FÜR NICHTS!? - deviantart

ekämpfen, und sie auf die Art irgendwie zu einem Teil von ihr und
erträglich zu machen, und blickte dann zur Frontscheibe, über die sich
ein spinnennetzartiges Gewebe zog. Dann blinzelte sie, nicht nur, weil
ihr Blut ins Auge zu tropfen drohte, sondern auch aufgrund des
Anblickes, der sich ihr draußen präsentierte.
Das Schiff war tatsächlich in eine Gletscherspalte gestürzt, und die
Öffnung war nah über ihr. Vielleicht siebzig, achtzig Meter. Höchstens.
Dort oben wütete noch immer der verheerende Schneesturm, der ihr die
törichte Zuversicht, eine ganz passable Pilotin zu sein, auf rabiate Art
und Weise geraubt hatte. Shan hatte tatsächlich angenommen, trotz ihres
zarten Alters von sechzehn Jahren ein Naturtalent hinter den
Steuerkontrollen zu sein, und mit allen möglichen Schwierigkeiten, die
ein Pilot in einer solchen Umgebung haben könnte, problemlos fertig zu
werden. Auch mit etwas heftigeren Turbulenzen. Ein Irrtum, wie sich an
diesem denkwürdigen Tage herausgestellt hatte.
Nun versuchte sie sich daran zu erinnern, was genau passiert war.
Erinnerungsblitze zuckten durch ihren Geist, ähnlich dem, der die
Maschinensektion getroffen und den Antrieb ausgeschaltet hatte, als sie
durch den Sturm geflogen war. Sirenen waren losgegangen, Monitore
hatten zu rollen begannen, oder hatten sich ganz ausgeschaltet. Die
Steuereinheit war durch eine funkensprühenden Explosion zerfetzt
worden, und hatte kleine Metall- und Glassplitter nach ihr geschleudert,
und dann war alles so schnell gegangen, so schrecklich schnell! Das
kleine Schiff war mit brennendem Antrieb sofort abgesackt. Shan hatte
plötzlich inmitten des Schneegestöbers den Boden auf sich zurasen
gesehen, die Spalten im Schnee. Dann war der Aufprall erfolgt und die
Konsole war ihr ins Gesicht geschlagen. Das war das letzte, woran sie
sich erinnerte.
Nun seufzte Shan. Wenigstens schienen die Wände der Gletscherspalte
nicht so glatt wie zunächst gedacht. Im Gegenteil, sie wurden von
Rissen, Spalten und klaffenden Furchen durchzogen. Eine elende
Kletterei, aber es war für die Rettungstrupps zu schaffen. Daraus
schöpfte sie Hoffnung, auch wenn Hilfe sicher noch lange auf sich
warten lassen würde. Aber vorerst war sie wenigstens in Sicherheit. Und
es ging ihr gut, sie war nicht schwer verletzt.
Inzwischen hatten sich ihre Augen völlig an die Dunkelheit gewöhnt.