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FÜR NICHTS!? - deviantart

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Eishölle - Erster Tag<br />

Shan öffnete benommen die Augen und das erste, was sie sah, war<br />

nichts. Und davon sah sie eine ganze Menge. Es war dunkel, sie konnte<br />

kaum etwas erkennen. Keine der Konsolen glühte. Und es war still, so<br />

merkwürdig still. Sämtliche Maschinen schwiegen. Kein Brummen des<br />

Antriebes, kein Piepen laufender Selbstdiagnosen. Alles war aus. Ein<br />

beißender Gestank drang in ihre Nase, irgendetwas roch verbrand. Was<br />

hatte das nur zu bedeuten?<br />

Shan stöhnte, schloss die Augen wieder und kämpfte gegen den<br />

unbändigen, alles beherrschenden Drang an, einfach weiterzuschlafen.<br />

Ihre Wange fühlte sich aus irgendeinem Grund kalt an – ausnahmslos<br />

alles fühlte sich kalt an - und der gesamte rechte Arm tat ihr schrecklich<br />

weh. Das waren die einzigen Sinneseindrücke, die sich ihr gegenwärtig<br />

darboten: Schmerz und Verwirrung. Alles andere existierte wie durch<br />

einen Schleier.<br />

Die Bewusstlosigkeit – oder vielleicht der Tod – rief sie erneut zu sich,<br />

aber der pochende Schmerz in ihrem Arm behielt ihren trägen Geist<br />

bedauerlicherweise im Hier und Jetzt, zwang sie endgültig aufzuwachen.<br />

Irgendwann, nach Minuten, die wie Jahre waren – oder auch Jahren, die<br />

wie Minuten waren -, zogen sich die letzten Spuren der Bewusstlosigkeit<br />

und ihr größerer, dunklerer Bruder von ihr zurück, als hätte man sie<br />

überprüft und noch nicht für würdig befunden. Vorsichtig öffnete sie<br />

erneut die Augen, sah noch immer nichts, und bewegte probeweise ihre<br />

Gliedmaßen. Auch sie schmerzten, teilweise sogar höllisch, aber sie<br />

ließen sich bewegen. Nichts gebrochen.<br />

Das war das erste, kleine Gefühl der Erleichterung, dass sie an diesem<br />

Tag erlebte. Es sollte ihr nur wenige weitere vergönnt sein. Plötzlich<br />

musste Shan schwer husten, jede Bewegung von einer neuen Stoßwelle<br />

der Agonie begleitet, und dann, als ihr gepeinigter Körper wieder zur<br />

Ruhe kam, versuchte sie endlich herauszufinden, in welcher Lage sie<br />

sich befand. Sie fühlte, dass sie auf der Seite lag – wie lange schon, das<br />

wusste sie nicht -, merkwürdig gekrümmt, das Gesicht gegen Boden und

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