FÜR NICHTS!? - deviantart

Cera nickte schwerfällig.
Nun, eigentlich war das gar nicht so ungewöhnlich, dachte Shan.
Viele antike Kulturen hatten genauso begonnen, unter anderem die
Ägypter. Aber dass es so etwas in ihrem fortgeschrittenen Jahrhundert
noch gab, war ihr nie in den Sinn gekommen.
„Ich habe... ich habe mir die Lerntexte besorgt, ja. Ja. Und ich mache
Fortschritte. Aber es gibt noch viel zu lernen. Viel zu lernen.“
„Kann ich mir gut vorstellen.“, sagte Shan verwundert. „Ich... das...
das ist wirklich beeindruckend, Cera. Du bringst dir das alles selber
bei?“
Die Pakled nickte.
„Es muss dir sehr wichtig sein, hier auf der Akademie zu studieren.“
„Meinen... meinen Eltern ist es wichtig sein.“, erklärte Cera. „Weißt
du... weißt du... mein Volk ist sehr arm. Sehr rückständig. Und nicht sehr
klug. Es gibt nicht viele... nicht viele Perspektiven. Viele von uns werden
böse Menschen. Böse Menschen. Weil sie stehlen wollen. Technologie
und... und andere Dinge, die für unser Volk... für unser Volk wichtig
sind tun. Aber sie werden auch böse ihrem eigenem Volk gegenüber,
immer... immer wenn sie Waffen finden. Ständig gibt es irgendwo auf
meinem Planeten kämpfe, irgendwo Krieg. Sie kämpfen um die Macht
auf Pakled. Meine Eltern wussten, dass es nicht besser würde sein. Nur
schlimmer würde sein. Sie lebten bereits in Knechtschaft auf. Mir
wollten sie eine bessere Zukunft ermöglichen. Besser als kämpfe und
Krieg. Daher... daher sparten sie, um mich auf die Akademie zu
bringen.“ Sie lies die Schultern hängen. „Aber ich... aber ich tu viele der
Dinge hier nicht verstehen tun. Alles ist schwer. Wenn ich versage, dann
ist alles, wofür meine Eltern gekämpft haben tun, umsonst sein.“
„Ach Cera. Warum hast du denn nichts gesagt?“
„Ich wollte... ich wollte niemandem zur Last fallen tun.“
„Ich bitte dich! Du fällst niemandem zur Last. Und ich beweise dir das
auch. Komm, wir lernen jetzt.“
Ceras Augen weiteten sich. „Du... du willst mir helfen tun? Ehrlich?“
„Natürlich.“
„Aber was... aber was ist mit der Party sein?“
Shan winkte ab. „Freunde sind wichtiger als hirnlos auf der Tanzfläche
zu stehen. Na los. Zeig mal her.“