FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart FÜR NICHTS!? - deviantart

fc06.deviantart.net
von fc06.deviantart.net Mehr von diesem Publisher
03.11.2012 Aufrufe

Holokammern besetzt waren. In einer ließ jemand ein Programm zum Hydrosegeln laufen, in der anderen fand ein Reitturnier oder so etwas auf sechsbeinigen Tieren statt. Die übrigen Sportarten waren so exotisch, dass Shan nicht einmal sagen konnte, worum es sich überhaupt handelte. Offensichtlich war sie nicht die einzige, die in dieser Nacht keinen Schlaf fand. Während sich eine verschwitzte, aber glücklich erscheinende Gruppe auf dem Weg zu den Schallduschen an ihr vorbeischob, blieb Shan etwas unsicher im Eingangsbereich stehen und folgte dem Schauspiel des Zero- G-Raquettballturniers. Die Spieler bewegten sich mit solchem Geschick, und solcher Geschwindigkeit, dass man kaum nachkam, den Punktestand im Auge zu behalten. Das Spiel war zweifellos sehr spannend und manche Kadetten, die mit ihrem Training wohl bereits fertig waren, hatten sich auf den kleinen Bänken an den Außenwänden eingefunden, und verfolgten den weiteren Verlauf des Spiels. Doch darauf hatte Shan keine Lust. Ihr stand jetzt mehr der Sinn danach, etwas für ihre Arme und Kondition zu tun. Einen Moment überlegte sie, ob sie nicht auf der Bank platz nehmen und solange warten sollte, bis eine der Holokammern frei werden würde. Dann könnte sie eine Kletterwand erzeugen und dort etwas üben. Doch dann erspähte sie hinter einer der offenen Türen einer scheinbar leeren Nebenhalle einige Sandsäcke. Das entsprach schon eher ihren Vorstellungen, also setzte sie sich in Bewegung. Beim Betreten der Halle stellte Shan fest, dass sie doch nicht so leer war, wie vermutet. Genaugenommen fand Shan ein Schlachtfeld vor und inmitten dieses Schlachtfeldes kämpfte gnadenlos eine einzelne Frau, von der Shan sofort mehr als beeindruckt war. Sie war groß, mit breiten Schultern und der Aura enormer Überlegenheit. Ihr Körper war schlank und kräftig und die Formen zeichneten sich deutlich unter dem engen Sportanzug ab. Sie hatte das blonde, lange Haar zu einem strengen Dutt zusammengebunden. Ihre Augen waren kobaldblau und unglaublich stechend, sogar noch stechender als Shans. Aber ihr bemerkenswertestes Merkmal, war etwas völlig unerwartetes. Sie hatte eine Narbe. Sie war

dünn, aber lang und zog sich über die gesamte linke Wange. Allein die Tatsache, dass sie diese Narbe offen zur Schau trug, statt sie sich durch eine einfache medizinische Prozedur von zwei, vielleicht drei Minuten Länge entfernen zu lassen, sprach Bände. Selbstverständlich wusste Shan sofort um wen es sich handelte. Vor ihr stand niemand geringeres, als Captain Katerina Mueller, eine in jeder Hinsicht derart beeindruckende, selbstsichere und unabhängige Frau, dass selbst Shan, die sich normalerweise nicht für Sternenflottenoffiziere begeistern konnte, sofort von ihr gefesselt worden war, als sie in der Grundschule das erste Mal von Mueller gehört hatte. Ihre Trident- Missionen in Sektor 221-G waren berühmt. Trident-Missionen... Shan fragte sich, ob Mueller noch immer dieses alte Schiff der Galaxy-Klasse befehligte, oder ob sie vielleicht sogar zum Lehrpersonald des Campus gehörte? Diente sie überhaupt noch in der Sternenflotte? Shan war sich nicht sicher. Von Mueller einmal abgesehen war die Halle leer und Mueller hatte deswegen Shans Ankunft zweifellos bemerkt, verschwendete aber keine Sekunde damit, nach ihr zu sehen. Stattdessen konzentrierte sie sich völlig auf ihre Gegner. Mueller stand inmitten eines großen Ringes – ein holographischer Bilderzeuger, der ihr regelmäßig neue Gegner schickte. In schwere Rüstungen gehüllte Krieger, mit spitzen Zähnen und buschigen Mähnen – Chalnoth-Schergen -, und die große, blitzende Äxte schwangen, Äxte, die dazu in der Lage waren, ihren Gegner mit nur einem Schlag in der Mitte zu spalten. Sobald einer von ihnen ausgeschaltet wurde, erschien sofort ein neuer, um noch wilder, noch lauter brüllend, auf Mueller loszugehen. Mueller lies sich davon wenig beeindrucken, vielleicht war sie sogar noch wilder als ihre Opponenten selbst. Sie führte ihr eigenes Schwert, lies die Klinge so unfassbar schnell die Luft zerschneiden, dass sie zu einem Schemen wurde. Und Mueller war unaufhaltsam! Sie hatte bereits Level achtunddreißig erreicht, vermutlich trainierte sie schon seit einer ganzen Weile, doch ihre Aufmerksamkeit hatte offensichtlich kein bisschen nachgelassen. In ihren Augen loderte nicht nur das Feuer der Wut, sondern auch die größtmögliche Konzentration. Shan sah, dass plötzlich einer der Krieger hinter Mueller auftauchte und die Klinge schwang. Doch Mueller besaß auf einmal Augen im

