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FÜR NICHTS!? - deviantart

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Sie senkte den Blick und betrachtete die winzige Glasscherbe, die sie<br />

noch immer zwischen Daumen und Finger hielt, und die sich mit ihrem<br />

eigenen Blut hellrot gefärbt hätte, und erschauderte bei dem Gedanken,<br />

wie knapp sie ihr Auge verfehlt hatte. Sie seufzte und warf die Scherbe<br />

zu den unzähligen anderen, die sich über den Boden verteilt hatten.<br />

Ein Luftzug zerrte durch den Steuerraum, frostig und klar. Shan<br />

runzelte die Stirn. Hier drin? Das konnte nur auf einen Hüllenbruch<br />

hindeuten. Sie lehnte sich ächzend auf alle Viere und begab sich, teils<br />

kriechend, teils rutschend, mit wahnsinnig schmerzendem Arm zum<br />

schmalen Verbindungsgang hinab, der zur Achtersektion führte. Dort<br />

wollte sie den Antrieb begutachten. Vielleicht kam sie ja sogar von selbst<br />

hier heraus. Shan öffnete die Tür und blickte in den Korridor hinein. Im<br />

nächsten Moment bedauerte sie diesen Blick bereits, denn dummerweise<br />

blieb nicht viel zu begutachten; Heck und Antrieb des Schiffes waren<br />

verschwunden - an ihrer Stelle klaffte nun ein gewaltiges Loch, das von<br />

scharfkantigen Duraniumsplittern gesäumt war. Dahinter war es<br />

stockfinster, Shan konnte kaum etwas erkennen. Sie kroch etwas näher<br />

an den Rand und reckte den Kopf, sah aber immer noch nichts.<br />

Bis auf-<br />

Shan schnappte nach Luft. Unter ihr war kein Vorsprung, sondern<br />

gähnende Finsternis! Die Gletscherspalte verjüngte sich nach unten hin<br />

und das Schiff hatte sich zwischen den beiden Wänden verkeilt, dreißig,<br />

vierzig, vielleicht auch fünfzig Meter über dem Grund der Felsspalte!<br />

Großer Vogel!<br />

Plötzlich bewies Shan erstaunliche Agilität, als sie den Kopf hurtig<br />

einzog, zurückkroch, und sich im Steuerraum wieder an die Wand<br />

presste. Jetzt steckte sie in Schwierigkeiten! Auf der feindlichen, eisigen<br />

Oberfläche eines entfernten Planeten gestrandet. Tief in einer<br />

Gletscherspalte gefangen. Ohne Antrieb. Ganz allein. Panik drohte sie zu<br />

übermannen, aber Shan zwang sich zur Ruhe, versuchte gleichmäßig zu<br />

atmen, die Kontrolle zu behalten. Sie drehte das Gesicht zu einem der<br />

Seitenfenster und erschrak, bei dem, was sie in der Spiegelung sah; ein<br />

junges Mädchen, mit schulterlangem blondem Haar, einer frischen<br />

Wunde über der linken Augenbraue, und einer anderen, weniger<br />

frischen, weil blutverkrusteten Schnittverletzung an der rechten Schläfe.<br />

Was? Blutverkrustet?

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