FÜR NICHTS!? - deviantart

Sortak machte den Anschein sein Glas zu den Lippen heben, verharrte
aber auf halber Strecke in der Bewegung und starrte einfach vor sich hin,
ehe er nach einer ganzen Weile erst realisierte, dass er noch keinen
einzigen Schluck getrunken hatte. Er hielt das Glas einfach nur fest.
Genauso gut hätte er es auch einfach in seiner Hand zerdrücken können.
Das würde zwar nicht besonders gut aussehen, aber auch keine
Verbesserung, oder Verschlechterung seines Gefühlslebens hervorrufen.
Dann begann seine Hand zu zittern und er stellte das Glas lieber wieder
ab, ehe er es noch fallen lies.
Sortak seufzte und warf einen unauffälligen Blick durch die Bar. Es
kam ihm so vor, als wären alle Augen auf ihn gerichtet. Alle starrten ihn
an. Da. Dieser Vulkanier in der Nische. Ein Botschafter, seiner Kleidung
nach zu urteilen. Der Mann bemühte sich – vermutlich aus seltener
Höflichkeit -, Sortak nicht anzustarren, was ihm aber ordentlich
misslang. Und das andere Spitzohr dort drüben. Auch er schaute alle
dreiunddreißig Komma fünf Sekunden von seinem Datenblock auf, um
Sortak einen abschätzenden Blick zuzuwerfen. Ganz ähnlich wie das
ältere Ehepaar am Eingang, das stumm zusammensaß. Auch sie blickten
regelmäßig zu ihm herüber. Sortak kannte keinen von ihnen, aber er
wusste, dass sie ihn alle analysierten.
Er wusste es aus Erfahrung, denn für die meisten Vulkanier war es
ungewöhnlich, einen der ihren zu sehen, wie er in einer Art durch die
Gegend schritt, die man nicht anders als lässig bezeichnen konnte. Und
Lässig war nun wirklich kein Wort, das man mit einem gebürtigen
Vulkanier in Verbindung brachte. Genauso wenig, wie man von einem
Vulkanier beträchtlich emotionale Augen und daraus resultierende
Gesichtszüge, die bei Sortak meistens abweisend oder feindlich – aber
ganz eindeutlich emotional - ausfielen, erwarten würde.
Sortaks Kleidung – eine schwarze Hose aus einem einfachen,
lederartigem Stoff, und ein ebenso schwarzes, wie eng anliegendes T-
Shirt, welches seine beeindruckend ausgebildeten Oberarme und die
dazugehöre Tätowierung auf der rechten Seite entblößte, zählte ebenfalls
nicht zum üblichen Erscheinungsbild eines Vulkaniers. Alleine aufgrund
seines Äußeren, war er sich in jeder Lebenslage der Neugierde, oder
Zurückweisung seiner eigenen Landsleute ausgesetzt und das war auch
heute nicht anders.