hgk Z intern interviews mit giaco schiesser und frédéric dedelley auf ...
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<strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/07 23<br />
Vor 100 000 Jahren in der Zentralsyrischen Steppe – Rekonstruktion einer Jagdszene (Entwurf von Tara Gschwend, Scientific Visualization).<br />
Spektakuläre Neuf<strong>und</strong>e<br />
Seit 1999 führen die Universitäten Basel <strong>und</strong> Zürich im Rahmen<br />
eines Nationalfondsprojekts im Zentrum Syriens Ausgrabungen<br />
durch, um die Urgeschichte des Menschen zu<br />
erforschen. Dabei fanden sie bereits im Jahr 2003 in<strong>mit</strong>ten<br />
von Steinwerkzeugen <strong>und</strong> Tierskeletten einen riesigen Mittelfussknochen.<br />
Der ungewöhnliche F<strong>und</strong> konnte jedoch<br />
nicht zweifelsfrei eingeordnet werden.<br />
design<br />
<strong>auf</strong> der jagd<br />
nach dem riesenkamel<br />
Die Vertiefung Scientific Visualization entwickelt<br />
in Kooperation <strong>mit</strong> dem Anthropologischen Institut<br />
der Universität Zürich Irchel Visualisierungen<br />
von überraschenden Forschungsresultaten.<br />
Niklaus Heeb*<br />
17. November 2005, „Tages-Anzeiger“, Vermischtes: „Schweizer<br />
entdecken Riesenkamel: Schweizer Archäologen haben<br />
in Syrien die Knochen einer bisher unbekannten Kamelart<br />
gef<strong>und</strong>en. Das Tier war fast so gross wie eine Giraffe <strong>und</strong><br />
lebte vor 100 000 Jahren in der Zentralsyrischen Steppe.<br />
Die Knochen müssten von einem riesigen Kamel stammen,<br />
teilte die Universität Zürich heute <strong>mit</strong>. [...] Das Riesenkamel<br />
wurde möglicherweise von Jägern gejagt. Die Archäologen<br />
der Universitäten Zürich <strong>und</strong> Basel hatten die Knochen<br />
beim Dorf El Kowm, ungefähr 120 Kilometer nordöstlich<br />
von Palmyra, gef<strong>und</strong>en. Beim F<strong>und</strong>ort handelt es sich um<br />
eine der ältesten menschlichen Siedlungsstätten der Welt<br />
...“.<br />
Erst weitere Knochenf<strong>und</strong>e ermöglichten es, die bis heute<br />
unbekannte – mindestens drei Meter grosse – Kamelart zu<br />
rekonstruieren: Die archaischen Riesenkamele mussten<br />
eineinhalb- bis zweimal so gross gewesen sein wie ihre<br />
heutigen Verwandten. Die Forscher erhoffen sich von den<br />
F<strong>und</strong>en neue Erkenntnisse über die Evolution der Kamele.<br />
Die Kiefermorphologie deutet <strong>auf</strong> ein einhöckriges Kamel,<br />
ein Dromedar, hin. Bis jetzt war man davon ausgegangen,<br />
dass das zweihöckrige Kamel die ursprünglichere Art sei.<br />
Diese Ansicht ist nun möglicherweise überholt.<br />
Neandertaler versus Homo sapiens<br />
Die Oase von El Kowm gehört zu den ältesten Siedlungszentren<br />
der Welt. Seit mehr als 850 000 Jahren haben hier<br />
fast ununterbrochen Menschen gelebt. Dabei handelt es<br />
sich mehrheitlich um Lagerplätze nomadisierender Wildbeutergruppen<br />
des Homo erectus, des Neandertalers (Homo<br />
neanderthalensis) <strong>und</strong> des frühen modernen Menschen<br />
(Homo sapiens). Grosse Ansammlungen von Steinwerkzeugen<br />
<strong>und</strong> Tierskeletten belegen die Anwesenheit von<br />
„Camps“, die bevorzugt in der Nähe natürlicher Wasserquellen<br />
bezogen wurden. Die Bestimmung der Tierformen<br />
weist mehrheitlich <strong>auf</strong> eine offene <strong>und</strong> trockene Steppenlandschaft<br />
hin. Das Fehlen von Bissspuren an den Knochen<br />
zeigt, dass nicht Raubtiere, sondern der Mensch sich als<br />
Jäger betätigte. Das breite Spektrum der Jagdbeute dieser