Holokammern besetzt waren. In einer ließ jemand ein Programm zum<br />

Hydrosegeln laufen, in der anderen fand ein Reitturnier oder so etwas auf<br />

sechsbeinigen Tieren statt. Die übrigen Sportarten waren so exotisch,<br />

dass Shan nicht einmal sagen konnte, worum es sich überhaupt handelte.<br />

Offensichtlich war sie nicht die einzige, die in dieser Nacht keinen<br />

Schlaf fand.<br />

Während sich eine verschwitzte, aber glücklich erscheinende Gruppe<br />

auf dem Weg zu den Schallduschen an ihr vorbeischob, blieb Shan etwas<br />

unsicher im Eingangsbereich stehen und folgte dem Schauspiel des Zero-<br />

G-Raquettballturniers. Die Spieler bewegten sich mit solchem Geschick,<br />

und solcher Geschwindigkeit, dass man kaum nachkam, den Punktestand<br />

im Auge zu behalten. Das Spiel war zweifellos sehr spannend und<br />

manche Kadetten, die mit ihrem Training wohl bereits fertig waren,<br />

hatten sich auf den kleinen Bänken an den Außenwänden eingefunden,<br />

und verfolgten den weiteren Verlauf des Spiels.<br />

Doch darauf hatte Shan keine Lust. Ihr stand jetzt mehr der Sinn<br />

danach, etwas für ihre Arme und Kondition zu tun. Einen Moment<br />

überlegte sie, ob sie nicht auf der Bank platz nehmen und solange warten<br />

sollte, bis eine der Holokammern frei werden würde. Dann könnte sie<br />

eine Kletterwand erzeugen und dort etwas üben. Doch dann erspähte sie<br />

hinter einer der offenen Türen einer scheinbar leeren Nebenhalle einige<br />

Sandsäcke. Das entsprach schon eher ihren Vorstellungen, also setzte sie<br />

sich in Bewegung.<br />

Beim Betreten der Halle stellte Shan fest, dass sie doch nicht so leer<br />

war, wie vermutet. Genaugenommen fand Shan ein Schlachtfeld vor und<br />

inmitten dieses Schlachtfeldes kämpfte gnadenlos eine einzelne Frau,<br />

von der Shan sofort mehr als beeindruckt war. Sie war groß, mit breiten<br />

Schultern und der Aura enormer Überlegenheit. Ihr Körper war schlank<br />

und kräftig und die Formen zeichneten sich deutlich unter dem engen<br />

Sportanzug ab. Sie hatte das blonde, lange Haar zu einem strengen Dutt<br />

zusammengebunden. Ihre Augen waren kobaldblau und unglaublich<br />

stechend, sogar noch stechender als Shans. Aber ihr bemerkenswertestes<br />

Merkmal, war etwas völlig unerwartetes. Sie hatte eine Narbe. Sie war

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!