FÜR NICHTS!? - deviantart

Shan rümpfte die Nase, sagte aber nichts.
Flemming bedeutete ihm, sich zu erheben, und Galak tat wie geheißen.
Der Ausbilder gab ihm den Stab, setzte sich dann stöhnend zwischen die
Studenten und kümmerte sich um seinen arg schmerzenden Magen.
Galak wog den Stab mit unerschütterlicher Zuversicht in seiner Hand.
Er pfiff leise die 1812-Ouvertüre vor sich hin, dann hielt er inne und
drehte sich zu Shan um. „Du hattest reines Glück.“, sagte er gerade so
laut, dass nur Shan ihn hören konnte. „Nichts weiter. Gegen einen alten,
langsamen Mann magst du vielleicht bestehen. Aber gegen die
Schnelligkeit und Überlegenheit, eines Orsorianers wirst du unterliegen,
kein Zweifel.“
„Bin sicher, Finnegan hat dasselbe gedacht...“
Flemming horchte auf. Plötzlich fiel es ihm wieder ein. An jenem
ersten Tag des neuen Semesters, als diese ominöse Kadettin von denen
alle gesprochen hatten, einen sehr viel höheren Kadetten nach Strich und
Faden verprügelt hatte, war er nicht anwesend gewesen. Aber man hatte
ihm die Geschichte natürlich aufgetischt. Nach allem, was er gehört
hatte, war sie einer Naturgewalt gleich, über den unglücklichen Finnegan
gekommen. Es hatte offenbar wirklich böses Blut zwischen den beiden
gegeben, und sie schien auch mit einem ihrer Kameraden Probleme zu
haben, doch Flemming hatte nur aus zweiter Hand davon gehört. Das
war vor ein paar Tagen gewesen, er hatte einfach nicht mehr daran
gedacht und auch gar nicht gewusst, um wen es sich genau bei dieser
fragwürdigen Kadettin gehandelt hatte, aber nun bestand gar kein
Zweifel mehr. Es war ein außerordentlich schlechter Zug, nun dieses
Kampfnaturtalent Shan mit Waffen auf die untrainierten und vermutlich
unterlegenen Kadetten loszulassen. Er wollte sie schnell dazu auffordern,
den Ring wieder zu verlassen.
Aber es war zu spät.
Die Waffen prallten aufeinander.