03.11.2012 Aufrufe

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betreten des abgesperrten Bereichs hatte er sein Todesurteil<br />

unterschrieben und mit jeder verstreichenden Sekunde rückte der<br />

Moment der ultimativen Wahrheit näher. Anfangs empfand er die Hitze<br />

als recht angenehm, wie helles Sonnenlicht. Eine Strahlenaura bildete<br />

sich bereits um seine Hände; die Strahlen schossen nach vorn, nach<br />

außen, und sogar rückwärts, drangen in jeden Winkel seines Körpers ein.<br />

Er konnte seine Blutgefäße sehen, seine Knochen. Es war überaus<br />

faszinierend. Aber er lies sich nicht ablenken, denn er hatte eine<br />

Aufgabe.<br />

Yoko zerrte weiter an dem Urgon. Die Strahlung wurde stärker, sein<br />

Körper interpretierte sie als Hitze, als unfassbares Höllenfeuer. Er zerrte<br />

weiter. Zerrte, zerrte. Das Artefakt löste sich nicht aus der Halterung. Er<br />

versuchte es weiter.<br />

Während er arbeitete, erinnerte sich Yoko an Ereignisse in seinem<br />

Leben, die ihm intellektuell Freude bereitet hatten. Fragmente von Musik<br />

– vor allem die irdische, wie Sinatra, Klassik – und bestimmte<br />

Erkenntnisse auf den Gebieten der Mathematik und Physik. Und sogar<br />

Freundschaften. Aber er erinnerte sich auch an verpasste Gelegenheiten<br />

und unergriffene Chancen und schließlich fand er sich mit den Dingen<br />

ab, die er überaus bedauerte – allen voran die törichte und unachtsamen<br />

Gedankenverschmelzung, die seinen Geist verwirrt hatten. Wäre er doch<br />

nur disziplinierter gewesen. Geübter, im Bereich mentaler Techniken.<br />

Als Folge seiner Unachtsamkeit war seine Reputation beinahe zerstört<br />

worden. Doch nun würde er vielleicht einen Teil wieder gut machen<br />

können. Sofern es ihm gelang, das Artefakt aus der Halterung zu ziehen<br />

– wogegen es sich noch immer vehement Sträubte. Es war ein Spiel<br />

gegen die Zeit und der Urgon drohte das Spiel zu gewinnen. Yoko<br />

spürte, wie er schwächer wurde. Die Strahlung zertrümmerte die Zellen<br />

seines Körpers, liebkoste ihn wie eine betrügerische Geliebte. Er wischte<br />

sich den Schweiß von der Stirn und ein dunkler Blutstreifen, blieb auf<br />

seinem Ärmel zurück. Blutergüsse breiteten sich auf seinen Händen aus.<br />

Der Schmerz der Anstrengung kroch von den Nervenbahnen zu seinem<br />

Rückrat, in sein Gehirn, und er konnte ihn nicht mehr lange<br />

unterdrücken.<br />

Seine Finger umspannten den Urgon, sein geschundenes Fleisch, seine<br />

schmerzenden Knochen wehrten sich gegen die eiserne Selbstkontrolle,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!