FÜR NICHTS!? - deviantart

Die Kadetten schwiegen. Keiner von ihnen traute sich, auch nur ein
Wort zu sagen. Es schien, als wagten sie es nicht einmal, zu atmen.
Janeway rieb sich die Schläfen, während sie sich einen Moment lang
ernsthaft fragte, warum in aller Welt sie sich dazu entschlossen hatte, die
Sternenflottenakademie zu leiten. Dann sagte sie streng: „Kadett
Wotan... Kadett Yoko... Kadett Regonod... Sind meine Informationen
korrekt, dass Sie drei zwar ebenfalls an der Schlägerei teilgenommen, sie
aber nicht angefangen haben?“
Cera sah zu Shan. Die sah Cera eindringlich an und nickte kaum
merklich, woraufhin Cera an den Admiral gewandt sagte: „Ja, Sir.“
Auch Wotan und Yoko bestätigten. „Ja, Sir.”
„Gut.” Janeway deutete mit dem Daumen über die Schulter zur Tür.
„Raus. Alle drei.“
„Sir?” Wotan war verdutzt.
„Ich würde Sie nur zu gerne lynchen.“, zischte Janeway. „Wenn ich
aber jeden einzelnen der Akademie verweisen würde, der an der
Schlägerei in irgendeiner Form beteiligt war, dann wäre der Campus
morgen leer. Also müssen wir andere Maßnahmen ergreifen.“ Sie
schüttelte den Kopf, unfähig, das ganze Ausmaß ihres Missfallens zu
artikulieren. Cera und Wotan wurden immer kleiner.
„Sie drei werden genau wie alle anderen Mittäter Strafdienst leisten
und so viele Hausaufgaben aufgebrummt bekommen, bis Ihnen der
Schädel explodiert. Ihre freien Wochenenden sind für die nächsten paar
Monate gestrichen. Für die nächsten Jahre! Für die nächsten
Jahrtausende! Und jetzt gehen Sie mir aus den Augen.“
Keiner von ihnen rührte sich. Cera, weil sie nicht so recht zu wissen
schien, was sie tun sollte, Wotan, weil er arge Schuldgefühle dabei hatte,
seine Herde bereits in der Schlägerei alleine gelassen und nicht
unterstützt zu haben, und Yoko, weil er sich den anderen aus einem
merkwürdigen Gefühl heraus verpflichtet fühlte. „Bei allem Respekt,
Sir.“, sagte der vulkanier mutig. „Wir sind eine Gruppe. Ein Team.
Freunde. Wir halten zusammen. Wir...”
Janeways Mine verdunkelte sich und als sie ihren Blick auf ihn
richtete, geschah das auf solch bedrohliche Weise, dass Yoko das
Gefühl hatte, dass rote Strahlen aus ihren Augen schießen und ihn
verdampfen würden, wenn er ihr nun in die Augen sah.