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FÜR NICHTS!? - deviantart

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is hierher zu gelangen. Zu Fuß würde es Tage dauern. Wochen. Und es<br />

herrschten nicht gerade angenehme Wanderbedingungen. Der Wind<br />

zerrte bereits heftig an ihrer Gestalt und durch die Kälte spürte sie ihre<br />

Finger und Zehenspitzen fast gar nicht mehr. Shan fragte sich, wie um<br />

alles in der Welt sie die Reise bis dort hin durchhalten sollte, ohne, dass<br />

ihr die ein oder anderen Gliedmaßen einfach abfielen.<br />

Sie sah dem schnaufenden Tier nach, wie es langsam durch den<br />

Schnee davon trottete, und ihre Hand tastete nach dem Knauf des<br />

Schwertes, dass ihr plötzlich viel zu groß schien. Einen Moment lang<br />

überlegte Shan, dass Tier zu töten, lies es aber doch bleiben. So<br />

verzweifelt konnte sie gar nicht sein, um ein unschuldiges Lebewesen<br />

auf grausame Art und Weise aufzuschlitzen, nur, damit sie was zu essen<br />

hatte. Das wäre ihm gegenüber unfair, schließlich hatte das Tier sie vor<br />

dem sicheren Tode bewahrt. Und es war sowieso eine ganz fürchterlich<br />

dumme Idee. Ohne Feuer konnte sie ja ohnehin kein Fleisch braten und<br />

Roh würde sie nichts herunterwürgen können.<br />

Ein kalter Wind schlug ihr entgegen. Shan schauderte, zog den Kopf<br />

zwischen die Schultern und begann die lange Wanderung. Schlurfend<br />

und Steif vor Kälte marschierte sie, das Tier hinter sich lassend, auf die<br />

Berge zu.<br />

Nach einer halben Ewigkeit Fußmarsch war Shan furchtbar hungrig<br />

und erschöpft. Inzwischen bereute sie es, das Tier verschont zu haben. In<br />

ihrer Bauchhöhle rumorte es heftig. Sie bekam von ihrem Magen ständig<br />

zu hören, dass er Nahrung brauchte und nach einer ganzen Weile war er<br />

richtig ausfallend geworden, was dieses Thema anging. Nun knurrte er<br />

unentwegt. Es war der einzige Muskel in ihrem Körper, den sie noch<br />

spürte. Alle anderen waren taub.<br />

Unter ihren Schuhen knirschte beständig der Schnee. Ein starker Wind<br />

war aufgekommen, gegen den sie richtig ankämpfen musste. Auf Shans<br />

Gesicht bildeten sich bereits Eiskristalle und überzogen Mundwinkel und<br />

Augenränder.<br />

Gott ist das kalt, dachte sie, als ihr der eisige Wind einen Schwall<br />

Schnee entgegenpeitschte. Der Schneesturm wütete unglaublich heftig.

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