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FÜR NICHTS!? - deviantart

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Hügel. Dann war sie ganz im Freien und sah sich einer steilen, aber<br />

glücklicherweise keiner besonders hohen Wand entgegen. Wieder mal<br />

befand sie sich am Grund einer Gletscherspalte. Der eigentliche Aufstieg<br />

war aber nicht so schwierig, sobald Shan den Dreh raushatte, wie sie mit<br />

ihren Schuhen an der Wand ansetzen, wie hart sie mit dem Schwert<br />

einschlagen musste, damit sich die Klinge ins Eis bohrte. Die Schuhe<br />

waren noch das hinderlichste. Sie waren zum klettern einfach nicht<br />

geeignet, die Sohlen viel zu glatt. Aber sie hatte auch nicht an die<br />

Möglichkeit gedacht, in irgendwelchen Bergen zu kraxeln. Sie schwor<br />

sich dennoch, das Haus nie wieder ohne festes Schuhwerk, Stiefel, zu<br />

verlassen!<br />

Es ging aber trotzdem wesentlich leichter und schneller voran, als an<br />

der Gletscherwand bei der Pax. Diese hier war wenigstens griffig.<br />

Außerdem hatte sie inzwischen Übung. Nach nur sieben oder acht<br />

Minuten war sie oben und kletterte über den Rand. Dort sah es so aus<br />

wie unten. Dasselbe Mondlicht, der dunkle Himmel, der mit dem Boden<br />

verschmolz. Die gleiche, eintönige Welt. Sie begann den langen,<br />

mühsamen Weg einen sanft ansteigenden Hang hinauf. Hin und wieder<br />

rutschte sie ab, fand aber Halt, in dem sie Hände oder Schuhe tief in den<br />

weichen Neuschnee grub. Auf der Hügelspitze angekommen, blieb sie<br />

einen Moment liegen und riss die Augen auf.<br />

Sie sah sie durch das Schneegestöber: Unter ihr, über die Ebene<br />

verteilt, wie eine deplazierte Weltraumkolonie, lag eine kleine Stadt,<br />

umgeben von Wachtürmen und Schneemobilen, erleuchtet nur durch<br />

zahlreiche, in den Himmel gerichtete Scheinwerfer, während auf den<br />

schmucklosen Landefeldern am Rande alte, heruntergekommene<br />

Frachter darauf warteten beladen zu werden.<br />

Shan atmete jetzt noch schwerer, eher vor Erregung, als vor<br />

Erschöpfung. Sie wandte den Kopf und ihr Mund klappte herab. Weit<br />

hinter ihr ragte der gewaltige Berg mit der Krone auf und ihr wurde erst<br />

jetzt klar, dass sie ihn gar nicht mehr überklettern musste. Sie war unter<br />

ihm hindurch. Sie hatte es geschafft! Sie hatte es geschafft!<br />

Sie begann zu lachen. Sie lag einfach nur da und lachte eine Weile.<br />

Schließlich kam sie auf die Beine und machte sich, den Hang hinunter,<br />

auf den Weg zur Polarstadt. Sie bewegte sich nun schnell durch das Eis.<br />

Verrückt! Es schien jetzt so einfach zu sein! Ihre Augen blieben auf die

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