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Bulb Fiction - Presseheft - Austrianfilm

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Director’s Statement<br />

<strong>Bulb</strong> <strong>Fiction</strong><br />

<strong>Bulb</strong> <strong>Fiction</strong> – ein Film über Lampen?<br />

Im Frühjahr 2009 veröffentlichte die Europäische Union eine Richtlinie zur Regulierung von Lichtprodukten<br />

in privaten Haushalten. Ihr zufolge werden, beginnend mit September 2009, sogenannte ineffiziente<br />

Leuchtmittel – also Glüh- und Halogenlampen – schrittweise aus dem Verkehr gezogen.<br />

So wie es zunächst aussah, gab es dabei nur Gewinner. Die Industrie, die sich über ein positives Umwelt-<br />

Image (und gesteigerte Umsätze) freuen durfte, die Politik, die sich dem Klimawandel entschlossen entgegenstellte<br />

und die Konsumenten, die sich den aktiven Umweltschutz mit einer jährlich um ein paar<br />

Euro reduzierten Stromrechnung versüßen ließen. Und selbst die Umwelt-NGOs hatten endlich wieder<br />

einen zählbaren Erfolg.<br />

Aber gab es dabei wirklich nur Gewinner? Auf Anregung des Kameramanns und Lichtplaners Moritz<br />

Gieselmann hin (dem nunmehrige DoP dieser Produktion), beschloss ich, mich intensiver mit der Sache<br />

auseinander zu setzen – und schon bald bekam das positive Bild Risse.<br />

Zunächst waren es zahlreiche persönliche Gespräche, die ich mit Freunden und Kollegen führen konnte,<br />

welche mich aufhorchen ließen. Viele hatten auf Energiesparlampen umgestellt. Das war vernünftig.<br />

Ihr Gefühl sagte den Leuten aber etwas ganz anderes. Es schien niemanden zu geben, der das<br />

Licht von Kompaktleuchtstofflampen wirklich mochte. Energiesparlampen wurden vielmehr als notwendiges<br />

Übel akzeptiert, als Tribut, den man dem „Wohl des Planeten“ zu zollen hatte. Im Zuge meiner<br />

intensiven Recherchen traf ich schließlich auf Licht-Fachleute, auf Messtechniker und Ärzte, die der<br />

Kompaktleuchtstofflampe sachlich fundiert kritisch gegenüber standen. Viele von ihnen waren nicht<br />

unumstritten, mitunter in Fachkreisen angefeindet, von der Industrie in Misskredit gebracht.<br />

Oft war ich verunsichert. Ich fragte mich, ob ich ein paar Verschwörungstheoretikern aufgesessen war.<br />

Und doch es gab in diesem vergangenen Jahr eine Reihe von Ereignissen, die mich immer wieder<br />

davon überzeugten, am richtigen Weg zu sein.<br />

Da ist zunächst dieser Einkaufsnachmittag im Frühling des Jahres 2009. Ich besuchte mit meiner Frau<br />

und meinem damals etwa eineinhalbjährigen Sohn das Möbelhaus IKEA in Innsbruck. Mein Sohn war<br />

bereits gut zu Fuß und neugierig, wie es Kinder in diesem Alter eben sind. Ich erinnere mich noch an<br />

den Aufschrei meiner Frau, als sie sah, wie unser Sohn seinen Kopf in einen Mülleimer steckte. Ich habe<br />

die Situation fotografisch festgehalten. Die entstandene Bildserie ist symptomatisch. Das erste Bild zeigt<br />

einen Gehweg in dem IKEA-Möbelhaus. An einer Säule steht der besagte Plastik-Mülleimer. Das zweite<br />

bulb fiction seite 14

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