FÜR NICHTS!? - deviantart

wie jeder Rasse, jeder Spezies antriffst, hat sich in all den Jahrzehnten,
oder Jahrtausenden nichts, überhaupt gar nichts geändert – dem
männlichen Ego. Sie wollen ihre Raumschiffe kommandieren, sie wollen
ihre Gegner eliminieren, sie wollen besser sein als alle anderen. Aber vor
allem wollen sie eines: Anerkennung. Die wollen nicht einfach da raus
fliegen, in die unendlichen Weiten, um fremde Welten zu entdecken und
neue Zivilisationen. Sondern um dafür in die Geschichtsbücher
eingetragen zu werden. Um bewundert und angebetet zu werden. Das ist
ihr Antrieb. Das ist ihre Schwäche. Nutze sie aus.“ Sie drückte Shan mit
dem Zeigefinger leicht auf die Brust. „Denn wir sind besser.“
Shan grinste und sah Mueller mit schiefem Blick an. „Haben Sie ein
Problem mit Männern?“
„Ein Problem? Nein, nicht im Geringsten.“, entgegnete Mueller und
sah nachdenklich auf ihre Schwertklinge. „Mit den meisten Männern
komme ich eigentlich sehr gut zurecht. Ich provoziere sie gerne, das ist
alles. Aber ich lasse keinesfalls zu, dass einer zwischen dem
Selbstbewusstsein einer Frau steht.“ Sie richtete den Blick wieder auf
Shan. „Ich kenne deinen Vater, er ist oft genug in den Medien. Er lässt
sich feiern für seinen zugegebenermaßen wohlverdienten Sieg in Rontar
Minor. Im Pferdekopfnebel. Was macht deine Mutter.“
„Meine Mutter?“ Die Frage überraschte Shan.
„Genau, deine Mutter. War sie nicht auch damals in der Schlacht
dabei?“
„Doch, klar. Sie war der erste Offizier meines Dads und hat das Schiff
in der Schlacht geführt, während er auf dem Planeten kämpfte. Warum
fragen sie?“
„Und was macht deine Mutter heute?“
„Sie arbeitet im Föderationsrat.“
„Politik also. Eine anstrengende Arbeit.“, wusste Mueller.
„Ich denke schon.“, erwiderte Shan achselzuckend.
„Und dein Vater? Was macht dein Vater heute?“
„Er... er unterrichtet hin und wieder. Taktik und Strategie.“
„Hin und wieder sagst du? Aha. Er unterrichtet also hin und wieder
eine Klasse, ruht sich ansonsten auf seinem Sieg aus, für den er sich auch
nach wie vor bejubeln lässt, während deine Mutter klammheimlich
weitergegangen ist, ein Kind zur Welt brachte, es – wie ich mal annehme