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FÜR NICHTS!? - deviantart

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Bei Sonnenuntergang lehnte Shan außerhalb der Akademie über eine<br />

Brüstung und beobachtete, wie die große, glühende Kugel langsam<br />

hinter der Golden Gate Bridge unterging, den Himmel rot färbte und<br />

dabei lange Schatten auf die Bay warf. Es war später Abend und frisch.<br />

Die Luft war ziemlich kühl und vom Ozean wehte eine steife Brise. Sie<br />

erfüllte die Region mit dem Geruch des Meeres und für einen<br />

Augenblick lang fühlte Shan sich mit Forschern vergangener<br />

Jahrhunderte verwandt. Mit jenen, die nicht den Sternen in großen<br />

Metallschiffen getrotzt hatten, sondern den Meeren in solchen, aus<br />

ächzendem Holz, das von antiquierten, selbstdichtenden Schaftbolzen<br />

zusammengehalten wurden, die man damals noch >Nägel< nannte.<br />

Was für Menschen mussten diese Abenteuer gewesen sein? Obwohl<br />

von den Geheimnissen des Weltraums noch so viele unbekannt<br />

geblieben waren, gab es doch auch zahlreiche, von denen man bereits<br />

wusste. Aber das war kaum zu vergleichen, mit jenen ersten Forschern,<br />

die in einer Gesellschaft aufgewachsen waren, die sie gelehrt hatte, die<br />

Welt sei flach und an den Rändern lebten Drachen, die jeden<br />

unvorsichtigen Seefahrer verschlingen würden, der sich ihnen näherte.<br />

Wie mussten sie gewesen sein, diese Forscher? Wie hatten sie sich<br />

gefühlt, als sie einfach davon gesegelt waren, und alles Vertraute hinter<br />

sich gelassen hatten? Freunde... Familie...<br />

... den Bekanntheitsgrad des Vaters...<br />

„Was machst du hier draußen?“<br />

Noch bevor er sich neben sie an das Geländer stellte, wusste Shan<br />

irgendwie, dass sich Galak ihr genähert hatte. Sie konnte nicht<br />

ergründen, wie sie das ahnen konnte. Sie hatte es einfach.<br />

„Ich beobachte die Schiffe.“, sagte sie.<br />

„Schiffe?“ Er sah angestrengt auf den Pazifik hinaus. Die See war leer.<br />

„Ich sehe keine Schiffe.“<br />

„Deswegen bin ich auch nicht besonders gut darin.“<br />

Shan warf ihm müde lächelnd einen Blick zu. Sie mochte die Art, wie<br />

seine Haut im Lichte der untergehenden Sonne glänzte. Ein frischer<br />

Wind ließ seine blaue Mähne auf heldenhafte Art flattern.

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