FÜR NICHTS!? - deviantart

Shan lächelte. Sie ging zu einer Tür, die zu einem anderen Notschacht
führte, zog ihr Schwert und rammte die Klinge in den Türschlitz. Sortak
war sofort zur Stelle und half, die Tür zu öffnen. Beide sahen hinein. Der
Schacht glühte rot. Kein Monster da. Shan wandte sich wieder den
anderen zu. „Wir glauben an uns. Wir werden triumphieren. Keine
Zweifel. Keine Unsicherheit. Keine Verluste!“ Sie lies die Worte noch
einmal wirken und nickte dann. „Okay, jeder weiß, was zu tun ist. Viel
Glück.“
„Euch auch.“
Sie kletterten die Leiter herab und dann trennten sich ihre Wege.
Während Shan, Yoko und Wotan zum Ausgang rannten, und Galak und
Sortak die unterirdischen Korridore nach links verfolgten, nahmen Tala
und Durkin die Abzweigung in die andere Richtung. Alles war still und
verlassen. Die Beleuchtung war matt, der Alarm glühte.
„Nette Rede!“, bemerkte Tala, während sie durch die Korridore eilten.
„Ein Tick zu viel Yankee-Doodle, aber durchaus beeindruckend.“
Durkin brummte. „Typisch Menschen. Müssen immerzu Predigen
halten.“
„Ach so? Machen das Tellariten etwa nicht um ihre Leute zu
ermutigen, bevor sie in die Schlacht ziehen?“
„Selbstverständlich nicht!“, erwiderte Durkin. „Wir setzen sie einfach
unter Drogen.“
„Oh.“, machte Tala. „Nun... das hätte sicher auch funktioniert, schätze
ich.“
Was habe ich nur dabei gedacht? Die Frage pulsierte durch Shans
Geist, als sie mit Yoko und Wotan im Ausgang stehen blieben und das
ganze entmutigende Ausmaß der Katastrophe sahen. Ihr wurde
schmerzlich bewusst, dass Tapfer klingen und sich tapfer fühlen, zwei
völlig verschiedene Dinge waren.
Überall um sie herum herrschte Chaos, als die Bewohner der
Akademie, die nur wenige Minuten zuvor noch friedlich ihrem Alltag
nachgegangen waren, nun kreuz und Quer rannten, kreischten, Befehle
blafften und von den endlosen Blitzeinschlägen zu Boden gerissen