hgk Z intern interviews mit giaco schiesser und frédéric dedelley auf ...
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20 <strong>hgk</strong>z<strong>intern</strong>3/07<br />
hochschule<br />
23 jahre förderverein<br />
<strong>hgk</strong>z/mfgz (1984–2007)<br />
Rudolf Schilling* berichtet über die Häutung<br />
des Fördervereins, der sich zwar rechtlich <strong>auf</strong>gelöst<br />
hat, in der Sache aber weiterlebt. Und er<br />
erzählt die Geschichte des Fördervereins.<br />
Anfang Mai dieses Jahres haben die Mitglieder zum letzten<br />
Mal Post vom Förderverein bekommen <strong>und</strong> im selben<br />
Umschlag zum ersten Mal Post vom neu gegründeten<br />
„Fre<strong>und</strong>eskreis Museum für Gestaltung Zürich“. Aus der<br />
„letzten Post“ haben die Mitglieder erfahren, dass die<br />
Generalversammlung am 28. März 2007 die Auflösung des<br />
Vereins beschlossen hat. Dies nicht etwa Knall <strong>auf</strong> Fall, sondern<br />
als Abschluss eines zweijährigen Prozesses. Und die<br />
„erste Post“ bestand aus der Einladung, dem Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
des Museums beizutreten, dem – ebenfalls <strong>auf</strong> Beschluss<br />
der Generalversammlung – der „alte“ Förderverein sein<br />
Restvermögen von r<strong>und</strong> 30 000 Franken vermacht.<br />
Alumni <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
Im Hinblick <strong>auf</strong> den Zusammenschluss der <strong>hgk</strong>z <strong>und</strong> der<br />
HMT zur Zürcher Hochschule der Künste per 1. August 2007<br />
wurde <strong>auf</strong> Anregung des Fördervereins eine Vereinigung<br />
von Ehemaligen (Alumni) gegründet. Sie führt den Namen<br />
„netzhdk“ (siehe auch Seite 11). Gleichzeitig ist der „Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
Museum für Gestaltung Zürich“ ins Leben gerufen<br />
worden, der im Übrigen <strong>mit</strong> der Alumni-Organisation eng<br />
zusammenarbeiten will. In dieser Situation reifte die Einsicht,<br />
dass die Weiterführung des Fördervereins zu Doppelspurigkeiten<br />
<strong>und</strong> einer Verzettelung der Kräfte führen<br />
würde <strong>und</strong> dass es das Klügste ist, eine Mutation des alten<br />
Fördervereins einzuleiten, ihn überzuführen in die beiden<br />
neuen Vereinigungen. Dies ist <strong>mit</strong> dem Auflösungsbeschluss<br />
<strong>und</strong> der Übertragung des „Erbes“ an den Fre<strong>und</strong>eskreis nun<br />
geschehen.<br />
Showcase für Studienprojekte<br />
Im Fre<strong>und</strong>eskreis des Museums lebt der Förderverein in<br />
gewisser Weise weiter. Die Übertragung des Restvermögens<br />
erfolgt nämlich zweckgeb<strong>und</strong>en. Das Geld soll dem Projekt<br />
„Showcase“ zugutekommen: Vestibül-Ausstellungen, die<br />
spannende Projekte aus den Studienbereichen der <strong>hgk</strong>z<br />
präsentieren, wie beispielsweise 2006 die Ausstellung über<br />
die Entstehung des B<strong>und</strong>esratsfotos. Mit der „Erbmasse“<br />
des Fördervereins kann das Museum zwei, drei weitere<br />
solche Ausstellungen realisieren <strong>und</strong> eine Tradition begründen,<br />
die der Fre<strong>und</strong>eskreis fortsetzen kann. Das ist ganz im<br />
Sinne des alten Fördervereins, der sich stets für Gemeinschaftsprojekte<br />
von Schule <strong>und</strong> Museum eingesetzt <strong>und</strong><br />
diese verschiedentlich auch <strong>mit</strong>finanziert hat.<br />
Der Anfang<br />
Gegründet wurde der Förderverein 1984 <strong>auf</strong> Initiative des<br />
früheren Rektors der <strong>hgk</strong>z, Hansjörg Budliger, im Hinblick<br />
<strong>auf</strong> die Volksabstimmungen in Stadt <strong>und</strong> Kanton Zürich im<br />
Jahr 1987 über die Reorganisation der damaligen Kunstgewerbeschule.<br />
Es ging um die Herauslösung der Schule aus<br />
dem Komplex der Berufsschulen <strong>und</strong> um den Verbleib bei<br />
