FÜR NICHTS!? - deviantart

Körperwärme zu speichern. Währenddessen überlegte sie verzweifelt ihr
weiteres Vorgehen. Aber viel gab es da gar nicht zu überlegen - Sie hatte
sich an die törichte Hoffnung geklammert, dass man sie vielleicht ja
doch auch so finden würde, aber im Grunde wusste sie es natürlich
besser. Es würde nicht geschehen, niemals. Außerdem war Shan mitunter
Tagelang fort, niemand würde sie schon nach ein paar Stunden
vermissen, oder in einer lebensbedrohlichen Situation vermuten.
Nein, sie wusste, dass niemand sie retten würde. Sie hatte es nur noch
nicht wahrhaben wollen, aber nun, nach dem Verstreichen einiger Zeit,
wurde die innere Stimme, die ihr beständig einredete, dass alles gut
werden würde, immer leiser, und eine andere, die ihr mitteilte, dass sie
hier nicht mehr lange verharren konnte, und etwas tun musste, gewann
deutlich an Intensität.
Und lange konnte Shan wirklich nicht mehr einfach so dasitzen. Sie
spürte, wie ihr Körper langsam steif wurde – nicht bloß von dem harten
Aufprall, der sie ganz schön durchgeschüttelt hatte, oder weil sie sich so
klein wie möglich gemacht und kaum bewegt hatte, sondern vor allem
auch, so wurde ihr klar, weil ihr kalt war. Die Wärme war durch das
Loch im Heck aus der Pax entwichen und es wurde immer frischer.
Ihr kam der Gedanke die Maschinen anzulassen. Klar, der Antrieb
hatte sich verabschiedet – und mit ihm die Energiereaktoren. Aber
vielleicht verfügte die Pax noch irgendwo über Notstromgeneratoren. Ihr
Vater hatte schließlich ein wenig am Schiff herumgebastelt. Vielleicht
war er auf solche Präzedenzfälle vorbereitet. Dann würde die Heizung
wieder laufen. Es war einen Versuch wert.
Shan richtete sich umständlich auf, und sofort spürte sie ein Ziehen in
den steifen Gelenken, die sie in den vergangenen Stunden in einer
unbequemen Position hatte verweilen lassen, und die sich nun bei ihr
gebührend dafür bedankten. Sie stöhnte, und umschlang sich für einen
Moment selbst, weil sie unwillkürlich fröstelte. Dann zog sie sich zu
einem Schaltpult hoch und aktivierte die Außenscheinwerfer. Einer
funktionierte noch und reflektierte grell von der Eiswand. Irgendwo
musste also noch ein Energiegenerator sein. Sie aktivierte die
Hauptenergie. Die Leitungen machten ein mahlendes Geräusch, dann ein
Knistern und dann wieder Stille. Die Maschinen blieben aus. Alles blieb
aus. Shan versuchte es erneut. Nichts. Alles war tot. Nur der eine