03.11.2012 Aufrufe

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

sie auf alle Viere. Es war noch immer stockdunkel und ihre Augen<br />

gewöhnten sich diesmal auch nicht an die alles verschlingende<br />

Schwärze. Wie eine blinde kroch sie auf dem Boden herum und<br />

versuchte mit den Händen irgendwas zu ertasten, was kein Eis war, und<br />

nicht weh tat.<br />

Irgendwas.<br />

Aber da war nichts. Sie hätte auf der Stelle aufgegeben und wäre tot<br />

umgefallen, wenn ihre Finger nicht plötzlich etwas flauschiges,<br />

merkwürdig weiches ertastet hätten. Sofort waren all ihre Sinne, all ihre<br />

Gedanken auf dieses eine Ding konzentriert. Sie betastete weiter. Es<br />

fühlte sich an, wie...<br />

...wie...<br />

...eine Decke!<br />

Sie roch alt. Modrig. Aber sie war einigermaßen weich und bestimmt<br />

wärmespendend. Shan zerrte daran, aber etwas hielt die Decke fest, oder<br />

lag drauf. Vielleicht ein großer Stein. Verzweiflung und Wut machten<br />

sich in ihr breit. Sie zerrte noch heftiger an der Decke. Wieder nichts. Sie<br />

wollte die Decke haben, verdammt! Und zwar jetzt gleich! Sie hatte sie<br />

gefunden und jetzt würde sie das blöde Ding auch bekommen! Shan riss<br />

ein weiteres Mal an ihr. Irgendwas bewegte sich in der Dunkelheit. Sie<br />

hörte ein Klappern, fast wie von Knochen. Es war ihr egal. Sie zerrte ein<br />

letztes Mal, dann hatte sie die Decke – von was auch immer – befreit.<br />

Oh, eine Decke, dachte sie. Eine wundervolle Decke. Und sie war ihr,<br />

ganz allein ihr. Shan wollte nur noch schlafen. Alles andere war egal.<br />

Die Standpauke, ihre Eltern, ihr Credo – das spielte alles keine Rolle<br />

mehr. Mit einem Bein bereits in der Bewusstlosigkeit, bekam sie kaum<br />

noch mit, wie sie sich die Decke umwarf, einmurmelte und hinlegte. Sie<br />

schlief auf der Stelle ein.<br />

Eishölle - Fünfter Tag<br />

Irgendwas weckte sie. Ein Lebensfunke. Shan war so fürchterlich kalt,<br />

dass es Stunden dauerte, ehe sie realisierte, dass sie sich im Warmen<br />

befand. Es geschah nicht sofort. Sondern Stufenweise. Zunächst tauten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!