FÜR NICHTS!? - deviantart

Kopfbewegung deutete er zum zerschlissenen Rucksack und dem
Schwert auf ihrem Schreibtisch. „Du spürst den Ruf davon, oder? Das
Abenteuer. Die Selbstbestimmung. Du hast Blut geleckt, und jetzt willst
du mehr.“
„Ich...“ begann Shan zögernd, in der Absicht, es abzustreiten. Aber sie
hatte in sich hineingehorcht, vorhin schon, und es dämmerte ihr, dass ihr
Vater ins Schwarze getroffen hatte. Ihm war es nur gelungen, ihre
Empfindungen auszuformulieren, das unterschwellige Bedürfnis zu Tage
zu bringen und zu benennen. Statt also alles abzustreiten, flüsterte sie,
überrascht von der eigenen Erkenntnis: „Ja.“
Matt nickte wissend. „Mir ist klar, dass es dich allmählich hinauszieht.
Hinaus in die Freiheit. Und wenn du schließlich deine Flügel spannst und
davonfliegst, werde ich nicht einmal mehr in der Lage sein, das Spiel
von der Zuschauertribüne aus anzusehen. Ich werde den Verlauf nur
noch aus der Ferne mitbekommen, über Hörensagen und gelegentliche
Anrufe von dir. Mir ist ebenso bewusst, dass ich den Moment nicht
verhindern kann. Hinauszögern vielleicht. Aber nicht verhindern. Es
ist...“ Er nahm einen schweren Atemzug. „...eine der erschütterndsten
Wahrheiten, der man sich als Elternteil stellen muss. Ich möchte aber
wenigstens, dass du so gut wie möglich auf das Unbekannte vorbereitet
bist, ehe du dich dorthin begibst. Einfach, damit du da draußen auch
überlebst. Und glücklich wirst. Auch ohne mich. Du hast Talent, du hast
Leidenschaft. Aber das ist alles unkanalisiert, weil du frustriert, verwirrt
und unvorbereitet bist. Du magst denken, dass du es mit dem Universum
aufnehmen kannst – jeder Teenager tut das. Und ich denke, du kämst
besser klar, als die meisten. Dennoch gibt es da eine Menge Dinge, die
du erst noch lernen musst. Vielleicht nicht von uns. Vielleicht nicht von
der Schule. Aber vielleicht von der Akademie. Wenn du dorthin gehen
würdest... dann wüsste ich wenigstens, dass deine Ausbildung die Beste
des Quadranten ist, und, dass man dich so umfassend wie nur irgend
möglich auf die Gefahren da draußen vorbereitet. Außerdem...“ und
dabei warf er Kelly einen kurzen Blick zu „...hätten deine Mutter und ich
noch vier weitere Jahre das Vergnügen deiner Gegenwart, wenn auch
nicht unmittelbar. Aber San Francisco ist gleich um die Ecke. Du wärst
in der Nähe, hier auf der Erde.“
Shan neigte misstrauisch den Kopf und runzelte die Stirn. „Du willst,