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FÜR NICHTS!? - deviantart

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ihre Finger und Zehen auf. Ganz langsam. Dann folgte ihre Lunge. Shan<br />

hatte praktisch schon vergessen, was es hieß, zu atmen, ohne tausend<br />

Nadelstiche im Hals zu spüren. Das Auftauen schmerzte zunächst, aber<br />

das ging vorüber. Sie gab eine Reihe von Seufzern von sich und jetzt erst<br />

begann ihr Gehirn allmählich die Arbeit wieder aufzunehmen und die<br />

Informationen, die auf den Körper einströmten, zu verarbeiten.<br />

Die Kälte... die Kälte war so überwältigend gewesen, dass es für eine<br />

ganze Weile so schien, als könnte sie über nichts anderes nachdenken.<br />

Doch dann begann sie nach und nach die Schmerzen zu spüren und die<br />

Teile ihres Körpers, ihres verkorksten Lebens, zusammenzusetzen.<br />

Shan hatte eine halbe Ewigkeit geschlafen. Und überraschend gut,<br />

wenn man bedachte, dass sie auf purem Eis lag. Ihr Körper war steif und<br />

tat – wie üblich - weh. Jetzt, als sie die Augen aufschlug, fand sie sich in<br />

einer verzauberten Märchenwelt wieder, die so fremdartig war, dass sie<br />

sich im ersten Moment ganz ernsthaft fragte, ob sie wirklich erwacht<br />

war, noch immer träumte, oder sich gar bereits in der Gesellschaft des<br />

Todes befand. Sofern der letzte Punkt zutreffen sollte, war dieser Ort für<br />

die Hölle ungewöhnlich frostig. Ein kalter Luftzug wehte, aber er war<br />

wenigstens nicht bitterkalt.<br />

Es war hell geworden, aber es war ein sonderbares, mildes Licht, das<br />

aus keiner bestimmten Quelle zu kommen schien und es dauerte ein paar<br />

Sekunden, ehe Shan klar wurde, dass es das Eis selbst war, das leuchtete.<br />

Offenbar befand sich die Höhle nicht sehr tief unter dem Boden, sodass<br />

das Licht der Sonnen bis hierher durchdrang. Bizarre Eisgewächse und<br />

Skulpturen hingen von der Decke, oder wuchsen aus dem Boden und<br />

leuchtender Staub rieselte wie in Bernstein von der geschwungenen<br />

Decke. Shan betrachtete den von Schnee und Eis blockierten Eingang,<br />

ohne richtig zu realisieren, was sie da sah und was das bedeutete. Sie<br />

steckte in der Höhle fest. Aber das war nicht wichtig. Nichts war<br />

wichtig. Shan gähnte. Also beschloss sie, einfach weiterzuschlafen. Sie<br />

zog die Decke an sich heran, und drehte sich müde zur anderen Seite.<br />

Eine Mumie starrte sie an.<br />

Shan Schmatzte. Sie schloss die Augen. Schmatzte erneut. Riss die<br />

Augen plötzlich auf, als sie begriff, was sie da gerade gesehen hatte,<br />

kreischte und versuchte hochzukommen. Sie rutschte aus, der<br />

Untergrund war zu glatt. Sie versuchte wieder hochzukommen, rutschte

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