hgk Z intern interviews mit giaco schiesser und frédéric dedelley auf ...

12 hgkzintern3/07
tanz
neu: master of advanced
studies in tanzpädagogik
In der Schweiz ist der Bedarf an gut ausgebildeten
Tanzpädagogen und Tanzpädagoginnen,
die fachkundige und pädagogische Kompetenzen
aufweisen, gross. Den entsprechenden
Weiterbildungsmöglichkeiten kommt deshalb
eine hohe Bedeutung zu. Das neue Angebot
der Hochschule für Musik und Theater respektive
der Zürcher Hochschule der Künste nimmt
hier eine Vorreiterrolle ein. Sandra Nussberger*
Mit dem Master of Advanced Studies Zürcher Fachhochschule
(MAS ZFH) in Tanzpädagogik bietet die Zürcher
Hochschule der Künste ab September 2007 ausgebildeten
Tänzerinnen und Tänzern die Möglichkeit, sich berufsbegleitend
zur Tanzpädagogin, zum Tanzpädagogen in künstlerischem
Tanz weiterbilden zu lassen. Das Angebot baut
auf dem Nachdiplomstudium Tanzpädagogik auf, das weiterentwickelt
und Bologna-konform gestaltet wurde. Die
HMT beziehungsweise die ZHdK ist die einzige Hochschule
der Schweiz, die eine derartige Weiterbildung anbietet. Der
Titel MAS ZFH in Tanzpädagogik ist eidgenössisch anerkannt
und geschützt.
Tanzunterricht unter fachkundiger Leitung
Der Studiengang befähigt die Teilnehmenden, ihre Aufgaben
als Pädagogen und Pädagoginnen im künstlerischen
Tanz wahrzunehmen und stufengerechten Unterricht in der
gewählten Vertiefungsrichtung kompetent zu erteilen. Für
die vielseitigen Erfordernisse ihrer Tätigkeit erwerben die
Absolvierenden zusätzlich tanztheoretisches, fachdidaktisches
und organisatorisches Grundlagenwissen.
An der Basis sollen vor allem Kinder, Jugendliche und auch
Erwachsene in den Genuss eines Tanzunterrichts kommen,
der ihre Freude an der Bewegung, ihre Kreativität und ihre
technischen Fähigkeiten unter fachkundiger Leitung unterstützt
und weiterentwickelt. Tanzpädagogische Projekte
in Schulen können ebenso, wie dies in der Theater- und
Musikpädagogik bereits der Fall ist, eine kreative Bereicherung
und eine kognitive Förderung in der Ausbildung der
Kinder werden.
Aufbau und Vertiefungsrichtungen
Der MAS ZFH in Tanzpädagogik ist in fünf Module und die
dazugehörenden Kurse gegliedert, denen entsprechende
ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) zugeordnet
werden. Für den Abschluss MAS ZFH in Tanzpädagogik
sind 60 ECTS-Punkte erforderlich.
Der Studiengang bietet zwei Vertiefungsrichtungen an: Klassisch
Akademischer Tanz und Moderner Zeitgenössischer
Tanz. In den Modulen 1 und 4 wird Methodik vermittelt und
praktiziert. Zwei der fünf Module können einzeln besucht
und als Zertifikatslehrgänge (Certificate of Advanced Studies)
abgeschlossen werden.
Zertifikatslehrgänge Kindertanz und Tanztheorie
Der Zertifikatslehrgang Kindertanz vermittelt Konzepte und
Ideen für einen motivierenden, fachgerechten und kreativen
Tanzunterricht mit Kindern. Im Zertifikatslehrgang
Tanztheorie werden tanztheoretische Fachgebiete wie Tanzmedizin,
Psychologie im Tanz oder Tanzkultur thematisiert
und reflektiert.
Abschluss MAS
Der Abschluss im Mastermodul beinhaltet eine Prüfungslektion
mit einer mündlichen Prüfung methodischer Inhalte
und eine Master-Theoriearbeit. Deren Inhalt soll in einem
Vortrag zusammengefasst und vorgestellt werden.
* Sandra Nussberger ist Leiterin des MAS ZFH in Tanzpädagogik an der HMT
(sandra.nussberger@hmt.edu).
bühne
lust an translation
Mit fremder Stimme reden war eine der Aufgaben,
die sich für die Theaterstudierenden
der HMT anlässlich eines Workshops im japanischen
Sapporo als eine besondere sprachliche
Herausforderung erwies. Jan Philipp Gloger*
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Avenida Asia“ waren
im Dezember 2006 zum dritten Mal Studierende der HMT
nach Japan eingeladen. Der Workshop unter der Leitung
des Starschauspielers Issey Ogata und des Regisseurs Yuzo
Morita erlaubte den Teilnehmenden einen neuen Blick auf
das Eigene, das Fremde und die Möglichkeiten der Kommunikation
– auf der Bühne wie im täglichen Leben.
Fremdheit erhöht Erkenntnisgewinn
Eine Frau sagt ein Wort und beginnt sofort danach zu weinen.
Ein Anteil nehmendes „Oh“ ist von den Menschen
im Stuhlkreis zu hören. Die 40 Japaner scheinen genau zu
wissen, worum es geht. Wir aber haben keinen Schimmer.
Unsere produktive Zuschauerrolle zwingt uns zu vielfältigen
Vermutungen über ein Wort, das so direkt Emotionen
hervorzurufen vermag – bis unsere Übersetzer das Ganze
auflösen: Die Teilnehmerin sollte ihren eigenen Namen mit
der Stimme ihrer Mutter aussprechen. Das Reden mit fremder
Stimme ist eine typische Aufgabe für die erste Hälfte des