. Dabei
beschäftigt er sich besonders gerne mit der Performanz von Java-
Applikationen.
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Seite 10 KaffeeKlatsch Jahrgang 1 / Nr. 8 / August 2008