FÜR NICHTS!? - deviantart

Vorsichtig schielt die Pakled über ihren Monitor. Der Raum war auch so
früh am Morgen schon gut besucht. Überall saßen Kadetten über ihren
Aufgaben gebeugt, kauten auf Stiften herum, tippten Datenreihen in ihre
Computerterminals, oder zogen ein ähnlich verzweifeltes Gesicht wie
Cera.
Die Pakled blickte lahm durch die Reihen, aber es war niemand da,
den sie kannte. Sie kannte kaum jemanden. Die meisten hielten sich von
ihr fern. Vielleicht mochten sie sie nicht. Oder sie hatten Angst vor ihr.
Cera war sich nicht sicher. In jedem Fall, war sie zu schüchtern, sich
ihnen zu nähern. Hier würde sie keine Hilfe bekommen. Also packte sie
sorgfältig ihre Sachen zusammen und zählte noch einmal durch, nur um
sicherzugehen, dass sie nichts vergessen hatte. Zwei Datenblöcke, ein
Datenstift, ein Tricorder. Alles da. Dann spürte sie zweifel. Hatte sie
nicht doch noch etwas vergessen? Also ging sie die Sachen noch einmal
durch. Datenblöcke, Stift, Tricorder. Nein, sie hatte an alles gedacht.
Oder nicht? Sie überlegte, ob sie noch einmal ihre Sachen überprüfen
sollte, entschied sich dann aber dagegen. Dadurch verlor sie nur
wertvolle Zeit, die sie ganz sicher bei den Aufgaben benötigen würde.
Wenn sie etwas vergessen würde, konnte sie das später immer noch
holen.
Also watschelte sie zum Ausgang und begab sich zu den
Kadettenunterkünften. Sie überlegte, wen sie um Hilfe bitten konnte. Ihr
erster Gedanke viel auf Shan. Aber sie hatte Shans Hilfe schon sooft in
Anspruch genommen... sie wollte sich nicht aufdrängen. Es war Cera
unangenehm. Und sie wollte Shan nicht verärgern. Die Freundschaft zu
ihr war ihr zu wichtig. Während sie sich durch das Gebäude bewegte, fiel
also die Entscheidung, einen der anderen Aufzusuchen. Vielleicht Yoko.
Oder Durkin. Bisher hatte Cera mit denen so gut wie nichts zu tun
gehabt. Aber sie schienen nett zu sein. Zumindest waren sie nicht
gemein. Neutral. Ja, neutral waren sie. Und neutral war gut. Wo sie
näher darüber nachdachte, kam ihr in den Sinn, dass Wotan noch sehr
nett war. Der Tiger hatte ihr ab und an Mut zugesprochen. Genau wie
Shan. Vielleicht sollte sie einfach ihn aufsuchen. Andererseits, bewohnte
er dasselbe Quartier wie Shan. Und ihr wollte sich Cera heute nicht
aufdrängen. Also doch Yoko. Ja, das war eine gute Idee, dachte Cera und
änderte entsprechend ihre Richtung.