03.11.2012 Aufrufe

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

FÜR NICHTS!? - deviantart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Spalte war eng und schien endlos zu sein. Shan hatte kaum Platz.<br />

Sie spürte das Gestein – kühl, trocken, fest. Je tiefer sie hineinkrabbelte,<br />

desto tiefer schien die Erde hinabzuführen und desto dunkler wurde es.<br />

Bald war es so finster, dass sie nichts mehr erkennen konnte. Bis auf den<br />

Kristall. Er war jetzt nahe, ganz nahe. Nun kam ein hohltöniger Wind auf<br />

und blies ihr Spinnweben ins Gesicht. Shan reagierte gar nicht darauf.<br />

Sie sah nur den Kristall. Er leuchtete direkt vor ihr und spiegelte sich in<br />

ihren großen Augen - seine glühenden Kräfte hatten sie gefangen.<br />

Endlich war sie am Ende der Spalte angelangt. Shan duckte sich unter<br />

einem überragenden Felsen hinweg, dann konnte sie den Kristall genauer<br />

betrachten. Er zeigte drei aufgemalte Linien und schimmerte hell. Wie<br />

das Nachtlicht, das Daddy ihr ans Bett gestellt hatte. Shan berührte den<br />

Stein zögernd. Er war kühl. Sie hob ihn vorsichtig an die Augen und<br />

blickte in das glühende Innere. Irgendwo hinter ihr rief jemand ihren<br />

Namen. Es war Mommy. Shan hörte kaum hin. In ihren Händen funkelte<br />

der Kristall. Sein Licht war ätherisch und bannend. Es war wunderschön.<br />

Regenbogenlicht... Sternenlicht. Sie wurde magisch davon angezogen.<br />

Es war ihre Entdeckung! Ganz allein ihre. Daddy würde so stolz auf sie<br />

sein. Und plötzlich realisierte Shan, dass er laut nach ihr rief. Im Innern<br />

der Spalte drangen ihre Stimmen nur gedämpft zu ihr.<br />

„Shanny?“<br />

Und dann Mommy. Sie klang noch besorgter: „Shan?“<br />

„Ich bin hier, Mommy.“<br />

„Shan?!“<br />

Sie wollte zurückkrabbeln, aber als sie sich von der Stelle entfernte,<br />

wo der Kristall gelegen hatte, bemerkte sie, wie sein Licht verblasste und<br />

erlosch. Shan hielt ihn wieder zu der Stelle. Erneut strahlte er hell. Weg:<br />

dunkel; zurück, hell. Sie hätte das den ganzen Tag lang machen können,<br />

so fasziniert war sie.<br />

„Shanny, wo bist du?“<br />

„Ich komme, Mommy.“<br />

Shan wich mit dem Kristall in der Hand zurück, und kroch wenig<br />

später rückwärts aus der Spalte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!