der Stadt, während die Berufsschulen kantonalisiert wurden.<br />
Überdies stand die Weiterentwicklung der Kunstgewerbeschule<br />
zur Höheren Schule für Gestaltung zur Diskussion.<br />
Weil es der Schule verboten war (<strong>und</strong> noch ist), in eigener<br />
Sache in einen Abstimmungskampf einzugreifen <strong>und</strong> dafür<br />
Mittel einzusetzen, hatte Hansjörg Budliger die Idee, einen<br />
privaten Verein zu gründen, dem es unbenommen ist, sich<br />
als „zugewandter Ort“ politisch verlauten zu lassen. Die<br />
Idee war gut. Es hat geklappt. Wäre die Kunstgewerbeschule<br />
damals nicht Höhere Fachschule geworden, so wäre sie im<br />
Jahr 2000 nicht zur Hochschule <strong>auf</strong>gestiegen!<br />
Auch in späteren Jahren hat der Förderverein politische<br />
Lobbyarbeit geleistet, am intensivsten 2003 <strong>mit</strong> der Unterstützung<br />
verschiedener Aktionen gegen das Bildungsabbauprogramm<br />
der Zürcher Kantonsregierung. Der Verein<br />
hat einen namhaften Beitrag an die Organisations- <strong>und</strong><br />
Infrastrukturkosten des Aktionstags „Der Vorkurs bleibt“<br />
geleistet <strong>und</strong> die DVD „Sprachlos“ finanziert, <strong>auf</strong> der 40 filmische<br />
Statements von Prominenten gegen Bildungsabbau<br />
<strong>und</strong> kurzatmiges Spardenken festgehalten sind. Fast<br />
gleichzeitig hat der Förderverein die Aktion „Le grand vide“<br />
des Museum für Gestaltung Zürich <strong>und</strong> des Museum Bellerive<br />
<strong>mit</strong>getragen. Hier ging es ebenfalls darum, Behörden<br />
<strong>und</strong> Öffentlichkeit über die negativen Auswirkungen eines<br />
Zusammenstauchens der Museumsbudgets <strong>auf</strong>zuklären.<br />
Projektförderung <strong>und</strong> Werkstattgespräche<br />
1995 trat Hansjörg Budliger, fünf Jahre nach seiner Pensionierung<br />
als Rektor, vom Fördervereinpräsidium zurück.<br />
Ich wurde sein Nachfolger, ad interim, wie ich dachte, weil<br />
mir die Personalunion von Rektor (der ich damals war) <strong>und</strong><br />
Fördervereinspräsident nicht besonders behagte. Das Amt<br />
ist dann aber doch an mir hängen geblieben (was ich inzwischen<br />
in keiner Weise bereue – siehe unten).<br />
Die Generalversammlung im Jahr 1995 befand, der Förderverein<br />
möge im Sinne seines Namens seine Tätigkeit über<br />
die politische Lobbyarbeit hinaus ausdehnen <strong>und</strong> ganz<br />
konkret <strong>mit</strong> Geldbeiträgen einzelne Projekte von Schule<br />
<strong>und</strong> Museum fördern, die wertvoll, gescheit, innovativ <strong>und</strong><br />
ausstrahlungsstark sind, ohne Zustupf von aussen jedoch<br />
nicht zustande kämen. Zu diesem Zwecke hob der Verein<br />
den jährlichen Mitgliederbeitrag für Einzel<strong>mit</strong>glieder von<br />
10 <strong>auf</strong> 100 Franken an. Diese Erhöhung um das Zehnfache<br />
führte vorerst zu einem massiven Mitgliederschw<strong>und</strong>, bald<br />
aber dennoch zu einer besser dotierten Kasse, so dass der<br />
Verein von 1996 bis 2003 Projekte unterschiedlichster Art<br />
<strong>mit</strong> immerhin 139 500 Franken unterstützen konnte. Dazu<br />
zählten:<br />
— Publikation zur Ausstellung „Die Klasse“, Studienbereich<br />
Fotografie <strong>und</strong> Museum für Gestaltung Zürich<br />
— Pilot-CD-ROM „Das Schweizer Plakat“,<br />
Plakatsammlung<br />
— Jahresunterstützung Kunsthof<br />
— Mobiliar für das Schaulager der Designsammlung<br />
— Beitrag an die Publikation zur Ausstellung „Möbel“<br />
im Museum Bellerive<br />
— Beitrag an die Jubiläumspublikation „reading the<br />
project“, Studiengang Lehrberufe für Gestaltung <strong>und</strong><br />
Kunst<br />
— Beitrag an die Produktion der „Geburtstags-DVD“<br />
des Studienbereichs Film<br />
— Beitrag an die Entwicklung des Projekts „Blindenbuch“,<br />
Studienbereich Industrial Design<br />
— Finanzierung des Kunstprojekts „Lift“ (Leuchtinstalla-